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emmmi_12843492

  • 15. Nov 2008
  • Beitritt 17. Mai 2008
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  • Keine Illusionen
    Mein richtiger Vater hat sich von meiner Mutter getrennt, als ich anderthalb Jahre alt war.
    Meine Mutter ist in den Wasten gegangen, hat wieder geheiratet und ihr zweiter Mann hat mich adoptiert.
    Mein Vater ist in der damallgen DDR geblieben und hat Karriere gemacht. Als "Geheimnisträger" waren ihm Westkontakte verboten.


    Nach der Wende habe ich meinen Vater suchen lassen und tatsächlich 1991 gefunden. 1992 hat er mich besucht und ich habe seine zweite Frau und meine beiden Halbschwestern kennen gelernt. Das war alles sehr schön.


    Dann kam seine Frau auf die Idee, ich würde den Erbanspruch ihrer Töchter schmälern. Sie hat ihre Familie vor die Alternative gestellt "Die Westtochter oder ich." Das war das Ende meiner Familienkontakte.


    Mittlerweile lebt eine meiner Schwestern nur 100 km von mir entfernt, die Eltern sind wegen der Enkelkinder sehr häufig zu Besuch. Meine andere Schwester hat in der Zwischenzeit geheiratet und ist auch Mutter geworden, ich weiß nicht einmal ihren neuen Nachnamen.
    Zu mir besteht kein Kontakt. Ich habe häufiger geschrieben, eingeladen, gemailt - keine Antwort.


    Man kann niemanden zum Kontakt zwingen. Das ist hart für mich, aber ich muss es akzeptieren: Ich gehöre nicht dazu.


    Immerhin hat mein Vater ein mächtig schlechtes Gewissen, aber das hilft mir auch nicht weiter.


    Viele Grüße
    Mörtelmäuschen

  • Volles Verständnis für deine Situation - mehr ist nicht drin
    Hallo Julia,


    ich habe mir mein Studium ebenfalls komplett alleine finanziert, aber das ist zwanzig Jahre her. Damals war es einfacher.


    Meine Eltern habe ich seinerzeit auf Unterhalt verklagt. Nicht sofort. Durch die Tatsache, dass ich arbeiten gehen musste, konnte ich nicht in dem Tempo studieren wie meine Kommilitonen. Damit kam ich immer mehr ins Hintertreffen, und genau diese Verzögerung führte mein Vater als Grund an, dass er mir nichts gezahlt hat. Seine Tochter sei eben für eine akademische Ausbildung nicht geeignet.


    Im Gegensatz zu deinen Eltern war mein Vater Fabrikdirektor mit 144.000 DM brutto im Jahr(1976). Mit dem Urteil bekam ich einen Anspruch auf 70.000 DM Cash und die Verpflichtung meiner Eltern, mir fünf Jahre monatlich 900 DM zu zahlen.
    Die 70.000 DM habe ich natürlich nie gesehen, für weitere Zahlungen musste ich laufend prozessieren, bis es mir zu viel wurde, ich weiter arbeiten ging und selbstfinanziert mein Studium abgeschlossen habe.


    Was lernen wir daraus?
    1. Deine Eltern verfügen nicht über ein nennenswertes Einkommen, wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren. Es lohnt sich nicht zu prozessieren. Du erhältst einen Anspruch, den du nicht zu Geld machen kannst.
    2. Selbst wenn deine Eltern ausdrücklich zur Zahlung verknackt werden, ist nicht gesagt, dass das Geld fließt.
    3. Bittere Konsequenz: Du weißt, was du an dir hast. Hilf dir selbst!


    Ich weiß, dass das Scheiße ist, aber es ist die Realität. Mir hat man an der Uni gesagt: "Wenn Sie Ihr Studium nicht finanzieren können, dann gehören Sie nicht hierher." Typisch für Deutschland, ehemalige Bildungsnation.

  • Ohne Eltern lebt sichs manchmal besser!
    Hallo Ameise,
    du erzählst meine Geschichte mit anderen Worten.


    Meine Mutter erzählt überall herum, sie müsse sich für ihre Tochter schämen, die wäre heroinsüchtig und prostituiere sich in Berlin, ich hätte ihr Studium abgebrochen, dafür sehr fragwürdige Freunde und ich hätte auch mehrfach abgetrieben.
    Die gesamte Verwandtschaft hat den Kontakt zu mir abgebrochen und meine Mutter bemitleidet. Volles Verständnis darüber , dass an eine dermaßen unsolide Tochter das Erbteil der Großeltern nicht ausgezahlt wird.


    Nun bin ich Beamtin im höheren Dienst, habe eine Gutachterprüfung abgelegt und bin Dozentin an der Fachschule.
    Mein Freund ist Elektroingenieur, schwanger war ich nie.


    Diese ständigen Vorwürfe - selbst Geschäftskunden haben mich darauf angesprochen, dass sie Schlechtes über mich gehört hätten - haben mich so mürbe gemacht, dass ich in psychoanalytische Behandlung gegangen bin. Die Therapeutin fragte mich rundheraus: "Was haben Sie mit DER Mutter noch zu schaffen?"


    Es hat gedauert, bis es "klick" gemacht hat, aber ich habe mit meiner Mutter und mit der gesamten buckligen Verwandtschaft gebrochen. Wer mich nicht akzeptiert, der verdient mich nicht. Seitdem lebe ich deutlich ruhiger.
    Und im Gegensatz zu meiner Mutter (keine Ausbildung, kein Schulabschluss) kann ich sehr gut für mich selbst sorgen.


    Man muss sich von Monstern befreien. Blöd, wenn diese ausgerechnet zur engsten Verwandtschaft gehören. Aber im Kontakt mit denen kann man nur verlieren!

  • Mit meinem Latein am Ende
    Manchmal weiß ich nicht, wie ich gegenüber meinem "Schwiegermonster" reagieren soll.


    Heute abend war ich(52) mit meinem Freund (50) bei seinen Eltern. Die ließen sich durch unsere Anwesenheit keineswegs stören, sondern verfolgten Carmen Nebel im Fernsehen. Mein Freund und ich haben uns leise unterhalten. Auf einmal bewarf mich meine "Schwiegermutter" (74) mit Fruchtgummistückchen, da wir durch unsere Unterhaltung stören würden. Wohlgemerkt: nur mich, nicht ihren Sohn.


    Mein erster Impuls war, ihr die Schale mit den Haribos an den Schädel zu knallen. Stattdessen habe ich ihr wie einem kleinen Kind die Schale weggenommen, weggeräumt und bin anschließend gegangen. Ihr Sohn hat tatsächlich was gerafft und ist mitgekommen.


    Der Vater hat konzentriert das Fernsehen verfolgt, zumindest gab er sich den Anschein. Und die Alte hat mich sehr genau beobachtet.


    Ich finde meine Reaktion noch viel zu mild.


    Hat jemand einen Tipp für mich? Wie soll ich mich weiterhin verhalten?


    Viele Grüße


    Mörtelmaus

  • lally_11969332

    Du auch?
    Hallo Powerkatze,
    meine Mutter wollte auch, dass ich Frisöse werde, weil ich ihr dann ihre Haare kostenlos herrichten könnte.


    Ich hab mir mein Studium erkämpft, überwiegend selbst finanziert und anschließend lange Jahre als Bauleiterin gearbeitet. Besser als Frisöse.


    Meine Mutter hatte einen Lieblingsspruch: "Du bist nichts, du hast nichts, du taugst nichts." Ihre Mutter und meine Großmutter hat ergänzt, als drei ihrer vier Enkeltöchter nicht berufstätige Mütter wurden: "Nicht mal zum Kinderkriegen taugst du."


    Heute bin ich die einzige, die sich selbst ernähren kann.
    Was habe ich aus meiniem Leben (52 Jahre) gelernt? Ohne Verwandte bin ich glücklicher. So viel zum Thema "Loser".


    Viele Grüße


    Mörtelmaus

  • Mutter missratener Kinder
    Aus der Sicht meiner Mutter ist sie eine tolle Frau, die sich geopfert hat, indem sie sich von unserem (meine Zwillingsschwester und ich) Vater getrennt hat und einen zweiten Mann geheiratet hat, nur um den Kindern eine bessere Zukunft bieten zu können.
    Leider haben sich ihre beiden Töchter als unglaublich undankbar erwiesen.
    Bereits im Alter von elf Jahren haben sie versucht, ihren Stiefvater zu verführen.
    Nachdem sie keinen rechten Erfolg hatten, haben sie ihre Methoden verfeinert, sich zum Beispiel größere Brüste zugelegt als die Mutter und Ehefrau je besessen hat. Ab dem vierzehnten Lebensjahr fingen sie dann auch noch an, auf ihr Äußeres zu achten und kurze Röcke zu tragen; kein Wunder, dass der arme Mann diesen Reizen erlegen ist. Und die Töchter sind mannstoll, das müssen die Gene vom richtigen Vater sein.Die mütterlichen Gene sind es jedenfalls nicht, die sind in Ordnung.


    Was blieb der verratenen Mutter anderes übrig als sich zurückzuziehen und ihren Trost in haltlosem Konsum zu suchen?
    Infamerweise haben sich ihre Töchter bei der Verwandtschaft über sie beschwert, obwohl sie eindeutig das Opfer war.


    Als Gipfel der Frechheit sind die Töchter dann ausgezogen und haben jeden Kontakt zu ihr abgebrochen. Dabei hat sie, die Mutter, dafür gesorgt, dass die Töchter erfolgreich studieren konnten. Sie weiß zwar nicht, was die Töchter studiert haben, wann und worin sie ihre Diplomarbeit angefertigt haben und welchen Beruf sie ausgeübt haben, aber sie hat unter großen Opfern die Basis gelegt.


    Einmal weg von zu Hause haben die Töchter sich mit irgendwelchen Kerlen eingelassen, die man als Mutter nicht akzeptieren kann. Der Liebhaber und spätere Ehemann einer Tochter ist sogar Professor geworden, da muss er wohl Glück gehalbt haben.
    Und obwohl die Mutter ausdrücklich untersagt hatte, dass ihre Töchter Kinder bekommen, ist sie zur Großmutter gemacht worden, eine Unverschämtheit, denn da fühlt man sich so richtig alt.
    Was bleibt einer mehrfach verratenen Frau denn anderes übrig als den Kontakt mit diesen Enkeltöchtern zu verweigern, die garantiert so geil und emmungslos werden wie ihre Töchter es sind?
    Es ist schon hart, mit solchen Kindern gestraft zu sein.
    Da ist es ein Glücksfall, wenn kein Kontakt mehr besteht und man in Ruhe alt werden kann.