Die Realisation von Fantasien ist ja zumeist in der letzten Konsequenz enttäuschend. Was nicht am Erlebnis liegen muss, sondern daran, dass eine Phantasie meist perfekt ist in jeder Beziehung. Und welche Realität kann da schon mithalten? Aber natürlich hat es schon etwas live zu erleben, wie sich ein lang gehegter Wunsch im realen Leben anfühlt.
Ich habe neigungsbedingt sicher einige meiner Phantasien ausgelebt und die meisten waren für mich sehr aufregend, weil es dann natürlich neu war und spannend, weil man Phantasie und Realität miteinander abgleichen konnte -- und ja klar, es war ebben auch ein Wunsch, den ich wahrmachen wollte. Die meisten Phantasien hatten aber eher weniger mit mir als mit meinem Gegenüber zu tun, dass sich eine solche erfüllen wollte und ich durfte der sein, mit dem sie sie auslebte. Ich gebe zu, diese Art von Phantasieerfüllung hat mich immer meist erfüllt als das Ausleben meiner eigenen. Von den ersten Schritten im Bereich der Dominanz bis hin zu Dingen, die man heute eher skeptisch betrachten würde, wie zum Beispiel sich mit jemanden treffen mit dem man nur gechattet hat, ohne Bild, ohne Kontaktdaten, ohne Telefon - ein Blinddate im wörtlichen Sinne - nur für eine Nacht. Über Risiken und Nebenwirkungen hat man nicht wirklich nachgedacht, beziehungsweise auf sein Bauchgefühl vertraut - und auf mich ;)
Anyway, ich denke, Phantasien sind das, was das (Sex)Leben reicher macht. Auf manche sollte man sich einlassen, weil sie einen mutiger machen. Andere sollte man da lassen, wo sie sind: im Reich der bewegenden Phantasien.
Schöne Träume,
S.