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timo_12896821

  • 9. Mai 2007
  • Beitritt 9. Mai 2007
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  • asha_12915838

    Es gibt schlimmeres.
    Ich selbst hab in der Grundschule angefangen.
    Das ging bis ca.4. Klasse, dann hab ich ne Zahnspange bekommen und das Knabbern war aufgrunddessen nicht mehr möglich.


    Ausgemacht hat mir das damals denk ich nichts, an einen "Ersatzzwang" kann ich mich nicht erinnern.
    Als die Spange dann weg war, ca. 8./9. Klasse, hats ungefähr ein halbes Jahr gedauert, dann hab ich wieder angefangen.


    Mittlererweile bin ich 23 und kaue immernoch, mal mehr mal weniger, dennoch regelmäßig mit nie allzu schön aussehenden Fingernägeln.
    Zudem muss ich sagen, dass die Intensität des Kauens im Laufe der Jahre schlimmer wurde.
    Entzündete Fingernägel hatte ich in letzter Zeit aber nicht mehr.


    Es is schon komisch, wenn ichs mal schaff, das Weiße der Nägel etwas wachsen zu lassen, reizt es mich verflucht die hart erkämpfte Arbeit zu vernichten.
    Das endet dann damit, dass ich mit den "gewonnenen" Fingernägeln in den anderen herumbohr oder an der Haut seitlich der Fingernägel knabber.


    Am Ende fängt dann schließlich das Kaun' an den Nägeln wieder an.
    Ich hab mich auch oft gefragt warum ich das denn mach, ich muss dazu sagen ich kaue komischerweise nicht in der Öffentlichkeit. Da muss ich mir das nicht mal verkneifen, da is das eig. nie da, der Zwang.


    In meinem Fall denke ich, dass der "Zwang" von einer generellen Unruhe bzw Langeweile kommt, im Sinne von :Irgendetwas fehlt in meinem Leben aber ich weis nicht was.


    Was bringts jetzt viel darüber zu grübeln, welche "tieferliegenden" psychischen Probleme wir haben?
    Was bringts uns Angst zu machen, dass wir von unserer "Sucht" übermannt werden, und vielleicht nie mehr davon loskommen?
    Nichts, im Endeefekt isses so: Wir verstümmeln uns nicht wie Leute die sich cutten, wir sind keine Drogenabhängigen die sich zu Grunde richten.
    Hey! Die Lebenserwartung fingernägelkauender Menschen soll nicht mal kürzer sein, als die der zwanglosen.;)


    Versteht mich nicht falsch, ich will nicht sagen:" Kaut fleißig weiter, bis aufs Fleisch wenns sein muss."
    Es is im Endeffekt aber nur ne Unannehmlichkeit, die man sich durch Disziplin änhlich dem Rauchen mit Sicherheit abgewöhnen kann. Sicher kommt hier die körperliche Abhängigkeit noch dazu, aber das machts ja eig. noch schwieriger i. Vgl. zum kaun.
    Jetzt bin ich selbst Raucher, ich hab gut reden ;)
    Wegen vorangegangener Diskussionen möcht ich noch sagen, dass evtl. schwere psychische Belastungen, die hinter dem Knabbern stehn, absolut ernst genommen werden müssen.
    Nur sollte man sich dann halt auch genau darauf konzentrieren, sprich das Fingernägelkaun an sich sollte einem zunächst scheissegal sein.
    Demnach soll das, was ich hier verzapf, nur die Angst und Unbeholfenheit gegenüber dem Drang etwas lockern.
    Sehr destruktiv is auch oft ein Umfeld, das einem geradezu das Gefühl giebt, was schlimmes zu machen oder ein anner Klatsche zu ham.
    In jedem von uns steckt ein kleines bisschen Monk...
    so far,
    tom