Ich habe alles aus der Männercouture durch und ich finde es langweilig. Mir ist es nach Jahrzenhten Kopfzerbrechen inzwischen auch egal, ob Frauen mich gut oder nicht gut finden - das Einzige was heute für mich zählt ist, ob ich mich sexy und geil finde:)
Also einige Denk-Ansätze in dieser Diskussion finde ich gut.
Hier mal meine Geschichte.
Ich habe mich nach langer Zeit im Gefängnis unserer Gesellschaft von ihren ungeschriebenen Gesetzen frei gemacht. Ich war im Grunde immer schon das, was viele Leute einen Freak nennen aber ich wurde streng und katholisch erzogen und hing Jahrzehnte in diesem kranken Moralgefängnis fest. Heute frage nicht mehr um Erlaubnis wie ein Kind, sondern ich tue das was mir als Erwachserner gefällt, gut tut und das ist meistens das, was mir Spaß macht. Ich habe mir viele Jahre auch immer wieder Gedanken darüber gemacht, ob ich dies oder jenes tragen kann.
Wer die Frage stellt, was er anziehen kann oder darf, der stellt schon die falsche Frage oder macht zumindest den 2. Schritt vor dem ersten. Denn die erste Frage sollte lauten: Was macht mir Spass? Und das muss ich doch erst mal selber herausfinden, dabei können andere nicht helfen, denn das ist was ganz Privates. Klar, kann man sich Anregungen und Ideen von anderen holen, ja, denn ausprobieren ist das NonPlusUltra.
Was mich betrifft: Ich bin sehr schlank, 1.75 groß, Schuhgröße 41 und inzwischen Mitte Fünfzig. Inzwischen trage ich z. B. Sneakers-Wedges von Geox (Nydame), oder von Tommy Hilfiger, die hinten gut 7-8cm hoch sind und die ich noch nie bei Männern gesehen habe. Vor 15 Jahren habe ich schon Miss Sixty Schlaghosen (Ellah, Oneway, Flare Nixie) zu Plateauschuhen getragen, die trage ich auch heute noch einmal im Monat. Aktuell bevorzuge ich superknallenge Skinny-Jeans, bei denen die Fußknöchel zu sehen sind, dazu ein Fusskettchen, dann Glitzershirts extem eng, also XXS XS oder S, dazu ein Cape und bei den niedrigen Temperaturen eine hüftlange und figurbetonte Sweatjacken z. B. von M.Conte oder Geographical Norway. Ich gehe in Boutiquen, in die nur Frauen einkaufen gehen, bin dort der einzige Mann der ganz relaxed aktuelle Skinnyjeans etc. probiert.
Und das Beste, an dem Tag an dem ich mir gesagt habe: "ist mir scheiss egal, was andere denken oder von mir glauben...die können glauben, dass ich schwul oder sonst was bin, mir ist es Wurscht! Denn wichtig ist nur, was ich von mir denke, und ich weiss, dass ich gern hetero bin und wäre ich schwul, wäre es auch OK" An dem Tag also, an dem ich mich entschieden habe, niemandem mehr zu gefallen und mich für andere auch nicht mehr zu verbieten, und zwar auch knallhart, wenn ich dadurch Nachteile habe, - von diesem Tag an aktzeptieren und respektieren mich alle Menschen mit denen ich zusammentreffe. Und diejenigen, die sich ein Lachen nicht verkneifen können, sollen es doch tun. Ich mache mir keine Gedanken mehr darüber, welche Probleme andere mit meinem Outfit haben. Eines weiss ich: Wer mich bloß auf mein Aussehen reduziert, dem geht einiges an Kreativität und möglicherweise auch an Lerneffekt ab. Ich finde, Menschen haben das Recht sich in ihrem Gefängnis gut einzurichten, - nur mir persönlich ist so eine Gefängnis für den Rest meines Lebens zu öde, zu langweilig und zu kreativlos. Carlos Castaneda hat mal sinngemäß gesagt: Man kann sein Leben ruinieren oder es zum Erfolg führen - der Aufwand dafür ist derselbe! Geil was?
Also haut rein Leute, traut euch, gebt Gas!