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kira_12380308

  • 6. Nov 2008
  • Beitritt 2. Sept 2007
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  • Ich kann dich gut verstehen...
    ...und leider muss ich dir sagen, dass ich zurzeit nur negative Erfahrungen in diesem Thema mache.
    Der Mann, mit dem ich zurzeit zusammen bin (will das aber bald beenden!) sieht, und das kann man wirklich so sagen, hammergut aus. Er hat sooo viele Verehrerinnen, das kann man gar nicht zählen. Er hatte vor ein paar Wochen Geburtstag...das Telefon klingelte den ganzen Tag, er bekam so gut wie ununterbrochen SMS, die Pinnwand seiner studivz-Seite quoll geradezu über, und immer wieder waren es irgendwelche Mädels, die er von irgendwoher kannte und die "seltsamerweise" alle irgendwie Kontaktdaten von ihm hatten.


    Da er auch nicht gerade schüchtern ist, gerne & viel flirtet, oftmals auch unabsichtlich flirtet, auf Partys mit allen möglichen Mädchen tanzt, raste ich regelmäßig aus. Fast jede von diesen Mädchen ist scharf auf ihn, und gerade weil er ein wirklicher Frauenliebhaber ist - also er findet eigtl. jede Frau irgendwie schön oder total cool - macht er auch anderen oft Komplimente etc.


    Ich fühle mich in solchen Momenten sowas von verarscht, dass ich in regelmäßigen Abständen Schluss mache, woraufhin er in Tränen ausbricht und mir verspricht, dass das alles doch nur "Spaß" sei: Er flirtet also nur aus Spaß mit anderen...na toll.


    Ich sag dir ganz ehrlich: Wenn dein gutaussehender potentieller neuer Partner zusätzlich auch gerne mal "aus Spaß" flirtet, selbst wenn er wirklich kein Interesse an diesen Frauen haben sollte, dann gerätst du wirklich oft in seeehr unangenehme Situationen. Stell dir vor du gehst mit deinem Freund auf eine Party und alle Frauen im Umkreis von einem Kilometer machen sich an ihn ran, sobald du nur mal kurz aufs Klo gehst...da fühlt man sich unwohl. Definitiv!


    LG

    • Hallo Engelchen!
      Eins vorweg: Freunde sind Menschen, auf die man sich immer verlassen kann, die einem immer zuhören, die sich für deinen Kummer interessieren, die dir helfen, die sich um einigermaßen regelmäßigen Kontakt kümmern und die sich vor allem für dich freuen, wenn dir was gutes passiert - selbstverständlich muss das Ganze auf Gegenseitigkeit beruhen.


      Solche Freunde, also richtige Freunde, findet man selten. Ich war eine Zeit lang recht naiv, was dieses Thema angeht... mein ehemaliger bester Freund wollte die ganze Zeit über was von mir (was ich nicht wusste), und als er mir das gestanden hatte und sich herausstellte, dass das mit uns nix wird, war auch die Freundschaft, die ich als so wahnsinnig innig empfunden habe, mehr oder weniger vorbei. Toll. Meine frühere beste Freundin, die ich fast schon als Schwester empfunden habe, hat sich auf einmal nicht mehr für mich interessiert, nachdem sie umgezogen war. Meine ganzen sogenannten Freunde, die wirklich j-e-d-e-s Wochenende bei mir Zuhause rumhängen, die kannste eigentlich alle in den Wind schießen, denn die rufen nur an, wenn sie was wollen. Und sogar meine allerbeste Freundin, mit der ich so gut wie täglich telefoniere und auf die ich mich in der Regel hundertprozentig verlassen kann (und andersrum), sogar die hört manchmal einfach nicht richtig zu. Da kommt es schonmal vor, dass sie nebenbei was anderes macht und schlicht und ergreifend nicht ganz bei der Sache ist.


      Kurzum: Freundschaften halten zwar länger (in der Regel) als Liebesbeziehungen, aber ich finde es einfach lächerlich eine Freundschaft über seinen Partner zu stellen. Denn ALLES, was in einer Freundschaft wichtig ist (siehe erster Absatz), sollte auch und VOR ALLEM in einer Beziehung gelten. Denn wie sollte man einen Menschen lieben können, auf den man sich nicht verlassen kann und der einem nicht zuhört etc.??? Der Knackpunkt bei einer Liebesbeziehung ist doch, dass zu all den freundschaftlichen Basics auch noch sexuelle Anziehung etc. dazukommt. Und Engelchen, wenn du das Gefühl hast, dass die beste Freundin von deinem Freund für ihn wichtiger ist als du, dann kann ich deine Gedanken nur zu gut nachvollziehen. Natürlich freust du dich für ihn, dass er eine so tolle und gute Freundin hat. Aber wenn diese Dame hinter deinem Rücken schlecht über dich spricht und dein Freund dich in solchen Momenten nicht verteidigt, dann kannste den doch echt in die Tonne treten, sorry wegen der Ausdrucksweise. Ich wette alle hier, die groß rumtönen von wegen Freundschaft sei viel wichtiger als Liebe, die würden selbst total ausrasten wenn ihre Partner ihnen sagen würden, dass sie nicht die Nummer eins in seinem Leben sind. Freundschaft IST DEFINITIV wichtig, aber der Sinn des Lebens ist biologisch gesehen die Erhaltung der Menschheit. Und Babys bekommt man nicht von einem treuen Freund, sondern von Sex, am besten mit jemandem, den man wirklich und innig liebt. Und: Naturgesetze können nicht lügen ^^ Noch was: Dein Freund würde den Ring seiner besten Freundin nicht mal abnehmen, wenn er verheiratet wäre und einen Ehering hätte? Der hat doch nen Dachschaden. Ein Freundschaftsring kann und sollte sehr wertvoll sein und einem am Herzen liegen, aber der Mensch, mit dem man eine Ehe eingeht und dem man verspricht, ihn auf ewig zu lieben, der sollte doch einen Hauch wichtiger sein...


      Also: ICH kann dich sehr wohl verstehen!

    • Ich denke...
      ...dass man die Liebe, die man für seinen Partner empfindet, nicht mit der Liebe vergleichen kann, die man für Freunde empfindet. Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Dinge. Trotzdem kann ich deine Enttäuschung gut nachvollziehen. Als Partner will man - selbstverständlich, wie ich finde - an erster Stelle stehen, und nicht auf einer Stufe mit anderen, auch wenn diese anderen die besten Freunde sind. Wenn das einzige, was dich von seinen Freunden unterscheidet, die Tatsache wäre, dass ihr auch Zärtlichkeiten austauscht und Sex habt etc., dann wäre das wirklich ein Grund für Enttäuschung, meiner Meinung nach. Aber wenn er dich liebt (und dir auch sagt, dass er dich liebt), dann müsste euch beiden eigentlich klar sein, dass du eben doch eine Sonderstellung hast und, auch wenn es sich kitschig anhört, einen Platz in seinem Herzen, den du mit niemandem teilen musst und der dich zu etwas ganz besonderem macht. Wenn dein Freund ein paar Wochen verreisen würde, würde er vermutlich vor allem bzw. in erster Linie dich vermissen und nicht seine Freunde, oder? Wenn einer seiner Freunde ihm die Freundschaft kündigen würde, wäre das vermutlich schlimm für ihn, aber würde er tagelang Kummer haben, wochenlang grübeln, seine Schmerzen im Alkohol ertränken, anderen vorjammern, dass er seinen Freund vermisst und sich Strategien ausdenken, wie er ihn zurückbekommen kann? Eher nicht, oder? Aber wenn du ihn verlassen würdest, wäre das bestimmt der Fall...

      • odila_12869211

        Auch dir...
        ...vielen Dank für deine Antwort.


        Es hat mich einiges an Überwindung gekostet, so konsequent zu sein, weil ich genau weiß, dass ich die Zeit mit ihm sehr vermissen werde. Aber ich will mich nicht länger hinhalten lassen, nur damit er im "Notfall" - also falls er keine "Bessere" finden sollte - noch mich nehmen kann.


        Ich war einfach viel zu blind um zu erkennen, dass er nicht der Mann ist, von dem ich dachte, dass er es ist. Ich hätte ihn nie so eingeschätzt, denn sonst hätte ich mich ja gar nicht in ihn verliebt!
        Bin mir sicher, dass ich jemanden finde werde igendwann, der mich genauso will wie ich ihn.
        Nur ob das bei ihm genauso sein wird? Ich hoffe es für ihn... denn es wäre wirklich traurig, wenn er nie dieses Gefühl erleben würde, wie es ist, verliebt zu sein...

      • Danke
        Vielen Dank für deine lieben Worte! Ja ich versuche, nicht allzu traurig zu sein, aber es fällt mir natürlich schwer an irgendwas anderes zu denken.
        LG zurück ins schöne Hamburg!

      • mirja_11943760

        Eben.
        Ich habe der Sache ein Ende gesetzt, habe ihm unmissverständlich klargemacht, dass ich mich nicht damit zufrieden geben kann.

        • Vielen Dank!
          Aber ich befürchte, das wird so nicht passieren.
          Jemand sehr schlaues hat mal gesagt:
          "Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit."
          Und genau dieses Gefühl hatte ich die ganze Zeit bei ihm. Dass ich ihm im Grunde genommen gleichgültig bin. Wenn ich bei ihm war, war es schön für ihn, und wenn ich nicht bei ihm war, dann war das auch nicht so schlimm.

        • mirja_11943760

          Ja, "noch nicht"
          Es stimmt schon, er sagte "noch nicht". Aber es geht hier ja noch nicht einmal um Liebe, sondern um das Verliebtsein. Und das ist er nicht, er ist nicht in mich verliebt. Soll ich mich damit zufriedengeben, dass er mich mag, während ich total verliebt bin? Eher nicht, oder?

          • Die sache ist doch ganz einfach:
            wenn eine frau dir sagt, dass du zu einfühlsam bist und angeblich deswegen besser als kumpel geeignet, dann lügt sie. dann gefällst du ihr vielleicht einfach vom äußeren her nicht oder bist ihr zu "uncool" oder was weiß ich. wenn man sich in jemanden verliebt - ganz egal ob auf den ersten blick oder erst nach einer weile - dann will man ihn so, wie er ist. und wenn er sehr einfühlsam ist, dann will man ihn einfühlsam. wenn man sich NICHT in jemanden verliebt - aus welchen gründen auch immer - dann KANN man das eigentlich nicht begründen. warum bin ich nicht in einen meiner kumpels verliebt? keine ahnung!!! auf so eine frage gibt es keine antwort. oder es gibt hundert antworten. er ist nicht mein typ, er ist zu oberflächlich, er hat einen wortschatz, der mir zuwider ist, er ist zwar nett aber nicht nett genug, usw. usf.


            wenn du dich erst nach einer weile verliebt hast, weil du nicht der typ fürs verlieben auf den ersten blick bist, dann ist das doch auch ok. dann sei einfach wie du bist und wenn die frau sich nicht in dich verliebt, dann hast du eben pech gehabt. das liegt dann aber sicher nicht an einer speziellen art an dir, es liegt eigentlich an gar nichts. du bist es einfach nicht, und sowas kann man nicht begründen.

            • Monatelang habe ich die riesengroßen Warnschilder ignoriert.
              Habe mich damit zufrieden gegeben, dass er selten Zeit hat.
              Habe mich damit abgefunden, dass seine Kumpels ihm sehr wichtig sind.
              Habe akzeptiert, dass er einfach anders ist als ich.
              Habe ihn gerade deswegen so sehr gemocht.
              Habe ihm die Zeit gegeben, die er haben wollte.
              Habe ihm noch mehr Zeit gegeben.
              Und noch mehr Zeit.


              Monatelang habe ich auf Anworten gewartet.
              Habe viele Fragen einfach runtergeschluckt.
              Habe einfach genossen, wenn wir zusammen waren.
              Er hat das auch genossen.


              Monatelang habe ich ihm nicht alles gegeben.
              Wer kann schon alles geben, wenn er nicht alles bekommt?


              Aber jetzt konnte ich nicht mehr länger warten.
              Ich habe auf eine Antwort gepocht.
              Ich habe ihn unter Druck gesetzt.
              Ich durfte das auch.
              Nach dreieinhalb Monaten kann man eine Antwort erwarten.
              Willst du mich, willst du mich wirklich?
              Müsstest du nicht eigentlich deine freie Zeit mit mir verbringen wollen?
              Müsstest du nicht eigentlich überglücklich sein?


              Seine Antwort war die folgende:
              "Ich habe dich gern, mehr als gern.
              Aber ich habe dich noch nicht so gerne, wie du mich.
              Wenn am Ziel vorbeischießen gar nicht wollen wäre,
              und direkt ins Schwarze treffen über alles wollen wäre,
              dann wärst du für mich sehr nahe daran, dirket ins Schwarze zu treffen."


              Ich wäre sehr nahe dran.
              Das verdiene ich einfach nicht.
              Oder vielleicht doch?
              Ich war viel zu blind, denn er hat bei mir voll ins Schwarze getroffen.
              Vor lauter schwarz konnte ich nichts mehr sehen.
              Schwarz wie die Nächte, in denen ich bei ihm war.
              Wir sind zusammen eingeschlafen.
              Er hat mich umarmt.
              Er hat mich gestreichelt.
              Er hat mich geküsst.


              Ich sagte:
              "Eines Tages wirst du eine Frau treffen.
              Die wird so ins Schwarze treffen,
              dass du gar nicht mehr weißt,
              wo oben und unten ist.
              Du wirst all deine Zeit mit ihr verbringen wollen.
              Wenn es soweit ist, dann denk mal kurz an mich.
              Dann wirst du wissen, wie es mir die ganze Zeit mit dir ging.
              Und wenn du wieder eine Frau kennen lernst,
              die eben nicht ganz ins Schwarze trifft,
              dann lass sie nicht ein Vierteljahr warten,
              bis du ihr die Wahrheit sagst.
              Das ist viel zu lange und es tut sehr weh."

              • Vielen Dank!
                Aber ich befürchte, das wird so nicht passieren.
                Jemand sehr schlaues hat mal gesagt:
                "Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit."
                Und genau dieses Gefühl hatte ich die ganze Zeit bei ihm. Dass ich ihm im Grunde genommen gleichgültig bin. Wenn ich bei ihm war, war es schön für ihn, und wenn ich nicht bei ihm war, dann war das auch nicht so schlimm.

            • Keine Sorge
              Hey, das ist schon ok. Ich meine, du hattest ja Recht, ich habe in den ganzen Beiträgen die Gefühle meines Freundes kaum angesprochen, aber jetzt weißt du ja, warum. Vielen Dank auf jeden Fall für deine Antworten und Gedanken, und Dirk, dir danke ich auch!

            • Ähm
              Moooment mal.


              Eine Entscheidung, die ich für MICH fällen muss, kann ich nicht von den Gefühlen abhängig machen, die ER dann haben wird, so hart das auch klingt. Ich kann meine Entscheidung nicht von seinen Gefühlen abhängg machen, denn dann wäre die Antwort doch glasklar: Ich bleibe bei ihm und versuche den Anderen zu "vergessen".


              Glaub mir - und das kannst du wirklich tun - ich habe in den letzten Wochen an-dau-ernd darüber nachgedacht, wie es meinem Freund nach einer Trennung gehen würde. Ich habe mir überlegt, welcher von seinen Freunden dann wohl am meisten mit ihm unternehmen würde, ich habe Panik geschoben weil ich wirklich Angst habe, dass er sich etwas antun könnte, ich habe mir überlegt, welche Auswirkungen das Ganze auf seine Karriere hätte und ob ich es verantworten kann, einem seelisch recht labilen Menschen eine solche Trennung zuzumuten. Ich habe mich gefragt, ob ich, der einzige Mensch, der in den letzten Jahren immer für ihn da war, ihm das wirklich antun kann. Ich habe geheult wie ein Schlosshund bei dem Gedanken daran, wie sehr ich ihn verletzten würde, wie enttäuscht und entmutigt er wäre, wie traurig und einsam er sich fühlen würde. Ich dachte: "Was für ein Ar*** bin ich eigentlich, auch nur daran zu denken, ihn zu verlassen?"


              Irgendwann bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Frage nach der richtigen Entscheidung für mich nichts mit der Frage nach der richtigen bzw. glücklicheren Entscheidung für ihn zu tun haben darf. Denn eine Entscheidung würde dann wegfallen. Natürlich stehe ich im Mittelpunkt meiner Betrachtung, wenn es um meine Zukunft geht. Das heißt jedoch nicht, dass ich dabei nicht auch an die Gefühle meines Freundes denke, ganz das Gegenteil ist in Wirklichkeit der Fall, aber ich finde, dass ich das nicht tun sollte, auch wenn es mir schwer fällt. Weil dann komme ich erst recht keinen Schritt weiter.

              • Es ist ja nicht so,
                dass ich Überraschungen nicht mögen würde. Und dass man nie wissen kann, was Morgen ist, habe ich irgendwie schon geahnt ^^
                Es ist nur...selbst wenn ich ins Heute schaue und mir nehme, was mir in genau diesem Moment gut tut, dann kann das dennoch das absolut Falsche im Hinblick auf Morgen sein. Und ich bin nunmal einfach kein Mensch, der Dinge leichtfertig tut, ohne die Konsequenzen zu bedenken. Ich bin zwar jung und alles, aber nicht jung genug für verantwortungsloses Verhalten. Und vor dem Morgen die Augen zu verschließen, erscheint mir irgendwie verantwortungslos...auch wenn man natürlich nie wirklich ins Morgen schauen kann!

              • Jaaa...
                Entscheidungen treffen. Ich fürchte, mir fehlt in der Tat der Mut dazu. Ich habe einfach Angst davor, meinen Freund nicht mehr an meiner Seite zu wissen. Angst davor, mir und ihm weh zu tun. Und das wäre definitiv der Fall, wenn ich mich von ihm trennen würde...wir sind eben doch schon so etwas wie eine Einheit geworden.


                Wenn ich doch nur mehr Zeit hätte! Aber die hab ich nicht. Ich überlege seit Wochen. Ich kann nicht mehr.
                Wenn das so weiter geht, werde ich echt noch verrückt. Und das "allerverrückteste" ist, dass ich am liebsten meinen Freund um Rat fragen würde, denn er ist eben genau der Mensch, dem ich am allermeisten vertraue und auf dessen guten Rat ich mich verlassen könnte, 100%ig. Leider geht das nicht.

              • Meine Mutter...
                ist leider nicht besonders ernst zu nehmen, wenn es um emotionale Dinge wie die Liebe geht. Die fragt eiskalt danach, welcher von beiden mehr Geld hat bzw. haben wird, denn echte Gefühle kennt diese Frau leider nicht.


                Ich hätte aber wirklich gerne jemanden, der mir die Zukunft voraussagt. Was passiert mit mir, wenn ich bei meinem Freund bleibe? Aha...Blick in die Kristallkugel...Hochzeit mit 23, Kinder mit 25, Scheidung mit 30, weil ich einen Anderen kennen gelernt habe...
                Was passiert, wenn ich mich für den Anderen entscheide? Aha...Blick in die Tarotkarten...2 Monate heißer Sex und jede Menge roter Wein...im August zieht er dann sonstwohin, weil es ihm hier nicht mehr gefällt...es folgen ein paar Wochen Fernbeziehung...und Schluss...und mein Ex will mich dann nicht mehr und ich werde es auf Ewig bereuen?

              • Da hast du...
                nicht ganz unrecht! ;-)


                Nein, aber jetzt noch mal kurz ernsthaft: Es geht mir wirklich sehr schlecht deswegen. Es ist nicht so, dass ich im "echten" Leben hier, also vor dem Computer, Witze darüber machen kann, auch wenn es wirklich nett ist, so mit dir zu plaudern!


                Innerhalb der letzten paar Wochen hatte ich 3 verschiedene Krankheiten und die nächste ist im Anmarsch. Wenn es nach meinem Arzt geht, beruht das ganze auf seelischer "Ungesundheit", wie er sagt. Ich kann mich kaum noch auf andere Dinge konzentrieren, obwohl das zur Zeit echt wichtig wäre. Mein Gemütszustand ändert sich alle paar Stunden von optimistisch-frisch-verliebt-und-locker-flockig zu gewissensbisse-und-ärgern-über-die-eigene-dummheit--ich-bleib-bei-meinem-freund.


                Das Ganze wird dadurch erschwert, dass ich dem Anderen zur Zeit unmöglich aus dem Weg gehen kann und wir uns regelmäßig sehen, was auch nicht zu vermeiden ist. Ich kann es einfach nicht schaffen, meinen Freund zu verlassen. Er bedeutet mir so viel. Ich würde ihn ganz fürchterlich vermissen. Andererseits kann ich auch meine Gefühhle dem Anderen gegenüber nicht ignorieren, und gegen diese Wellen von "Ich bin noch jung, ich muss den anderen einfach haben, denn er ist so toll, toll, toll!!!" komme ich auch nicht an...

              • ?
                Was ist denn mein Problem? Wenn ich auf die Wiese gehe, habe ich mich doch entschieden.

              • Du hast Recht,
                was die Sache mit dem Selbstbewusstsein und der optimistischen Einstelung angeht. Es ist in der Tat nicht einfach, damit klarzukommen. Aber so schlimm ist es nun auch wieder nicht mit seinem Selbstbewusstsein. Er denkt nicht von sich, ein "Verlierertyp" zu sein. Er denkt aber eben auch nicht, ein "Gewinnertyp" zu sein! Blöderweise ist mir gerade an dem Anderen aufgefallen, wie sehr ich es vermisse, einen selbstbewussten Partner zu haben.


                Was die optimistische Lebenseinstellung angeht: Depressionsartige Zustände kommen bei meinem Freund in Phasen. Aber ich habe diese Phasen auch! Wir helfen uns dann gegenseitig, wieder auf den grünen Zweig zu kommen. Es ist dann nicht so, dass ich mich von ihm herunterziehen lasse...denn ich bin stärker und ziehe ihn wieder herauf! Es ist anstrengend, ja. Und ich kann trotzdem mit ihm lachen und Freude haben, wir sind eine einzige Gemeinsamkeit und der Lebensplanung steht eigentlich(!) nichts im Wege.


                Die Frage ist doch, ob ich mich schon reif genug dafür fühle. Sollte ich die Notbremse ziehen und aussteigen, obwohl ich die ganze Zeit zufrieden mit der Situation war und es nur deshalb nicht mehr bin, weil ich mich blöderweise in einen anderen verliebt habe? Ich meine, so ein Verliebtheitszustand geht doch vorbei...und dann wache ich eines Tages auf neben einem Mann und stelle fest, dass ich lieber neben meinem Exfreund aufwachen würde?

              • Zurück auf die Wiese?
                Komisch. Zurück auf die Wiese würde einen Sprung ins kalte Wasser bedeuten. Und wenn es sich dann irgendwann aufgewärmt hat und langsam zu einem entspannenden Whirlpool wird - wonach wir alle uns insgeheim sehnen - dann steige ich wieder aus und springe ins nächste Gewässer? Was für einen Sinn kann das machen? Das ist genau wie heiß-kalt-heiß-kalt Duschen gegen Cellulitis und für einen besseren Kreislauf: Antrengend, und es bringt nicht wirklich was.


                Wieso kann ich nicht einfach die geistige und charakterliche Stärke aufbringen und den Anderen einfach als einen höchst angenehmen Zeitgenossen sehen, mit dem es sich schön flirten lässt? Wieso nur???

              • ^^
                Natürlich vergleiche ich mein Lieblingsessen nicht ernsthaft mit meiner Beziehung. Das sollte eher eine Metapher sein für: "Meine jetzige Beziehung finde ich super. Sie läuft eben einfach gut! Zumindest, wenn man davon absieht, dass ich zur Zeit starkes Interesse an einem anderen Mann habe. Eine Beziehung mit ihm sähe allerdings ganz anders aus. Vielleicht würde diese Art von Beziehung besser zu meiner jetzigen Lebenssituation passen? Denn wenn mein Freund und ich so gut funktionieren würden, wie ich immer dachte: Würde ich dann dieses starke Interesse an einem Anderen überhaupt verspüren können? Und falls ja: Was stimmt dann nicht mit mir? Habe ich zu oft Kartoffelauflauf gegessen?"


                Mr. Big passt übrigens wie die Faust auf's Auge. Er ist GENAU wie Mr. Big, dieser Andere - und ich bin Carrie ^^ Sicher schwärme ich für ihn. Sehr sogar. Aber ich kenne meinen Marktwert bereits, was ihn betrifft. Ich weiß, dass er mich will und wie sehr er mich will, schon seit einigen Wochen. (<- Das sollte jetzt aber nicht arrogant wirken, denn das bin ich beim besten Willen nicht!) Aber das widerrum heißt nicht, dass ich ihn nur deshalb so toll finde, weil er mich toll findet. Ich fand ihn schon vorher toll. Toll, toll, toll.


                Prioritäten setzen? Schön wär's. Was ist wichtiger:
                Ein Mann, der mich lange Zeit sehr glücklich gemacht hat, aber bei dem mir im Moment einfach genau das fehlt, was ein Anderer hat. Bei meinem Freund fühle ich mich sicher aufghoben, aber wer weiß, vielleicht verliebt er sich gerade in diesem Moment in eine Andere, denn wie sicher ist sicher?


                Oder: Ein Mann, mit dem ich möglicherweise-vielleicht-eventuell eine lange Zeit sehr glücklich werden könnte und der im Moment genau das hat, was mir an meinem Freund fehlt. Bei diesem Anderen fühle ich mich ganz und gar nicht sicher, denn wer weiß, ob er nicht gerade in diesem Moment eine Andere noch viel toller findet als mich, denn wie unsicher ist unsicher?