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liese_12167068

  • 1. Okt 2005
  • Beitritt 19. Sept 2005
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  • an0N_1251687699z

    Das Gefühl stellte sich auch bei mir ein...
    ...dass er es nicht "verdient" hat. Ist aber - glaube ich - zu einfach von mir, das so zu sagen.


    Er ist ein lieber Mensch, nur etwas "vermurkst", was sein Gefühlsleben angeht. Aber so habe ich ihn eben geheiratet, so hätte ich ihn auch "behalten" wollen (Wir sind übrigens beide 31).


    Aber ich bin auch nicht immer einfach im Zusammenleben. Die letzte Zeit war recht heftig für uns beide.


    Er kann wohl nicht anders - obwohl ich langsam nicht mehr ausschließe, dass er sich einfach ein bequemeres Leben machen möchte, weil wir ihm zu anstrengend geworden sind? Er hat ja im Moment keine Verpflichtungen und wohnt bei einer Frau, wo er sich um nichts kümmern muß.


    Unsere Kleine liebt er, das weiß ich. Aber er kommt nur vorbei, wenn er muß. Das ist schon so, seit sie auf der Welt ist, er kümmert sich, wenn es nicht anders geht.


    Und auf das Angebot komme ich gern zurück! ;-)


    lg

  • an0N_1251687699z

    Für unsere Tochter ist es bestimmt nicht leicht,...
    ...ihr fehlt ihr Papa einfach.


    Er ist schon oft bei uns, z. B. wenn ich 2x vormittags zur Arbeit gehe oder Sport mache - das rechne ich meinem Mann auch hoch an - aber es ist natürlich anders als vorher.


    Wir haben ein sehr fröhliches Kind, jetzt ist sie manchmal ernst und abwesend, ab und zu weint sie im Schlaf. Natürlich kann ich nicht alles auf die Trennung schieben, Kinder machen anstrengende Entwicklungsschritte durch.
    Ich lache trotzdem viel mit ihr und versuche, den Verlust aufzufangen, so gut es geht.


    Erklären kann ich ihr nicht wirklich viel, sie ist ja erst 10 Monate alt. Ich sage ihr trotzdem Sachen wie "Papa hat dich lieb, auch wenn er nicht mehr so oft hier ist" oder wenn es mir mal nicht so gut geht, dass ich eben etwas traurig bin, das aber nicht schlimm ist und vorbeigeht. Vormachen kann ich ihr nichts, was die Situation und Stimmung angeht, Kinder merken das ja.


    Mein Mann hat meinen anderen Beitrag und die Antworten gelesen, auch dieses wird er zu Lesen bekommen. Das er sich hier selbst Rat holen könnte ist richtig. Aber er möchte keinen Rat, keine Empfehlung oder ähnliches. Er WILL diese Ehe nicht mehr, unter keinen Umständen.


    Ich hatte auch schon die Idee, dass etwas anderes dahinterstecken könnte, glaube ich aber nicht wirklich.
    Er hat die Ehe für beendet erklärt und um ja nicht "weich" zu werden und damit ich ihn in Ruhe lasse, braucht er möglich viel Abstand und verletzt mich, wo er nur kann. Er möchte unter keinen Umständen in die Situation kommen, seine Entscheidung in Frage stellen zu müssen.


    Die Sache ist vorbei, wir hatten gestern ein Gespräch, ich habe nichts mehr, was ich ihm sagen könnte. Er möchte keine Zeit zum Nachdenken oder Wiederfinden, keine Eheberatung, nichts. Er bastelt schon an eine neuen Beziehung.


    Ich wälze zur Zeit etwas mehr oder weniger ergiebige Literatur zu dem Thema und werde ihn bitten, auch darin zu lesen. Es gibt ja nicht ohne Grund ein Trennungsjahr vor der Scheidung, aber erwarten werde ich nichts. Es tut mir so leid, dass er nicht bereit ist zu kämpfen.


    Vielen lieben Dank,
    alles Gute!

  • an0N_1251687699z

    Lieben Dank euch beiden...
    ...für die Antworten.


    @happy: Er möchte keine Lösung finden, weil er "die Beziehung nicht mehr will. Punkt, aus basta". Ich soll das doch endlich akzeptieren, er würde mit uns nicht mehr glücklich. Jetzt, wo das Kind da ist, fällt ihm ein, dass er sich die ganzen Jahre "geirrt" hat und mich nie richtig geliebt hat.


    Ich bin trotzdem sicher, er hat mich geliebt und tut es auch noch. So sehr verstellt sich niemand über einen langen Zeitraum, und ich kenne ihn ganz gut.


    Wenn ich ihm in die Augen schaue, kann ich sehen, wieviel Mühe es ihn kostet, seine "Fassade" aufrecht zu erhalten. Das ist sein Selbstschutz: Gefühle leugnen, mich wegstoßen. Augen zu und durch.


    Abweisend ist er seit der Trennung. In den 2 Wochen nach dem Streit hat er sich zwar von unserer Tochter und mir zurückgezogen, wir konnten aber normal miteinander umgehen.


    Er hat oft große Probleme, Gefühle zu zeigen und mit ihnen umzugehen. Die Geburt unserer Tochter und was das emotional bedeutet, macht ihm wohl Angst.


    Reden möchte er nicht. Nicht mit mir, nicht im Rahmen einer Beratung (ich mache das jetzt allein). Während der ersten Woche nach der Trennung habe ich versucht, ihn zum Reden zu "zwingen". Er wurde richtig wütend. Jetzt hört er mit zu und gibt mir "zurechtgelegte" Antworten wie "ist halt so", "will einfach nicht". Einer konstruktiven Diskussion weicht er aus.


    Habe auch alles aufgeschrieben, was mir durch den Kopf ging. Das konnte er in Ruhe lesen, ohne sich bedrängt zu fühlen.


    Zeit würde ich ihm gerne geben - zum Nachdenken. Er nutzt aber jede freie Minute, um sich von uns zu entfernen.


    Er sagt, jetzt ginge es ihm sehr gut. Nicht einmal seine engsten Freunde glauben ihm das.


    Und es macht mich wütend, dass er den Schritt jetzt tut. Ich bin dankbar für meine kleine Tochter, doch hätte er unsere Beziehung vielleicht vor der Heirat und vor dem Kind in Frage stellen sollen. Da ich ihn nicht für so verantwortungslos halte, sich diese Schritte nicht gut überlegt zu haben: Noch ein Grund für mich zu glauben, dass er sehr wohl glücklich und zufrieden war in der Beziehung.


    Vor längerer Zeit gab es etwas ähnliches: Er glaubte, sich in eine andere Frau verliebt zu haben, keine Gefühle mehr für mich zu haben. Am Ende kam er zu dem Schluss, dass er vor anderen Problemen davon lief, sich alles nur "eingeredet" zu haben, um ausbrechen zu können.


    Ich denke, diesmal ist es ähnlich.
    Er kommt mit der Situation nicht klar, hat den Entschluss gefasst, wegzulaufen. Damit ihm das leichter fällt, blendet er alle Gefühle für mich, unsere schönen Erinnerungen usw. aus. Er grenzt sich von mir ab, versucht mich zu verletzen, wo er nur kann und durch sein aggressives Verhalten wegzustoßen.


    Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass wir uns wieder annähern. Deshalb wünsche ich mir von anderen Vätern zu hören, ob sie ähnliche Krisen hatten, wie sie es erlebt haben, dass plötzlich das Kind "wichtiger" war als sie. Und Erfahrungen, ob es sich in ähnlichen Situationen für andere Paare gelohnt hat, zu kämpfen.


    Vielen Dank für die Unterstützung!

  • ... nach der Geburt eures Babys?


    Einen Beitrag zu meinem Problem hatte ich schon in der Rubrik "Trennung..." eingestellt, erhielt liebe Kommentare, doch keine Erfahrungen von Vätern (oder den beteiligten Frauen).


    Meine Situation ist folgende: Mein Mann und ich sind seit über 13 Jahren zusammen, seit 1,5 Jahren verheiratet und haben eine 10 Monate alte Tochter - ein Wunschkind von uns beiden.


    Vor gut 2 Wochen ist mein Mann ausgezogen mit dem Willen, sich zu trennen. Für mich kam die Sache sehr unerwartet.


    Vorangegangen ist 2 Wochen zuvor ein Streit, bei dem wir uns gegenseitig sehr verletzt haben, mein Mann zog sich daraufhin vollständig zurück, fasste seinen Entschluss, schlief mit einer anderen Frau und ging.


    Er möchte keine Lösung für uns finden, sagt -verkürzt - die Beziehung sei nie das Wahre gewesen wie auch seine Gefühle zu mir, die er jetzt gar nicht mehr hätte.


    Wir sind gerade eine Familie geworden, ich weiß, dass er glücklich war, so gut kenne ich ihn. Ich weiß auch, dass er mich sehr liebt bzw. geliebt hat(?).


    Er "mauert" zur Zeit nur, ist mir gegenüber abweisend und aggressiv. Ich denke, er leugnet seine Gefühle und die positiven Erinnerungen, um "die Sache jetzt durchzuziehen". Er fühlt sich wahrscheinlich überfordert, hilflos, verletzt und will nur raus.


    Es ist nicht die erste Situation, in der er vor Problemen davonläuft und andere Gründe vorschiebt. Er hatte auch schon immer Schwierigkeiten, mit seinen Gefühlen umzugehen.


    Er selbst ist aber der Meinung, er hätte keine Probleme mit der Vaterrolle, der "neuen" Familie, fühle sich weder von mir zurückgesetzt noch überfordert (Wahrscheinlich der einzige Mann Mitteleuropas, dem es so geht?).


    Ich liebe meinen Mann und möchte meine Familie retten, bitte schreibt mir eure Erfahrungen!


    Ich würde gerne meinem Mann zeigen, wie es anderen Männern erging, vielleicht stößt das etwas in ihm an und bringt ihn zum Nachdenken.

  • an0N_1194403699z

    Traumfrau/Traummann???
    "Traum"-was auch immer gibt es meiner Meinung nach nicht. Mein Mann hat aber auch die Vorstellung, er wolle jetzt eine Beziehung, die "von allein läuft", nachdem er gemerkt hat, dass mit einem Kind nicht mehr alles so einfach ist. Wobei seine Probleme auf der emotionalen Ebene liegen, da bin ich sicher.


    Hast Du in deiner Beziehung ähnliche Erfahrungen gemacht? Wenn ihr nur geredet habt, wars wohl wirklich nicht das wahre ;-).


    Danke dir, doch seine/unsere Probleme liegen - glaube ich - woanders.


    Alles Liebe!

  • Gibt es vielleicht einen guten Freund...
    ..., einen Bruder oder einen anderen Vetrauten deines Mannes, den du um Hilfe bitten kannst, damit er ein "vernünftiges Wort" mit deinem Mann spricht und "positiven Einfluss" ausüben kann?


    Alles Gute, viel Kraft für euch!

  • Das war auch für mich ein "schwarzer Freitag"...
    ...an dem mein Mann die Nacht bei einer anderen verbrachte, am Samstag die gemeinsame Wohnung verließ und jetzt bei einer noch anderen Frau wohnt ("gute Freundin").
    Zu dem Zeitpunkt war er mit unserer Ehe und über 13jährigen Beziehung auch schon "durch".


    Nach einer Woche, in der es mir ging wie dir (Habe auch einen "Hilferuf" in diesem Forum gestartet, kannst ja mal lesen, du bist nicht allein), kann ich erstmal wieder aufatmen, die erste schlimme Phase ist wohl vorbei. Das wird bei dir hoffentlich auch so sein.


    Mir hat geholfen, alles aufzuschreiben, was mir durch den Kopf ging, wie ich mich fühlte. Ob du das nur für dich tust oder deinem Ex zu lesen gibst - es befreit.


    Wenn du soweit bist, bringe ihn dazu, dir zuzuhören und werde alles los, was du ihm sagen möchtest: Deine Wut, Enttäuschung, Schmerz. Ich denke, jeder, der so verlassen wird, hat ein Recht darauf. Wirklich zwingen kannst du ihn natürlich nicht.


    Mein Mann hatte auch so Anwandlungen, doch die "große Freiheit" war immer ein vorgeschobener Grund, um anderen Problemen aus dem Weg zu gehen.


    Überfordert ihn die Nähe in der gemeinsamen Wohnung?


    Alles Liebe für dich!

    • barra_12475730

      @magicmike ...
      ...danke dir für den Zuspruch.


      du hast recht, ich sehe auch positive Seiten, egal, wie die Sache ausgeht. Ich kann ihn nur jetzt noch nicht frei geben und seine Entscheidung kampflos akzeptieren. Dafür ist das, was wir mit der Ehe und Familie aufgeben würden, mir zu wichtig. Und auch da hast du wohl recht, "Kampf" heißt manchmal, Loslassen und Geduld haben.


      Mein Vertrauen in uns ist fast grenzenlos. Das war das schöne: Egal, was wir für Mist gemacht haben, wir gehörten eben zusammen. Dieses Mal haben mich seine Entschlossenheit und Kälte mir gegenüber erschreckt. Ich habe Angst, dass mein Vertrauen enttäuscht wird. Er ist noch nie ausgezogen oder hat bei einer anderen Frau gewohnt.


      In ein paar Monaten sieht alles ganz anders aus, das stimmt. Dann haben meine süße Maus und ich eine eigene Wohnung und ich schimpfe mich "alleinerziehend". :-)


      Ich würde (fast) alles tun, um meinem Kind das zu ersparen. Sie ist jetzt manchmal so ernst und abwesen, das kenne ich nicht von ihr. Ist schwer zu ertragen.


      Du sagst, du verdrängst auch oft....bist du dir dann in der aktuellen Situation im klaren darüber oder siehst du das auch erst hinterher?


      Habt ihr Kinder? Ich wünsche dir und deiner Frau alles Gute.


      "Love rescue me
      Come forth and speak to me
      Raise me up and don't let me fall
      No man is my enemy
      My own hands imprison me
      Love rescue me"


      In diesem Sinne...lg

      • kirsty_12575986

        @sonne199...
        ...wie wahrscheinlich jedes Paar haben wir immer mal wieder kleine Differenzen, doch von meiner Seite keine unüberbrückbaren Probleme. SEIN Problem liegt erstmal da, mit den eigenen Emotionen überfordert zu sein und schwer darüber reden zu können.


        Zu seinem One-Night-stand: Ich war schon immer der Meinung, dass Untreue kein zwingender Trennungsgrund ist (solange es nicht regelmäßig passiert, ich auf nichts verzichten muss, es nicht gerade mit einer meiner Freundinnen passiert).
        Es gibt eine wichtigere Form der Treue.


        Sich einer anderen zuzuwenden ist Teil seiner "Flucht". Es hilft ihm, Abstand zu gewinnen, mich wegzustoßen, um sich nicht mit seinem aufgewirbelten Gefühlsleben auseinandersetzen zu müssen.
        Toll finde ich es natürlich auch nicht, aber wenn es ihm hilft....er ist schließlich nicht mein Besitz.


        Und ich weiß, dass unser Liebesleben nun wirklich keinen Grund für einen Seitensprung gibt. Wie bereits erwähnt: Unser Liebesleben ist immer noch toll, nach dem Kind noch intensiver. Sollte ich mich irren, wäre mein Mann ein klasse Schauspieler :-) Es ist mir nicht zuviel, im Gegenteil.


        Mit dem Reden ist das so eine Sache: Eine Woche lang habe ich geredet, ihm aufgeschrieben, was ich denke. Wenn er nur abblockt, ist das wenig fruchtbar. 2 Wochen lang hat er sich zurückgezogen, einen Schlußstrich gezogen und anschließend sich selbst sowas wie einer "Gehirnwäsche" unterzogen: "Es ist aus, ich bleibe dabei, egal was passiert. Reden? Nein, denn die Sache ist für mich vorbei." Selbstschutz, ignorant.


        Inzwischen bin ich alles los geworden bei ihm, Freunde habe mit ihm gesprochen. Ich lasse ihn erstmal in Ruhe, damit das "sacken" kann. Habe im Moment auch keine Lust mehr, mich mit ihm auseinanderzusetzen.


        So, wie ich ihn kenne und nach meiner Erfahrung mit uns bin ich -eigentlich- sicher, dass wir das packen. Ich traue mich diesmal nur nicht, mich darauf zu verlassen. So abweisend war er noch nie.


        Danke! :-)

      • hennie_12466962

        Danke für die ersten Antworten....
        ...leider hat mein Mann mir keine andere Begründung gegeben als die, die ich im Beitrag nannte: Er meint, es sei nie "das Wahre" mit uns gewesen, seine Gefühle wären eigentlich nie so gewesen, wie sie hätten sein sollen, er könne mit jemand anderem glücklicher werde und ich auch. Trotzdem wollte er das Kind!!!!


        Was den Sex angeht: Den hatten wir die gesamte Schwangerschaft über. Seit das Kind da ist, ist es leider weniger (trotzdem noch mehr als bei anderen Paaren ohne Kind, die ich kenne). Ich bin diejenige, die in der Beziehung aktiver ist.


        Keinen Brief, doch nach der Trennung habe ich soetwas wie ein Tagebuch begonnen, in das ich jeden Tag meine Gedanken, Einsichten, Lösungsvorschläge schreibe. Immer wenn er bei uns ist (er betreut das Kind manchmal, da ich einige Stunden arbeiten gehe), liegt es auf dem Tisch und er hat die Wahl, darin zu lesen oder nicht. Er hat es gelesen, nie etwas dazu gesagt.


        Für das Kind möchte er in Zukunft da sein.


        Zu einer Beratung würde er nie gehen, wir haben darüber gesprochen. Weder gemeinsam noch allein. Aber ich werde das für mich in Angriff nehmen.


        Wahrscheinlich muß ich wirklich etwas mehr Geduld haben. Wenn ich mich vollkommen zurückziehe, nutzt er die Zeit, alles beiseite zu schieben, was mit uns, mit mir zu tun hat. Er ist sowas wie ein "Meister im Verdrängen". Er wird nicht von sich aus beginnen, nachzudenken, da ihm das weh täte. Also lieber ausblenden.


        Im Moment lasse ich ihn trotzdem vollständig in Ruhe, nachdem ich in den ersten Tagen geredet habe wie gegen eine Wand.


        Erfahrungsgemäß kommt er zur Besinnung. Diesmal ist nur alles etwas härter und komplizierter - besonders weil meine Tochter darunter leidet.


        Danke :-)

        • Besonders über Beiträge "junger Väter" würde ich mich freuen, die ihre Gefühle und Erfahrungen mit dem Vatersein in den ersten Monaten nach der Geburt des Kindes schildern.


          Mein Mann und ich haben vor 1,5 Jahren geheiratet, nach 12 Jahren Beziehung. Im November letzten Jahres wurde unsere Tochter, ein absolutes Wunschkind, geboren.


          In den vergangenen Monaten war es eine turbulente Zeit, wie wahrscheinlich bei allen Paaren, die plötzlich zu dritt sind. Leider war mein Mann selten in der Lage, mit mir über seine Gefühle, Ängste oder Probleme zu reden oder sie sich selbst einzugestehen.


          Vor 3 Wochen hatten wir einen größeren Streit, in dem wir uns beide gegenseitig sehr verletzende Dinge gesagt haben.


          Mein Mann hat sich dann 2 Wochen lang vollständig zurückgezogen und hat sich weder mit dem Kind noch mit mir beschäftigt. In der Zeit hatte er mindestens einen One-Night-Stand (ist kein Problem für mich, darum geht es nicht!). Dann hat er die Beziehung beendet und wohnt jetzt bei einer "guten Freundin", mit der angeblich nichts läuft - ich habe weder Namen noch Anschrift oder Telefonnummer bekommen.


          Angeblich hat er die Trennung ausgesprochen, weil er keine Perspektive mehr für uns sieht, er nie richtig glücklich mit mir war und auch nie so geliebt hat, "wie es sein sollte". Wir hätten keine Gemeinsamkeiten usw. Das fällt ihm jetzt ein?


          Ähnliches Verhalten kenne ich aus anderen Situationen, mit denen er nicht umgehen konnte. Meiner Meinung nach ist das eine Flucht. Er fühlt sich mit der jetzigen Situation überfordert, eingeengt und hilflos. Zu seinem "Schutz" verbannt er jedes Gefühl für mich, jede schöne Erinnerung, alle Gemeinsamkeiten. "Augen zu und durch".


          Wir hatten eine manchmal schwierige aber schöne Beziehung - und auch nach der langen Zeit noch Gefühle füreinander, um die uns andere Paare hätten beneiden können - behaupte ich jetzt einfach mal!


          Wir haben beide Fehler gemacht in der letzten Zeit, doch alles Dinge, über die man reden kann, für die es Lösungen gibt.


          Wir sehen uns zwar fast täglich kurz, doch spricht er nicht mit mir über uns. Er möchte von mir in Ruhe gelassen werden und dass ich die Trennung einfach so akzeptiere. Er "mauert" total und erträgt es auch nicht, wenn ich ihm zu nahe komme.
          Ich kann doch diese Trennung nicht einfach so akzeptieren, ich möchte für unsere Familie kämpfen und dass er wenigstens versucht, sich zu öffnen, damit wir vernünftig miteinander reden können.


          Wie bringe ich ihn zum Nachdenken? Was haben andere Männer in dieser Situation erlebt/gefühlt?


          Vielen Dank für die Hilfe!