avarrassterne3Das ist ja genau die Crux: diese Menschen empfinden es ja nicht so, als würden sie eigene Wünsche zurückstellen. Sie wollen Kinder, weil sie sich welche wünschen und kriegen sie nicht, weil sie das Fortbestehen der Menschheit oder die Renten sichern wollen. Das kommt nur noch hinzu und darum sind diese Menschen so selbstgerecht gegenüber jenen, die keine Kinder wollen. Dabei ist es nur zufällig so, dass ihre eigenen Wünschen mit den moralischen Werten übereinstimmen, die sie für richtig halten, mehr nicht. Das heißt, dieses "das Richtige tun" entspricht halt einfach zufällig dem, was sie sowieso getan hätten, weil es ihren eigenen Wünschen entspricht. Deshalb ist diese Selbstgerechtigkeit da gar nicht angebracht, finde ich.
Im Grunde genommen handeln sie genauso egoistisch, nur können sie hehre Motive für ihr egoistisches Handeln vorschieben. Das können allerdings dann die kinderlosen Menschen genauso tun, indem sie zum Beispiel sagen: "Du bist egoistisch, weil wir sowieso schon Überbevölkerung haben. Was trägst du dazu noch bei? Und was ist mit den Ressourcen, die nicht für alle reichen, der Welt, die immer schlechter und schmutziger wird? Was ist mit dem Klima?"
Wenn man also will, findet man für jede Entscheidung innerhalb des legalen Rahmens moralisch akzeptable Gründe. Das sind aber meiner Ansicht nach nur vorgeschobene Gründe, die man dazu nützt, den eigen Egoismus zu überdecken, um sich eben für seine Entscheidung zu rechtfertigen.
Der Vorwurf, egoistisch zu sein wird immer noch als Beleidigung empfunden und drum sucht man sich dann solche Rechtfertigungsgründe. Eigentlich ist das ziemlich gaga, aber so sind Menschen eben. ;)