Verantwortung ist das Schlüsselwort!
Hallo aus Berlin!
Ich beschäftige mich selbst gerade intensiv mit dem Thema, da mein Kleiner (6 Wochen) demnächst laaut Impfempfehlung auch mit der ersten Impfung dran wäre (6-Fach-Impfung gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Hepatitis B, Kinderlähmung, Hämophilus influenzae). Außerdem bin ich selbst Arzt (Innere Medizin, aktuell auf einer Intensivstation tätig), entsprechend habe ich dazu ein wenig Vorkenntnisse.
Es gibt für mich 2 grundsätzlich Argumente für eine Impfung:
1.) Schutz meines Kindes vor der Erkrankung und möglichen schweren Folgeschäden und
(mindestens genauso wichtig!)
2.) Schutz anderer Menschen (die nicht geimpft sind) vor einer Asteckung durch mein Kind
Zu 1.):
Bei Tetanus zum Beispiel braucht es keine große Fleischwunde, eine banale Schramme oder ein Kratzer reicht wenn Dein Kind Pech hat! Ist eine furchtbare und grausame Erkrakung; lest es nach...
Auch z.B. die Masern sollte man nicht ganz so bagatellisieren wie das z.B. aktuell in England (dort sehr beliebt: "Masernpartys") gemacht wird! Bei immerhin ca. 10% der Erkankten treten nunmal doch Komplikationen wie Mittelohr-/Lungenentzündungen auf. Diese heilen zwar in der Regel unter entsprechender Therapie folgenlos ab; man könnte sich die Erkrankung und natürlich auch die Therapie aber auch sparen, oder? und beim Gedanken an die gefürchtetste Komplikation von Masern, die Masern-Gerhirnentzündung ("Encephalitis", ca. 1 von 2000 Fällen, 20% sterben, 33% tragen bleibende Schäden davon) bekomme ich das kalte Grausen...
zu 2.):
Beispiel Röteln -> ist eine größtenteils harmlose Erkrankung für Erwachsene und Kinder, 50% der Infizierten haben überhaupt keine Symptome. Insofern könnte man ja sagen "ist doch nicht so schlimm für mein Kind, auch wenn es sich angestecken sollte"... ABER: Auch ein Kind das sich zwar angesteckt hat, aber ansonsten ganz wohl fühlt, ist für andere ansteckend!!! Und infiziert ein solches Kind zufällig eine Schwangere in den ersten 3 Monaten die nicht geimpft ist und nie Röteln hatte, dann infiziert sich auch das ungeborene Kind (und 60% davon haben dann Augenschäden, Taubheit, Herzfehler, Hirnschädigungen!)...
Insofern kann man sehen: die Entscheidung ob man sein Kind impfen läßt betrifft halt nicht nur dein eigenes Kind sondern unter Umständen auch Unbeteiligte (z.B. Deine beste Freundin, die sich liebevoll um Dein Kind als Babysiter kümmert und noch gar nicht weiß dass sie selbst schwanger ist...Oder Deine Sitznachbarin in der U-Bahn; die Flüchtling aus Afrika ist...).
Die ganze Diskussion über Impfen Pro/Kontra wird verständlicherweise hochemotional, leider aber oft auch schon mit fast demagogischem Eifer, geführt. Wenn man im Netz dazu recherchiert hat man teilweise den Eindruck auf Verschwörungstheoretikerseiten gelandet zu sein.
Meine persönliche Meinung dazu steht inziwschen jedenfallls fest: Trotz Angst vor Nebenwirkungen der Impfung werde ich meinen Johnny impfen lassen. Dazu übrigens hier noch Daten zur Masern-Impfung aus Finnland:
1 Kind von 600.000 geimpften bekam eine Gehirnentzündung, bei den nicht geimpften 1 von 2.000
1 Kind von 60.000 geimpften bekam einen Fieberkrampf, aber 1 von 14 bei den nicht geimpften.
Überlegen tue ich lediglich noch was Pneumokokken, Hepatitis-B und Grippe angeht (wobei Hepatitis-B wahrscheinlich ausfällt).
Lieben Gruß an Alle!