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isar_12482526

  • 19. Aug 2007
  • Beitritt 28. Juni 2007
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  • hallo community, hallo frauen, hallo männer in der unterzahl :)


    entschuldigt meine schreibweise ohne jegliche kapitalbuchstaben, aber durch langen aufenthalt im ausland ist mir der sinn für selbige abhanden gekommen. also:


    worum gehts?


    ich habe ein problem, bzw. eigentlich nicht wirklich, aber mich beschäftigt eine eigenart meiner selbst, die mich von manchen anderen distanziert oder zumindestens denke ich das.


    ich habe darüber schon ein paar mal mit freunden (überwiegend männer) gesprochen, aber da kommen subjektbezogen eher chauvinistische kommentare als vernünftige ratschläge oder antworten, falls es die gibt. ich habe über mein problem auch schon mit frauen gesprochen, ich habe kein problem mich als mann/junge/halbstarker? mit sowas an eine frau zu wenden, aber bisher hatte ich noch keine gelegenheit, damit an mehrere frauen heranzutreten, deswegen also hier, denn ich schätze die meinung des femininen geschlechts durchaus.


    so, lange rede... nun zum problem.


    ein paar infos zu mir.


    ich bin 22 jahre alt, habe grade meine zeit bei der bundeswehr bei der marine hinter mich gebracht. davor habe ich die allgemeine hochschulreife abgelegt und verbringen nun meine zeit zwischen bundeswehr und studienanfang zum ws07/08 mit arbeit in der firma meines vaters.


    meine partnerin, 20 jahre alt, studiert und wir sind seit knapp einem jahr zusammen, kennen uns aber schon seit 5 jahren (schule).


    was beschäftigt mich? nun, es ist mein verdacht, dass sowas wie liebe oder starke gefühle für mich nicht sonderlich existent ist.
    wie komme ich darauf? man liest/sieht/hört ja immer von der "liebe des lebens", ein angeblich derart schönes gefühl, dass es einen alles andere zumindestens zeitweise vergessen lässt.


    ich habe so etwas nie erlebt. natürlich bemerke ich dass nicht erst seit gestern und habe mir im vorfeld bzw seit langer zeit einige gedanken gemacht. zuerst dachte ich, dass ich vielleicht nur nich weiss, was liebe eiegntlich ist oder dass ich sie schon empfinde, nur dass ich mir vielleicht mehr erhoffe als es wirklich ist und ich deswegen davon ausgehe, keine zu empfinden.
    aber nach einiger zeit wurde mir klar, das da wirklich gar nichts ist. und mit gar nichts meine ich wirklich gar nichts. es ist mein voller ernst. woher kommt das...


    auschließen kann ich einen grund in der erziehung und/oder im elternhaus (erziehung findet ja nicht nur dort statt). aber ich habe wirklich eine glückliche kindheit gehabt. natürlich habe ich manche traurige sache erlebt wie den tod von großeltern oder die ms-erkrankung meiner cousinen. sowas gibt es ja in jeder familie. aber immer herrschte ein wirklich liebevolles klima und streit gab es höchstens zwischen meinem bruder und mir, wer denn nun die kuchenteigreste aus der schüssel kratzen kann. auch die beziehung meiner eltern ist intakt und sie sind glücklich zusammen, also keine abschreckenden erlebnisse oder beispiele.


    ich war auch nie der einzelgänger, hatte und habe viele freunde,
    mit denen ich viel unternehme. man könnte behaupten, ich stehe sicher im leben, mal abgesehen von einem geregelten einkommen, das ich während des studiums nicht haben werde, habe ich ein wirklich stabiles soziales umfeld.


    die beziehung zu meiner freundin...
    falls es eine ist...


    ich bin nun seit knapp einem jahr mit meiner freundin zusammen und ich weiss nicht, was ich von der ganzen sache halten soll...
    ich hatte vorher nie eine freundin, da für mich nie der bedarf oder die sehnsucht nach so etwas wie einer beziehung bestand. bitte versteht mich nicht falsch, ich habe eine gesunde sexualität, empfinde begierde und lust. aber das ist es dann auch schon, was gefühlstechnisch da ist. ich denke inzwischen, dass ich vor allem mit ihr zusammen bin, weil ich vielleicht eher die sicherheit haben wollte, unangenehmen fragen auszuweichen. ich hatte zwar bis zu meinem 21. lebensjahr regelmäßig sex mit wechselnden frauen, aber eine beziehung ist nie daraus entstanden, wie auch. am anfang taten meine freunde/familie das ganze als "er weiss halt was er will" und "der trifft auch noch die richtige" ab, aber obwohl ich ja erst 22 Jahre alt bin, sahen sie das ganze zunehmen anders. "willst du denn nicht mal in den arm genommen werden oder in den armen eines anderen einschlafen?" dabei wäre es ihnen egal gewesen, ob mann oder frau, denn gott sei dank bin ich in einer liberalen umgebung aufgewachsen, in der ich auch einen mann/jungen an den frühstückstisch hätte bringen können. aber nein, ich habe das nicht gebraucht und brauche das auch weiterhin nicht. so bot mir diese beziehung einen aufschub der wahrheit und es macht mir auch keinen allzu großen aufwand, da meine freundin nach auskunft aller ihrer freunde und ihrer familie einfach unsterblich in mich verliebt ist.


    ich weiss im moment nicht, warum ich an dieser beziehung festhalte, ich glaube, weil es mich einerseits nicht an meinem bisherigen lebensstil hindert und weil ich andererseits keine lust auf das ganze habe, was danach folgt: die erklärungen und der ganze schmuh.


    natürlich weiss ich das dass sehr sehr unfair meiner freundin gegenüber ist, zumindestens nach allgemeinem denken, aber das führt mich zum nächsten problem: es ist mir echt egal. es ist mir egal, ob es ihr schlecht geht oder gut oder wie auch immer. und das nicht nur bei meiner freundin. es betrifft so ziemlich alle meine freunde und die familie.


    es gab da eine kleine initialzündung, die mir das problem, das für mich eigentlich keines ist, mich aber trotzdem wurmt, weil die ganze welt anders denkt, total anschaulich geamcht hat.


    ich hatte im ausland heftigen streit mit einem kameraden, der mir daraufhin einen wirklich üblen streich spielte. meine mutter erlitt an diesem tag einen autounfall, nichts schlimmes, ein gebrochenes bein, aber mein vater war im ausland auf geschäftsreise und so meldete sich mein bruder schriftlich per email bei meiner einheit um mich zu informieren und um hilfe zu bitten. der kamerad, mit dem ich streit hatte, hatte wache in der funkstation und war somit auch zuständig für die emails. so weckte er mich und sagte mir, meine mutter wäre bei einem autounfall ums leben gekommen und ich müsste mich beim spieß melden. ich also dahin und er empfing mich mit den worten "tut mir leid wegen ihrer mutter herr ....., falls benötigt können sie so schnell wie möglich ausfliegen." ohne die wahren fakten verstand ich das natürlich als bestätigung der nachricht, die mir der wachhabende überbracht hatte. als der "scherz" aufgeklärt wurde, habe ich mich im zorn... egal. er hat eine bestrafung bekommen. was aber wichtig an dieser ganzen sache ist: ich habe in den minuten zwischen nachricht und aufklärung kein einziges bisschen trauer oder ähnliches empfunden. das einzige, an das ich dachte, war der stress und die aufgaben, die jetzt auch mich zuhause kommen würden. sollte mir das angst machen? alle anderen würden jetzt sagen: "du bist gestört". Vielleicht bin ich das, aber das hilft mir ja auch nicht weiter.


    ich habe nichts empfunden ausser die unlust auf den stress, den so etwas nach sich ziehen würde. bin ich ein abgrundtiefer egoist? vielleicht, aber auch egoisten haben gefühle oder?


    als mir dieser vorfall in seiner ganzen tragweite bewusst wurde, habe ich mir darüber gedanken gemacht, nicht, weil ich mich schuldig fühle, was kann ich dafür wenn ich fühle, oder eben nicht fühle wie andere denken es sei normal.


    ich mag meine eltern und meine freunde. aber das ist es auch schon. und mit mögen meine ich nicht, dass sie mir wichtig sind. ich hänge nicht an ihnen.


    wenn ich z.b. mit freunden über in ihren augen schreckliche sachen spreche, z.b. hungersnöte, amokläufe oder kriege, dann sage ich oft: "wär mir egal, solange ich lebend raus komme, kann dieses gebäude hier in die luft gehen und alle um mich rum sterben... i dont care!". dann gibt es großes gelächter oder abfällige gesichter, "wie kann man sowas sagen, denk mal drüber nach". Und sie denken ich rede einfach unsinn...
    Und das ist der springende Punkt: es würde mich wirklich nicht interessieren. ich habe bei meinem auslandseinsatz einige mal davor gestanden, auf menschen zu schießen, die mir oder anderen gefährlich hätten werden können.und das ist nicht bloß dumm oder angeberisch daher geredet, ich hatte die waffe schon entsichert. viele sprechen da von einer inneren hemmung auf andere zu schießen. ich habe da keine hemmungen, versteht mich nicht falsch, ich bin auch nicht interessiert gezielt menschen zu erscheßen, mir ist es einfach total egal. mich interessieren nicht die leben hinter den menschen oder ihre familien, genauso wie mich bilder im fernsehen, "in denen tragödien gezeigt werden" einfach kalt lassen.


    machmal denke ich, ich sollte angst vor mir haben, wie das andere evtl hätten, wüssten sie um mein wahres ich. aber das habe ich nicht. ich kenne es nicht anders.


    ich frage mich, was ist daran schlimm, wenn einem andere egal sind? und dann sehe ich wieder den 323c StGB ("Unterlassene Hilfeleistung"). es scheint also im allgemeinen normal zu sein, anderen helfen zu wollen oder ihre not als persöhnlich ungerecht bzw beseitigungswert zu sehen. und bei mir ist das eben nicht. wenn ich jemanden am straßenrand blutend sehen würde, wäre er mir echt egal. auch wenn es mein bester freund wäre. die einzigen, denen ich dann wahrscheinlich helfen würde, wären meine direkten verwandten, da es mir persöhnlich mehr stress bereiten würde wenn sie ableben als ihnen zu helfen. ich meine keinen seelischen stress sondern zum beispiel die ganzen administrativen aufgaben, die ein tod in der familie mit sich zieht.


    bin ich ein egoistisches gefühlskaltes monster?


    aber dann müsste mich ja irgendetwas dazu gemacht haben.


    ich empfinde ja freude und glück und lust, aber es ist mir alles nicht so wichtig, als dass ich dafür große anstrengungen leisten würde, schon gar nicht für andere.


    das ganze bschäftigt mich schon lange, denn ich bin im vergleich zu dem schnitt der anderen dann anders. ich habe schon auf hormonelle oder psychische störungen getippt und werde mich in beide richtungen bald an geeignete stellen wenden, aber auf der anderen seite denke ich, dass ich dass ja eigentlich gar nicht muss, da ich ja keinem schade und ich es ja auch nicht anders kenne und nur weil alle anderen anders denken muss ich mich ja keinen stress deswegen machen... und ehrlich gesagt, es ist mir (da ist es wieder) egal.


    und das ist es dann doch nicht. ich will da nicht nachforschen, um mich zu verändern und mir möglicherweise später künstliche gefühle aufzwingen muss. mich interessiert eher, warum ich so bin und wie es dazu kam, oder ob es nie dazu gekommen ist, denn solange ich mich erinnern kann, habe ich immer schon so gedacht.


    ich weiss nicht, wass ich hier von der comm erwarte, bestimmt werden viele verstört sein oder es völlig unverständlich finden, vielleicht erkennt sich der eine oder die andere aber auch in Nuancen oder vollkommen darin. ich habe letztens ein mädchen getroffen, das in schattierungen auch davon betroffen war, nicht ganz geanu so aber ähnlich. es war interessant sich mir ihr darüber zu unterhalten. aber wirkliche rückschlüsse konnten wir nicht ziehen, denn parallelen gab es in unseren lebenswegen kaum.


    -maggotfalcon