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can_12099817

  • 11. Sept 2007
  • Beitritt 22. Juni 2007
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  • Nachfolgende traurige Geschichte kann man im Internet nachlesen unter


    http://www.zeit.de/campus/2006/01/leben-sex


    Ich sehe mich in dieser Geschichte selbst, nur mit dem Unterschied, dass ich nicht 25 sondern 38 Jahre alt bin. Ich finde es sehr schade und traurig, dass ich nie erleben durfe, was es heißt einen anderen Menschen zu haben.



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    Keine Ahnung, wie sich das anfühlt
    Von Jonas Bergmann*


    Jonas ist Single, obwohl er nie Single geworden ist. Er ist 24 und hatte noch nie eine Freundin. Vielen geht es ähnlich, doch kaum einer redet darüber. Wie es ist, wenn die ersten Freunde heiraten und man selbst noch immer allein ist. Ein Erfahrungsbericht.


    Neulich rief mich Jens an. Ich brauch mal deinen Rat, flüsterte er in den Hörer. Ich schwieg kurz. Dann gab ich ihm das Startsignal. Ja, was gibts? Jens legte los. Er hatte Krach mit seiner Freundin: Sie wollte ein sechsmonatiges Praktikum in Kanada machen, er wollte einfach nur mit ihr zusammen sein. Hier, jetzt, heute. Beziehungskonflikte. Sie sagte, ihre Karriere sei ihm egal. Er sagte, sie denke nicht an die gemeinsame Zukunft. Ich hörte zu, geduldig, fasziniert von dem erregten Tonfall, in den sich Jens hineinsteigerte. Als er fertig war, fragte ich ihn mit ruhiger Stimme: Warum erzählst du das ausgerechnet mir? Jens stockte. Jetzt hörte er mir zu: Ich habe keine Ahnung, wie sich Beziehungskrach anfühlt. Ich weiß nicht, was es heißt, mit jemandem sein Leben zu teilen. Ich bin 24 Jahre alt und hatte noch nie eine Freundin.


    Es ist ein geräuschloses Phänomen. Kaum ein Mann spricht wirklich offen darüber, wenn er mit 23, 24 oder 25 Jahren noch keine Beziehung gehabt hat. Niemand rechnet sich selbst gerne zu der Gruppe von Singles, die eigentlich nie Singles geworden sind weil sie es schon immer waren. Doch fast jeder kennt einen solchen Fall. Wir leben in einem Land, in dem das Thema Liebe beinahe im Zweiminutentakt auftaucht. Gleichzeitig leben in unserer Mitte unzählige Menschen, für die das Thema Beziehung ein verborgener Wissensschatz ist. Sex spielt da höchstens eine untergeordnete Rolle. Ich hatte noch nie Sex, aber Triebabfuhr an sich ist heute auch kein großes Problem. Einsamkeit dagegen schon.


    All das ist meine eigene Erfahrung. Wie die meisten Männer, die mit Mitte zwanzig noch ohne Frau sind, habe ich irgendwann im Teenager-Alter den Anschluss verpasst. Genau in der Zeit, in der die meisten Jungs Kontakt zum anderen Geschlecht aufnahmen. Es ist verdammt schwer, einen solchen Rückstand aufzuholen, wenn er erst mal da ist. Ich habe Erfolg im Studium und im Nebenjob, viele Freunde und sonst auch eine Menge Spaß. Vielleicht bin ich ein wenig unsportlich, unattraktiv fühle ich mich deswegen nicht. Trotzdem: Zuerst ging mir die Lockerheit verloren. Dann das Selbstvertrauen.


    Mit der Zeit versäumte ich es, das ganz grundlegende Know-how zu sammeln. Wie spricht man eine Frau eigentlich an? Was muss man machen, um sie für sich zu gewinnen? Frauenerfahrene Männer nennen es den Killer-Instinkt im entscheidenden Moment die richtigen Worte, Gesten, Blicke parat zu haben. Und genau das fehlt uns unerfahrenen Männern völlig. Für viele ist das Erobern ein Spiel. Mir scheint es wie eine Fremdsprache, die ich nie gelernt habe. Es kann sogar passieren, dass ich merke, wie mir eine Frau Avancen macht. Ich kann nur nicht angemessen darauf reagieren. Es ist so, als ob ich plötzlich Albanisch reden sollte. Es klappt einfach nicht. Keine Chance.


    Ich war einige Male wirklich verliebt. Aber: Von meinen Angebeteten habe ich durchweg nur Körbe bekommen. Von der Schulhofschönheit in der achten Klasse. Von dem Mädchen aus der Abi-Lerngruppe. Von der Bekannten meines besten Freundes. Von der Partygrazie aus dem Uni-Club, und so weiter. Wer schon ein gutes halbes Dutzend deftige Enttäuschungen erlebt hat, der verfügt über ein feines Gespür dafür, wenn es schon wieder schief zu gehen droht. Es ist hart, aber die eigenen Gefühle scheinen irgendwann von den Frauen immer als Problem behandelt zu werden. Ich habe angefangen, mich davor zu schützen.


    Zum Beispiel bei Lisa. Ich traf sie im ersten Semester bei einer Fachschaftsparty. Sie war mir sofort aufgefallen: ein bedingungslos positiver Mensch, lieb, hilfsbereit, verständnisvoll. An jenem Abend diskutierte sie mit einem besonders rechthaberischen Kommilitonen über Politik. Er hatte von Anfang an verloren. Lisa sah ihn mit ihren großen, braunen Augen an, suchte nach einem Kompromiss. Während ihre Stimme vorsichtig nach Worten tastete, fingen ihre Wangen vor Anstrengung an, rot zu leuchten. Am Ende musste er zustimmen. Ich saß daneben. Im Grunde war ich sofort verliebt. Doch irgendetwas hat mich von Anfang an zweifeln lassen, dass sie sich für mich interessieren könnte. Ich hab es trotzdem versucht. Hab mich mit ihr verabredet, ein paar nette Stunden verbracht. Lisa blieb dennoch ein wenig auf Distanz, redete nur über unsinnige Themen wie Klausuren oder den nächsten Einkauf. Im ersten Moment war ich ziemlich frustriert. Eigentlich war sie alles, was ich in diesen Wochen wollte.


    So liebte ich sie fortan heimlich. Wenn ich sie sah, bekam ich noch immer weiche Knie. Ich verabredete mich ab und zu mit ihr. Manchmal kochte sie für mich, manchmal gingen wir aus. Und natürlich traute ich mich nicht, ihr etwas zu sagen. Es wäre auch völlig sinnlos gewesen. Bei unseren Treffen spürte ich den Zauber des Unausgesprochenen: eine seltsame Mischung aus Traurigkeit und tiefer Liebe. Bis zum siebten Semester.


    Vor einem Jahr ist sie dann weggezogen, wollte ihre Magisterarbeit in einer anderen Stadt schreiben. Seitdem habe ich sie nie wieder gesehen. Ich habe gehört, dass sie bald heiraten will.


    Es gibt viele Männer da draußen, die ein Problem damit haben, Frauen anzusprechen. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir empfindsam sind, viel Respekt vor den Gefühlen anderer haben, und noch mehr als das: Angst vor den eigenen Gefühlen. Wer tiefe Empfindungen entwickelt, dem fällt es schwer, sich für die immergleichen Jagd- und Balzspielchen locker zu machen. Sie scheinen der schieren Übermacht der eigenen Gefühle unangemessen. Zu banal.


    Vielleicht ist es ja auch nur die blanke Feststellung, dass die Welt um uns herum nach und nach zur Perfektion zu reifen scheint. Noch nie war es für halbbegabte Stadtrandschönheiten so einfach, Superstar zu werden. Es ist eine Frage der Inszenierung, des Sich-selbst-Darstellens. Wer damit nicht klarkommt, hat ein Problem. Nicht nur, dass unser Leben dadurch langweiliger geworden ist. Die Wahrheit ist doch: Zur gleichen Zeit haben es jene Leute am schwersten, die eben nicht an Selbstüberschätzung leiden.


    Es hat sicherlich etwas damit zu tun, dass es einen Unterschied zwischen geistiger und körperlicher Reife gibt. Während die Hormone schon bei 14-Jährigen verrückt spielen, ist der Umgang mit äußersten Gefühlswallungen ein langer Lernprozess. Manchmal denke ich: Wirklich erwachsen ist man erst, wenn man sich in solchen Situationen unter Kontrolle halten kann. Wenn man beim Anblick einer wunderbaren Frau keine weichen Knie bekommt und nicht anfängt, Unsinn zu labern. Das kann dauern. Wer damit als Mann nicht zurechtkommt, muss zusehen, wie die Risikofreudigeren zum Zug kommen, Traum um Traum, Frau für Frau. Irgendwann war ich Mitte zwanzig und stellte verängstigt fest, dass die ersten Abi-Kollegen heirateten. Die erste Runde ist vorbei.


    Auch bei uns Männern tickt die Uhr. Das wollen freilich nur die wenigsten wahrhaben. Es kann jeden treffen, wie ein Unfall, auch solche Männer, die im Leben sonst erfolgreich sind. Es hängt oft nur davon ab, ob man früh eine tiefe Enttäuschung erlebt hat. Vielleicht ist es ein Stück des Erwachsenwerdens oder auch ein Stück gelebte Desillusionierung. Wie ein langsames Aufwachen, das einen über die Jahre begleitet. Die ideale Beziehung, ein Traum. Nach einiger Zeit stellt man fest, dass die Welt manchmal nicht für das Träumen ausgelegt ist. Das ist der Haken daran. Es kann zu spät sein, ohne dass man es überhaupt gemerkt hätte.


    Neulich habe ich wieder eine tolle Frau kennen gelernt. Sie war lustig, intelligent und wunderschön. Ihre Augen leuchteten ständig, und sie konnte so hinreißend lieb lachen, dass alle anderen mitlachen mussten. Ich redete ein wenig mit ihr und schaffte es gerade noch, nach ihrem Namen zu fragen, dann war sie auch schon weg. Ein paar Tage später habe ich sie zufällig in der Stadt getroffen. An ihrer Seite klebte einer von diesen großen, blonden Spaßvogeltypen, die locker sind und ständig Witze machen können. Ich beneide diese Männer. Wir stiegen in dieselbe Straßenbahn, und sie lud mich ein, doch mit in einen Club zu kommen. Von da an nutzte ich jede Minute, in denen der Spaßvogel nicht zu seinen schlecht getarnten Fummelattacken ansetzte. Woher kommst du? Was studierst du? Meine Fragen kamen hölzern, aus meinem Mund quollen nur Langweilersätze. Nichts, was einen besonderen Moment hätte schaffen können.


    Als wir auf der Party ankamen, ging der große Blonde gleich in die Offensive. Er zappelte wie ein Duracell-Hase auf der Tanzfläche, sie zappelte zurück. Dabei schauten sich die beiden tief in die Augen. Ich sah mir das Elend aus sicherer Distanz von einem Sessel aus an und trank in einer halben Stunde drei Flaschen Bier leer. Schließlich hatte ich genug und wollte gehen. Der Spaßvogel war gerade auf der Toilette. Meine Traumfrau stand da, ausnahmsweise allein, sie hatte ein leeres Longdrinkglas in der Hand. Du willst schon gehen?, fragte sie mich mit glasigen Augen und einer Spur alkoholisch-dramatischer Enttäuschung in der Stimme. Ich bat sie um ihre E-Mail-Adresse und bekam sie auch. Dann nahm sie mich in den Arm. Sie drückte mich fest an sich, ich vergrub meine Nase in ihrer Schulter. Sie roch so unheimlich schön nach Mädchen. Ich habe diese Sekunden wie wahnsinnig aufgesogen und genossen. Schließlich löste sie die Umarmung und ging zurück zu ihrem Begleiter, der schon unruhig auf sie wartete. Dabei schenkte sie mir noch ein Lächeln.


    Am nächsten Tag schrieb ich ihr. Dass es schön war, sie getroffen zu haben. Dass ich mich freuen würde, sie noch einmal zu sehen. Jetzt, zehn Stunden später, hat sie mir geantwortet. Sie habe schon vollkommen vergessen, jemandem gestern Abend ihre Adresse gegeben zu haben. Viele Grüße noch. Ich klappe meinen Laptop zu und bin wieder allein. Vielleicht gehe ich jetzt raus und laufe ein wenig ziellos durch die Gegend. Genau das ist meine Geschichte.

  • Was solls?
    Denn ich bin 38 und hatte auch noch nie eine Beziehung, glaube aber inzwischen, dass ich dann in meinem Leben auch keine Beziehung mehr haben und suchen sollte.
    Das Alleinleben ist zwar schrecklich, aber wenn man den Zug verpasst hat, hat man wohl Pech gehabt.

  • an0N_1291095799z

    Für Neuanfang zu spät ...
    Meine Freizeit kann ich schon ganz gut füllen. Schade nur, dass ich das seit über 10 Jahren allein mache, weil es keine zu mir passende Partnerin gibt bzw. sich nicht findet.
    Berlin ist eine der anonymsten und lebensfeindlichsten Städte überhaupt. Das wird jeder bestätigen, der von einem anderen Ort dorthin ziehen musste.
    Ich würde am liebsten in einem kleinen Dorf leben, mit kleinem Haus und großem Naturgarten (vielleicht auch als Zweitwohnsitz auf dem Lande). Aber nicht allein.
    Wegziehen kann ich hier nicht, da ich in meinem Job inzwischen so stark spezialisiert bin, dass ich wohl die nächsten 25 Jahre hier bleiben muss.
    Leider eine ziemlich traurige und sinnlose Lebensperspektive ...

    • Wochenenden und Urlaub sind auch für mich ein Graus
      An eine Partnerin hätte ich ziemlich hohe Ansprüche - und dass ich als Mann mit 38 da ohnehin keine Chance habe, suche ich erst gar nicht.
      Allerdings hatte ich auch in den letzten rund 10 Jahren (solange ich in Berlin lebe) keine Beziehung und bin es daher gewohnt, auf mich selbst angewiesen zu sein. Wenn man in einer solchen Großstadt lebt, dann ist die Welt um einen herum absolut tot, d.h. ob die anonyme Masse der um einen herumlaufenden Personen nun real vorhanden ist oder nicht, das ist völlig belanglos. Meine Erfahrung ist, dass man in einer Großstadt nicht als Mensch wahrgenommen wird, man bewegt sich quasi wie ein Geist. Egal ob man in der Disco ist, im Supermarkt oder sonst wo. Das ist meine Erfahrung. Ich muss hier berufsbedingt leben - traurig aber wahr.
      Mein Job ist o.k., anspruchsvoll, interessant, gut bezahlt, viel Verantwortung, auch viel Kommunikation (aber zu 99% nur geschäftlich), gutes Betriebsklima.
      Außerhalb des Berufs gibt es aber nichts und niemanden. Man lebt eben wirklich allein vor sich hin, ist nicht mehr als ein Rädchen im kapitalistischen System. Wochenenden und Urlaub sind darum das große Problem.
      Alleine irgendwo in den Urlaub zu fahren, damit habe ich extrem schlechte Erfahrungen gemacht.
      Also mache ich in der Freizeit lange Radtouren, fahre irgendwo mit dem Auto hin, gehe wandern, bringe mir seit letztem Wochenende selbst Inline-Skaten bei, lese in der Bibliothek, ... so geht die Zeit rum, Wochenende für Wochenende, Jahr für Jahr.
      Ob allerdings Leute mit Familie, mit Problemkindern, mit Beziehungsproblemen etc. wirklich glücklich sind? Hab da so meine Zweifel.
      Ich bin nur für mich selbst verantwortlich - und sonst für nichts und niemanden. Nach meinem subjektiven Zeitgefühl vergeht die Zeit extrem schnell - und darum ist es mir inzwischen auch egal, dass ein solches Leben ziemlich beschissen ist ...

      • Man kann auch ohne dem leben
        Ich habe in meinen 38 Lebensjahren vielleicht insgesamt nur 4 Monate in einer Beziehung gelebt, sonst war ich immer Single, die letzte Beziehung ist schon über 10 Jahre her und war auch die letzte. Man gewöhnt sich im Laufe der Jahre so an das Alleinsein, dass man beziehungsunfähig wird und vor Körperkontakt zurückschreckt. Man kann seinen Lebensschwerpunkt so wie ich im Beruf verankern, viel Sport treiben und sich mit anspruchsvollen akademischen Hobbys beschäftigen. Man kann auch so ein inneres Gleichgewicht finden, wobei der Lernprozess und der Weg dorthin nicht einfach ist. Bewusst einsam zu leben ist nichts für psychisch labile Menschen. Frauen wollen erobert werden, und das liegt mir einfach nicht. Es gibt außerdem viel zu wenig interessante Frauen - und um eine davon zu erobern, müsste man sich sprichwörtlich ein Bein ausreißen, was ich nie bereit war zu machen.

      • Zumindest kann ich Freitags bis 23 Uhr im Büro arbeiten, um das Single-Wochenende etwas zu verkürzen. Ab 17 Uhr ist Ruhe im Office und ich kann noch ein paar Stunden konzentriert arbeiten - bis einen die Security drängt zu gehen weil gleich die Alarmanlagen scharf gemacht werden müssen und die Server runtergefahren werden sollen. Dann beginnt bis Montagmorgen die gruselige Zeit der Großstadteinsamkeit. Was soll man als 38jähriger Single in einer so grausam anonymen Stadt wie z.B. Berlin dann machen? Gleichaltrige Freunde verbringen das Wochenende mit Familie oder Freundin, in der Disco zwischen 16jährigen Teens abzuhängen ist nichts mehr für mich, alleine ins Kino, Theater etc. das will ich nicht. Also werde ich wohl, wie die letzten Jahre auch, ein bisschen ziellos in der Stadt herumlaufen, vielleicht in der Bibliothek etwas Fachzeitschriften lesen, am Sonntag lange schlafen und joggen, vielleicht ein bisschen Fahrrad fahren. Es ist aber einfach so, dass sich ein Leben ohne Partner sinnlos und ohne jede Lebensqualität lebt. Mir graut es schon vor der Perspektive, demnächst wieder meinen Sommerurlaub allein verbringen zu müssen. Aber was solls. Man lebt zum Glück nicht ewig - und das ist wenigstens ein kleiner Lichtblick. ...

      • Läuft die Traumfrau einfach über den Weg?
        Das glaube ich nicht, denn da das in den letzten 7 Jahren nicht passiert ist, warum sollte es dann in Zukunft passieren. Ich habe auch nie auffällig zwanghaft gesucht, sondern vielmehr auf die Zufallsbegegnung gehofft - die es jedoch nach meiner Erfahrung in solch anonymen Großstädten gar nicht gibt.
        Außerdem ist es mit 38 Jahren extrem schwierig überhaupt Kontakt zu einer Frau zu knüpfen. So um die 30 kann man übers Internet durchaus noch jemanden kennenlernen, aber mit 38 meldet sich niemand mehr. Das ist meine Erfahrung.
        Andererseits sage ich mir, was solls. Ich habe einen gut bezahlten Job, bin gesund, habe keine Verantwortung für eine Familie etc. Man muss wohl besser lernen, mit der Großstadteinsamkeit irgendwie klar zu kommen.

        • Ich bin 38 Jahre alt, ein sportlicher und meine auch gutaussehender Mann mit Uniabschluss und gutem Job. Ich musste 2001 leider beruflich nach Berlin ziehen und habe schnell gespürt, dass dies wohl die anonymste Stadt in Deutschland ist, wo es praktisch unmöglich ist, eine Frau kennenzulernen die zu mir passen würde und meinen Vorstellungen entspricht.
          Discos: keine Möglichkeiten, wobei man, wenn man dort mit knapp 40 reingeht, also mehr als doppelt so alt ist wie der Durchschnittsgast - teilweise schon eigenartig angeschaut wird.
          Internet: Reine Zeitverschwendung, die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu werden ist wohl größer als dort eine passende Partnerin zu finden.
          Nachdem ich inzwischen 7 lange Jahre ein echt Berliner Single bin, habe ich mir ja eigentlich schon selbst bewiesen, dass man dauerhaft als Single leben kann - eine Alternative gibt es wohl auch gar nicht.
          Ich habe daher jetzt die "Suche" ganz aufgegeben und werde versuchen, aus meiner Freizeit allein das beste zu machen. Keine Ahnung ob dieser Weg der richtige ist, aber eine unendliche Suche zehrt einen psychisch auf - und da glaube ich, sollte man doch irgendwann mal einen Schlussstrich ziehen und sich auf ein dauerhaftes Singleleben einstellen.
          Vielleicht hat der eine oder andere hier für sich ja auch schon diesen Schlussstrich gezogen - und kann vielleicht sagen, ob ein solcher Schlussstrich oder die ewige Sucherei die richtige Entscheidung ist.