Ich bin gerade ehrlich entsetzt darüber, dass Du ernsthaft darüber nachdenkst, Deinem Kind aus purem Egoismus die engste Bezugsperson wegzunehmen. Ich sage sowas selten, aber Du solltest Dich schämen, sorry. Schluck Deinen verletzten Stolz runter und komm drüber hinweg. Man kann Liebe nicht erzwingen. Wenn Du möchtest, dass Dein Kind eine engere Bindung zu Dir bekommt, musst Du Dich darum bemühen (d. h. selbst aktiv werden, und nicht ihr andere enge Bindungen wegnehmen, dass sie außer Dir niemanden hat). Bin grad richtig angewidert, sorry.
Kkyler_22526099
- 11. Jan 2021
- Beitritt 26. Dez 2020
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Bei meiner großen Tochter lief das Stillen katastrophal. Ich hatte die schlimmsten Schmerzen meines Lebens und das ist keine Übertreibung. Es fühlte sich jedes Mal an, als würde mir jemand mit einem scharfen Messer die Brust abschneiden. Fast zwei Monate lang quälte ich mich durch, Hebammen und Stillberaterinnen konnten keine Ursachen finden. Ich musste mir Sprüche anhören wie:
"Das ist normal, dass es ein bisschen ziept."
"Du bist zu empfindlich."
"Bei mir war es viel schlimmer."
"Nimm halt Ibu, wenn du es nicht anders aushältst."
Irgendwann habe ich nur noch geheult und nachdem ich dann auch ein paar Mal vor Schmerzen kollabiert bin, hab ich es schließlich aufgegeben.
Diese Geschichte aber nur am Rande, falls das hier jemand liest, der auch solche Probleme hat und sich ähnlich blöde Sprüche anhören muss. Leider weiß ich bis heute nicht, was damals schiefgelaufen ist. Was ich aber weiß, ist: NEIN, das war definitiv nicht normal und NEIN, ich war nicht einfach nur empfindlich.
Jetzt, bei meiner zweiten Tochter, läuft das Stillen gut … eigentlich.
Die ersten zwei Tage war es ebenfalls schmerzhaft, eine aufmerksame Schwester im KH hat aber sehr schnell gesehen, dass ihr Zungenbändchen zu kurz war. Das wurde direkt behoben und seitdem läuft es super.
Tatsächlich läuft es sogar zu gut. Schmerzen habe ich keine und die Milch schießt raus wie verrückt. Das entwickelt sich langsam irgendwie zum Problem. Meine (diesmal ganz tolle) Hebamme hatte schon einige Tipps (diverse andere Stillpositionen, Milch vorher ausstreichen etc.), die helfen allerdings nur bedingt.
Anfangs klappt das Anlegen gut. Bis der Milchsspendereflex einsetzt. Dann bekommt sie Stress und wird hektisch, weil sie mit dem Trinken nicht nachkommt. Die Milch läuft ihr aus dem Mund, sie verschluckt sich jedes einzelne Mal nach kurzer Zeit und würgt dann eine halbe Ewigkeit, es klingt immer, als würde sie ersticken, total schlimm. Danach ist hier erstmal Gebrüll und ich brauche ewig, bis ich sie wieder beruhigt habe und anlegen kann. Dann trinkt sie ein paar Schlucke, wieder total hektisch und schluckt dabei massig Luft (weshalb wir auch jede Nacht mit richtig üblen Blähungen zu kämpfen haben). Nach kurzer Zeit fängt sie an, sich von der Brust wegzustemmen und zu schreien. Dann will sie wieder an die Brust, trinkt ein paar Schlucke und schreit dann nach wenigen Sekunden wieder und windet und wehrt sich. Weil sie so rumzappelt und schreit, verschluckt sie sich natürlich gleich wieder und schluckt noch mehr Luft. Das ganze Spiel geht dann so 15 Minuten und nach einer halben Stunde geht's wieder von vorne los.
Es nervt so. Und es tut mir natürlich auch leid für sie. Besonders viel Schlaf finden wir momentan beide nicht. Ob sie richtig satt ist, weiß ich nicht, zunehmen tut sie aber sehr gut.
Habt Ihr noch irgendwelche Tipps, was helfen kann?
- wunschkind2020
Auch hier schließe ich mich an.
Das Verhalten Deines Mannes ist nicht "normal". Er sollte Dich unterstützen und Dir keine Vorwürfe machen!
Unsere Tochter ist nun drei Wochen alt und mein Mann kümmert sich auch größtenteils um alles andere - er macht den Haushalt größtenteils allein und bespaßt unsere große Tochter größtenteils allein. Und das, wo ich eine gute Geburt und keine Komplikationen hatte. Ich muss ehrlich sagen, ich bin mit Stillen und Schlafmangel momentan einfach bedient, da bleibt keine Energie für viel anderes. Und ich mag mir gar nicht vorstellen, wie sich das anfühlen muss, wenn man körperlich (und sicher auch psychisch) so angeschlagen ist, wie Du es gerade bist.
(Im Übrigen hat mein Mann trotz allem noch genug Zeit für sich, zum Lesen und zum Zocken - so wahnsinnig viel Arbeit ist der Haushalt nämlich auch nicht, oder lebt Ihr in einem Schloss? :P Zur Not bleibt halt mal was liegen.)
Ich weiß, das hilft Dir jetzt nicht, ich will nur sagen, dass Du nicht zu viel von Deinem Mann verlangst. Ich finde das normal.
Allerdings ist es bei uns auch schon das zweite Kind und beim ersten Kind war es für ihn auch etwas schwieriger. Er hat mir zwar auch damals keine Vorwürfe gemacht, aber er war sehr viel gestresster. Die Umstellung ist halt auch für die Männer groß. Damals hatte ich auch eine etwas traumatische Geburt und es ging mir sehr schlecht, das war für ihn nicht leicht.
Ich will sein Verhalten jetzt nicht runterspielen, aber er ist ja sicher kein totaler A*sch, Du schreibst ja selbst, dass Du ihn so nicht kennst.
Kann es sein, dass er ein leichtes Trauma von der Geburt hat? Ist bestimmt auch schlimm, den geliebten Partner so leiden zu sehen.
Im Übrigen finde ich es übel, dass Du Dir Sorgen machst, nicht mehr attraktiv genug für ihn zu sein. Acht Tage nach der Geburt sollte das echt das letzte sein, worüber Du Dir Gedanken machst.
Ich verstehe zwar, dass Du Dich ärgerst, aber das Drama ist echt überzogen. :D Typisch Schwangerschaftsohrmone. :P Ich empfehle abhaken und weitermachen. Ändern kannst Du es eh nicht mehr. Ignoriere, was passiert ist und überleg Dir eine nette Art und Weise, wie Du Deinen Freunden und Verwandten von der Schwangerschaft erzählen kannst. Ich finde es nett, dass sie Dich nicht drauf ansprechen. Vermutlich wollen sie Dir einfach die Chance geben, es selbst zu erzählen - nutze sie.
- wunschkind2020
Stimmt, das Tragetuch ist bei uns auch Gold wert.
Und ja, auch das mit dem Papa kann ich so unterschreiben. Sobald sie bei mir ist oder meine Brust sieht, ist sie hungrig, egal ob sie kurz vorher getrunken hat oder nicht. :roll:
Ich habe leider auch schon die Erfahrung gemacht, dass es sehr schwierig ist, einen vernünftigen Ansprechpartner zu finden, wenn es einem psychisch nicht gut geht. Einerseits wird man mit körperlichen Leiden gerne als "psychosomatisch" abgestempelt, wenn die Ärzte keine Ursachen finden, andererseits ist es sehr schwierig, einen Therapieplatz zu bekommen.
Wann hat das denn bei Dir angefangen? Kannst Du Dich an einen Auslöser erinnern? Hattest Du sowas früher schon mal oder ist das komplett neu?
Wenn alles Körperliche abgeklärt ist (evtl. wirklich nochmal zu einem anderen Arzt), kannst Du Dich zwecks Therapiemöglichkeiten auch an Deine Krankenkasse wenden. Ich weiß zwar nicht, bei welcher Kasse Du bist, aber bei der AOK z. B. sind die wirklich überraschend freundlich und informieren sehr gut über die Möglichkeiten, die man hat.
Dann gibt es noch die Möglichkeit, Dich an Beratungsstellen für Familien zu wenden (z. B. Caritas).
Oder mal mit dem Frauenarzt reden, wenn der Hausarzt unfähig ist? Gerade, wenn es evtl. doch hormonell bedingt ist, kennt der sich da vielleicht auch besser aus.
Ihr Lieben. :)
Danke für Eure Antworten! Irgendwie wurde mein alter Account geschrottet und ich bin bisher nicht dazu gekommen, mich neu anzumelden.
Mein Baby kam am 4. Dezmber zur Welt und ich hatte eine tolle Geburt, auch wenn es wieder ein Kaiserschnitt wurde. Es lief alles ganz anders als beim letzten Mal und ich bin sehr happy.
In der Nacht zum 3.12. ist die Fruchtblase geplatzt und wir sind am 3. morgens in die Klinik gefahren. Das war alles so wahnsinnig entspannt, und das, obwohl an diesem Tag in der Klinik die Hölle los war. Oder vielleicht gerade auch deswegen, weil niemand großartig Zeit für mich hatte. Ich wurde nach der Ankunft einmal untersucht und wurde dann in Ruhe gelassen, was ich als sehr angenehm empfunden habe (bei der letzten Geburt wurde ich permanent von Ärzten und Hebammen belagert und musste ständig ans CTG).
Ich hatte den ganzen Tag über Wehen, aber leider keine wirksamen. Die kamen und gingen wieder, waren mal stärker und mal schwächer ... Wie beim letzten Mal auch. Mein Mann war die ganze Zeit bei mir.
Am Abend durfte ich ein Zimmer beziehen (da musste er leider nach Hause) und sie meinten, dass sie nach 24 Stunden einleiten müssen, weil die Infektionsgefahr mit geplatzter Blase zu hoch ist. (Im Gegensatz zum ersten Mal auch ein Grund, den ich nachvollziehen konnte). Ich wollte aber keine Einleitung (schlechte Erfahrungen beim ersten Mal) und habe dann gesagt, dass am nächsten Morgen ein Kaiserschnitt gemacht werden soll, wenn bis dahin nichts passiert.
So kam es dann auch. Mein Mann durfte dabei sein. Ich hatte ein ganz tolles und einfühlsames Ärzteteam, hab mein Baby direkt bekommen (noch bevor es zum Waschen und Wiegen ging), durfte es auch gleich anlegen.
Nach dem Kaiserschnitt war ich dieses Mal sehr schnell wieder fit und durfte nach drei Tagen nach Hause.
Jetzt ist meine zweite Tochter schon drei Wochen alt und ich merke fast nix mehr von der OP. Ich hab eine ganz wunderbare Nachsorgehebamme erwischt und das Stillen klappt so super. Beim ersten Mal ging das leider gar nicht und ich bin richtig glücklich, dass ich es jetzt so genießen kann. Depressionen und Panikattacken sind bisher auch keine aufgetaucht. :D
Ich bin wirklich ganz happy, trotz Kaiserschnitt. Hab das Gefühl, es ist alles genau so gekommen, wie es sollte.
Ich kenn dieses Verhalten von beiden Babys.
Wenn Du sagst, sie hängt an der Brust, strampelt und regt sich auf und schläft dann ein, dann will sie vielleicht gar nicht trinken und nur nuckeln. Meine haben/hatten das beide, wenn sie eigentlich nur ein bisschen nuckeln wollten und dann genervt waren, dass Milch rauskam.
Nimmt sie einen Schnuller bzw. kannst Du vielleicht versuchen, sie daran zu gewöhnen? Schnuller und Pucken verschafft da Abhilfe, zumindest klappt das bei uns sehr gut.
Alternativ, wie fließt denn Deine Milch? Kann es sein, dass da zu viel oder zu wenig kommt? Bei mir war es zeitweise so, dass ich zu viel Milch hatte (bzw. Brust und Baby noch nicht optimal aufeinander eingestellt waren), da kam dann so viel rausgeschossen, dass sie davon total gestresst war und sich dann auch so ähnlich verhalten hat (nach der Brust schlagen, schreien etc.) Da hat geholfen, vor dem Anlegen den ersten Schwung schon mal auszustreichen.
Und ansonsten, gerade nachts und wenn sie clustern wollen, stille ich im Liegen und schlafe dabei weiter. :D Das geht dann eigentlich...