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sorrel_12125299

  • 6. Jan 2006
  • Beitritt 1. Nov 2005
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  • ashley_12710567

    Kann ich ja auch alles verstehen..
    Mir ist das ja im Prinzip alles völlig klar! Und als vor einem Jahr eine
    Freundin von mir ähnliche Schwierigkeiten mit ihrer Tochter hatte, konnte
    ich ihren Schmerz auch nicht nachvollziehen. Ich vergleiche die Situation
    eigentlich mit dem Bruch einer Beziehung, genau wie du schreibst wird jetzt
    jemand anders wichtiger als ich. Das ist der Fakt. Problem dabei ist aber,
    dass ich trotzdem immer noch die Mutter bin, ich kann von meiner Seite aus
    die Beziehung nicht "abbrechen", ich muss weiter zuständig sein (es gibt
    noch viele Dinge in denen sie mich auch braucht, schließlich wohnen wir
    zusammen... Ich weiß eigentlich überhaupt nicht wie so etwas jemals
    funktionieren soll..?! Welche Mutter (oder manchmal auch Vater) bringt es
    überhaupt fertig diese Situation einigermaßen - ich nenne es mal "würdig" -
    zu meistern???? Ich selber habe diesen Schritt erst tun können als ich schon
    zu Hause ausgezogen war (ich bin ja auch Tochter...)
    Dein Beitrag hilft mir insofern weiter, dass ich die Sache nochmal von der
    anderen Seite sehen kann, da sieht es nätürlich auch nicht rosig aus...
    Momentan sehe ich für uns nur die Möglichkeit, mich genauso von meiner
    Tochter zurück zu ziehen, wie sie es tut, weil ich es sonst einfach nicht
    aushalten kann. Ansonsten schade ich ihr mit meinen Sticheleien (natürlich
    ist es Eifersucht...), das sehe ich auch. Dass ich mich zurückziehe, passt
    ihr dann aber auch wieder nicht, sie will trotzdem bei mir eine Hauptrolle
    spielen. In einem Ausbruch ihrerseits hat sie mir vor ein paar Tagen
    vorgeworfen, ich hätte ihre Schwester eh viel lieber als sie...
    Ich setzte momentan einfach ein bisschen auf den Zeitfaktor. Ich habe mich
    jetzt schon etwas mehr an den Gedanken gewöhnt, sie zu verlieren, vielleicht
    komme ich auch noch dahin (und sie selbst auch), dass ich ihren "Abflug" in
    gewisser Weise begleiten und unterstützen kann..????! Das muss man sich auch
    mal klar machen, was das bedeutet! Es wird im Prinzip von jeder Mutter
    (Vater auch!) verlangt, dass sie das liebste, was sie haben, weggehen
    lassen, bzw. es auch noch beim Weggehen unterstützen... das kann ja nicht
    einfach sein, oder?! Vielleicht ist aber die Akzeptanz dieses Vorgangs schon
    der erste Schritt zur Besserung...?!
    Im Augenblick denke ich, dass ich durch dich und diese Antwort etwas weiter
    gekommen bin!!!! Danke!

    • lisha_12936458

      Ja...
      ich weiß, dass mir früher oder später nichts anderes übrig bleiben wird, als zu akzeptieren. Ich bin aber noch nicht ganz da. Schwierig ist es halt, dass wir zusammen wohnen. Ich würde ihr gerne eine Zeitlang aus dem Weg gehen, aber das lässt sich ja nicht machen.

    • tiina_12054006

      Na Klasse...
      ...dass du Empörung spürst! Das Märchen erscheint mir nun doch etwas zu abgehoben, auch wenn du nun noch mehr Empörung spürst. Natürlich gibt es Parallelen, aber ich möchte einfach unser Zusammenleben (ich bin ja irgendwie doch erziehungspflichtig, oder?)regeln. Wenn meine Tochter ausziehen könnte, wäre es wirklich leichter.
      Dies ist leider bis jetzt der einzige nicht so hilfreiche Beitrag gewesen...

    • jocosa_12945585

      Habe ich mir auch schon gedacht...
      Sicher, mir ist klar, wie das alles von der anderen Seite aussieht. Ich habe mir auch schon überlegt, dass Abstand uns allen gut tun würde. Ich selbst habe mir halt früher diese Freiheiten nicht genommen, solange ich bei meinen Eltern gewohnt habe und jetzt erwarte ich wahrscheinlich, dass sich meine Töchter ebenso respektvoll verhalten. Völlig geheim halten kann sie ihren Freund nicht, da sie ja bei gemeinsamen Bekannten ohne weiteres mit ihm "auftritt", die mich dann wiederum danach fragen. Und damit kann ich dann wiederum nicht umgehen: alle anderen wissen mehr über meine Tochter als ich! Ich bin dabei, zu "resignieren" (akzeptieren kann man es nicht nennen...), dann soll sie halt wie ein "Untermieter" hier wohnen (anders kann ich dann auch nicht damit umgehen, ich muss mich auch zurückziehen.)Wenn ich dann nicht mehr gegen die Situation ankämpfe, oder überhaupt versuche, sie zu ändern, lässt es sich besser ertragen.

    • basima_12882210

      Momentan bin ich stur...
      Manchmal kann ich "die Sache" ja auch mit Abstand betrachten, aber manchmal eben nicht. Es ändert sich ja dadurch auch auch in unserem Familienleben etwas (z. B. sind wir abends nur noch schlecht telefonisch erreichbar, unsere Ältere isst nicht mehr mit uns, etc. Und andere kennen eben diesen Freund und wir nun noch nicht. Das wurmt mich ja am meisten. Wenn ich ihn wenigstens schon mal auf unbefangene Art und Weise kennengelernt hätte... Momentan will ich halt auch stur bleiben, weil ich auch denke, dass man von einer 16-jährigen auch ein kleines bisschen Anstand und Verantwortungsbewusstsein erwarten kann. Sie ist nun mal nicht mehr das "Kleine", das noch nichts dafür kann. Und irgendwie denke ich, dass ich doch eine Erklärung erwarten kann. Und wenn es auch nur die ist, dass sie momentan nicht drüber reden kann. Aber ich warte auf einen Schritt von ihrer Seite. Ich will nicht immer drüber stehen müssen und für alles Verständnis haben müssen!

      • ..ich sehe es von der anderen seite...
        lo, ein paar von den Sachen, die du da schilderst, kommen mir sehr bekannt vor, allerdings stehe ich auf der "anderen Seite": ich bin die Mutter und wir haben zwei Töchter (16 und 14). Wenn ich dir das aus meiner Sicht schildere, hilft dir das vielleicht ein bisschen, denn mit "wenig Liebe" hat das wahrscheinlich nichts zu tun! Mein Verhältnis (ich schreibe nur von mir, weil Männer die Sache pragmatischer sehen...)zu meiner älteren Tochter ist auch anders als das zu meiner jüngeren Tochter. Ich ertappe mich auch immer dabei, wie ich von der älteren Sachen erwarte oder als selbstverständlich hinnehme, die die jüngere überhaupt nicht macht. Die Große reagiert allerdings auch eher trotzig und arrogant, während "die Kleine" eher schmeichelt, sich auch mal entschuldigt, um etwas bittet etc. Es ist nicht möglich beide gleich zu behandeln, da sie auch ganz verschiedene Charaktere haben. So habe ich mich aber auch in den ersten Jahren, nachdem die 2. Tochter geboren war, noch hauptsächlich um die Große gekümmert, die Kleine lief nur so nebenher, wurde halt gefüttert, gewickelt und war dabei. In den ersten Jahren wurde also auf alle Fälle die Große bevorzugt, sie war auch nie eifersüchtig oder so auf die Kleine. Das ging auch noch immer ein bisschen so weiter, dass die Kleine eben so mitlief, "Programm" habe ich mit der Großen gemacht (Vorlesen, Basteln, Malen, Musik,....)Natürlich haben wir uns auch mit der Kleinen beschäftigt, das hört sich jetzt doch sehr krass an, aber eben nicht in dem Maße. Daher kommt dann wahrscheinlich auch die viel höhere Erwartungshaltung, die man an die Große hat. Man konnte sich ja die ganze Zeit auf sie verlassen, wusste, was sie kann, konnte ihr vertrauen. Mit zunehmendem Alter verschwindet aber der Unterschied von Groß und Klein, auch an die Kleine müssen Forderungen gestellt werden. Wahrscheinlich ist bei Euch der größere Altersunterschied Grund dafür, dass die Kleine eben "die Kleine" geblieben ist, von der man nichts erwartet. Du warst ihr halt immer 6 Jahre voraus, und bevor man sich mit dem Trotz oder der Bequemlichkeit von ihr auseinandersetzte, war es einfacher, weiter auf deine bewährte Arbeit und dein Verantwortungsgefühl zu setzen und sie die kleine "Prinzessin" sein zu lassen. Man kann es auch so ausdrücken: du wurdest für voll genommen, deine Schwester war das nette kleine Püppchen, aber zu nichts zu gebrauchen. Dass deine Eltern dir Vorschriften gemacht haben, als du einen Freund hattest, bedeutet auch, dass sie dich nicht verlieren wollten. Ich reagiere bei meiner älteren Tochter im Moment ähnlich, finde das auch nicht gut, aber kann nicht anders. Der Grund ist wahrscheinlich eben gerade der, dass ich eine sehr enge Bindung zu ihr habe und die nun brechen sehe. Eine Art "Liebeskummer"... (weil du ja meinst, deine Eltern lieben dich nicht). Welche Liebesbeweise bekommt denn deine Schwester? Wahrscheinlich halten sich deine Eltern damit generell zurück?
        Eine zeitlang Abstand zu wahren, ist bestimmt gut. Ich wünsche mir das zu meiner älteren Tochter im Moment auch, dann kann ich vieles vielleicht mit Abstand betrachten und sehe es nicht mehr so verkniffen. Aber das lässt sich nicht machen, wir wohnen sicher noch ein paar Jahre zusammen...
        Vielleicht reicht es deinen Eltern ja auch schon, wenn du nur kurz bei ihnen vorbei schaust und nicht zum Fernsehabend bleibst? Lass dir einen Grund einfallen, der deinen Eltern zeigt, dass sie dir noch irgendwie wichtig sind. Ja genau, ich denke, das wollen sie: gezeigt bekommen, dass sie dir wichtig sind und nicht abserviert wurden. (Ich gehe dabei wieder von mir aus...)

      • aphra_837110

        ..gehöre auch zum Club!
        Habe alle beschrieben "Rot-Kopf-Probleme" auch! Als Jugendliche hatte ich das nicht sportliche Rotwerden ziemlich extrem, auch in der Schule, wenn ich im Unterricht was sagen musste. Das war mir damals absolut peinlich. Mittlerweile stehe ich da ziemlich drüber, ich habe festgestellt, dass es noch eine Handvoll mehr solche Menschen gibt, die auch rot werden, ohne dass sie gerade vor Peinlichkeit versinken. Auch nach dem Joggen leuchte ich noch mindestens eine 1/2 Stunde weiter... Ich glaube es liegt an etwas dünnerer Haut und einer guten Duchblutung...Es gibt schlimmeres, und ich bin nun halt eben so, denke ich mir. Aber vor 20 Jahren (jetzt bin ich 43) konnte ich auch noch nicht so denken.

      • basima_12882210

        ...danke für das Verständnis!!!!
        Ich muss dich ja wirklich bewundern, dass du es geschafft hast, sie zu lassen... ich versuche das ja auch und es klappt wochenweise oder bestenfalls auch monatsweise... wir unternehmen auch Sachen zusammen, können viel über alles mögliche reden, aber eben nicht über DIESES EINE THEMA. Da ist einfach der Wurm drin! Warum kann über diesen Freund nicht gesprochen werden, wie über einen anderen normalen Menschen??? Ich fühle mich da echt hintergangen, habe das Gefühl, jeder weiß mehr darüber als ich, zumal sich ja viel in der Schule abspielt (mit nach Hause hat sie ihn bis jetzt vorzugsweise gebracht, als wir nicht da waren). Ich habe aus dem Grund auch schon keine Lust zum Schul-Eltern-Info-Abend zu gehen, weil ich damit rechne, dass jemand von den anderen Schulkameraden-Müttern auf ihren Freund zu sprechen kommt und ich muss dann sagen, tja, da wisst ihr mehr als ich... Andere reden ganz unbefangen davon, bei uns ist das scheinbar nicht möglich. Ich habe auch vorgeschlagen, einfach eine Zeit auf Abstand zu gehen, das klappt aber auch nicht, wir wohnen ja nun mal zusammen. Ich weiß nicht, wie ich das in den Griff kriegen soll...

        • an0N_1226570199z

          ...leicht gesagt
          das Problem ist, dass ich die Theorie ja kenne und auch für gut befinde. Es aber einfach nicht praktisch ausführen kann! Weil ich lügen würde, wenn ich sage, dass ich es akzeptiere. Ich möchte trotzdem, dass meine Tochter die Regeln des Miteinander beachtet und sich nicht gedankenlos und aus Bequemlichkeit über die Gefühle von anderen (momentan meine, mein Mann ist damit schon durch...) hinweg setzt. Ich komme mir halt vor wie der letzte Trottel wenn ich mich für sie einsetze, ihre Probleme mich nachts wachhalten, ich mir Gedanken über sie mache,das beste für sie will (das alles ist ihr durchaus bewusst) und sie behandelt mich arrogant und verletzend. Bei einem Kleinkind ist das alles entschuldbar, aber nicht bei einer fast Erwachsenen!
          Ich habe sie auch in den letzten Wochen nicht "bedrängt", aber eben für mich hin immer gewartet, ob sich was ändert. Und irgendwann platzt dann eben die Bombe...

          • Zu meiner Tochter (16) hatte ich bis jetzt ein sehr enges Verhältnis. Sie wusste immer, dass sie sich in schwierigen Phasen auf mich verlassen kann und hat das auch genutzt. In unserer Familie ist sowieso eine große Vertrautheit üblich, jeder weiß eigentlich von jedem, wie es ihm/ihr gerade geht, Schwierigkeiten werden meistens auf den Tisch gebracht und besprochen. Jeder weiß auch von jedem über die besten Freunde Bescheid, mit wem man sich abends trifft etc. Nach Veranstaltungen ist es auch üblich, den anderen, die nicht dabei waren, das wichtigste zu erzählen. Kurz: jeder hatte bis jetzt doch einen ziemlichen Anteil am Leben des anderen. Das hörte vor ca. 1/2 Jahr auf, als unsere Tochter einen Freund bekam. Diese Tatsache hielt sie geheim. Wir haben das dann durch Zufall erfahren und kamen uns irgendwie hintergangen vor. Theoretisch kann ich mir natürlich genau erklären, dass sie dieses neue "Erlebnisfeld" eben nicht mit uns teilen will, aber praktisch tut es mir unheimlich weh.... Es ist schwierig für mich (mein Mann hatte nie so ein enges Verhältnis zu den Töchtern und die beiden Schwestern verstehen sich oberflächlich gut, unternehmen aber nie etwas gemeinsames)mit jemandem zusammen zu wohnen, die sich jetzt so verschließt. Ich kann mich immer eine ganze Zeit zusammen nehmen aber irgendwann kommt dann doch wieder diese Verletztheit (oder ist es Eifersucht) in mir hoch und es kommt zum Krach. Diesen Krach provoziere meistens ich durch Sticheleien etc., das muss ich ja zugeben. Auf normale Gesprächsversuche reagiert meine Tochter aber nicht, dieses Thema blockt sie ab. Und irgendwie muss ich mir manchmal Luft machen... Die Theorie ist, dass unsere Tochter sich einfach abnabeln will und muss (vielleicht gerade weil wir so ein enges Verhältnis hatten), in der Praxis weiss ich aber nicht, wie ich damit umgehen soll bzw. überhaupt kann. Wer hat diese oder eine ähnliche Situation schon überlebt???? Kann man irgendwann wieder ein normales Verhältnis haben, oder muss man sich einfach mit einer Trennung abfinden?