Mutter-Tochter-Beziehung
Ah - jetzt sehe ich, der Beitrag ist aus 2005. Vermutlich schaut hier keiner mehr rein. Aber vielleicht hilft es mir, meine Sorgen einfach mal von der Seel zu schreiben.
Also, liebe Meggy, mir geht es ähnlich wie Dir. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund bin ich mit Anfang dreißig nach einer Trennung wieder in das Haus meiner Eltern eingezogen. Warum kann ich mir nicht erklären, denn das Verhältnis zu meiner Mutter war nie gut. Immer wurde ich kritisiert, nie war ich gut genug, ich war "faul" und "respektlos". Nachdem ich ein 1er Abi hingelegt habe (für das ich kämpfen musste, denn "Frauen brauchen keine Ausbildung, die heiraten ja und kriegen Kinder"), habe ich mir selbst eine Ausbildung finanziert und bin inzwischen beruflich erfolgreich! Und mit Ende 30 kam auch noch der richtige Mann und ich Ober-Kamel war auch noch so bescheuert, ihn zu überreden, hier einzuziehen.
Jetzt bin ich schwanger, und lang verdrängte Konflikte leben wieder auf. Ich will es gar nicht im Detail beschreiben. Nur haben mein Mann und ich entschieden, all die Einmischungen, die plötzlich aufgrund der neuen Situation entstehen, nicht zuzulassen. Deshalb hatten wir heute abend ein sehr sehr heftiges Gespräch! Leider ist nichts von unseren (Zukunfts-)Sorgen bei ihr angekommen. All die Einmischungen, die sie schon jetzt in der Schwangerschaft betreibt, seien doch nur Lapalien. Ich bin gespannt, wohin dieses massive Gespräch führen wird. Ich hoffe nicht, dass sie auf die Idee kommt, sich etwas anzutun. Auf jeden Fall möchte ich nicht, dass ich in einer Situation komme, wie Meggy.
Im Notfall müssen wir ausziehen in eine wesentlich kleinere Mietwohnung. Aber lieber glücklich in beengten Verhältnissen als unglücklich unter Dauerbeeinflussung in einem großen Haus mit Garten.
Bitte drückt mir die Daumen, dass das Gespräch "das reinigende Gewitter war" und dass es nicht zum Schlimmsten kommt.