Ich bin eine gesunde 25-Jährige Frau und lebe schon ein paar Jahre mit meinem Traummann zusammen. Ich habe ein paar wenige, gute Freundinnen und arbeite 38h die Woche als Sachbearbeiterin. Also, ziemlich privilegiert, das weiß ich, aber ich komme mit dem Berufsleben nicht klar. Ich fühle mich komplett fremdbestimmt (ich habe Abi gemacht & eine kfm. Berufsausbildung) und habe kaum noch Energie. Ich bin ständig gereizt und gestresst. Manchmal ist mir die Beantwortung einer WhatsApp schon zu viel... Ich komme kaum zu Projekten, die mich wirklich interessieren und fühle mich oft als Versagerin, weil meine Chefin permanent unzufrieden mit meinen Leistungen ist. Mein Alltag sieht so aus, dass ich nach dem Frühstück ins Büro fahre und mich nach Feierabend kaum noch zu irgendwas aufraffen kann. Da ich nebenbei ein Abendstudium mache (an der FOM), habe ich mind. einmal die Woche abends Vorlesung (manchmal mehr & immer Samstags). Meine To-Do's verlagern sich dann alle aufs Wochenende...der Haushalt, Zeit mit meinem Freund verbringen, Freundschaften pflegen, Sport machen, fürs Studium lernen, Hausarbeiten schreiben (Vorlesungen immer samstags von 8:30 bis 12 Uhr oder 16 Uhr), Familie treffen. Ich habe permanent ein schlechtes Gewissen (wenn ich morgens Sport mache, dass ich nicht schon arbeite, wenn ich abends auf der Coach liege, dass ich nicht lerne...wenn ich Freundinnen absagen muss, weil ich für eine Klausur pauken muss...) und eigentlich bin ich so ein kreativer Typ und würde total gerne ein paar Filmprojekte starten. Ich erwische mich immer wieder bei dem Gedanken "Soll das jetzt bis zur Rente so weitergehen? Und, wie viel ist dann noch von MIR übrig?". Mein Freund meint dazu, ich soll meine Projekte (Malen, Filmen- kreativ sein) nebenbei machen. Das funktioniert aber nicht. Ich brauche Zeit mich in die Dinge einzuarbeiten und auch Zeit für Inspiration. Kündigen um mich selbst zu verwirklichen ist allerdings sehr, sehr naiv. Auch Teilzeit wäre finanziell knapp und ich weiß auch nicht, ob das wirklich helfen würde. In meinem Freundeskreis studieren einige noch und werden von ihren Familien finanziell unterstützt- darauf bin ich ein bisschen neidisch. Die Leute mit Vollzeitjobs sind alle nicht so richtig zufrieden, aber nicht so sehr am Zweifeln, wie ich das bin. Wie kommt ihr mit 9to5 zurecht? Habt ihr Tipps für mich? P.S. Mein Studium ist okay, ich habs aber aus rein rationalen Gründen gewählt. Es ist in Richtung BWL, um auch zukünftig noch einen Job zu bekommen. Mein jetziger Job könnte bald automatisiert werden und wäre so wesentlich wirtschaftlicher.