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taegan_12838931

  • 27. Apr 2012
  • Beitritt 19. Aug 2007
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  • zabel_12728602

    Weitere Aufmunterung
    Hallo Sabine,


    dachte schon ich bin die einzige, die so denkt und fühlt. Heute war wieder ganz schlimm, saß fast ne Stunde im Arbeitszimmer und habe geheult. Weil ich nicht weiß, warum mir die Kids so auf die Nerven gehen, weil ich nicht weiß ob ich diese Situation auf Dauer haben will und weil keiner was geschrieben hat. Aber dann, heute Abend - mein Lichtblick! Eine Antwort, kein Ratschlag aber dafür - umso wertvoller - die Aufmunterung. Es geht nicht nur mir so.


    Bekommt man ein eigenes/leibliches Kind hat man Monate Zeit sich darauf vorzubereiten, man kann Bücher lesen und Ratgeber befragen, dann ist das Kind da und man lernt mit der Zeit. So wie ein Kind täglich Fortschritte macht lernen die Eltern auch jeden Tag dazu. Was war gut, was war weniger geschickt in Sachen Erziehung. Lernt man aber einen neuen Partner kennen, der Kinder mitbringt, haste von einem Tag auf den anderen (halb)fertige Persönlichkeiten vor dir und musst schauen, wie du damit klar kommst. Zu streng willste nicht sein, denn sonst biste "Papas blöde neue Freundin", zu lieb ist auch nix, sonst tanzen Dir die Zwerge auf der Nase rum. Dann haste noch den möglichen Krisenfaktor "Ex" im Nacken, die natürlich argwöhnisch die Neue des Ex-Gatten beäugt. Beäugt wird weniger wegen dem Mann, als wegen der Kinder. Die ja in der Trennungsphase und auch danach der Einzige Halt für die Frau waren (dieser Satz sprüht vor Ironie).


    Wir werden in diese Situation katapultiert und müssen schauen, wie wir klar kommen. Mit dem neuen Partner drüber reden ist ein absolutes Muss. Er sollte über die Ängste/Befürchtungen Bescheid wissen. Aber das ist auch extrem schwer, man redet als "neuer Teil im Leben" über etwas, was dem Partner viel näher ist, als man selbst. Vielleicht äußert man Kritik an seinen Kindern, an seiner Erziehung, an seiner Ex - der Mutter der Kinder, mit der auch einmal ein sehr inniges Verhältnis bestanden hat.


    Darf man an sich zweifeln? Ich tus momentan sehr oft und viel. Ist es da was ich will? Ich, die Karrierefrau, die klare Ansagen macht und dann läufts? Und wenn es nicht so klappt wie ich dachte, dann gut ... auf ein Neues. Alles wird analysiert, wieso - weshalb - warum? Was kann ich anders machen?


    Ich schreibe und schreibe, aber ich habe das Gefühl es tut gut alles mal so loszuwerden. Ich bin sicher, dass es noch viele Frauen und Männer gibt, die zur Zeit leiden oder vielleicht auch schon damit fertig sind. Lernt man es, mit der Situation umzugehen? Was hat Euch geholfen, nicht zu sehr zu verzweifeln?


    Liebe Grüße,
    Thingamajig

    • Seit fast zwei Jahren bin ich mit einem Mann zusammen, der aus einer früheren Beziehung zwei Kinder (Zwillinge, 10) hat. Hatte bis dahin keine Erfahrung mit Kindern. Dass er Kinder hat, wußte ich von Anfang an und das war auch nie ein Problem, die beiden sind echt lieb und es gab noch nie etwas in Richtung "du hast uns gar nichts zu sagen". Aber in den letzten Wochen bin ich nur noch genervt wenn ich daran denke, dass die Kinder auch da sein werden.


      Ich sehe meinen Partner nur am Wochenende, das auch nicht regelmäßig und wenn ich da bin sind es die Kinder auch. Es ist alles etwas unregelmäßig, geht aber momentan nicht anders wegen Arbeitszeiten, Fernbeziehung etc. Die Kids wollen wenn sie den Papa sehen halt auch was mit ihm machen und er auch mit ihnen. Ich werde immer in die Familienaktivitäten mit eingebunden, doch ich merke, dass ich der Begegnung mit den Kids bewusst aus dem Weg gehe. Gemeinsame Mahlzeiten sind für mich eine Herausforderung, weil die beiden (für meine Begriffe) unglaublich schlechte Tischmanieren haben. Etwas zusammen Spielen nervt mich so gewaltig, dass ich nach wenigen Minuten das Spielbrett durch die Gegend werfen könnte (ich tu's nicht - aber ich würde gerne). Ich bin sonst sehr ruhig und gelassen und sehe die Dinge völlig entspannt. Aber die Situation geht mir immer mehr an die Substanz. Ich ziehe mich zurück, würde mich am liebsten im Schlafzimmer einschließen und erst wieder rauskommen, wenn die Kids im Bett oder wieder zu Hause sind. Mich nervt das Reden, die Lautstärke, die (ganz normalen) Streitereien unter Geschwistern, es nervt mich einfach alles.


      Ich sitze heulend in der Ecke und überlege, ob diese Beziehung überhaupt einen Sinn hat. Ich kann meinen Freund nicht vor die Wahl stellen, wenn, dann bin ich diejenige die geht. Aber das möchte ich doch gar nicht. Ich liebe ihn so sehr und vermisse ihn jeden Tag, den wir uns nicht sehen können. Bin ich vielleicht eifersüchtig auf die Kinder? Ich weiß es nicht... Am Anfang war doch alles gut. Und auch für die jetzigen Ferien habe ich mir ganz viele tolle Sachen für unser "privates Ferienprogramm" ausgedacht. Aber die Vorstellung, dass ich die beiden die nächsten 14 Tage um mich haben werde wecken das Gefühl in mir, dass ich ins Auto sitzen und in mein Zuhause fahren möchte.


      Vielleicht geht's ja noch jemandem da draußen so wie mir? Ist noch jemand so hin und her gerissen oder war's zumindest? Ich bin gerade so traurig und verzweifelt, ich möchte diese Beziehung nicht aufgeben, weiß aber nicht wie ich das mit den Kindern in den Griff bekommen soll.
      Ich danke Euch!

      • tiina_12878946, hadar_11954799, und poldie_12348164 haben auf diesen Beitrag geantwortet.
      • zabel_12728602

        Weitere Aufmunterung
        Hallo Sabine,


        dachte schon ich bin die einzige, die so denkt und fühlt. Heute war wieder ganz schlimm, saß fast ne Stunde im Arbeitszimmer und habe geheult. Weil ich nicht weiß, warum mir die Kids so auf die Nerven gehen, weil ich nicht weiß ob ich diese Situation auf Dauer haben will und weil keiner was geschrieben hat. Aber dann, heute Abend - mein Lichtblick! Eine Antwort, kein Ratschlag aber dafür - umso wertvoller - die Aufmunterung. Es geht nicht nur mir so.


        Bekommt man ein eigenes/leibliches Kind hat man Monate Zeit sich darauf vorzubereiten, man kann Bücher lesen und Ratgeber befragen, dann ist das Kind da und man lernt mit der Zeit. So wie ein Kind täglich Fortschritte macht lernen die Eltern auch jeden Tag dazu. Was war gut, was war weniger geschickt in Sachen Erziehung. Lernt man aber einen neuen Partner kennen, der Kinder mitbringt, haste von einem Tag auf den anderen (halb)fertige Persönlichkeiten vor dir und musst schauen, wie du damit klar kommst. Zu streng willste nicht sein, denn sonst biste "Papas blöde neue Freundin", zu lieb ist auch nix, sonst tanzen Dir die Zwerge auf der Nase rum. Dann haste noch den möglichen Krisenfaktor "Ex" im Nacken, die natürlich argwöhnisch die Neue des Ex-Gatten beäugt. Beäugt wird weniger wegen dem Mann, als wegen der Kinder. Die ja in der Trennungsphase und auch danach der Einzige Halt für die Frau waren (dieser Satz sprüht vor Ironie).


        Wir werden in diese Situation katapultiert und müssen schauen, wie wir klar kommen. Mit dem neuen Partner drüber reden ist ein absolutes Muss. Er sollte über die Ängste/Befürchtungen Bescheid wissen. Aber das ist auch extrem schwer, man redet als "neuer Teil im Leben" über etwas, was dem Partner viel näher ist, als man selbst. Vielleicht äußert man Kritik an seinen Kindern, an seiner Erziehung, an seiner Ex - der Mutter der Kinder, mit der auch einmal ein sehr inniges Verhältnis bestanden hat.


        Darf man an sich zweifeln? Ich tus momentan sehr oft und viel. Ist es da was ich will? Ich, die Karrierefrau, die klare Ansagen macht und dann läufts? Und wenn es nicht so klappt wie ich dachte, dann gut ... auf ein Neues. Alles wird analysiert, wieso - weshalb - warum? Was kann ich anders machen?


        Ich schreibe und schreibe, aber ich habe das Gefühl es tut gut alles mal so loszuwerden. Ich bin sicher, dass es noch viele Frauen und Männer gibt, die zur Zeit leiden oder vielleicht auch schon damit fertig sind. Lernt man es, mit der Situation umzugehen? Was hat Euch geholfen, nicht zu sehr zu verzweifeln?


        Liebe Grüße,
        Thingamajig