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Weitere Aufmunterung
Hallo Sabine,
dachte schon ich bin die einzige, die so denkt und fühlt. Heute war wieder ganz schlimm, saß fast ne Stunde im Arbeitszimmer und habe geheult. Weil ich nicht weiß, warum mir die Kids so auf die Nerven gehen, weil ich nicht weiß ob ich diese Situation auf Dauer haben will und weil keiner was geschrieben hat. Aber dann, heute Abend - mein Lichtblick! Eine Antwort, kein Ratschlag aber dafür - umso wertvoller - die Aufmunterung. Es geht nicht nur mir so.
Bekommt man ein eigenes/leibliches Kind hat man Monate Zeit sich darauf vorzubereiten, man kann Bücher lesen und Ratgeber befragen, dann ist das Kind da und man lernt mit der Zeit. So wie ein Kind täglich Fortschritte macht lernen die Eltern auch jeden Tag dazu. Was war gut, was war weniger geschickt in Sachen Erziehung. Lernt man aber einen neuen Partner kennen, der Kinder mitbringt, haste von einem Tag auf den anderen (halb)fertige Persönlichkeiten vor dir und musst schauen, wie du damit klar kommst. Zu streng willste nicht sein, denn sonst biste "Papas blöde neue Freundin", zu lieb ist auch nix, sonst tanzen Dir die Zwerge auf der Nase rum. Dann haste noch den möglichen Krisenfaktor "Ex" im Nacken, die natürlich argwöhnisch die Neue des Ex-Gatten beäugt. Beäugt wird weniger wegen dem Mann, als wegen der Kinder. Die ja in der Trennungsphase und auch danach der Einzige Halt für die Frau waren (dieser Satz sprüht vor Ironie).
Wir werden in diese Situation katapultiert und müssen schauen, wie wir klar kommen. Mit dem neuen Partner drüber reden ist ein absolutes Muss. Er sollte über die Ängste/Befürchtungen Bescheid wissen. Aber das ist auch extrem schwer, man redet als "neuer Teil im Leben" über etwas, was dem Partner viel näher ist, als man selbst. Vielleicht äußert man Kritik an seinen Kindern, an seiner Erziehung, an seiner Ex - der Mutter der Kinder, mit der auch einmal ein sehr inniges Verhältnis bestanden hat.
Darf man an sich zweifeln? Ich tus momentan sehr oft und viel. Ist es da was ich will? Ich, die Karrierefrau, die klare Ansagen macht und dann läufts? Und wenn es nicht so klappt wie ich dachte, dann gut ... auf ein Neues. Alles wird analysiert, wieso - weshalb - warum? Was kann ich anders machen?
Ich schreibe und schreibe, aber ich habe das Gefühl es tut gut alles mal so loszuwerden. Ich bin sicher, dass es noch viele Frauen und Männer gibt, die zur Zeit leiden oder vielleicht auch schon damit fertig sind. Lernt man es, mit der Situation umzugehen? Was hat Euch geholfen, nicht zu sehr zu verzweifeln?
Liebe Grüße,
Thingamajig