bienchen91@bienchen91.
Ich habe soeben eine Antwort für Sophiapetrillo geschrieben, die überhaupt nicht im Gegensatz zu Deiner Meinung steht.
Sophiapetrillo diskutiert nicht den Standardfall von Offenheit, der in einer Partnerschaft und unter guten Freunden immer vorausgesetzt sein sollte.
Sie/Er (?) meinen einen ethischen Grenzfall, also eigentlich einen ganz anderen Sachverhalt.
So ein Thread ist ja immer offen für ganz verschiedene Interpretationen, worum es überhaupt geht.
Dennoch:
Offenheit bedeutet ja nicht, dass wir vorbehaltlos und ohne Diplomatie sagen, was wir meinen. Man kann auch vieles deutlich sagen, ohne Menschen vor den Kopf zu stoßen. Sonst mauern die nämlich, und damit ist auch nichts erreicht.
Unsere "Wahrheiten" kommen mit grober Kritik nämlich gar nicht an. Mit Empathie lassen sich aber auch unangenehme Dinge so sagen, dass das Gegenüber sein Gesicht nicht verliert.
Beispiel:
"Schon zum wiederholten Mal hast Du beim Einkauf nicht an das Mehl gedacht."
<Das ist direkte Kritik. "Wiederholtes Mal" kommt beim Partner so an, als ob er zu dämlich wäre, daran zu denken und überhaupt nochmal dazuzulernen.
Der Partner wird mauern und sich wahrscheinlich auch nicht verändern.
Statt dessen:
Vielleicht sollte ich Dir für den nächsten Einkauf mal das Mehl aufschreiben. Du musst ohnehin auch schon an so vieles denken (ungesagt darf da ruhig bleiben, dass er wahrscheinlich an die Niederlage von seinem Lieblingsverein gedacht hat und deshalb abgelenkt war).