Hallo ihr Lieben,
Ich habe ein echt großes Problem und brauche eure Hilfe.
Ich bin mittlerweile 20 Jahre alt und habe das Problem, dass ich im Bezug auf die Liebe dazu neige, immer alles zu überstürzen.
Ich stürze mich ständig Hals über Kopf in irgendwelche Beziehungen oder Affären, ohne über die Folgen nachzudenken. Ich liebe den Reiz des Neuen und das Gefühl, das es in einem auslöst. An sich ja eigentlich nichts schlimmes, allerdings sind die Auswirkungen das Problem.
Ich beginne blind eine neue Beziehung (oder eine ähnlich enge Bindung) ohne mir vorher richtig Gedanken zu machen. Und dann fällt mir immer erst im Nachhinein auf, wenn ich mitten drin bin, dass ich den Mann doch nicht so toll finde. Obwohl ich häufig nicht offiziell mit diesem zusammen bin, ist die Bindung häufig schon sehr tiefgehend, wenn mir auffällt, dass der Mann doch nichts für mich ist. Das liegt eben daran, dass ich immer von 0 auf 100 gehe und dem Mann richtig Hoffnungen mache. Ich weiß, das klingt echt unfair, aber ich meine das wirklich nicht böse. In den Momenten, in denen ich mich für den Mann entscheide, hab ich wirklich Bauchkribbeln und Gefühle. Ich kann mir selbst gar nicht mehr trauen...
Naja, oftmals endet es dann damit, dass ich dem Mann das Herz breche und ich von außenstehenden Personen nur müde belächelt werde. Meine Freunde wissen schon ganz genau, wie es enden wird, wenn ich von einem neuen Mann erzähle und raten mir, das Tempo mal rauszunehmen. Aber ich schaffe es nicht. Ich bin so ein impulsiver ,,ich-will-sofort-alles-Mensch'', dass es mir gar nicht möglich ist.
Ich fühle mich so unglaublich schlecht. Ich verletzte ständig Männer, Leute fangen an, schlecht über mich zu reden und ich kann mir selbst nicht trauen.
Wie soll ich mir jemals selbst trauen, wenn meine Gefühle mich offensichtlich immer täuschen? Ich habe doch wirklich Bauchkribbeln. Aber dann fällt mir plötzlich auf, warum es doch nicht passt und alle Gefühle sind futsch. Bin ich einfach zu wählerisch? Ich weiß wirklich nicht was los ist und es ist so unglaublich belastend.


Ich habe vor einer kurzen Weile angefangen einen guten Bekannten zu daten, den ich zuvor schon 2 Jahre kannte. Nun ja, dasselbe Spiel wie immer: am Anfang große Aufregung, großes Bauchkribbeln. Habe mich Hals über Kopf hineingestürzt und jetzt beginnt gerade die Phase, in der ich merke, warum es doch nicht so passt. Er hat eine seltsame Freundesgruppe, mit der ich mich nicht identifizieren kann und er selbst ist manchmal komisch aufdringlich und das kann ich überhaupt nicht haben.
Er hingegen scheint keine Zweifel zu haben, will permanent bei mir sein und ahnt noch nichts von meinen Gedanken. Ich will jetzt nicht schon wieder alles beenden. Es soll doch einfach mal klappen. Er ist wirklich toll, sieht verdammt gut aus, ist witzig und liebenswert. Was stimmt mit mir nicht!?


Ich will nicht so sein, wirklich nicht. Das was ich mache steht im völligen Widerspruch zu meiner sonst so liebevollen und emphatischen Persönlichkeit. Ich habe einen großen Freundeskreis und werde dort wirklich sehr geschätzt. Nur meine männergeschichten sind zum verzweifeln. Das bin nicht ich. Und ich will das auch nicht sein.
Ich hoffe wirklich, ihr verurteilt mich nicht und könnt mir einen gut gemeinten Rat geben. Ich habe es nicht geschafft, mit jemandem darüber zu reden. Deshalb hoffe ich sehr, hier ein paar Tipps zu bekommen.


liebe Grüße, eure Kathy

  • Hallo Kathy,


    ich verurteile dich nicht, nein ich kann dich verstehen. Ich bin zwar ein Mann, bin da sehr ähnlich zu dir. Wenn es um eine Beziehung bin ich auch von 0 auf 100. Ich würde alles geben, machen usw. Wenn man die Person näher kennt, sieht man erst die Fehler und das es nicht so passt.


    Was mir geholfen hat, aber ein Fernbeziehung. Dadurch sieht man den Partner nicht immer und man mehr Zeit ihn näher kennen zu lernen. Da habe ich von meiner Seite aus nicht direkt 100 gegeben. Es hat sogar ziemlich lange gehalten. Es hätte auch was werden können, wenn wir bereit wären umzuziehen...


    Was du auch versuchen kannst ist, über die freundschaftliche Ebene zu versuchen. Also im Kopf zu sagen, das ist keine Beziehung nur ein Freund... Dadurch lernst du die Person näher kennen und ihr habt danach die Wahl es irgendwann zu versuchen.


    LG Marcel

Hallo Kathy,


ich verurteile dich nicht, nein ich kann dich verstehen. Ich bin zwar ein Mann, bin da sehr ähnlich zu dir. Wenn es um eine Beziehung bin ich auch von 0 auf 100. Ich würde alles geben, machen usw. Wenn man die Person näher kennt, sieht man erst die Fehler und das es nicht so passt.


Was mir geholfen hat, aber ein Fernbeziehung. Dadurch sieht man den Partner nicht immer und man mehr Zeit ihn näher kennen zu lernen. Da habe ich von meiner Seite aus nicht direkt 100 gegeben. Es hat sogar ziemlich lange gehalten. Es hätte auch was werden können, wenn wir bereit wären umzuziehen...


Was du auch versuchen kannst ist, über die freundschaftliche Ebene zu versuchen. Also im Kopf zu sagen, das ist keine Beziehung nur ein Freund... Dadurch lernst du die Person näher kennen und ihr habt danach die Wahl es irgendwann zu versuchen.


LG Marcel

Du bist offenbar verliebt in das Gefühl verliebt zu sein. Das kann schon sehr berauschend sein. Hat aber nichts mit der beteiligten Person zu tun sondern eher mit Deinem Ego. Dazu besteht das "Problem", dass Du offenbar nahezu freie Auswahl hast, also sehr schnell das Objekt Deiner Begierde bekommst. Das funktioniert dann am Besten (bei manchen Männern), wenn man von Anfang an Vollgas gibt.


Wenn Du da nicht lernst, Dich zu kontrollieren, dann wirst immer wieder den neuen Kick suchen und selbst bei Männern, die eigentlich sehr gut zu Dir passen, nicht dran bleiben. Denn der Kick bei Dir kommt derzeit durch das Neue und nicht durch das Bekannte.


Andererseits bist Du noch jung und hast noch Zeit, Dich zu entwickeln. Viele Menschen lernen erst im Laufe der Zeit, was ihnen wichtig ist. Dass Du Dich schon selbst so kritisch hinterfragst, ist ein gutes Zeichen. Vielleicht musst Du auch erst mal für Dich akzeptieren, dass das eben auch Teil Deiner Persönlichkeit ist. Solange Du sagst "das bin doch gar nicht ich", wirst Du auch nichts daran ändern können.

Ich kann wankendespony nur zustimmen. Es ist der Kick des Verliebtseins. Dieses Gefühl vergeht jedoch mit der Zeit und dann fallen einem auch die negativen Seiten des Partners auf. Du musst dir bewusst werden, dass dieses Gefühl bei JEDEM irgendwann verfliegt und du immer wieder an diesem Punkt stehen wirst. Du musst lernen, das zu akzeptieren und auch mal am Ball zu bleiben. Keiner ist perfekt, du mit Sicherheit auch nicht. Deswegen versuche die Macken deines Partners zu akzeptieren. Einen merkwürdigen Freundeskreis ist für mich kein Grund eine Beziehung zu beenden. Und was seine Aufdringlichkeit betrifft, solltest du mit ihm reden bevor du alles beendest. Mister Perfect gibt es nicht. Und das merkst du selbst auch immer wieder. Du musst der Realität ins Auge blicken.

Ich glaub nicht, dass du zu wählerisch bist - du bist eher zu wenig wählerisch, was die Männer angeht, mit denen du Beziehungen anfängst.
Leute, die sich so mit Haut und Haaren in immer neue Beziehungen mit Männern stürzen, die sie kaum kennen ... die machen das oft deshalb, weil sie eigentlich mit sich selber nicht klarkommen. Die Männerbekanntschaften dienen letztlich dazu, Egobestätigung zu bekommen und das ständige Gefühl zu überdecken, dass irgendwas mit einem selber falsch ist.
Wenn das auf dich zutrifft, dann würdest du nach einiger Zeit, wenn der erste Hormonsturm abflacht und der Ego-Kick zur Gewohnheit wird, dieses Gefühl "Irgendwas stimmt da nicht, ich kann mit der Person eigentlich kaum was anfangen", das du eigentlich in Bezug auf dich selber hast, in Bezug auf den jeweiligen Mann quasi wiedererkennen.


Kann das passen? Wie gut kennst du dich selber denn, wie gern magst du dich, und würdest du z.B. sagen, du kannst gut alleine sein?


lg
cefeu