• Liebe & Beziehung
  • Freundin hat Problem mit meiner Familie im Allgemeinen, mit meiner Schwester im Speziellen

Hallo,


ich habe länger auch in diesem Forum nach meinem Problem gesucht, bin aber irgendwie nicht fündig geworden. Entweder es passiert tatsächlich nicht oft, oder aber, und ich halte das auch nicht für ausgeschlossen, ich sehe die Dinge in Wirklichkeit völlig verschoben und nicht meine Freundin.
Wir sind seit 4 Jahren zusammen und eigentlich glücklich miteinander, unsere Beziehung verläuft sehr harmonisch, wir teilen viele Interessen. Eigentlich, denn es gibt ein paar immer wieder auftretende Konflikte, die meist harmlos und temporär sind.
Es gibt jedoch einen Konflikt, der immer wieder und wieder und wieder auftaucht und bei dem ich auch einfach nicht mehr weiß, was ich tun soll. Meine Freundin fühlt sich konstant gekränkt durch meine Familie. Es gibt quasi kein Aufeinandertreffen ohne Drama. Mag es den Anschein machen, als hätte es diesmal funktioniert, kann gut sein, dass in einem anderen emotionalen Moment ein dreiviertel Jahr später dann die Erzählung folgt, was denn nun meine Tante, Mutter oder, in der Regel seit einiger Zeit, meine Schwester bei diesem Aufeinandertreffen damals nicht getan oder gesagt hätten. Ich kann mich klarerweise daran für gewöhnlich nicht mehr erinnern, zumal es beinahe immer eine böswillige Interpretation irgendeiner komplett banalen Geschichte - die zuweilen auch noch lange zurückliegt - ist.
Nun will ich gar nicht abstreiten dass besagte Personen nicht wirklich auch Fehler haben. Natürlich haben sie das. Aber: Nicht einmal, wenn sie meine Freundin nicht mögen würden (wovon sie überzeugt ist), nicht einmal dann würden sie sich so verhalten. Ich habe den Eindruck, dass es mittlerweile auch gar keine Möglichkeit mehr gibt, sich "richtig zu verhalten".
Ein weihnachtliches Beispiel: Eine Verwandte wollte ihr eine Bluse schenken. Ich habe abgeraten, denn die Gefahr, dass sie in der Größe einen Kommentar zu ihrem Aussehen erblickt hätte (der - natürlich wie kann es anders sein! - eine Verhöhnung dargestellt hätte, egal ob eine Größe größer oder eine Größe kleiner), wäre zu groß.
Sie verhält sich sonst nie so, ist aber beinahe wahnhaft von den bösen - und vorallem auch respektlosen - Absichten meiner Familie überzeugt (Sie fühlt sich nicht akzeptiert, egal was man macht. Wird sie extra bei irgendwas gefragt passt es nicht, wird sie nicht gefragt ist es noch schlimmer). Sie behauptet dann Dinge, bei denen ich mir sehr schwer tue. Sie schreit mich dann weinend an, dass ich sie nicht ernst nehmen würde (bei Dingen, die der Sichtung von Gespenstern gleichen).
Besonders meine Schwester scheint ein Problem zu sein. Meine Freundin "inszeniert" richtiggehend Auseinandersetzungen, bei denen ich mich dann "entscheiden müsste", z.B. in dem ich ihr beipflichte, dass dieses und jenes aber ganz bestimmt total gemein und böse gemeint war. Angeschrien wird aber nie die eigentliche Verursacherin, sondern stets ich.
Der Witz an der Sache ist, dass meine Familie wirklich harmlos ist, überhaupt im Vergleich zu ihrer, die einer totalen Horrorshow gleicht. Ich denke, es wird irgendwas mit ihrer Kindheit zu tun haben. An den Formulierungen ist vielleicht auch schon aufgefallen: Richtig, es sind ausschließlich die weiblichen Verwandten. Mein Bruder und meine Onkels (manche von ihnen nämlich wirklich problematisch!) erzeugen bei ihr offensichtlich kaum bis gar keine emotionale Berührung.
Die Frage ist nun: Was soll ich tun? Mich macht das einfach völlig fertig, vor allem Zeiten wie Weihnachten sind schlimm, mittlerweile habe ich wohl mehr Panik davor als meine Freundin, weil sie manchmal auch einfach vollkommen durchdreht und sich kaum mehr beruhigt. Sie ist dann auch fix überzeugt von Dingen, die manchmal richtiggehend absurd sind. Wenn mein Eindruck zutrifft, hat auch ein Gespräch mit meinen Verwandten keinen Sinn, weil die Kränkungen eben im Kopf meiner Freundin stattfinden.
Dass sie einfach nicht mitkommt (ich hätte nichts dagegen, eine Ausrede ist schnell bei der Hand, überhaupt in ihrem Job mit unorthodoxen Dienszeiten) ist keine Alternative. Der Vorwurf wird dann nur noch lauter, dass ich lieber ohne Sie gehen würde als dass meine Verwandten sich einfach ein bisschen mäßigen könnten, so der Vorwurf. Reden mit ihnen soll ich dann aber keinesfalls ("Ja nicht! Das mach ich selber!" <- passiert aber nie!) und wie oben geschrieben wüsste ich ja nicht mal, was ich ihnen denn bitte sagen soll?!

  • lacaracol hat auf diesen Beitrag geantwortet.

    Ich möchte dich ganz ehrlich fragen: warum bist du mit dieser Person noch zusammen? Sie ist total schizophren. Furchtbar. So lässt sich keine Beziehung leben. Warum tust du dir das an? Bitte sag jetzt nicht, weil ich sie liebe und sonst alles gut ist. Es ist Horror

      Du lässt dich von deiner Freundin komplett vorführen und hast Angst, alleine zu gehen?


      Eine tolle, harmonische Beziehung sieht anders aus.


      Du hast leider auch absolut keine Eier, ihr die Wahrheit zu sagen und egal wie viel Drama sie macht, auch dabei zu bleiben.


      Soll das jetzt dein Leben lang so gehen?


      Du in ständiger Angst, dass deine Freunde wieder ausrastet ?


      Jetzt ist es deiner Familie und später? Freunde und vielleicht nette Arbeitskolleginnen ?


      Du bist selber Schuld an dieser Misere, weil du dich emotional erpressen und klein halten lässt.


      Deine Freundin schreit und heult, wie ein wütendes Kind und irgendwann gibst du nach, weil du ja eine harmonische Beziehung willst.


      Der Schlüssel zur Lösung bist allein du.
      Du musst ihr sagen was Sache ist, dass du keine Lust mehr auf ihre Dramen hast und entweder reißt sie sich zusammen oder bleibt Zuhause.


      Wenn sie dann Theater macht, schmeißt du sie raus oder gehst selber ein paar Tage weg, wenn ihr zusammen wohnt.


      Mach ihr mal klar, wie ernst die Situation für dich ist und das sich etwas ändern muss.


      Du lässt sie aber auch die Prinzessin spielen und hast Angst.


      An deiner Stelle hätte ich mehr Angst davor, so zu leben, als vor ihr.

      Therapie. Du kannst da nicht helfen. Sie muss es erst selbst sehen und wie man das angeht, dafür braucht es n Therapeut, n männlichen am besten in deinem Fall.

        tanzi_20620265

        Tacheles reden und Konsequenzen durchziehen und nicht immer zurück krebsen..


        Sie hat kein Selbstwertgefühl.. und scheint er ezwas parnoid zu sein.. wobei ich sas parnoide Verhalten eher dem nicht vorhandenen Aelbstwertgefühl zuschreiben würde..



        Was du tun kannst, ist Konsquenzen ziehen.. überlege du für dich ganz genu, welches Verhalten geht und welches nicht.. und sag ihr das.. mit entsprechenden klaren Worten..
        setz sie vor die Tür oder geh selbst für ein paar Tage..


        Die Therapeutin würd ich auch w wechseln.. egal ob Mann oder Frau die Aktuelle scheint nicht viel zu taugen.. am besten jemand älteres mit viel Lebenserfahrung..

        So wie schon angeschnitten, sie scheint eine schwere Last aus ihrer Ursprungsfamilie mitgebracht zu haben. Einerseits ist es ja positiv, wenn sie in einer Therapie ist. Aber bislang scheint es keine Verbesserung gegeben zu haben. Rede mit ihr, wie sie sich in der Therapie fühlt, ob sie sich gut betreut fühlt, ob sie das Gefühl hat, dass sie vorwärts kommt. Die Therapie sollte kein Tabuthema zwischen Euch sein, sie muss Dir ja nicht alles erzählen, aber ein Austausch sollte doch möglich sein. Bei schlechter Therapie sollte sie den Therapeuthen wechseln, sonst ist es schade um Zeit und Geld
        Wie die anderen etwas zugespitzter formuliert haben solltest Du Dich um eine klarere Position bemühen. Einerseits um Dich selbst zu schützen, aber auch um Ruhe in Eure Beziehung zu bringen. Bedenke generell, Deine Familie ist ein Teil von Dir also betrifft es auch Dich. Es spricht nichts dagegen, auch eine klare harte Position zu beziehen und ihr klaren Widerstand zu leisten, wenn wieder so ein verspäteter Schub kommt. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, wenn es sie wieder packt, sie dazu zu bringen, dass sie sagt, was ihr fehlt, was sie braucht oder was sie wirklich bewegt, dass sie von dieser diffusen Wut wegkommt.
        Wenn es hier mittelfristig keinen konstruktiven Weg gibt auf dem sie und Ihr vorankommt solltest Du Dich wirklich mit einer Trennung auseinandersetzen, denn dann macht sie Dich auf Dauer kaputt. Denn so wie die anderen sagen, ich glaube nicht, dass man das trennen kann, Du und Deine Familie auf der anderen Seite, irgendwann würde es auch Dich und ggf. auch Kinder von Euch betreffen. Deshalb zeige einerseits mehr Stärke gepaart mit Empathie an der richtigen Stelle

        Deine Freundin ist eifersüchtig auf deine Schwester, Mutter, Tante usw. merkst du nicht wie abnormal das ist? Indem du auf sie einredest, gibst du ihr das Gefühl, ihr Verhalten sei in irgendeiner Hinsicht normal. Jeder andere Mann würde ihr den Vogel zeigen und ihr Grenzen setzen. Ihre Gedanken sind krank.


        Ich rate dir, die gemeinsame Wohnung zu verlassen uns ihr klar zu machen, dass sie mal nachdenken soll, was eigentlich ihr Ziel bei dem ganzen ist. Dass du bei ihr bleibst ist eigentlich eine Beleidigung dir selbst und deiner Familie gegenüber. Ich rate nicht zur Trennung, aber dazu ein Exempel zu statuieren, auf dass deine Freundin wieder die Welt der Normalsterblichen betritt.

        Das ist nichts anderes als Stutenbissigkeit.

        Die Beziehung funktioniert doch vorne und hinten nicht. Du sagst alles ist harmonisch, dann plötzlich kommt raus sie ist in Therapie... Bestimmt gibt es noch eine Menge mehr Redflags die wir noch nicht kennen.

        • anacross hat auf diesen Beitrag geantwortet.
          ein Monat später
          clare_22399674

          Wenn man sich in therapeutischer Behandlung befindet, ist das eine „Redflag“? Und deswegen kann nicht sonst alles harmonisch sein? Das finde ich mehr als unsensibel und arrogant.


          @tanzi_20620265
          An sich würde ich bei einer vierjährigen Beziehung, in der du dich anscheinend ansonsten wohlfühlst, auf jeden Fall die Zeit und Mühe investieren und ein klares Gespräch mit ihr führen. Ich finde ihr Verhalten auch sehr unfair, aber man merkt, dass sie Probleme hat und nicht einfach nur böse ist. Deswegen würde ich sie nicht von jetzt auf gleich fallen lassen, ohne ihr das Problem eindeutig zu schildern, das wären mir die vier Jahre schon wert. Falls sie dich vor die Wahl stellen würde, entweder sie oder die Familie, dann sähe das Ganze natürlich anders aus.