mirna_22103102Die Grenzen, die manche ziehen, sind willkürlich. Man ist gegenüber den eigenen Fehlern blind, weil man sie gar nicht sieht, es gäbe genug Verbesserungsbedarf, man meint aber das Recht zu haben, sich über andere zu erhöhen bzw. sieht deren Fehler und urteilt diese als inakzeptabel ab. Die Grenze nach oben ist genauso offen wie nach unten. Man kann sich immer darum bemühen, die eigene Sprachkompetenz zu verbessern, bei so ziemlich jedem gäbe es da etwas zu tun, anstatt zu meinen, dass der eigene -auch unfertige- Sprachbeherrschungsgrad das Maß aller Dinge sei und dass jeder, der andere oder vielleicht noch mehr Fehler macht, sich im inakzeptablen Bereich befände, weil man in erstaunlicher Selbstgerechtigkeit davon ausgeht, dass man selbst über jeden Tadel erhaben sei, und die eigenen Unzulänglichkeiten bagatellisiert.
Rechtschreibung war oft einfach Vereinbarungssache, wurde und wird oft geändert. Da kann man also ruhig etwas flexibler sein. Verständnis verunmöglichend schreibt ja kaum jemand.
Sprache ist einem konstanten Wandlungsprozess unterworfen. Wenn etwas lang genug falschgemacht wird, wird es irgendwann richtig. Fremd- und Lehnwörter fanden immer Eingang in die Sprache. Das ist einfach ein fortlaufender Prozess.