@aufdenschwingendernacht
Ich sage zu dem TN jetzt nur noch, dass es keine völlig asexuellen Frauen gibt und die Annahme, die anfängliche Leidenschaft sei ja nur wegen Versorgung und der Kinder vorgespielt, ein absolutes Klischée ist und in Wahrheit nur in ganz selten Fällen zutrifft. Richtig ist allerdings, dass viele Frauen ihre Sexualität oft regelrecht einschlafen lassen, wenn nicht alle Randbedingungen stimmen. Was diese Randbedingungen sind, ist individuell sehr verschieden und kann hier nicht allgemein diskutiert werden. Es ist auch klar, dass hier nicht alle Unzulänglichkeiten nur Schuld von Männern sind.
Die Ansicht, da könne "Mann" nichts machen, weil ja von Anfang an nie die große Leidenschaft war, ist nur teilweise berechtigt. Es gibt große Leidenschaften auch als Strohfeuer. Und es gibt kleine Leidenschaften, die sich im Laufe der Zeit zu einer großen entwickeln. Richtig ist nur, dass vieles einfacher ist, wenn sich beide am Anfang ihrer Beziehung über den Wert der Leidenschaft wechselseitig im klaren sind. Damit die Leidenschaft kein "Leiden schafft".
Auch die Annahme, es gebe keine Möglichkeit an so einer Situation etwas zu ändern, halte ich für nicht zutreffend. Der Berater Christian Thiel - um nur einen von vielen zu nennen, der auch populärwissenschaftlich geschrieben hat - gibt hervorragende Tipps, wie MANN (oder umgekehrt FRAU) einen sexunwilligen Partner so anspricht, dass wenigstens ein vorwurfsfreies Gespräch über das Thema möglich wird. Am besten ist da natürlich auch die Zusammenarbeit mit einem entsprechend qualifizierten Berater.
Entscheidend ist der richtige "trigger point". Als Vorwurf und nacktes Bedürfnis vorgetragen, wird nie ein guter Trigger entstehen können.
Es ist natürlich klar, dass überhaupt noch eine Gesprächsbereitschaft existieren muss. Wenn diese Bereitschaft nicht existiert, dann ist unendlich mehr an der Beziehung nicht in Ordnung als nur der Sex.
Daher bietet sich meist doch ein möglicher Einstieg. Wenn dann Bereitschaft geweckt ist, bieten sich sogar erhebliche mehr Chancen als umgekehrt Nichtchancen. Vor welchem Hintergrund ich das zu wissen behaupte, möchte ich hier nicht im einzelnen darlegen. Aber ich sage dem TN hier nur, dass manche sexunwillige Partner sich manchmal regelrecht befreit fühlen, wenn sie über ihre Beweggründe offen sprechen können. Und dass das in vielen Fällen der Anfang eines neuen wundervollen partnerschaftlichen Sexuallebens ist.
Ich ziehe mich hier jetzt aus dem Thread zurück, weil meine Beiträge (auch der umfangreiche zu Aspekten von Mediation und Beratung) wahrscheinlich weder gelesen noch verstanden werden. Dass sie keinen Ansatzpunkt für eine sinnvolle Diskussion bieten, ist mir nur insofern nicht egal, weil es mir in einem ganz anderen Rahmen tausendmal gelungen ist, zu Lösungen solcher Probleme (wie hier dargestellt) beizutragen. In einem Forum klappt das wahrscheinlich aus ganz diversen Gründen nicht (vor allem weil "Ratschläge" hier wohlfeil sind und sich daher auch niemand mit ernsthaft auseinandersetzen muss)).