Hallo zusammen!


Ich erzähl euch mal was über meine Kollegin, weil sie mich stresst und es mich auch nach der Arbeit nicht ruhen lässt.


Also wie soll ich sie am besten beschreiben.. Sie lässt nie jemanden ausreden, stellt sich gerne in den Mittelpunkt, muss dauernd erzählen wieviel Geld, Häuser und Autos sie haben obwohl man noch nie was davon gesehen hat.. Dann hat sie einen Verlobungsring getragen obwohl sie gar nicht verlobt war und der Ring war nicht echt, so ein billig Protzteil aus H&M. Das alles hat mich zwar genervt aber nie wirklich beschäftigt. Aber nun will sie als Samstagskraft in der Filiale arbeiten wo mein Mann arbeitet. Sie hat mit einer anderen Kollegin oft über mich gelästert und sogar mal gemeint, dass mein Freund sie abchecken würde als er auf mich gewartet hat. Ich will nicht, dass sie auch nur was mit ihm zutun hat. Sie ist eine falsche Schlange in meinen Augen und wird dann bestimmt jeden Montag erzählen was alles los war am Samstag usw und ich könnte jetzt schon kotzen bei dem Gedanken daran.
Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich sie hasse? Sie wechselt Männer so oft wie wir Frauen unsere Bh's.


Wie verhält man sich solchen Menschen gegenüber richtig? Ich empfinde wirklich tiefe Abneidung gegen sie. Sie ist einfach die Definition von Doppelmoral in fast allem was sie sagt und tut.

    Herrje...


    Jeder hat Menschen mit denen man nicht klar kommt, völlig normal. Wie man mit denen umgeht? Na man geht auf Distanz.


    Was zur Hölle interessiert es Dich, ob sie viel Geld hat oder nicht?!? Wenn mir Arbeitskollegen sowas erzählen, dann höre ich noch nicht mal zu. Es interessiert mich nicht. Dementsprechend: völlig egal, ob das stimmt was da privat erzählt wird oder nicht, Es sind Kollegen, keine Familie, keine Freunde, noch nicht mal Bekannte. Ich muss sie nicht mögen, ich muss wissen, wie weit ich ihnen fachlich glaube (und das kann auch bei jemandem der Fall sein, der über privates lügt, dass sich alle Balken biegen) - und das war es auch schon.


    Was interessiert es Dich, wie oft sie ihre Männer wechselt? Wir haben 2021, nicht 1521. Kann sie jede Nacht drei mal wechseln und zwischendurch noch 2 Frauen haben - Na und?!?


    Der Fehler ist, dass Du sie zu persönlich nimmst, statt die Distanz zu wahren.

    Arroganz ist es doch, sich für besser als andere zu halten...


    Da nennt der Rabe die Krähe einen Vogel scheint mir.

    cleofe_23502465

    Was jetzt? Freund oder Mann? Was juvkt es dich? Lass sie arbeiten wo sie will. Wenn sie redet, geh weg. Mach deine Arbeit,kümmere dich um wirklich bedeutendere Dinge. Du machst dich fertig so

    cleofe_23502465

    Was jetzt? Freund oder Mann? Was juvkt es dich? Lass sie arbeiten wo sie will. Wenn sie redet, geh weg. Mach deine Arbeit,kümmere dich um wirklich bedeutendere Dinge. Du machst dich fertig so

    Guten Morgen,


    zum Wort " Hass " habe ich schon mal etwas geschrieben. Es ist für mich die schlimmste Form von Abneigung, wer in meinen Augen hasst, steht kurz davor dem Hassobjekt Gewalt anzutun, also überdenke Deine Wortwahl.
    Zum Thema, da ist ein Mensch der wohl angibt, auf die Pauke haut, wie auch immer. Das würde bei mir ein Lächeln verursachen, sonst nichts. Jemand der Selbstbewusstsein hat, hat so etwas nicht nötig und jemand der Selbstbwusstsein hat reagiert auf so etwas nicht. Also, fahre deine Gefühle runter und arbeite an deinem Selbstbewusstsein. Und gewöhne dir das Wort Hass ab.

    Jeder hat Kollegen, die er nicht so mag und mit denen er möglichst wenig Kontakt haben möchte, aber das ist halt oft nicht möglich.
    Ich beschränke meinen Kontakt auf das Nötigste, eben auf die geschäftliche Ebene und halt das bisschen Smalltalk, was mancheml notwendig ist.
    Meine Devise ist immer, dass mir die Leute leid tun, die solche Dinge wie Geld o.ä. dermaßen nach außen tragen müssen. Es sind arme Würmchen, deren Selbstbewusstsein nicht sehr groß sein kann, wenn sie sich statt ihrer selbst über solche Dinge definieren müssen. Aus diesem Grund kann ich sehr freundlich zu Kollegen sein, die ich im Grunde einfach fürchterlich finde. Nach Feierabend verschwende ich keinen Gedanken an sie, weil es wirklich Wichtigeres zu bedenken gibt.
    In meinen Augen ist deine Kollegin eine bemitleidenswerte Tussi, die mit sich selbst unzufrieden ist. Sie ist nicht ernst zu nehmen und mach dir wegen ihr keinen Kopf, das ist wirklich nicht notwendig.

      claui95

      ich finde, es sind die "arme Würmchen", die sich für so viel besser halten (müssen) als andere. Nun, auch wenn man die Schwäche, "Geld o.ä. dermaßen nach außen tragen zu müssen" nicht hat - man hat andere. Ganz sicher.


      Wie schwach ist denn das Selbstbewußtsein, wenn man andere wegen einer Schwäche so abwerten muss, statt sie einfach wegen ihrer Stärken an anderer Stelle zu respektieren? Die haben sie. Ganz sicher. Genau wie JEDER Schwächen hat, hat JEDER auch Stärken.
      Wenn es Deinem Selbstbewußtsein so gut geht, wie Du behauptest, hättest Du es nicht nötig, irgendwen als "armes Würmchen" oder "bemitleidenswerte Tussi" zu titulieren. Auf Basis eines Beitrages von jemandem, der wildfremden Menschen seine Meinung zum Liebesleben von Arbeitskollegen kund tun muss und sich im gleichen Atemzug über Tratsch beschwert, mal so am Rande bemerkt. :roll:

      cleofe_23502465

      Hallo,


      ich bin der tiefen Überzeugung, dass es für menschliches Verhalten Gründe gibt. Jemand, der ständig im Mittelpunkt stehen möchte erhält möglicherweise zu wenig Anerkennung oder es war in der Vergangenheit vielleicht immer so. Jemand, der nach außen vorgibt etwas Besonderes zu sein, fühlt sich vielleicht nichtig und wertlos. Wer Menschen nicht aussprechen lässt hat vielleicht Angst nicht gehört zu werden. Die falsche Schlange tut in meinen Augen alles, um dazuzugehören. Es hat alles zwei Seiten...


      Wenn ich mit einem Menschen aneinandergerate und dieser in mir negative Gefühle auslöst hinterfrage ich diese zuerst. Was ein anderer Mensch tut oder sagt beeinflusst mich im Grunde nicht. Meine Gedanken und Gefühle sind verantwortlich dafür, wie ich mich fühle und wie ich mich der anderen Person gegenüber positioniere.


      Spricht etwas dagegen ein Gespräch mit der betreffenden Kollegin zu suchen? Lass sie ausreden aber fordere es deinerseits auch ein. Du könntest ihr mitteilen, dass du nicht möchtest, dass sie Unwahrheiten in der Firma verbreitet und du keine abschätzigen Kommentare über deinen Partner hören möchtest. In einem separierten Gespräch kannst du ihr auch mitteilen, dass du an einem kollegialen Verhältnis interessiert bist, ihr Verhalten dir aber die Umsetzung erschwert.


      Abneigung oder Hass sind tiefe Gefühle, die unser Leben massiv beeinflussen. Indem du dich gedanklich nur auf die Themen fokussierst gibst du viel zu viel Raum und das wird dich auf die Dauer auch einschränken. Wie oben bereits leicht angedeutet entsteht Hass nicht ohne eine gewisse Vorerfahrung.


      LG Sis

        sisteronthefly

        wer Menschen nicht aussprechen lässt und ständig im Mittelpunkt steht / "stehen will", hat manchmal einfach nur einen anderen Kommunikationsstil und eine extrovertierte statt eine introvertierte Persönlichkeit. Geht mir oft genauso, ich muss auch bewußt aufpassen, dass ich "leisere" Menschen nicht einfach unterbügle. Habe ich früher immer gemacht, aber inzwischen sehe ich schon lange nicht mehr ein, dass sich immer die "lauteren" an die "leiseren" anpassen MÜSSEN. Nein, muss ich nicht, schon gar nicht für Menschen, die noch nicht einmal darüber nachdenken würden, für mich auch mal das gleiche zu tun, was sie von mir so selbstverständlich erwarten und sich dabei noch für so viel besser halten. :roll:


        Jemand der vorgibt etwas besonderes zu sein - gibt es nicht. Jeder IST etwas besonderes. Aber das Gefühl, in bestimmten Punkten (Geld, Verlobung, ... ) eben irgendwie "mithalten" zu müssen, geht meistens von der jeweiligen Gruppe aus. Wozu auch prima passt, dass die TE auch uns ganz klar das Gefühl vermittelt, dass die Dame "nichtig und wertlos" ist, weil sie "die Männer so oft wechselt". Die gleichen Menschen in einer anderen Umgebung erlebt man dann völlig oft anders. Kein Wunder.

          avarrassterne3

          Guten Morgen,


          niemand sollte sich soweit anpassen müssen, dass Teile seiner Persönlichkeit untergebuttert werden. Durch Hierachien im Job lässt sich dies mitunter nicht immer ganz vermeiden, schön wer einen Chef hat, der im Rahmen von Persönlichkeiten seiner Mitarbeiter handeln kann.
          Du passt auf leisere Menschen nicht unterzubügeln und das ist wichtig für ein kollegiales oder allgemein soziales Miteinander.


          Eine meiner Kolleginnen ist eine wilde Hummel. Es hat zwei Jahre gebraucht bis ich hinter ihre Fassade blicken konnte. Zu Beginn sind wir häufig aneinandergeraten, inzwischen merke ich, wie sie im Gespräch mit mir ihren Rededrang drosselt und fast ruhig sprechen kann. Ich lasse allerdings auch alles stehen und liegen, höre ihr zu und nehme ihre Worte ernst, anfangs war das für mich hektisches durcheinandergewürfeltes Gefasel.


          Persönlichkeit lässt sich nicht ausschließlich daran festmachen, ob eine Person extovertiert ist oder sich introvertiert zeigt.
          Viele Facetten eines Menschen lassen sich anhand des Big Five Modells erklären. Nach diesem Modell verfügt jeder individuell über mindestens ein Merkmal, welches entweder schwach oder stark ausgeprägt sein kann. Hier wurden ca. 18.000 Eigenschaften von Forschern auf 5 Begriffe reduziert. Ein wirklich tolles Modell wenn man sich mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigen möchte, z.B. DISG


          Unsere Persönlichkeit entwickelt sich immer weiter. Sie ist zu Veränderungen in der Lage. Ein Teil der Pesönlichkeit wird uns vererbt, ob es uns gefällt oder nicht, ein weiterer Teil wird durch unser soziales Umfeld beeinflusst, durch Lernerfahrungen und Kindheitserlebnisse. Und weiter weiß man, dass der Gehirnstoffwechsel mit seinen Botenstoffen einen zusätzlichen Erklärungsansatz gibt. Dopamin, Serotonin und auch Kortisol beeinflussen, ob ich eher ängstlich bin, grüblerisch oder vielleicht zu überschießendem Verhalten neige. Das Ganze macht eine Persönlichkeit aus, nicht nur ein Teil davon.


          LG Sis

            sisteronthefly

            ja, extrovertiert / introvertiert sind Begriffe, die so ziemlich auf jedem Fuß hinken. Ich weiß inzwischen auch, dass ich extrovertiert wirke, aber introvertiert bin. Ich war noch nie einsam, wenn ich allein war - wenn ich in einer Gruppe war aber schon.
            Am ehesten finde ich mich im Riemann-Thomann-Modell wieder - der schizoide Typus, in meinem Falle als Reinkultur, auch wenn es bei solchen Modellen eher selten ist, dass Menschen wirklich rein einem Typus zuzuordnen sind und nicht, wie es normal und gesund wäre, eine Mischung verschiedener Typen mit mehr oder minder ausgeprägtem Schwerpunkt auf einem Typus.


            Anyway - nein, ich nehme meist keine Rücksicht mehr darauf, andere nicht unterzubügeln. Das habe ich früher gemacht, heute nur noch für sehr wenige Menschen, die es mir auch wirklich wert sind - und die sind abzählbar. Je älter ich werde, desto kompromissloser werde ich in solchen Punkten. Weil einfach die Erfahrungen bisher zu 100% gezeigt haben: das ist es nie wert.


            Nur halte ich es immer mit "passt nicht zu mir" und nicht mit "ist ein schlechter Mensch"! Menschen, mit denen ich nicht kompatibel bin, sind nicht schlechter oder besser als ich, weil sie nicht meine Personlichkeit teilen, nicht meine Vorlieben, nicht meine Stärken und nicht nicht meine Schwächen. Dann mag ich sie vielleicht nicht, ich komme nicht mit ihnen klar - aber deswegen steht mir kein Urteil zu, ich bin nicht Gott, dass ich über andere richte - und das zu tun sehe ich bei anderen auch definitv als deren Schwäche an.

              avarrassterne3

              Hallo,


              ich bevorzuge eine Mischung aus Rücksicht, Verständnis und einer großen Portion Eigenbezug. Ja, in dem schizoiden Persönlichkeitsmuster erkenne ich mich zum Teil auch wieder, aber auch in dem zwanghaften. Fritz Riemann hat ein sehr schönes Buch zu den unterschiedlichsten Charakteren und Persönlichkeitsstrukturen geschrieben - Grundformen der Angst. Normal ist es, dass jeder Teile dieser Strukturen aufweisen kann.


              Ich verstehe, was du ausdrücken möchtest. Ich sehe den Wert allein darin, ihn für mich zu nutzen, indem ich auch mit schwierigen Charakteren umgehe. Allerdings habe ich mit den Jahren gelernt, bis wohin und wieweit dies sein darf, damit es mich micht beeinträchtigt.


              Nicht zu urteilen gehört für mich genauso dazu. Der Mensch neigt leider dazu alles einzutüten, zu ettikettieren und dann alles zusammen in die eigens dafür vorgesehene Schublade zu stecken und sie zu schließen.
              Auf diese Sache passe ich auf, damit mir sowas nicht passiert, ausschließen könnte ich es nicht gänzlich aber ich weiß, wie ich Schubladen wieder öffne.


              LG Sis

                sisteronthefly

                das Modell beruht ja auf den "Grundformen der Angst". Interessantes Buch und viel Basistheorie zu dem Thema.


                Mir ist schon auch klar, dass niemand unbegrenzt tolerant sein kann, dass Vorurteile wichtig sind. Und nein, ich bin sicher keine Heilige, auch nicht in dem Sinne, dass ich meinen eigenen Idealen immer gerecht werde. Passiert mir auch. Aber mich fasziniert es ziemlich, dass gerade diejenigen, die ein Problem mit "arroganten Menschen" haben, sich augenscheinlich selbst immer für sooooooooo viel besser halten und diese "arroganten Menschen" gern übel abwerten. Schon ziemlich ambivalent das Ganze?!?