Hallo, undnunwas
Ich bin Betrogener, auch mit Kindern. Also von der anderen Seite. Ich rätsele jetzt seit einiger Zeit über meine Frau und mich.
So wie Du habe ich meine Geschichte auch erzählt und um Meinungen gebeten. So kommt man aber wohl nicht weiter, weil hier im Forum gedanklicher Stillstand herrscht.
Deine Geschichte ist wertlos, weil sie aus der Rückschau geschrieben ist. Du hast bereits nach einer Erklärung gesucht, um Dich für Deine Affäre zu rechtfertigen. Wer sich rechtfertigt, nimmt Schuld auf sich. Du kannst mit Deinem Mann niemals über Dich und Deine Affäre reden, solange Du Dir Schuld gibst. Weil Du dann alles was er sagt als moralischen Vorwurf betrachten musst, so dass Du die Schuld für das Scheitern der Ehe auch bei ihm suchen musst.
Das ist ein unlösbarer Konflikt zwischen den eigenen Bedürfnissen, die Dich glücklich machen, und der Moral. So kann man meiner Meinung nach niemals über die Verletzungen hinwegkommen. Auch wenn man zusammenbleibt und viel geredet hat, wird man immer auf einem restlichen Schuldproblem sitzen bleiben.
Die Frage, die man für sich zunächst durchdenken muss ist folgende:
Hast Du die Beziehung zu Deinem Mann so gut geführt, wie DU eben konntest, einschließlich Affäre. Willst Du Deinem Mann BEWUSST schaden?
Diese Frage muss man glaube ich lange in sich bewegen, weil man dazu seine ehrlichen Grenzen in der Partnerschaft erforschen muss. Das, dessen man sich gerade nicht bewusst ist. Wir glauben immer, wir funktionieren hervorragend, eigentlich müsste doch alles passen. Dabei wissen wir nichts über uns.
Man muss sich voll darauf konzentrieren, nur aus seiner eigenen Sicht zu denken, nicht mutmaßen, wie der Partner denkt.
Für mich bist Du ein Mensch, kein Täter.