amabel_12446025Tief ein und ausatmen.
Euch ist etwas ganz schlimmes passiert, aber das muss nicht gleich heiĂen, dass der Arzt einen Fehler gemacht hat.
Uns ist etwas Àhnliches vor 1,5 Jahren passiert.
Mein Sohn ist ĂŒber Nach schwer krank geworden. Er hat ĂŒber Bauchschmerzen geklagt, hat 41 Fieber bekommen und hat sich ohne Pause ĂŒbergeben.
Wir sind sofort ins KH gefahren. Erst hieĂ es: einfache Infektion, aber da das Fieber so hoch ist bleibt er da und bekommt Fiebersenker. Es ging ihm von Tag zu Tag schlechter. Er hat nichts gegessen, weil er alles wieder ausgebrochen hatte. 2 Tage nach Einlieferung ins KH ist er mir fast in den Armen erstickt. Röntgenaufnahmen zeigten eine leichte LungenentzĂŒndung. Antibiotikagabe. Sauerstoff ĂŒber die Nase, weil sein Sauerstoffgehalt abrutschte. Nichts hat angeschlagen.
Einen Tag spĂ€ter ist er fast wieder erstickt. Erneute Röntgenaufnahmen: schwere LungenentzĂŒndung, Wasser in der Lunge, ein LungenflĂŒgel war eingefallen. Volle Dosis Breitband-Antibiotika. Mein Sohn wurde sediert, da Schlaf den Körper heilt. Am nĂ€chsten Tag ging es ihm besser. Fieber weiterhin 40, aber er konnte wieder lĂ€cheln und er hat gegessen ohne sich zu ĂŒbergeben. Seine Lunge sollte an diesem Tag punktiert werden. Der Arzt in unserem KH hat es sich aber nicht bei einem 7 jĂ€hrigen Kind getraut und er wurde in die Uniklinik geflogen und offen an der Lunge operiert, verkapseltes Sekret von der Lunge abgetragen.
2 Tage Intensivstation. Er hatte 7 Tage 2 Drainagen in der Lunge, die die FlĂŒssigkeit absaugten. Das Fieber hielt 2 Tage bis nach der OP an.
Nach 7 Tagen wurden die SchlĂ€uche gezogen. Mein Sohn sprang wie ein junges Reh (nachdem er 2 Wochen nur lag und 8 Kilo abgenommen hatte) auf, rollte mit Schwung mit dem Rolli ĂŒber den Krankenhausflug und stieg eine Etage Treppen.
2 Tage spÀter wurde er entlassen, weil er sich in kurzer Zeit so schnell regeneriert hatte. Total abgemagert, aber er lebte.
Er war totkrank, wĂ€re fast gestorben. Die Ărzte haben mir am Tag der Entlassung gesagt, dass es verdammt knapp war.
Nach 8 Wochen war dank Physiotherapie der Lunge, der LungenflĂŒgel aufgebaut und die Lungenfunktion fast im Normalbereich. Nach einem Jahr war seine Lungenfunktion ĂŒberdurchschnittlich im Vergleich zu gesunden Kindern in seinem Alter.
Heute erinnert nur uns noch eine riesige und 2 kleine Narben auf seinem Brustkorb an die schlimmsten 2 Wochen meines Lebens.
Was ich damit sagen will:
Kinder sind verdammt zÀh und stecken das weg.
Die Ărzte meinten zu uns, dass man einen Erwachsenen ins Koma hĂ€tte legen mĂŒssen, weil diese Drainagen extreme Schmerzen verursachen. Kinder erleben das bei vollem Bewusstsein und halten das aus.
Ein Erwachsener hÀtte sich nicht so schnell erholt.
Unser Krankenhaus konnte auch nichts fĂŒr die dramatische Entwicklung. Ich war sogar froh, dass sie so ehrlich waren und sagten, dass sie sich das nicht zutrauen.
Die Sepsis von deinem Kind hatte einen Auslöser. Das kommt nicht einfach so. Das Antibiotikum konnte auch bei meinem Sohn diesen SUPER-GAU nicht verhindern. Es hat keiner etwas falsch gemacht. Das war nicht voraus zu sehen. Die Krankheit nahm seinen Lauf. Ărzte sind keine Hellseher.
Komm du erstmal zur Ruhe, kĂŒmmere dich um dein krankes Kind.
Ich wĂŒnsche euch ganz viel Kraft, eine gute und schnelle Genesung.