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remember_pumpkin

  • 12. Nov 2024
  • Beitritt 11. Nov 2024
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  • Ich danke euch für eure Antworten! Ich hab ja recht bewusst bei gofeminin geschrieben, da ich ein Stück weit wollte, dass man mir mal den Kopf wäscht. 😄

    Den Zettel zu entfernen wurde mir auch per PN schon empfohlen und ich habe es jetzt tatsächlich auch getan, wenn auch vielleicht aus leicht anderen Gründen. Wenn ich "per Zettel" mit ihr kommuniziere, lasse ich sie für einen Moment komplett allein mit der Situation und zwinge sie regelrecht das Thema, das ihr ja offensichtlich bereits jetzt schon zu privat ist, aktiv bei mir anzusprechen. Dass sie mich dann begeistert ins Bett zerrt, hatte ich übrigens nicht erwartet, zumal ich wahrscheinlich nicht einmal zu Hause sein würde. Mein "toller" Plan war nur das Thema erst ins Rollen zu bringen, wenn sie gerade in einer guten Stimmung ist, statt zu einem Zeitpunkt, bei dem sie eh gerade schon genug andere Sorgen im Kopf hat. Aber da derartige Toys ja nun mal auch dem Stressabbau dienen, wäre ich damit sicher am Ziel vorbeigeschossen und hätte eher einen maximal ungünstigen Moment beansprucht.

    Mellanie85 Wenn man verspannt, gestresst und überarbeitet ist, hat man absolut keinen Bock darauf, sich auch noch auf einen sexuell "unterversorgten" Mann zu konzentrieren.

    Das trifft natürlich den Nagel auf den Kopf. Ich schätze das ist für Männer (oder zumindest für mich) schon mal schwer nachzuvollziehen... Solange rein gesundheitlich bei mir alles im Lot ist, würde ich mich wohl zu jedem erdenklichen Zeitpunkt von 0 auf 100 bringen lassen (gerade "spontan und unerwartet" hat seinen eigenen Reiz), aber ich hab ja schon im ersten Post geschrieben, dass ich bereits versucht habe dafür eine Gelassenheit zu entwickeln. Wir ticken da deutlich unterschiedlich und hier etwas zu forcieren, bewirkt genau das Gegenteil.

    "Sexaholic" war zugegebenermaßen etwas übertrieben ausgedrückt, meine Emotionen blenden gelegentlich (vor allem gestern noch). Mein Schock rührte einfach aus der simplen Erkenntnis (und ich benutze jetzt bewusst nicht das Wort "Sex"): Ein Orgasmus/Befriedigung ist ihr bei weitem nicht so unwichtig, wie ich nach all den langen Jahren gedacht hatte. Ich dachte allen Ernstes, dass ich ihr sogar einen Gefallen tue, wenn ich unser Sexleben ein bisschen einschlafen lasse. Eigentlich dumm, denn wenn sie mich nach einem Orgasmus zuckend anlächelt, sollte mir schon klar sein, dass da Spaß empfunden wird.

    Mellanie85 Das erfordert schon dein Zutun.

    Lies da meine Anwtort vom Samstag durch, ich will das nicht noch mal tippen:
    https://forum.gofeminin.de/d/1051419-das-erste-mal/156

    Die Essenz daraus gilt genauso für dich.
    Hilf ihr runterzukommen, zu entspannen, den Stress weg, abschalten.
    Küss sie, sag ihr das du sie liebst, sie begehrst,

    Glaub mir, das mache ich schon. Ich bin ganz sicher nicht der unhygienische Fußballgucker mit Bierflasche, den du im verlinkten Post beschreibst. Trage ich aber zu dick auf im Begehrung-zum-Ausdruck-bringen, sexy Atmosphäre schaffen, was tolles kochen, etc., passiert es oft, dass sie sich noch mehr verschließt, da offensichtlich ist, was ich damit erreichen will und dann gibt es schnell Frust auf beiden Seiten. Ich versuche daher eher auf unaufdringlichere Art zu unterstützen und ihr den Stress zu nehmen. Wir hatten nicht einmal Sex in der Nacht der Verlobung... Sie fragte mich indirekt, ob ich jetzt was von ihr erwarten würde, was ich natürlich verneinte und deswegen schliefen wir einfach nur zusammen ein.

    Mellanie85 Bei "Magst noch Sex?" eher nicht.

    Ganz so plump meinte ich es dann auch wieder nicht. Aber sollte es in Beziehungen nicht auch möglich sein, seinem Partner einfach mal verbal und recht direkt zum Ausdruck zu bringen, dass man gerade in Stimmung ist?

    --

    Jedenfalls... Wie gehe ich jetzt weiter vor? Ich möchte den Elefanten im Raum schon gerne noch loswerden. Aber dann lieber in einem Gespräch und vielleicht erst dann, wenn wir eh gerade beide in experimentierfreudigerer Techtelmechtel-Stimmung sind. Ich möchte ihr da gerne die Scham nehmen, sie soll es unbedingt weiter nutzen (allein!). Und wenn wir es ins gemeinsame Liebensspiel einbauen, wäre das für uns beide ein tolles Plus, denke ich. Vielleicht gibt's für mich ja auch irgendein Gerät, dann sind wir komplett auf Augenhöhe.

  • Hallo zusammen,

    ich möchte hier gerne mal unsere (f36 + m37, Paar seit fast 20 Jahren, verlobt seit Juli) Situation beschreiben und erhoffe mir vor allem weibliche Sichtweisen und Meinungen zum Thema.

    Wie ihr euch leicht errechnen könnt, sind wir schon seit Teenagerjahren ein Paar und man kann fast sagen, dass wir zusammen "aufgewachsen" sind. Wir haben in fast allen Lebenslagen identische Interessen und Hobbies, verbringen fantastische Urlaube und sind beide nicht so die Menschen-Menschen, wenn ihr versteht, was ich meine. 😄 (Wir sind froh, wenn wir einfach mal Zeit für uns haben und "opfern" ungern all unsere Freizeit für den Freundeskreis. Zum Glück haben wir Freunde, die da ähnlich gepolt sind. Wenn wir mal Zeit ohne einander verbringen müssen, vermissen wir uns sehr, sehr schnell.)

    Es hat bis Juli diesen Jahres gedauert (okay, abzgl. einiges an Vorbereitungszeit), dass ich mir dachte "Bist du eigentlich bescheuert? Heirate diese Frau endlich!". Ich machte ihr im Urlaub abends am Strand einen Heiratsantrag, sie fiel aus allen Wolken und ich erntete ein "Natürlich!" als Antwort. Warum hat es so lange gedauert? Vermutlich weil es einfach gut war, wie es war und die Zeit, ohne dass man es spürte, vor sich her raste.

    Klingt eigentlich alles perfekt, wäre da nicht unser Sexleben...

    Am Anfang der Beziehung konnten wir kaum die Finger voneinander lassen, mehrmals Sex am Tag war die Regel und man lief nach dem Wochenende schon mal mit schwerem Muskelkater und Brandflecken an Knien und Ellenbogen durch die Gegend. Okay, gut, wir waren halt Teenager, da war die körperliche Kondition natürlich auch noch eine ganz andere.

    Dass es sich nach 1-2 Jahren langsam etwas reduzierte, sehe ich nicht als problematisch. Sex hatten wir i. d. R. schon zumindest noch 1x am Wochenende. Bereits hier bemerkte ich aber, dass ich einen deutlich höheren Sexualtrieb hatte, als sie, was manchmal zu etwas Frustration führte.

    Nach 7 Jahren Beziehung zogen wir in unsere gemeinsame Wohnung. Zu diesem Zeitpunkt gab es definitiv seltener Sex als 1x die Woche. Es ist nicht so, dass wir da nicht drüber gesprochen hätten... (sowohl früher, als auch heute) Sie hatte seit Anfang unserer Beziehung zugenommen, fühlte sich oft unwohl in ihrem Körper, steckte mittlerweile mitten im Berufsleben inkl. Wochenendarbeit. Sie erklärte mir, dass sie nicht einfach einen Hebel umschalten könne um in Stimmung zu kommen. Natürlich versuchte ich ihr deutlich zu machen, dass ich ihren Körper genau so begehre wie er ist und kleinere Spielereien wie Sexpositions-Würfel und -Apps brachten gelegentlich Würze in die Sache, so dass wir beide unseren Spaß hatten, aber Allheilmittel waren das nicht.

    Seit wir zusammen wohnen, merke ich es recht deutlich, wenn sie in Stimmung ist. Wenn ich dann z. B. anfange sie zu berühren, renne ich quasi offene Türen ein. Aber diese Momente sind sehr, sehr selten geworden... Wir sind bei diesem Thema sehr schlecht in der Kommunikation, noch nie hat einer die/den andere/n aktiv gefragt, wie es jetzt gerade mit Sex aussähe. Stattdessen berühren wir uns entsprechend und warten ab, ob es zu Gegenliebe führt. Das versuche ich um einiges häufiger als sie und während sie so ziemlich eine 100%-Erfolgsquote hat, liegt meine wohl eher im einstelligen Bereich (da ich es nicht nur dann versuche, wenn ich merke, dass sie in Stimmung ist, sondern gerne auch mal, wenn ich den Eindruck habe, dass wir beide fit sind und wir Zeit haben sollten).

    Phasenweise reiße ich mich wochenlang zusammen, da ich mich nicht aufdrängen möchte, und hoffe einfach darauf, dass sie von sich aus "initiiert". In der Regel führt das leider zu noch viel längeren Trockenphasen.

    "Trockenphasen" haben wir nicht immer, manchmal bin ich in puncto Häufigkeit echt happy und hoffe, dass es so bleibt. Wir experimentieren auch gelegentlich (zusammen Pornokomödien anschauen, erotische Kartenspiele, Fesseln, sie hat sogar Freude daran mit mir den Schniblo-Tag zu zelebrieren, inkl. Ananassaft 😆), aber alles was kurz neu und aufregend wirkt, ebbt auch nach einiger Zeit wieder ab und man ist beim alten Status Quo.

    Ich verstehe sie schon... Sie arbeitet viel, oftmals die ganzen Wochenenden durch, hat viel Stress, sorgt sich manchmal um ihre Familie, ist oft müde, hat Verspannungsschmerzen, die ihr gelegentlich auch Angst einjagen (linksseitig). Da versuche ich Rücksicht drauf zu nehmen und natürlich unterstütze ich sie auch, wo ich kann, dabei diese Sorgen loszuwerden. Ich sagte ihr gegenüber aber auch schon mal, dass gerade in solchen Phasen Sex schon mal gut tun könnte.

    Ich möchte behaupten, dass unser Sex sehr liebevoll und recht gut ist. Mittlerweile kommt sie schneller und einfacher zum Orgasmus als ich - ich muss beim Vorspiel echt vorsichtig sein, dass sie nicht vorzeitig kommt. Hin und wieder schaffe ich es sie ganz langsam zu stimulieren, damit es nach der Penetration etwas länger anhält. Tatsächlich bin ich in den letzten Jahren eher derjenige, der schon mal Schwierigkeiten haben kann zum Orgasmus zu kommen, besonders wenn sie längst kam und mich dann irgendwann fragend ansieht, ob bei mir alles okay ist. Tatsächlich ist die Seltenheit etwas, das bei mir Druck auslöst... WENN wir dann schon mal Sex haben, soll es auch perfekt sein und keine schnelle Nummer - gerade dieser "Leistungsdruck" verhindert manchmal genau das. In letzter Zeit bin ich zum Glück wieder etwas besser darin meinen Orgasmus zu steuern.

    Seit 2019 nimmt sie die Pille nicht mehr. Sie hatte vergessen sie mit in den Urlaub zu nehmen, hatte aber eh schon immer Angst vor den Nebenwirkungen, so dass sie sie nicht wieder verschreiben ließ. Wir nutzen Kondome, befriedigen uns seitdem allerdings auch sehr oft einfach "nur" oral, was uns beiden eigentlich gut zu gefallen scheint. (Tatsächlich bringt sie mich auf diese Art zu einem Orgasmus, der so intensiv ist, dass ich es für eine halbe Minute kaum aushalten kann, besonders wenn sie nicht loslässt - ich hab echt keine Ahnung, wie sie das macht!)

    In den letzten Monaten versuchte ich eine gewisse Gelassenheit zu entwickeln... Mein Drängen auf Sex und ihre Ablehnung vergiftete unsere ansonsten perfekte Beziehung. Ich versuchte mich einfach damit abzufinden - ihre Libido ist nicht sehr groß und wenn wir dann doch Sex haben, ist es toll. Kein Grund unsere Beziehung zu schädigen, nur weil ich "mehr" will, ich muss mich einfach mal damit abfinden, dass wir in dem Punkt nicht gleich ticken. Hin und wieder masturbiere ich halt um den Druck rauszukriegen (ansonsten entwickeln sich bei mir nach einiger Zeit echte Schmerzen) und ich versuche dabei mal mehr mal weniger erfolgreich auf Pornos zu verzichten, da diese nur falsche und unrealistische Erwartungshaltungen in meinen Kopf pflanzen. Es soll mir einfach nur helfen meinen Kopf nicht zu vergiften, so dass wir einfach glücklich miteinander sein können.

    So... Und jetzt kommt der Twist der Geschichte. Gestern Abend suchte ich ihr CBD-Öl, das ihr bei ihren Verspannungsproblemen helfen sollte, kramte neben unserem Bett in ihrem Nachttisch und bemerke eine große blaue Box mit der Aufschrift "Vibrator". Ich traue meinen Augen nicht und sage mir, dass es nicht ist, was ich denke, doch jawohl. Es ist ein appgesteuerter, doppeltstimulierender Satisfyer "Mono Flex" und dazu gibt es noch einen Glasdildo.

    Ich musste aufpassen mich nicht von meinen Emotionen überwältigen zu lassen, die mich wellenartig durchliefen, legte alles zurück und behielt erst mal jeden Kommentar für mich.

    Das ganze beschäftigt mich mehr als es sollte, das weiß ich selbst. Ich konnte kaum schlafen, da mir die immer selben Fragen aufkamen. Ich arbeite im Home Office - die Momente, in denen sie die Gerätschaften ungestört nutzen kann, sind sehr rar. Und in diesen raren Momenten ist sie dann in der Stimmung, die sie für mich nur so selten hat? Kann ich da rein physikalisch überhaupt ansatzweise mit dem Gefühl mithalten, das sie sich selbst erzeugt? Warum hält sie das alles vor mir geheim? Rede ich mit ihr darüber? Wie rede ich mit ihr darüber? Wir hatten mal einen Eis.de Adventskalender, in dem ähnliche Spielzeuge drin waren. Warum haben wir davon kaum etwas genutzt? Schämt sie sich?

    Nachdem ich mich in der Beziehung für den einzigen Sexaholic hielt, war es irgendwie ein Schock. Ich rechnete zwar schon damit, dass sie bestimmt hin und wieder Selbstbefriedigung betrieb, aber das wirkte ja nach einer richtigen Zelebrierung. Nachdem ich bald 20 Jahre lang dachte, dass sie eigentlich kaum Sexualtrieb hat.

    Ich habe mir jetzt einen kleinen Plan entwickelt, wie ich damit umgehe... Ich habe einen Zettel beschrieben, auf dem ich halb humorvoll frage, ob ich mitmachen/helfen/zuschauen dürfe und gleichzeitig dafür entschuldigt, dass ich nicht rumschnüffeln wollte und nur das Öl gesucht hatte. Den Zettel habe ich an beide Objekte festgebunden und alles wieder zurückgelegt. Der Vorteil ist, dass sie den Zettel erst sieht, wenn sie das nächste Mal Lust hat, hoffentlich also der ideale Zeitpunkt das ganze mal zu besprechen.

    Versteht mich nicht falsch, ich verurteile sie gar nicht, es macht mich sogar ziemlich an, um ehrlich zu sein. Es ist als Frau mit Sicherheit reizvoll die Funktionen auszuprobieren. Ich hätte es nur schöner gefunden, wenn sie den Einkauf nicht heimlich getätigt hätte und es ins gemeinsame Vorspiel mit eingebaut hätte. Das soll nicht heißen, dass sie es nicht alleine nutzen darf (wie gesagt..., ich masturbiere ja ebenfalls), aber ein bisschen Offenheit hätte verhindert, dass ich nun dieses miese Gefühl in mir rumtrage.

    Ich bin gespannt, wie es nun weitergeht und natürlich auch, wie hier die allgemeine Meinung/Reaktion ausfällt.