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willis_14732044

  • 22. Mai 2019
  • Beitritt 8. Apr 2019
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  • @aufdenschwingendernacht


    Ich sage zu dem TN jetzt nur noch, dass es keine völlig asexuellen Frauen gibt und die Annahme, die anfängliche Leidenschaft sei ja nur wegen Versorgung und der Kinder vorgespielt, ein absolutes Klischée ist und in Wahrheit nur in ganz selten Fällen zutrifft. Richtig ist allerdings, dass viele Frauen ihre Sexualität oft regelrecht einschlafen lassen, wenn nicht alle Randbedingungen stimmen. Was diese Randbedingungen sind, ist individuell sehr verschieden und kann hier nicht allgemein diskutiert werden. Es ist auch klar, dass hier nicht alle Unzulänglichkeiten nur Schuld von Männern sind.


    Die Ansicht, da könne "Mann" nichts machen, weil ja von Anfang an nie die große Leidenschaft war, ist nur teilweise berechtigt. Es gibt große Leidenschaften auch als Strohfeuer. Und es gibt kleine Leidenschaften, die sich im Laufe der Zeit zu einer großen entwickeln. Richtig ist nur, dass vieles einfacher ist, wenn sich beide am Anfang ihrer Beziehung über den Wert der Leidenschaft wechselseitig im klaren sind. Damit die Leidenschaft kein "Leiden schafft".


    Auch die Annahme, es gebe keine Möglichkeit an so einer Situation etwas zu ändern, halte ich für nicht zutreffend. Der Berater Christian Thiel - um nur einen von vielen zu nennen, der auch populärwissenschaftlich geschrieben hat - gibt hervorragende Tipps, wie MANN (oder umgekehrt FRAU) einen sexunwilligen Partner so anspricht, dass wenigstens ein vorwurfsfreies Gespräch über das Thema möglich wird. Am besten ist da natürlich auch die Zusammenarbeit mit einem entsprechend qualifizierten Berater.


    Entscheidend ist der richtige "trigger point". Als Vorwurf und nacktes Bedürfnis vorgetragen, wird nie ein guter Trigger entstehen können.


    Es ist natürlich klar, dass überhaupt noch eine Gesprächsbereitschaft existieren muss. Wenn diese Bereitschaft nicht existiert, dann ist unendlich mehr an der Beziehung nicht in Ordnung als nur der Sex.


    Daher bietet sich meist doch ein möglicher Einstieg. Wenn dann Bereitschaft geweckt ist, bieten sich sogar erhebliche mehr Chancen als umgekehrt Nichtchancen. Vor welchem Hintergrund ich das zu wissen behaupte, möchte ich hier nicht im einzelnen darlegen. Aber ich sage dem TN hier nur, dass manche sexunwillige Partner sich manchmal regelrecht befreit fühlen, wenn sie über ihre Beweggründe offen sprechen können. Und dass das in vielen Fällen der Anfang eines neuen wundervollen partnerschaftlichen Sexuallebens ist.


    Ich ziehe mich hier jetzt aus dem Thread zurück, weil meine Beiträge (auch der umfangreiche zu Aspekten von Mediation und Beratung) wahrscheinlich weder gelesen noch verstanden werden. Dass sie keinen Ansatzpunkt für eine sinnvolle Diskussion bieten, ist mir nur insofern nicht egal, weil es mir in einem ganz anderen Rahmen tausendmal gelungen ist, zu Lösungen solcher Probleme (wie hier dargestellt) beizutragen. In einem Forum klappt das wahrscheinlich aus ganz diversen Gründen nicht (vor allem weil "Ratschläge" hier wohlfeil sind und sich daher auch niemand mit ernsthaft auseinandersetzen muss)).

  • midge_11955394

    Ich bin zwar kein Mann, aber die Ankündigung macht es einfacher, gleichzeitig zu kommen. Der Mann, der sich bis dahin zurückgehalten hat, weiß, dass auch er jetzt zum finalen Akt übergehen darf.


    Das gelingt zwar nicht immer, aber immer öfter. Und ist wunderschön.


    Mehr fällt mir dazu nicht ein.


    Achso, was sagt er dazu? Er findet es mehr als toll.

  • @aasha108.


    Ist ja schon ok. Du kennst ja meine Art. Muss nicht jede(r) mögen.


    Ich will hier für mich typisch "Probleme diskutieren" und "Lösungen analysieren".


    Mein Ziel ist ebenfalls, dass Sex und Erotik bei den Leuten ganz unkompliziert gehen. So toll, wie Du es beschreibst.


    Wir stimmen da doch super überein.


    Nur möchte ich eben behilflich, dass Leute, die das nicht so haben, dran arbeiten, dass sie es kriegen. Dazu müssten Sie sich aber an jemand wie Dir ein Vorbild nehmen! (ich rede Dir hier nicht nach dem Mund, ich meine das wirklich so!). Und ich weiß aus langer Praxis, dass das möglich ist (darüber sage ich jetzt nicht mehr).


    Mehr ist da eigentlich nicht zu diskutieren.

  • ok, leserin.


    Der Punkt ist eh nicht so wichtig für den Thread.

  • ok, verstehe ich.


    Ich könnte dem Satz "nicht kämpfen ..., sondern haben" folgende Interpretation geben.


    1. Beziehung wird niemand geschenkt, sondern muss durchaus auch manchmal erarbeitet werden.


    Das gilt auch für positiven Sex.


    2. Ziel aber sollte sein, dass irgendwann ein Zustand eintritt, bei dem sich eine Frau oder ein Mann einfach fallen lassen kann, ohne andauernd kämpfen zu müssen. Dann genügt es, einfach den Sex mit dem Menschen zu haben, den "man" begehrt und von dem "man" begehrt wird.


    3. Es ist menschlich, dass alle Beziehungen immer einmal wieder einmal das ideale Gleichgewicht verlassen - mehr oder weniger. Hoffentlich weniger.
    Dann gilt es gegenzusteuern, um wieder den Zustand 2. zu erreichen.
    Es ist aber wichtig, dass niemand den Zustand 2. einfach für eine Selbstverständlichkeit hält, denn dann hat "man" oder "frau" schon verloren.


    IN einen solchen Zusammenhang eingebettet, würde ich den Satz am liebsten verstehen wollen.

  • willis_14732044

    ... noch ein Satz.


    @Leserin. Könntest Du mir den Gefallen tun, den besagten Satz von Aasha (so sehr ich insbesondere Aashas Beiträge sonst immer schätze) so zu erklären, dass ich ihn wirklich verstehen kann ....?


    Ich könnte eine positive Interpretation anbieten, mit der wir vermutlich alle leben könnten. Aber ich warte mal ab ...

  • @leserin.


    Ich meine auch keineswegs, dass Du oder Aasha nur Blödsinn schreibt. Im Gegenteil habe ich sehr viel Gutes von euch gelesen.


    Grund, warum ich es so gesehen habe, ist eine Interpretation.


    Ich habe mich einfach gefragt, warum so etwas Selbstverständliches gesagt wird, auch wenn es einfach richtig ist:


    nicht kämpfen, sondern haben ...


    **Aber warum müssen wir über einen Idealzustand reden?


    Die Leute haben doch Probleme und suchen Lösungen?**


    Daher denke ich mir, dass da schon der Gedanke hintersteht: "nicht kämpfen, sondern einfach mal haben ..." Und wer nicht hat, der hat schon.


    Ich kann mit dem Satz einfach deshalb nichts anfangen, weil er so selbstverständlich richtig ist, wie 2 + 2 = 4. Und weil er mit der Realität so gar nichts zu tun hat, weshalb ich hier schreibe.


    Es kann natürlich sein, dass der Satz einen tieferen Sinn hat, der sich mir komplett entzieht. Übrigens finde ich die Denkweisen vieler Leute hier ebenso skurril wie Du meine. Aber das ist ja auch völlig egal. Dann bin ich eben skurril in Deinen Augen.


    Das ist der Grund, warum ich so reagiert habe.


    Ich hoffe, Du verstehst jetzt den Grund. Dass Du ihn akzeptierst, erwarte ich gar nicht.

    • willis_14732044

      @leserin, @aasha.


      Ja, so sollte es sein.


      Im Himmel.


      Mit der Realität hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun. Es ist schön, wenn es bei euch anders ist. Habe ich zum ersten Mal in meinem Leben in diesem Forum gehört. Und dazu musste ich erstmal 65 werden.


      In Wahrheit muss an jeder Beziehung gearbeitet werden. Dauerhaft. Gilt auch für Lesben und Schwule. Alles andere ist kompletter Blödsinn.


      Und wenn nicht dran gearbeitet wird, ist es auch mit dem Sex oft aus.


      Und da dran gearbeitet werden kann, haben alle eine Chance, sondern hätten die meisten überhaupt keine Chance.


      Redet den Leuten doch nicht so einen Blödsinn ein. Dann könnten die meisten es eh gleich bleiben lassen. Hätte auf Dauer ja eh keinen Sinn, der Rausch ist bei den meisten bald verflogen. Dann muss etwas Neues beginnen, etwas Nachhaltiges, das aber niemand geschenkt wird.

    • @leserin, @aasha.


      So sollte es sein.


      Für die, wo es aber nicht so ist, gibt es auch Lösungen - habe ja schon genug dazu geschrieben.

      • willis_14732044

        Achso, ich habe etwas Wichtiges vergessen.


        Es gibt durchaus Chancen, selbst wenn einer behauptet, dass er keinen Wert mehr darauf legt. Das ist freilich die absolut härter zu knackende Nuß. Ohne Unterstützung durch gute Mediation geht das freilich nicht. Es kommt dann oft etwas ganz Erstaunliches heraus, wenn es beiden gelingt, ihre Scheuklappen abzulegen und angstfrei miteinander zu sprechen (was ein längerer Prozess sein kann).


        Ein paar Hinweise gibt unter anderem folgender Link: https://hushbox.de/kann-mediation-die-ehe-retten/ Noch ein etwas anderer Ansatz liegt in der psychologischen Paarberatung.


        Ich schildere die Situation mal ohne jede äußere Form (Beratungsvereinbarung etc. pp.) und eher etwas lockerer. Beißen wir uns auch nicht an Worten fest. Egal, ob wir Mediation oder Beratung sagen. Niemand bekommt einen Rat, dies oder jenes zu befolgen. Jeder muss die Lösung aus sich selbst entwickeln.


        Nehmen wir mal die typische Situation: Einer will, der andere nicht. Ich lasse das jetzt mal geschlechtsneutral.


        Der eine beginnt mit Vorwürfen: Ich fühle mich ungeliebt, unverstanden, nicht begehrt, vernachlässigt. Und dann kommt dann noch so ein schüchternes "und Sex gibt es übrigens auch keinen mehr". Das kommt immer zuletzt, weil sich jeder geniert zuzugeben, dass es keine Nebensache für ihn oder sie ist.


        Der/die andere beginnt natürlich mit Gegenvorwürfen etc. Kaum einer/eine sagt, ich hatte noch nie Spaß dran. Mir liegt nichts dran. Sex ist eh nur überbewertet oder lästig. (Natürlich gibt es auch solche Leute, aber das führt dann zu noch ganz anderen Ansätzen!). Nein, die Leute erzählen, warum sie keine Lust mehr haben und dass daran natürlich der andere Schuld ist und warum.


        Und so geht das erstmal hin und her.


        Der Berater/-in lässt sie erstmal gewähren. Und vor allem: Er/sie wertet nicht. Er ergreift auch keine Partei.


        Im nächsten Schritt wiederholt der Berater/in so vorsichtig wie möglich, was er/sie verstanden hat. Vermeidet möglichst jede Interpretation, jede Wertung. Das ist eine hohe Kunst.


        Und stellt immer wieder Fragen, um seine "Klienten" auf den Weg zu bringen, ohne einen konkreten Weg vorzuschreiben. Auch das eine hohe Kunst.
        Niemals darf ein Mediator ein bestimmtes Ergebnis vorwegnehmen. Beide müssen das Ergebnis im Prozess miteinander entwickeln (völlig anders als hier in diesem Forum, wo das nicht möglich ist, aber offenbar auch nicht gewollt), und nur dafür benötigen sie Unterstützung. Schwierig dabei ist immer, dass jede Partei versucht, den Mediator für sich einzunehmen. Oder glaubt, der Mediator würde Partei ergreifen. Gegen dieses Missverständnis muss ein Mediator möglichst früh vorgehen.


        In diesem Prozess entwickeln sich dann bei den beiden Betroffenen ganz neue Vorstellungen vom anderen und von ihrer gemeinsamen Beziehung. Manchmal wird sogar gegen den "Berater/-in" konspiriert: "Also so schlimm ist es ja bei uns beiden gar nicht, wie Sie tun ..." Dabei hat der Mediator doch nur die Worte wiederholt, die beide gesagt haben.


        Es kommt dann eine Versachlichungsphase, in der beide begreifen, was sie einander antun. Es kommt dann auch die Phase, in der ein Partner gesteht, dass auch er/sie manchmal Zärtlichkeit und Sexualität vermisst hat: "Aber das kam ja so für mich ohnehin nicht mehr in Frage, und dann habe ich einfach keinen Wert mehr darauf gelegt".


        Da brechen manchmal wahre Abgründe auf. Aber diese Prozesse benötigen viel Zeit und wechselseitige Bereitschaft.


        Aber manchmal schaut der Berater einem solchen Paar auch hinterher, wenn sie gehen. Und sieht, wie sie sich anlächeln, und denkt: Oh, die werden heute eine beneidenswerte Nacht miteinander haben.


        Das kommt gar nicht so selten vor.


        Aber es kommt natürlich auch vor, dass beide sich jetzt absolut verkrachen und sie eine Trennungsmediation benötigen.

      • @Aasha. Gut geschrieben.


        Dass immer nur einer Wert darauf legt, scheint oft nur so. Es gibt zwar oft ein Ungleichgewicht, aber es gibt dafür auch sehr subtile Ursachen.


        Denn nur wenige Männer oder Frauen gehen von Anfang an asexuell in eine Beziehung.


        Daher wissen die meisten schon, dass ihnen etwas fehlt (auch wenn sie glauben, den Sinn dafür komplett verloren zu haben). Jeder, der nichts mehr schmeckt, hört, sieht, fühlt, geht zum Arzt. Aber beim Sex, naja, da sind wir noch nicht so weit. D.h. konkret die meisten resignieren und suchen keine Hilfe oder verdrängen einfach das Problem, oder aber sie schieben das alles auf den Partner, der nicht so funktioniert, wie sie glauben, dass er funktionieren sollte.

        • f.) Frauen als wahre Heldinnen des Sex


          Das ist jetzt hier schon eine ganze Serie geworden. Heute will ich schließen.


          Ein ganz wichtiger Gesichtspunkt ist nämlich noch gar nicht zur Sprache gekommen.


          Ich meine, dass viele Frauen die wahren Heldinnen des Sex sind.


          Heterosexuelle Frauen haben seit Jahrtausenden große Opfer gebracht, um Sex mit Männern zu haben.


          Sie haben das Risiko ungewollter Schwangerschaften auf sich genommen.


          Sie nehmen auch heute noch oft die Risiken der hormonellen Verhütung auf sich.


          Sie haben es in kauf genommen, wegen ihrer Sexualität geächtet und verachtet zu werden.


          Und heute müssen sie sich sogar noch vor ihren Schwestern aus der Emanzipationsbewegung rechtfertigen, wenn sie Männer lieben.


          Und das haben sie bestimmt nicht getan, um sich von Männern versorgen zu lassen oder nur um Kinder großzuziehen.


          Sie haben es getan und tun es, weil sie - verdammt noch mal - mehr Lust auf Männer als Angst vor den Folgen haben!


          Es ist auch allen Frauen mehr oder weniger klar, dass Sex nicht nur zum Kinderkriegen oder zum Einfangen von Männern da ist.


          Die Gründe, warum das alles anders zu sein scheint, sind vielfältig, aber basieren auf sehr großen Missverständnissen, die in unserer Gesellschaft immer noch kultiviert werden.


          Schließlich noch ein paar Sätze für den TN:


          Erstens würde ich meine eheliche Situation offen klären - und zwar ohne Vorwürfe. Lies Christian Thiel dazu. Da sind ein paar Ratschläge, wie eine Beziehung aus einer so verfahrenen Situation rauskommt. Da ist ggf. immer noch was drin, wenn Dir tatsächlich etwas an Deiner Frau liegt.


          Wenn das so nicht klappt, musst Du die Konsequenzen ziehen (dabei gibt es freilich verschiedene Optionen - auch eine für Dich offene Ehe käme ggf. in Betracht, wenn sie damit einverstanden ist).


          Zweitens: Es gibt für Männer ab einem bestimmten Alter genug "willige" Frauen!


          Rein demographisch im Sinne der Alterspyramide wirst Du immer mehr Frauen finden, die selbst auf der Suche sind. Leider manchmal eher versteckt als offen. Aber es gibt Möglichkeiten sie zu finden.


          Der größte Fehler besteht darin, mit diesen Frauen gleich über die Themen Zärtlichkeit und Sex zu kommunizieren. Wer nur über Zärtlichkeit spricht, macht sich genauso lächerlich wie jemand, der nur Sex zum Thema hat.


          Das richtige Thema lautet "Freundschaft" im Sinne eines Aufbaus von Gemeinsamkeiten. Freundschaft aber nicht im Sinne einer Grenze (nur Freundschaft), sondern von Offenheit, was daraus noch werden könnte.


          Aus der Freundschaft wird dann irgendwann eine erste Zärtlichkeit, und der Schritt von der Zärtlichkeit zum Sex ist bei Frauen ab einem bestimmten Alter relativ schnell (bei der einen mehr, bei der anderen weniger). Einige könnten sich als wahrer sexueller Orkan entpuppen.


          Natürlich gibt es auch ein paar wenige Frauen, die sofort und ausschließlich auf das Thema Sex anspringen. Aber ich frage mich: Ist die flotte Nummer die Art Sex, die Du wirklich brauchst?


          Zugegeben sind dies Binsenweisheiten, aber der TN hat leider noch nicht den Dreh gefunden, und daher muss man ihm solche Binsenweisheiten erzählen.


          Damit fällt mir zu dem Thread jetzt wirklich nichts mehr ein.

        • devota1977

          @devota1977.


          Ich glaube, der TN will uns sogar sagen oder glauben machen, dass Frauen alles andere wichtiger nehmen als ... Das Baby ist wichtiger, der Smalltalk mit den Freundinnen ist wichtiger, Karriere, Hausarbeit, Hobbys, die Verwandten, UND VOR ALLEM das SMARTPHONE und WHATSAPP ... alles wichtiger als Zärtlichkeit und Sex.


          Ich glaube, das wollte er sagen. Stimmt zwar nicht, aber wir wissen inzwischen, warum er so denkt. Leider können wir ihm nicht helfen. Er muss seine Ehe schon selbst in Ordnung bringen.

        • agneta_12106255

          @corrisande. Das kann ich nur bestätigen.


          Mich hielten Männer oft für die attraktive, aber wahrscheinlich frigide Intellektuelle.:( Lieber nen Bogen drum machen. Mann würde ja schon gerne, aber die hat eh keinen Bock drauf.


          Die mich dann näher kennenlernen durften, haben mich später als "erotischen Vulkan" bezeichnet. Nur Distanzierung hat mich davor bewahrt, einen schlechten Ruf zu bekommen. Aber nach etwas Distanz war ich ja dann wieder die attraktive, aber leider wohl frigide Intellektuelle.


          Das sieht dann wirklich danach aus, dass viele Frauen entweder als "total frigide" oder "total mannstoll" wahrgenommen werden. Dabei stimmt weder das eine noch das andere. Überhaupt ist eine Frau nicht mannstoll, die gerne und oft mit einem Mann schläft.

        • @Aasha.


          Das ist bei Dir ganz einfach, und bei mir ist es heute auch relativ einfach.


          Es ist aber bei vielen nicht einfach, und es ist nunmal absolut falsch, zu behaupten, dass alle anderen keine Chance mehr haben und von Anfang an ohnehin keinen Spaß dran hatten.


          Dann brauchen wir auch diese Threads hier nicht. Die Leute werden nach Deiner Doktrin eh nie Spaß dran haben. Es kann ihnen auch niemand etwas raten. Es kann ihnen niemand Mut machen etc. Und daher brauchen Sie sich ja auch nicht um irgendetwas bemühen (Du nennst das "kämpfen").



          Und das mit dem Zeit nehmen:


          Ich freue mich, wenn das bei euch alles ohne Anstrengung klappt. Und ich glaube Dir sogar, dass auch Ihr stressige Jobs habt.


          Aber ich hatte schon Situationen, da hat mein Partner 14 Stunden täglich geschuftet, und selbst da kriegte er noch Anrufe nach Mitternacht, weil irgendwas nicht funktionierte. Ich kenne Ähnliches von meinem Berufsleben auch. Oder von den Babys, die einen am meisten dann brauchten, wenn Frau liebesbedürftig war. Unser Liebesleben haben wir davon nicht kaputt machen lassen, aber das war gar nicht so einfach.

        • aufderwolke

          @aufderwolke.


          Das Beste, was je zu Hellseherei incl. Kartenlegen geschrieben wurde, stammt ausgerechnet von Sigmund Freud. Allerdings eher in Verbindung mit Traumgeschehen.
          Die Fälle, die er beschreibt, sind mehr als aufschlussreich (in Traum und Okkultismus ganz spannend beschrieben, fast wie in einem Krimi). Prophezeiungen treten ein, weil die Psyche der Menschen das künftige Geschehen wesentlich mit bestimmt, wie Du ja auch schon erkannt hast. Und Wahrsager haben einen "7ten Sinn" dafür, d.h. einfach nur mehr Menschenkenntnis als der Durchschnitt. Das sind oft beneidenswerte Tiefenpsychologen. Mit echtem Vorausschauen der Zukunft hat das eher nichts zu tun.


          Es kann durchaus sein, dass Deine Psyche eine eindringliche Warnung ausspricht. Es liegt nun an Dir, ob Du diese Warnung annimmst und sie befolgst. Oder eben nicht, weil Du Dich von diesen unbewussten Anteilen nicht bestimmten lassen möchtest.


          Theoretisch ist alles möglich, von einem gefährlichen Psychopathen bis hin zur Liebe Deines Lebens. Nehme geeigneten Geleitschutz mit, und lasse den Geleitschutz getrost wieder nach Hause fahren, wenn er sich als Dein Traummann entpuppt.


          Ansonsten aber Vorsicht in der Art des ersten Treffens - an einem öffentlichen Ort und nicht gleich in seiner Behausung. Auch 2 Frauen sind physisch nicht stark genug.

          • willis_14732044

            e.) Fortsetzung von Sprüchen (siehe weiter oben).


            und dann fiel mir soeben noch der Spruch einer Jugendfreundin ein, einer echten Schönheit (war manchmal neidisch). Sie wusste, wie offen ich zum Thema Sex stehe.


            Schon ein paar Wochen, nachdem ihr Freund sie verlassen hatte, meinte sie: "Das halte ich nicht lange aus. Ich muss jetzt immer onanieren ... Ein richtiger Typ wäre mir lieber."


            Wenn ich so meine ganze Lebensgeschichte Revue passieren lasse, dann fällt mir noch viel viel mehr ein.


            Ein paar Frauen sind so, aber viele sind anders!


            Über Frauen als sexuell mindergegabte oder weniger empfängliche Wesen, da muss ich als Frau lachen. Aber ich ahne, warum Männer das glauben und wodurch sie genötigt werden, das zu glauben.


            Nein: Nicht weil es NUR ihre Schuld wäre. Es spielen hier immer alle gesellschaftlichen Zusammenhänge mit rein. Ein weites Feld für so einen Thread. Daher abschließend noch:


            das Credo einer Frau, die ihre Sexualität liebt:


            Sex ist zwar nicht alles,
            aber Liebe ohne Sex ist unmenschlich und ohne Spannung.
            (Asexuelle immer ausgenommen, die für sich eine andere Seligkeit suchen und finden müssen).


            Sex ist einfach die Fortsetzung der Zärtlichkeit zwischen Liebenden bis hin
            zu einem neuronalen Gewitter, das von keiner Droge auf dieser Welt auch nur annähernd erzeugt werden kann. Aber unendlich gesünder.


            Es mag zwar auch Liebe ohne Sex geben. Aber in einer Partnerschaft tue ich damit dem anderen, dem Begehrenden, der Begehrenden, etwas an, beraube ihn wesentlicher Möglichkeiten sinnlicher Kommunikation. Bin ich asexuell, sollte ich ihm oder ihr die Freiheit zurückgeben. Er oder sie wird sonst verkümmern.
            Und wenn noch ein Funken von sinnlicher Sexualität in mir ist, werde ich dann ebenfalls verkümmern.


            Darum ist Sexlosigkeit nur für bestimmte klerikale Kreise oder Ideologen ein moralisches Ideal.
            Für eine Welt, in der Menschen miteinander glücklich werden wollen, ist das eher eine Sünde, ein Albtraum.


            Ich als Frau halte es für völlig unangemessen, dass einige immer nur auf das angeblich bloß "Animalische" von Sex hinweisen. Definitionssache. Für mich ist Sex zwar nicht der Sinn des Lebens, aber sehr viel mehr als nur der Drang zur Zeugung. Nur darum hört Sex nicht einfach auf, wenn die Nachkommenschaft gezeugt ist.
            Sex kann zum umfassenden Ausdruck einer universellen Liebe gehören und erhoben werden. Wir hängen die Messlatte bewusst so hoch, um bequem da drunter hergehen zu können. :-D


            Ich als Frau will eine Welt der Sinnlichkeit, des Glücks, der Liebe. Dabei überbewerte ich Sex nicht, aber Sexlosigkeit steht diesem Glück entgegen.


            Erst als alte Frau, wenn mein männliches Gegenpart nicht mehr so kann und vielleicht auch Viagra nicht mehr hilft, werde ich bereit sein, auf diesen wunderbaren Aspekt des Lebens zu verzichten. Aber der Gedanke daran wird mich immer begleiten, auch noch im Rückblick mit einem Glücksgefühl erfüllen, selbst wenn ich einst als gebrechliche Frau zum Akt als solchen nicht mehr imstande sein werde ...


            Und vor allem ist es mir wichtig, diese positiven Aspekte der künftigen Generation zu vermitteln, damit auch diese ihre Sexualität in einer glücklicheren Welt einbringen kann...


            Das Hohelied der Liebe wurde schon mal geschrieben. Wir Frauen sollten es mehr singen als die Männer, aber auch entsprechend agieren.


            Es wird manchmal so daher geredet, Sex sei die schönste Nebensache der Welt.


            Das ist grundfalsch.


            Nebensache heißt ja: "nicht das Wichtigste".
            Es gibt aber im Leben niemals etwas "Wichtigstes", das für immer das "Wichtigste" bliebe. Situativ ist einmal dies das Wichtigste, einmal jenes. Und so darf und kann Sex durchaus einmal das Allerwichtigste sein.


            Es ist völlig legitim, dass wir temporär so empfinden. Es ist auch völlig normal, wenn wir morgen andere Interessen haben, die vordringlicher sind. Weil es im Leben nunmal nicht nur eines gibt.


            Daher dürfen wir als Frauen uns auch einmal dazu bekennen: Heute ist mir die Vereinigung mit meinem Liebsten das Wichtigste auf dieser Welt, und dabei zugleich das Schönste. Dieser Gedanke beflügelt ungemein, macht Körper und Seele frei.


            Lasst uns dieses Credo leben, dann überflügeln wir irgendwann noch die Männer ... Aber das ist kein Wettbewerb zwischen den Geschlechtern.
            Wir Frauen wollen und werden mit euch Männern eines Tages in eine Art Gleichklang kommen.
            Es lohnt sich für uns Heteros (ich kann nur von diesen sprechen, von allem anderen habe ich nur Theorien im Kopf), um erfüllten Sex zu kämpfen.

          • willis_14732044

            d.) Sprüche von Freundinnen, die "scharf" auf ihre Partner sind


            Wenn wir hier diskutieren, denken wir auch immer wieder an Freundinnen, die ihre Männer ja nur zum Kinderkriegen oder zur Versorgung an Land gezogen haben. So scheint es uns zumindest.


            Kenne auch ein paar solcher Frauen. Jetzt habe ich aber mal über die anderen nachgedacht. Mal ein paar Sprüche, die mir spontan einfallen.


            "Sex ist etwas Anbetungswürdiges wie in einem Gottesdienst. Empfindet ihr Männer das auch so?" (ganz und gar nicht religiöse Freundin, bei Unterhaltung im Freundeskreis).


            "Meine Mutter wollte ja nicht, dass mein Freund bei mir übernachtet. Da habe ich ihr gesagt: Sex ist ein Menschenrecht. Meine Schwester wurde dafür noch vertrimmt. Aber bei mir als Nesthäkchen hat sie nur noch die Flucht ergriffen." (Bekannte von früher, Gespräch über ihre Mutter).


            "Bei dem und dem Schauspieler würde ich gleich schwach werden. Der könnte mich sofort haben" (oft und immer wiederkehrend von Frauen/Freundinnen/Bekannten, denen ich so etwas niemals zugetraut hätte).


            Eine "befreundete" Psychologin: "Habe mit XY einen langen Spaziergang gemacht. Der Kerl war echt so süß. Wenn es nicht so unprofessionell gewesen wäre, hätte ich ihn am Rhein gleich in ein Gebüsch gezerrt und ihm die Klamotten vom Leib gerissen. Schade drum, dass das nicht geht".


            Das fällt mir jetzt auf einmal alles ein. Erfahrungen von Jahren und Jahrzehnten, ziemlich vergessen, ad acta gelegt.
            Sehe sogar, dass "männliche Ergebnisorientierung" ein Vorurteil ist (gibt auch die weibliche).


            Und wie steht es dann noch mit der These, dass Frauen weniger Sex wollen?


            Kann es nicht sein, dass dem TN die fragwürdige These ein wenig hilft?

            • @Aasha.


              B.) jetzt wieder zum Thema: Frauen und Sex.


              Es ist möglich, dass bei vielen Paaren von Anfang an nicht sehr viel los war mit dem Liebesleben.


              Bei der überwiegenden Zahl scheint es aber nur so.


              Ich bin nämlich nicht der Ansicht, dass anfängliche Lust und Leidenschaft durchs ganze Liebesleben tragen.


              Nach dem Motto:


              Wenn jetzt nichts mehr läuft, war auch am Anfang nicht genug himmelstürmende Leidenschaft.


              Das glaube ich ganz und gar nicht.


              Eher für richtig halte ich, was im Serientitel von Thiel zum Ausdruck kommt:


              "Feinde der Liebe".


              Davon gibt es in jeder Beziehung genug.


              Niemand von uns lebt nur für tollen Sex. Wir kommen oft übermüdet von der Arbeit und sind in zig Zirkeln engagiert, übernehmen uns auch manchmal. Vor allem Karriereorientierte sind da besonders gefährdet.


              Und wundern sich irgendwann, dass es kein Liebesleben mehr gibt.


              Es sind auch immer mehr Frauen, die sich ungeliebt fühlen und neben dem Job des Mannes die zweite Geige spielen. Und ich kenne auch ein paar, die dann außerhalb der Ehe unterwegs sind.


              Eine Freundin war nach eigenem Bekunden immer ziemlich heiß auf ihren Mann, und das Liebesleben soll auch mal grandios gewesen sein. Heute hätte der Mann nicht einmal mehr Zeit für eine Affaire. Als Chefarzt opfert er sich für seine Patienten auf (die Annahme, er gehe fremd, hat sich überhaupt nicht bestätigt. Der Mann schläft über seinen Akten ein, erschöpft nach Mitternacht). Es hat sich dann in einer Aussprache herausgestellt, dass er nicht seiner Frau ausweicht. Er findet sie immer noch super attraktiv. Aber er hat ein Helfersyndrom bis zur Selbstaufgabe. Wie soll dann noch Raum für Leidenschaft bleiben?


              Helfersyndrom ist nebenbei auch etwas, woran ich mal ziemlich gelitten habe. Aber ich möchte nicht zuviel preisgeben.


              Thiel hat in seiner Serie die nächste Folge angekündigt: wie Mann/Frau effektiv mit den Feinden der Liebe umgehen können und diese zur Strecke bringen. Es sollte ja wohl klar sein, dass Feinde der Liebe nicht irgendwelche Personen sein müssen, sondern etwas, was in uns drinsteckt.


              C.) noch so ein kleiner Fingerzeig, jetzt nicht speziell für Aasha, sondern allgemein für alle.


              Nur die wenigsten Frauen haben beim Sex nie etwas empfunden.


              Viel? Wenig? Was bedeutet das?


              Ich gehe einfach mal davon aus, dass die meisten durchaus eine Vorstellung von Verlust haben, wenn ihre Lust eingeschlafen ist. Und ich lese das auch immer wieder.


              Den Frauen geht es nicht nur um ihre Männer. Sie wissen schon selbst, dass guter Sex das Leben enorm bereichert. Sie wissen bloß nicht, was sie gegen die eigene Lustlosigkeit unternehmen sollen.


              Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel.


              Aber es gibt Frauen, denen eines Tages wie Schuppen von den Augen gefallen ist, worauf sie viele Jahre freiwillig verzichtet haben und worauf sie nie mehr verzichten wollen!
              Dann war es aber meist für die Beziehung schon zu spät.


              Also, Jungs und Mädels, wehret den Anfängen!

              • @Aasha.


                A.) Gut geschrieben, keine rein männliche Denkweise, habe mich da vergaloppiert


                Was das Tun betrifft, so dürfte ich mit den Anfangszeilen schon zuviel preisgegeben haben: mit Lächeln aus Schlaf erwacht und an die gestrige Nacht gedacht. Und den Thiel haben wir nicht nachher gelesen, außerdem brauchen wir den fürs Tun auch nicht.:) Außerdem habe ich gemerkt, dass Privatestes im Forum besser außer Betracht bleibt und allenfalls angedeutet werden sollte.


                Die Endzielorientierung ist nicht nur männlich. So habe ich das ganz bestimmt nicht gemeint, aber dummerweise missverständlich beschrieben. War ja auch ein anderer Zusammenhang:


                Wenn ich sonst nie Gefühle für meinen Partner zeige und auch nie, wie attraktiv er noch für mich ist, dann würde das Gleich-aufs-Ziel-Zusteuern einfach nur kontraproduktiv sein. Das gilt für beide Geschlechter.


                Die "Sache" will schon ein wenig vorbereitet sein. Sie funktioniert eben nicht bedingungslos (dazu habe ich genug geschrieben). Das Adjektiv "männlich" ist nicht richtig und zugegeben zu klischéehaft gewesen (könnte sogar davon berichten, dass sich auch Frauen auf die forsche Weise eine Abfuhr holen können, schweift zu weit ab).


                Und der Thiel:


                **Der ist banal und ist auch wieder nicht banal.


                Kommt auf den Ausgangspunkt an.**


                Wenn das für Dich Selbstverständliche heutzutage von so vielen Leuten bestritten wird, dann ist er gerade nicht banal. Für Leute, die das ohnehin schon wissen, ist es total banal.


                Schade ist nämlich auch, dass immer mehr Leute das Kleine-Einmaleins auch als Erwachsene wieder lernen müssen. Der Thiel kann da wenigstens mal so einen kleinen Fingerzeig geben.