Die Kollegen deines Freundes finde ich in erster Linie einfältig. Wie kommt man bitte darauf zu fragen, ob DU das Coronavirus hättest? Gehen die davon aus, dass jemand, der um seine Infektion weiß, völlig seelenruhig frei herumspazieren und in Kauf nehmen würde, weitere Personen anzustecken?
Als Rassismus würde ich das aber nicht unbedingt einstufen, sondern eher als Ausdruck, dass man sich von der gegenwärtigen Berichterstattung in Panik versetzen lässt.
Die Reaktion deines Freundes finde ich da viel schlimmer. Richtig feige! Wo ist bitte das große Problem zu sagen, dass du keine Verwandten in Wuhan hast, wenn er das weiß? Was sollte seine Lüge "Das würde ich sie niemals fragen" bitte bezwecken? Warum kann er nicht anmerken, dass nicht jeder Asisate ein wandelnder Coronavirus ist? Man muss ja keinen Streit anzetteln, sondern kann ein ganz normales Gespräch führen.
Er kriegt den Mund nicht auf, als würde er irgendwelchen Hardcore-Nazis gegenübersitzen und um sein Leib und Leben fürchten, erzählt dir aber hinterher, er sei empört gewesen.
Bevor er sich also über den vermeintlichen Rassismus anderer Menschen beklagt, sollte er lieber bei sich anfangen und überlegen, ob seine völlig unnötige Form der Tabuisierung nicht auch einen gehörigen Beitrag zu gesellschaftlichen Ausgrenzungen leistet.