Hallo zusammen,


ich bin neu hier und möchte euch gerne meine Situation schildern. Ich bin da leider nicht so geübt, hoffe aber trotzdem, dass ich es verständlich rüberbringe.


Als ich mit meinem Partner (30 Jahre) zusammen gekommen bin, hat er noch zuhause mit seinem 5-Jahre älteren Bruder und seiner Mutter gewohnt. Der Vater war 4 Jahre zuvor vestorben. Seine Mutter ist seither sehr sehr gläubig, verpasst keinen Gottesdienst, betet vor jedem Essen, liest täglich in der Bibel und belehrt über die Liebe Jesus… Mein Freund war der Gute-Laune-Mensch in der Familie, der Bruder das Sorgenkind.


Als wir damals frisch zusammen gekommen sind und ich die meiste Zeit bei ihnen verbracht habe, war alles gut. Ich war ihr Sonnenschein, rauche nicht, bin nicht tättowiert, bin katholisch und habe ihr zuliebe ab und zu den Gottesdienst besucht. (Ich glaube zwar, aber habe mit Religion an sich nicht viel am Hut.) Früher war die damalige Freundin des anderen Sohnes ihr ein Dorn im Auge, da diese eben nicht gläubig war. Und da davor die tättowierte Freundin meines Freundes...


Und dann kam Tag X – mein Freund und ich sind in eine gemeinsame Wohnung gezogen. Seine Mutter hat uns nicht besuchen wollen, auch wenn wir sie eingeladen haben und wenn sie kurz vor der Tür stand und wir sie reingebeten haben, hatte sie nie Zeit. Waren wir zu Besuch (eingeladen wurden wir nicht mehr) wurde ich ignoriert und ausgeschlossen. Als mein Freund sie darauf angesprochen hatte, meinte Sie, dass der Sohn zur Mutter zu kommen hat und nicht anders rum. Ich war sehr traurig aber hatte immer gehofft, dass sich das legen wird.
An ihrem Geburtstag hat sie uns nach 5 Minuten sitzen lassen, ist dann in die Kirche… irgendwann ist es dann eskaliert und sie hat gemeint, er sei vom Teufel besessen. Das war der Tag, an dem mein Freund für ein paar Wochen auf Abstand zu seiner Familie ging. Irgendwann folgte dann ein Gespräch an dem wir uns ausgesprochen haben (mehr oder weniger)… sie hatte auch betont, dass sie kein Problem mit mir oder unserer Beziehung hat.


Seine Mutter hatte einen Ersatzschlüssel von unserer Wohnung. Da wir uns 3 Mal bereits ausgeschlossen hatten, sie aber immer unterwegs war, haben wir ihr gesagt, dass wir den Schlüssel gern in unserer Garage platzieren möchten. Und dann ist es so richtig eskaliert. Sie hat geschrien wie eine Furie und mein Freund wollte, dass sie endlich sagt, was wirklich ihr Problem sei. Sie ist dann komplett auf ihn los und hat ihn angeschrien, dass er nicht mehr gläubig sei. Er hat ihr dann erklärt, dass sein Glaube nichts mit der Kirche zutun hat und dass Sie mal ihren Glauben überdenken sollte, so wie sie sich uns und den Mitmenschen verhält (sie tratscht und verurteilt gerne.) Daraufhin hat sie ihn geschuckt und geschuckt und angeschrien. Er ist gegangen und ich saß mit ihr 3h zusammen und habe mit ihr gesprochen. Sie hatte dabei nur erwähnt, dass ihr Sohn sich seit dem Auszug verändert hat und ein Sohn wissen muss, was die Mutter täglich macht und wie es ihr geht. Ich war nach diesem Tag völlig am Ende, ausgelaugt... Am nächsten Tag stand sie dann vor der Türe und meinte, dass es ihr nach gestern richtig gut ginge, ich habe geweint und gesagt, dass es mir gar nicht gut ginge und ich es einfach nicht fair von ihr finde. Dass wir sie einladen, reinbeten und ich Vorhaltungen bekomme, oder sie einfach nicht anspricht, was ihr Problem ist. Daraufhin meinte sie „ja Es tut mir leid, ich weiß..“ und hat mich in den Arm genommen.


Ich finde unsere Beziehung sehr anstrengend und weiß wirklich nicht mehr wie ich damit umgehen soll. Es vergeht eine Woche da ist es gut, am besten ist es wenn wir 3-4 Mal die Woche bei ihnen vorbei kommen. Und dann ist es wieder komplett angespannt. Sie lädt uns inzwischen auch gar nicht mehr gemeinsam ein und egal wie man sich verhält, irgendwas ist ihr nie recht. Das lässt sie dann einen spüren, oder über andere wissen.


Momentan ist die Phase, dass Sie meinen Partner einlädt, wenn ich arbeiten bin. Hab ich frei, ist es ihr ungeschickt. Ich bin sehr traurig über dieses Verhalten und weiß wikrlich nicht mehr weiter. Ich gebe mir Mühe, aber irgendwann kann ich nicht mehr… Soll sie mir doch sagen, dass sie mich zum kotzen findet… dann hätte sie es wenigstens ausgesprochen… Nächstes Jahr werden mein Partner und ich bauen… Was sie davon hält, brauch ich glaub ich nicht erwähnen…


Ich weiß, dass es auch nur Ängste von ihrer Seite sind, schließlich hat sie schon ihren Mann verloren… aber so langsam fühle ich so einen dicken Keil zwischen uns, dass ich ihr kein Lächeln mir gegenüber mehr abnehmen kann, noch ohne komisches Gefühl ihr Haus betrete. Mein Freund ärgert sich regelmäßig und hat selbst gar keine Lust mehr hinzugehen… aber am Ende führt man das alles dann auf mich zurück…


Es sind soviele Situationen gewesen, dass ich einen Roman schreiben könnte… Auch Verwandte und ihre Nachbarn haben uns bereits drauf angesprochen… . Meine Eltern will sie bis heute nicht kennen lernen.
Ich weiß nicht mehr wie ich mich verhalten soll und bin inzwischen selbst einfach nur müde um ein gutes Verhältnis zu kämpfen…


Manchmal macht mir das alles dann Angst. Angst vor Familienfesten, Angst was kommt, wenn wir im Haus sind, irgendwann Kinder da sind, sie pflegebedürftig wird…dass ich selbst zu dem Drachen werde, wie sie mich schon hinstellt… Kennt ihr das? Wie geht ihr damit um? Es könnte für alle so schön sein…

Hallo,


ich kenne solche Sitautionen zwar nicht, und habe auch nicht den Ultimativen Rat für Dich, möchte Dir aber dennoch viel Kraft wünschen.
Es ist schön, dass Eure Beziehung das aushält.
Möglicherweise solltet ihr mit Deiner Schwiegermutter ein Gespräch führen, alle Ängste, alle Bedürfnisse, Zukunftswünsche etc. auf den Tisch legen und versuchen, sie aktiv in Eure Zukunft einzubeziehen, sodass in Ihr das Gefühl, sie würde ihren Sohn verlieren, kleiner werden kann?
Sicher ist sie hier zwar nicht das Opfer, aber in irgendeiner Form müsst ihr mit ihr klarkommen und ich denke, das klappt am besten über Verständnis..

Rate zu einem vermittelndem Gespräch mit dem Pfarrer