Hallo! Ich hab diesen Text schon im Sex&Verhütung Forum gepostet aber ich denke im Nachhinein, dass die Frage eher hierher gehört. Das Thema beschäftigt mich schon sehr lange und ich glaube ich brauche einfach eine neutrale Meinung von Leuten die weder mich noch ihn sondern nur die Fakten kennen. Bitte nehmt euch die Zeit und lest euch den Text durch! Danke Ich bin Anfang 20 und mitten im Studium. Wie das so ist, hat man ja meistens eine Clique aus Kommilitonen, mit denen man viel Zeit verbringt. Unsere Clique ist aber mehr ein "elitärer" Kreis, in den man nur "aufgenommen" wird, wenn der "Anführer" (ich nenne ihn im weiteren Text R) einen für ausreichend interessant und intelligent hält. Man muss sich aber auch weiterhin ständig beweisen in irgendwelchen fachlichen oder philosophischen Diskussionen. Alle bewundern R und eifern ihm nach, weil er objektiv gesehen wahnsinnig schlau ist (studiert 4 Fächer gleichzeitig), zu jedem Thema etwas weiß und nebenbei so witzig und unterhaltsam ist, dass Kneipenabende oft eine One-Man-Comesyshow werden. Noch dazu sieht er auch sehr gut aus, weswegen ich und auch andere Mädels schon ein bisschen auf ihn standen. Das Problem ist, er nutzt seine Fähigkeiten auch dazu aus, Leute zu manipulieren, fertig zu machen, zu entwerten und lächerlich zu machen. An einem Tag gibt er uns das Gefühl, super tolle, intelligente, gutaussehende junge Studenten zu sein und am nächsten Tag sind wir die dümmsten und hässlichsten Menschen (und ich im Besonderen war immer "die kleine Schlampe" die er je gesehen hat. Da ich generell große Probleme mit meinem Selbstwertgefühl habe, machte mir das sehr zu schaffen, und genau das hat er gespürt und sich vor allem auf mich konzentriert was diese Spielchen betraf. Mit seinem Urteil stand und fiel leider auch die eigene Position in der Clique und einige Freunde wurden schon ausgeschlossen, weil er sie plötzlich nicht mehr leiden konnte (da reichte teilweise ein falscher Satz). Mit diesen Freunden konnte ich mich dann nur noch heimlich treffen, weil ich Angst hatte, die nächste zu sein, die aus diesem "elitären" Kreis fliegt. Mir ist bewusst wie verrückt das alles klingt und wie toxisch die Dynamik dieser Clique ist. Ich hatte aber auch so verdammt viel Spaß, wir haben die besten Partys gemacht, so viel zusammen unternommen, waren zusammen auf Hütten im Urlaub etc. Das ist nur der Hintergrund, jetzt komme ich zum eigentlichen Geschehen. R wusste, dass ich auf ihn stand, aber er ist nie darauf eingegangen, zumal er selber in einer Beziehung ist. Ich habe dann auch einen Freund gefunden, den ich wirklich sehr liebe, viel mehr als die Freunde vor ihm. Auch das wusste R. In dieser Zeit habe ich dann nicht mehr so viel gemacht mit der Clique und bin R's Fängen ein bisschen entglitten. Bis er zum Dozenten an unserer Uni ernannt und ich seiner Arbeitsgruppe zugeteilt wurde. Wir hatten wieder mehr Kontakt, allerdings muss er gespürt haben, dass ich distanzierter war und er mich mit seinen Manipulationen nicht mehr erreichen konnte. Dann irgendwann habe ich mich wieder öfter mit der Clique getroffen und eines Abends wollte er zum Film schauen vorbeikommen. Man kann mich naiv nennen, aber ich habe mit keiner Faser damit gerechnet, dass er in der Mitte des Filmes völlig zusammenhangslos, ohne jeden vorausgehenden Annäherungsversuch, meine Hand greift und in seine Hose steckt. Ich hab sie sofort zurückgezogen, ihm gesagt dass ich das nicht will und er hat das auch akzeptiert und ist gegangen. So weit so gut. Die nächsten Tage/Wochen hat er mich aber so dermaßen schlecht behandelt, mich wahlweise ignoriert (zB abends in der Bar jeden der Clique umarmt und mich ausgelassen) oder vor allen wegen irgendwelchen Kleinigkeiten fertig gemacht. Ich dachte es wäre meine Schuld, ich hätte etwas falsch gemacht, ich hätte falsche Signale gesendet. Und dann eines Abends, als wir alle auf einer Party waren und auch etwas angetrunken waren, habe ich es nicht mehr ausgehalten und zu die verdammten Worte "vielleicht habe ich es mir anders überlegt" gesagt. Hatte ich nicht, ich wollte einfach nur dass er aufhört, mich so zu behandeln. Aber das konnte er ja nicht wissen. Eine Woche später kurz vor einer wichtigen Prüfung habe ich ihn um Hilfe gebeten bei einigen Aufgaben. Er sagte, er würde gegen Spätabend vorbeikommen. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, aber ich dachte, ich könne dann ja immer noch entscheiden, ob ich mit ihm schlafen wolle oder nicht. Um Mitternacht kam er, schloss meine Zimmertür ab (ich wohne in einer WG), löschte das Licht und hat mich ohne ein weiteres Wort auf mein Bett gestoßen. Dann sollte ich mich ausziehen und ich weiß noch wie ich mich einfach nicht bewegen konnte. Er hat mich dann ausgezogen und angefangen in mich einzudringen. Es tat wirklich höllisch weh und mir wurde klar, dass genau das seine Absicht war. Generell hat er sich die größte Mühe gegeben, mir psychisch und physisch weh zu tun. Näheres will ich da gar nicht schreiben. Meine Gedanken sind zwischen "du hast es provoziert", "du standest ja mal auf ihn", "er denkt du willst es", "jeder weiß dass du harten Sex magst", "du willst es", "was passiert hier gerade" und "bitte mach, dass er aufhört, es tut so weh" hin und her gesprungen. Ich habe nie direkt "Nein" gesagt, aber ich habe irgendwann geweint (seine Reaktion: stell dich nicht so an) und gesagt "ich kann nicht mehr". Ich habe auch nicht geschrien, obwohl meine Mitbewohner das mit Sicherheit gehört hätten, aber ich hatte das Gefühl, ich würde übertreiben, die Situation überbewerten und ihm, R, Unrecht tun. Nachdem er dann fertig war, hat er das Licht angemacht, sich auf die andere Seite des Zimmers gesetzt und mich beobachtet, wie ich versucht habe, irgendwie die Fassung zu bewahren. Dann hat er mir eröffnet, dass er Nacktbilder von meinem Handy geklaut hat, als ich wegen einer Prüfung mal keinen Code eingestellt hatte, aber ich hätte kein Recht mich da drüber aufzuregen, das sei ja lächerlich. Dann hat er das Licht wieder ausgemacht und nochmal von vorne angefangen. Irgendwann gegen 3 Uhr ist er dann gegangen und ich habe am nächsten Tag so getan als wäre nichts, als wäre das nur ganz normaler Sex gewesen. Ich habe mir auch lange eingeredet dass es so war, aber ich glaube, im Endeffekt habe ich mich einfach nicht getraut, mich gegen ihn zu stellen. Wir haben dann noch öfters miteinander geschlafen, es ist immer ähnlich brutal abgelaufen und ich dachte irgendwie, ich müsse das tun, ich hätte ihm ja diese Signale gesendet und dass ich mein Recht "Nein" zu sagen, verwirkt hätte. Und ein kleiner Teil von mir wollte es auch, weil ich endlich die "Anerkennung" von ihm hatte, der ich (wir alle) jahrelang hinterhergelaufen bin. An alle die diesen Text durchgelesen haben, wie bewertet ihr diese Situation? Was soll ich tun? Soll ich ihn bei der Uni-Leitung melden? Beweise habe ich keine.