Du bist nicht zu kleinlich
Liebe Strandnixe,
der Punkt ist, dass alle Deine Gedanken sich um IHN und SEIN Problem drehen!
Solange Du das tust, braucht er es nicht. Und damit ist seine Welt mehr oder weniger in Ordnung und Du reibst Dich total auf. Und weisst letztlich nicht mehr, wo Dir der Kopf steht.
Du guckst nicht mehr darauf, was Du eigentlich tust und lässt (irgendwo schreibst Du, Du wartest ab, ob und was er tut) und kümmerst Dich gut um dich selbst. Nein, Du verhältst dich abweisend und bist schlecht gelaunt - das heisst nicht, dass ich die Reaktion nicht verstehen kann: das schlimme für Dich ist daran, dass Du die schlechte Laune hast und keine Freude fühlst sondern nur Frust.
Also: Im Moment hat nicht er das Problem, sondern Du. Leider ist es bei Alkoholproblemen so, dass man nur durch Nicht-Helfen helfen kann. So paradox das klingt.
Versuch aufzuhören, Dich darum zu kümmern, was er tut oder nicht tut, wenn er getrunken hat. Lass Dir bloss nicht einreden, es hätte irgendetwas mit dir zu tun, dass er trinkt (z.B. weil Du meckerst, besserwisserisch bist, kontrollierst, etc... Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt).
Wichtig: finde wieder etwas, an dem Du Freude hast. Und zwar auch ohne Deinen Mann.
Den besten Tip den ich Dir aus eigener Erfahrung geben kann: geh zu Menschen, die Dich und Deine Situation verstehen. Z.B. der Angehörigen-Selbsthilfegruppe Al-Anon, blaues Kreuz, o.ä.. Mir geht es jedenfalls wieder besser, wenn auch noch nicht 100% gut ;-)
Haben Dir die AA, bei denen Du warst, nichts davon erzählt? Das wundert mich doch.
Liebe Grüße,
Liriel