Ein kleiner Mutbericht, dass es auch wieder anders werden kann:super:


Hier gibt es so viele Menschen, die Probleme haben - wer hat sie nicht?
Aber leider gibt es auch Menschen, die schwerwiegende Probleme haben, psychisch oder physisch.
Manche, die nicht mehr ein noch aus wissen und sich im schlimmsten Falle aufgegeben haben.
Es ist traurig und für Menschen, die derartiges nicht erleben mussten vielleicht auch unverständlich, wie man sich überhaupt aufgeben kann...denn es gibt doch immer einen Ausweg - oder nicht?


Manchmal sehen Betroffene aber keinen Ausweg, weil vermeintlich unlösbare Probleme die Sicht versperren.
Manchmal wollen sie auch keinen sehen🤷🏻‍♀️


Ich war auch an dem Punkt, an dem ich erstmal keinen Ausweg sehen wollte und letztendlich nur resigniert habe und keinen mehr sehen konnte.
Und etwa 5 Jahre lang habe ich gedacht, ich habe einfach Pech gehabt, weil ich so viel durchmachen muss und habe nur auf das nächste unheilvolle Ereignis gewartet.


Ziemlich dumm, mag der ein oder andere denken. Aber damals konnte ich ernsthaft nicht glauben, dass mir jemals wieder längerfristig etwas Gutes wiederfahren wird. Selbstmitleid lässt grüßen.


Erst als ich vollends am Boden war, habe ich mir Hilfe geholt. DAS allerdings war wirklich dumm, denn ich hätte schon viel eher etwas tun können.


Mein erster richtiger Freund (da war ich schon 22) hat sich während unserer Beziehung umgebracht, weil er an einer Spielsucht litt, wie sich erst im Nachhinein herausstellen sollte.
Damit hatte ich zwei Jahre zu tun, bis ich wieder einigermaßen positiv in die Zukunft schauen konnte. Nicht unerheblich war meine Mutter, die mich, ohne es zu wissen, von meinen eigenen damaligen Selbstmordgedanken weggeholt hatte.


Wenige Monate später erfuhr ich von der unheilbaren Krebserkrankung meiner Mutter. Als die Diagnose gestellt wurde, war es bereits zu spät.
Es riss mir den Boden unter den Füßen weg.
Ich holte sie zu mir und etwa 1 Jahr später verstarb sie bei mir. Ich habe ihre Hand gehalten und ich würde es jederzeit wieder tun. Es war mehr als ein friedlicher Abschied.
Danach ging es mir erneut sehr sehr schlecht und als dann noch meine Oma ein weiteres Jahr darauf verstarb, fiel ich tief.
Ich konnte nichts Positives mehr erkennen, weil mich die Trauer um all diese Menschen blind machte für kleine Dinge.
Ich holte mir endlich Hilfe, als ich nicht mal mehr einen Arbeitstag überstehen konnte, aufgrund der Lautstärke, die ich nicht ertragen konnte (Kindergarten).


Ich konnte endlich mit jemandem über alles reden, was ich vorher nie getan habe. Allein das half mir.


Ich lernte meinen jetzigen Partner kennen und lieben. Ich konnte nicht recht glauben, dass ich doch wieder Gutes erleben durfte, dabei hätte ich das die ganze Zeit, wenn ich nicht so blind gewesen wäre vor lauter Trauer und düsteren Gedanken.
Und wahrscheinlich war ich auch noch nicht so weit, es wieder sehen zu können, das Gute.


Ich bin nun seit zwei Jahren einfach zufrieden mit mir und meinem Leben und auch mit meinem Job im Kindergarten. Erst als ich wieder lernte mit mir selber zufrieden und auch alleine glücklich zu sein, konnte ich mich auf eine neue Beziehung einlassen.


Vor zwei Wochen haben wir erfahren, dass wir ein Baby kriegen und hoffen nun, dass alles gut gehen wird.


Ich weiß, dass mir auch in Zukunft nicht nur Positives wiederfahren wird, aber ich habe in der Vergangenheit gelernt, mit Negativem umzugehen. Und so schlimm es auch war, hat es mich stärker gemacht. Wenigstens ein guter "Nebeneffekt".


Ich wünsche allen, denen es nicht gut geht, die aufgehört haben an sich zu glauben und die das Gefühl haben nie mehr glücklich sein zu können, dass sie irgendwann auch wieder die kleinen Schönheiten des Lebens erblicken.
Es lohnt sich, auch wenn man es momentan noch nicht glaubt.

  • Vielen Dank, dass du deinen Erlebten Weg mit uns teils.
    Ich hatte beinah Tränen in den Augen, als ich das gelesen habe.


    Umso mehr freue ich mich, dass du dich aufgerappelt hast und dir hast helfen lassen.


    Glückwunsch zur Schwangerschaft und alles Gute euch! 🍀

Vielen Dank, dass du deinen Erlebten Weg mit uns teils.
Ich hatte beinah Tränen in den Augen, als ich das gelesen habe.


Umso mehr freue ich mich, dass du dich aufgerappelt hast und dir hast helfen lassen.


Glückwunsch zur Schwangerschaft und alles Gute euch! 🍀

ein Monat später

ich kann mich lacaracol nur anschließen und wenn du schreiben willst meld dich.