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birga_12503997

  • 12. Sept 2017
  • Beitritt 30. Aug 2012
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  • Ich
    Ich stupse das Thema noch einmal hoch.. vielleicht möchte sich ja noch jemand anschließen :)

  • Anti- Essstörungs- Forum
    Hey Mädels! :)


    Ich selbst bin seit 1,5 Jahren in einem kleinem Forum, wo wir alle zusammen gegen Essstörungen kämpfen. Es sind verschiedene Formen dabei und verschiedene Altersgruppen (Die jüngste derzeit ist glaube ich 18, die älteste 32)
    Wir sind ein sehr familiäres Forum und nehmen das ganze Thema sehr ernst :)
    Und im Zweifelsfall sind wir immer füreinander da.
    Wir sind eindeutig anti- ana/mia eingestellt und erwarten, dass die Mitglieder das genauso sehen! Das bedeutet nicht, dass man die Rückfall- gedanken für sich behalten muss; wir haben da speziell Forenbereiche für.
    Doch es sollte allen klar sein, dass wir gegen die Krankheit und FÜR das Leben kämpfen!


    Falls ihr wirklich dauerhaft dagegen ankämpfen möchtet und es ernst meint, könnt ihr euch ja gerne bei uns vorstellen!


    www.stop-dreaming.de.vu


    Falls ihr Interesse habt (und auch sonst wer das hier liest), könnt ihr euch gerne bei uns vorstellen. Wenn wir denken dass ihr zu uns passt, kommt ihr in die Probezeit und wenn ihr die auch übersteht, bekommt ihr Zugriff auf alle Themen und könnt euch voll austoben :)


    Alles Liebe,
    Nen

  • Hrrm
    Ich hatte eigentlich irgendwo noch Klinikvorgaben rumfliegen, die finde ich aber leider nicht mehr :shy:


    Ich persönlich habe ein großes Problem mit Portionen. Mir hat da diese Liste geholfen (auch wenn es nicht für ESler ist.. aber vielleicht ist es gerade deswegen gut?)


    http://www.chefkoch.de/magazin/artikel/117,0/Chefkoch/Einkaufsplanung.html


    Und um noch deine konkreten Fragen da aufzugreifen;
    soweit ich weiß, entspricht 1 Brötchen 2 Brotscheiben. Du musst dir das Brötchen einfach als 2 Brötchenhälften denken. 1 Brötchenhälfte entspricht 1 Scheibe Brot. (Das so grob; es kommt natürlich noch etwas drauf an, weil es kleine und große Brote gibt)


    Also, ich finde es gut dass du von Zahlen etc wegkommen willst und weiß dementsprechend auch nicht 100% ob die Seite die ich dir gelinkt habe, sinnvoll ist. Du musst sie natürlich nicht benutzen.
    Mir hat es damals nur geholfen, das einmal abzuwiegen und mir dadurch halt optisch ein Bild davon zu machen, was "eine normale Portion" ist. Du musst dann natürlich darauf achten, wenn du in Zukunft nicht wiegst oder so, dass du nicht (unbewusst) die Portionen plötzlich immer kleiner werden lässt :D


    Alles Gute! Falls ich die Klinikvorgaben finde, poste ich sie nachträglich. Es waren auf jeden Fall 3 Hauptmahlzeiten und 2 Snacks. Daran kannst du dich ja vielleicht auch orientieren :)

    • Zwei Dinge
      Da kann ich dir zwei Dinge zu sagen :)


      1.) Du brauchst Bauchmuskeln! Crunches sind zwar schon ein netter Rat, die allein reichen aber nicht weil es mehrere Bauchmuskeln gibt die man trainieren muss und diese nur 1 Gruppe davon trainieren würden.


      Machst du denn überhaupt schon Sport? Wenn ja, was für welchen? Solltest du ins Fitnessstudio gehen, würde ich mal einen Trainer fragen, welche Geräte er dir für effektive Bauchübungen empfehlen würde (je nachdem wo dein Trainingslevel ist, ggf. mit Gewichten, weils effektiver ist)


      2.) Kann es sein, dass du aufgebläht bist! Bei 50kg dürftest du wirklich keinesfalls einen Bauch haben. Eine Freundin von mir ist 5cm kleiner bei selbem Gewicht und sie ist schon ultra dünn :)


      Wenn du also aussiehst als wärst du schwanger (und ich geh jetzt mal davon aus dass das nicht nur deine Wahrnehmung ist, denn wenn das so wäre, kann ich dazu keine Tipps geben ausser sprich mit jemandem darüber!);


      dann isst du etwas, was du nicht gut verträgst (ggf. Laktose- Unverträglichkeit, Gluten- Unverträglichkeit oder irgend eine andere ggf. bisher unbekannte Allergie?)
      Hast du denn irgendwelche Beschwerden was Magen/Darmbereich angeht? Blähungen, starkes Völlegefühl Bauchschmerzen oder so etwas?
      Falls ja, würde ich schauen ob man es abchecken lassen kann, beim Hausarzt/Gastroenterologen.


      Falls nein, isst du vielleicht einfach "nur so" aufblähende Lebensmittel die dir dieses Gefühl geben (kann schon ganz simpel von zuviel Kohlensäure passieren!). Wenn es dich sehr stört, müsstest du über ne Ernähungsumstellung nachdenken. Da du ja auch geschrieben hast dass du eben "manchmal" aussiehst als wärst du schwanger, klingt das sehr danach, dass du einfach ab und zu aufgebläht bist. Ich nehme nämlich mal an, wenn du abends mal nichts isst bzw sehr früh zu abend isst, du dich dann morgens vor dem Frühstück nicht unbedingt so fühlst?



      Sind jetzt alles nur Vermutungen, ich hoffe es konnte trotzdem irgendwie helfen.
      Lange Rede kurzer Sinn: Eine Diät hast du definitiv nicht nötig, du kannst höchstens den Bauch trainieren (Körpertraining ist prinzipiell zu empfehlen :P ) und ggf. deine Ernährung ein wenig anpassen.


      Viel Erfolg noch! :)

    • Nur um eins klarzustellen
      Ich weiß nicht inwieweit es dir klar ist, aber vielleicht tut es ja auch nochmal gut, das so eindeutig zu hören:


      Ich weiß das ist ein schwieriger Prozess, aber ich möchte dich nur noch einmal daran erinnern/dir klar machen, dass nichts "falsch" mit dir ist oder ähnliches. Es ist legitim sich so zu fühlen und es ist in Ordnung!
      Und selbst falls dein Umfeld darauf nicht so positiv reagieren sollte wie man es sich wünschen sollte (das tut mir sehr leid für dich!) - das bedeutet nicht, dass du dich auf ewig verstecken musst. Oder sollst.


      Ich rate dir, wenn du die Möglichkeit hast; Such dir einen Therapeuten!! Das wird auf langfristige Sicht sowieso notwendig sein. Versteh mich nicht falsch, falls du tatsächlich trans* sein solltest, ist das keine 'Krankheit'. Es ist trotzdem schwierig und allein was dein Umfeld betrifft, brauchst du ganz eindeutig unterstützung.
      Ausserdem kann eine Therapie dir eventuell helfen herauszufinden, wie es weitergehen soll.


      Klar ist, du brauchst Leute, die dich unterstützen. Und das hast du auch verdient!! DU bist nicht allein mit diesen Gefühlen und es ist total in Ordnung, sich so zu fühlen!!


      Ich rate dir, versuch dich im Internet ein wenig mehr zu informieren und ggf. mit anderen auszutauschen, die vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben und dir eine Stütze sein können bzw. dir Tipps geben können, wie du jetzt am besten durchhälst.


      Es ist traurig, dass dieses Thema in unserer Gesellschaft noch so ein riesiges Tabu ist und stigmatisiert..
      Aber das bedeutet nicht, dass dein Leben ruiniert ist. Leider kommen Suizidgedanken bei dieser Thematik nicht selten auf- aber du bist nicht allein!! Und du kannst es schaffen!


      ich wünsche dir alles, alles Gute :)

    • Mh
      Da widerspreche ich aber. Lust auf etwas haben bedeutet nicht zwangsläufig Hunger zu haben!


      Sicher kann es auch damit zu tun haben, dass der Körper Energie benötigt. Aber eben diese Tafel Schokolade beim Fernsehen ist oft einfach nur eine schlechte Angewohnheit, die man sich ankonditioniert hat und die überhaupt nichts mehr mit Bedarf zu tun hat.
      Da muss man sich schlicht mit Bewusstsein "umerziehen" - wenn man das möchte, versteht sich :)

    • Ich mach mit!
      21, derzeit bei ca 63kg bei einer Größe von 165cm. Und ich möchte auch unbedingt unter die 60kg Marke!
      Wer sich motivieren und austauschen mag, darf mir gern schreiben. Ich bin so frei und schreib euch dreien hier auch mal :D

    • Kleiner Zusatz
      Du hast geschrieben "Wie kann ich "nein" sagen (gemein sein) ohne gehasst zu werden? Ohne Schuldgefühle?"


      und ich glaube, genau in dieser Denkweise liegt der Knackpunkt. Denn man ist NICHT automatisch gemein, nur weil man nein sagt!
      Und deswegen ist es auch total überflüssig, deswegen Schuldgefühle zu haben! :)



      Ich war früher selbst so ein Mensch, der es bloß allen Recht machen will und hab ewig lang Probleme damit gehabt, egoistischer zu sein. Dabei ist Egoismus überhaupt nichts schlimmes, denn das heisst nicht automatisch, dass man andere verletzt!


      Das wird nicht von heute auf morgen funktionieren, ich persönlich hab auch oft die Sorge, dass bei einem Gespräch doch was falsch rübergekommen ist oder so.


      Aber das kann man üben und es wird auch besser, bestimmt!
      Jeder darf eine eigene Meinung haben und andere sollten nicht in der Lage sein, dich zu etwas zwingen zu können oder dich eben auszunutzen.


      Wenn das nächste Mal eine Situation eintritt, wo du gern nein sagen würdest, versuch das ganze mal objektiv zu betrachten. Also , was würdest du als aussenstehender sagen, wenn dudie Situation sehen würdest, ohne die Leute näher zu kennen?


      Dazu muss ich auch sagen: Es gibt manchmal Leute, die hat man um sich, die tun einem aber eigentlich gar nicht gut. Es könnte sein, dass du das mit der Zeit dann stärker wahrnimmt (wenn du selbst nämlich schn sagst, du wirst gerne mal ausgenutzt, könnte ich mir gut vorstellen dass du vielleicht ein, zwei Freunde hast, die gar keine so guten Freunde sind).
      Sollte das passieren, will ich dir auch hier das schlechte Gewissen nehmen, falls du dich dazu entschließt, diese Leute nicht mehr an deinem Leben teilhaben zu lassen:
      Das ist okay!
      Niemand muss "Freunde" haben, die einem mehr nehmen, als es gut tut! Eine Freundschaft sollte gleichberechtigt sein.


      Und selbst wenn es andere anfangs vielleicht irritieren könnte wenn du anfängst "nein" zu sagen- das wird öfter hingenommen und akzeptiert, als man vielleicht denkt!


      (Wenn es dich beruhigt, kannst du dir ja nochmal überlegen, warum genau du in dem Moment "nein" sagen willst. dabei brauchst/sollst du deine Gedanken nicht zu bewerten, es reicht zB schon, wenn du einfach keine Lust hast, für etwas Zeit zu opfern wo du eigentlich keine rein investieren willst! Es geht nur darum dich selbst innerlich zu stärken, dass du es nicht willst und du auch DAS RECHT hast, es nicht zu wollen!)


      Viel Erfolg damit. Trau dich :!!!: :super:

    • urjasz_12088996

      :)
      Kann ich nur zustimmen! Ich habs immer wieder vorgeschoben, auch wenn zB keine Antwort von Therapeuten kam oder halt, dass keine Kapazität da ist..


      "ach ja, ich such wann anders wieder" "hat ja noch Zeit"...


      Keine Gute Einstellung! Bring's hinter dich ;) Am besten echt ein Datum setzen "Bis dahin hab ichs gesagt."
      Das wird schon wieder, keine Sorge! :)

    • elaine_11892913

      Klinikaufenthalte
      sind unterschiedlich; da muss aber auch ein Therapeut die Indikation dafür geben, dass einstationärer Aufenthalt nötig ist, und das nicht ambulant geregelt werden kann.
      Außerdem kann es sein, dass du einige Zeit auf einen Warteplatz warten musst.


      Wenn du das Schuljahr nicht wiederholen willst, besteht vielleicht die Möglichkeit, in den Sommerferien in eine Klinik zu gehen. Viel kürzer geht sowas nicht unbedingt.


      Mach dir nur bitte keine Illusionen; du bist nicht einfach so gesund, wenn du in einer Klinik warst :-/
      Und ich weiß nicht ob in deinem Fall eine Klinik bereits so ratsam wäre, weil man nicht unterschätzen darf, wie triggernd diese Umgebung sein kann.
      Der Konkurrenzkampf unter den Patienten kann hart sein.


      Ausserdem ist es in vielen Kliniken so, dass sie die magersüchtigen nur auf ein akzeptables Niveau kriegen, sodass sie körperlich gesehen überhaupt in der Lage sind, eine Therapie zu machen. Es gibt sicher auch einige Spezialkliniken, wo es nicht nur um die Gewichtszunahme geht, sondern auch um Therapie; da kann ich dir aber auch garantieren, dass das ne ganze Ecke länger dauern kann und du ggf das Schuljahr wiederholen müsstest.


      Meine erste Therapeutin wollte mich ursprünglich auch in eine Klinik stecken; ich hab abgelehnt (weil ich noch kränker geworden wäre, da bin ich sicher; und weil ich das Abitur hätte wiederholen müssen). Jetzt, zwei Jahrespäter, bin ich bei einer anderen Therapeutin und sie hat gesagt, dass bei mir keine Indikation für eine Klinik besteht.



      Deswegen, stress dich nicht zu sehr; kann sein dass du das ambulant gut hinkriegst, dann musst du dir wegen der Schule keine Sorgen machen! :-)

    • Nur ein kleiner Zusatz
      Und das sage ich nicht um dich zu belehren, sondern um dir zu zeigen, dass du damit nicht allein bist:



      "Außerdem bin ich nicht wie die meisten Magersüchtigen die garnicht essen oder nur auf einem Knäckebrot herumkauen.Ich liebe essen!Schokolade,Nudeln,Brötch en,Obst...alles..!!!Nur tu ich halt nur so viel essen ,dass ich immer ein bisschen abnehme."



      Der Punkt ist, unglaublich viele Essgestörte LIEBEN Essen. Irgendwann werden nur andere Gefühle (Angst, Schuld etc) zu groß, um diese Liebe zuzulassen!
      Ich habe inzwischen bestimmt zwei dutzend Leute kennen gelernt, die essgestört waren. Da war alles mögliche dabei. Magersucht (restriktiv und bulimisch), atypische bulimie, normale/typische bulimie, EDNOS (eating disorder not otherwise specified)..
      und von diesen über 20 Leuten kann ich dir nur eine einzige nennen, die Essen nicht liebt (was bei ihr aber auch eine krasse Trotzreaktion wegen ihrer Kindheit ist)


      Alle anderen: LIEBEN das Essen (ich auch!). Und genau das ist das Problem! Sie lieben das Essen so sehr, dass sie fürchten nicht aufhören zu können! Also versagen sie es sich lieber; denn gar nichts essen ist oftmals leichter, als nur ein bisschen davon zu essen.


      Das kennt man vielleicht, wenn man ne Tüte Chips vor sich hat; kaum wer hört von sich aus nach 1 handvoll auf.


      Während Bulimiker sich so ein Essen dann eben bei den Fressanfällen gönnen, neigen viele Magersüchtige dazu, immer restriktiver zu werden und sich solche Sachen immer weiter zu verbieten.


      NOCH isst du diese Sachen noch. Aber aus 100g Nudeln werden dann erst 70g, dann 50g, dann nur noch eine Gabel und irgendwann denkst du dir, kannst du dir diese eine Gabel Nudeln doch auch schenken.
      Und Schokolade.. vielleicht fängst du dann an, Schokoriegel etc zu horten und sie unter deinem Bett zu verstecken. "und wenn ich noch 2 kg abgenommen hab, dann gönne ich mir mal wieder einen Riegel!" - wozu es aber nicht kommen wird. man genießt zu sehr die falsche Stärke, der Lust versagen zu können - was in Wirklichkeit eigentlich eine Schwäche ist, aber das will man nicht sehen.



      Von dem was du beschreibst, hast du auf jeden Fall ein Problem. Und -noch- mag es bei dir vielleicht noch nicht -ganz- so extrem sein wie bei anderen Magersüchtigen- das sollte aber auch keine Aufforderung für dich sein, es erst so weit kommen zu lassen. Denn das geht schneller, als man denkt.


      Der Punkt ist, du brauchst auf jeden Fall Hilfe.
      Und ja, wenn du deinen Eltern davon erzählst, kannst du auch damit rechnen, dass du das alles in Zukunft nicht mehr einfach so verschleiern kannst.
      Aber ganz ehrlich? das ist auch GUT so!


      Erstens hast du Leute um dich herum denen du wichtig bist, die dir helfen wollen; dir helfen wollen, dir selbst zu helfen!! Und wenn du Glück hast, verstehen sie dich auch noch :)


      Gegen sowas anzukämpfen ist verdammt hart. Das was du fühlst wenn du isst zu überwinden wird ein Kampf. Das ist so, als wäre man mit dem Kopf unter Wasser und die Lungen schreien nach Luft und wollen atmen, aber du weißt, du kannst nicht atmen, sonst kommt Wasser in die Lungen und du stirbst.


      So ähnlich ist das bei einer Essstörung. Es ist ein Fehler im Denken. Dein Körper BRAUCHT Nahrung, aber dein Kopf redet dir ein, dass es schlecht ist und du dich deswegen schlecht fühlen solltest.


      Ich weiß zwar nicht wie alt du bist, aber:


      Ich rate dir, professionelle Hilfe zu suchen. Gerade dann, falls du vor Weihnachten etc. nicht den Mut aufbringst, es deiner Familie zu sagen!!


      Es gibt Beratungsstellen, die sind anonym und auch zur Schweigepflicht verpflichtet (falls du deswegen angst hast, frag nochmal nach und vergewissere dich!). Du kannst ja einfach mal googlen, auf deine Stadt bezogen.


      Wenn du 15 Jahre oder älter bist, kannst du auch zu deinem Hausarzt gehen und dir eine Überweisung zu einem psychotherapeuten holen. Wenn du nämlich 15 oder älter bist, läuft das auch ohne das Wissen deiner Eltern ab.
      Wenn du jünger bist, brauchst du das Einverständnis von mindestens einem Elternteil.



      Auf langfristige Sicht wirst du deine Familie vermutlich sowieso einweihen müssen, weil du ihre Unterstützung und den Rückhalt gut gebrauchen kannst.
      Ich weiß, sowohl eine Essstörung als so depressive Gedanken sind verdammt fies und können einen total einnehmen, aber der Kampf dagegen lohnt sich, und man kann ihn gewinnen!


      Je eher du dich dem stellst, desto leichter wird es. Ich drück dir die Daumen, trau dich! Denn im Endeffekt bist du allein diejenige, die sich selbst helfen kann :)

    • Ich denke
      es hängt aber auch davon ab, was die Leute sonst essen. abgesehen von den FAs!


      Wenn jemand zb 1500-2000 kcal am Tag durch die normalen Mahlzeiten isst und dann noch ne FA von viell 5000 kcal hat, dann ist ein Untergewicht nicht so wahrscheinlich!


      Wenn die Bulimiker stark untergewichtig sind.. würd ich sagen, dass zumindest deren normale Mahlzeiten, wenn sie welche haben, kcal technisch nicht groß ausfallen. Ich nehme ausserdem mal an, dass sie tatsächlich ziemlich viel von ihrem Essen wieder loswerden (auch wenn es ja eig heisst, dass man maximal 50% der kcal wieder loswird)


      Ich hab aber auch das Gefühl, dass man das medizinisch gesehen einfach nicht 100% sagen kann.
      Dann spielt generell der Stoffwechsel noch ne große Rolle, vermutlich auch noch was genau man gegessen hat und all sowas..


      Ich hab selbst Bulimie und hab die Erfahrung gemacht, dass ich bei großen FAs mehr losgeworden bin als bei kleineren FAs. Mein Gewicht schwankte immer wieder um plus/minus 5kg, manchmal hatte ich das Gefühl, es ist egal was und wieviel ich esse und wieviel ich wieder loswerde, ich nehme trotzdem zu. oder ab. das entscheidet der Zufall :shock:


      Jedenfalls gibt es wirklich immer individuelle Komponenten. Wie kein Körper Fett ansetzt, wie dein Stoffwechsel läuft, ob du einen aktiven Lebensstil hast und und und.


      Achja und zum thema bulimische Anorexie:
      Zuerst einmal, man muss Gewichtstechnisch auf jeden Fall das Maß für Anorexie erfüllen, sonst passt es nicht (wenn man zb restriktive Anorexie hat, aber noch nicht so im Untergewicht ist, zählt das ja auch unter EDNOS (Eating Disorder not otherwise specified) soweit ich weiß)


      Und bei Anorexie gibts nunmal die restriktiven und die bulimischen Anorektiker (nach der Theorie; in der Praxis verwischt das natürlich mehr, dann haben restriktive alle paar Wochen/Monate dann auch mal Einbrüche oder so)


      bei bulimischer Anorexie haben die Betroffenen aber keine FAs, sondern erbrechen nur kleine bis normale Mengen. Dadurch erklärt sich dann auch das Untergewicht; wenn man nicht viel isst und das dann auch noch erbricht, bleibt man im Kaloriendefizit!
      Es gibt auch Gerüchte (ob das mit Studien nachgewiesen ist weiß ich nicht), dass viele der Betroffenen sogar dünner sind als bei der restriktiven Form. Sollte das der Fall sein, nehme ich an, dass das mit dem Stoffwechsel zu tun hat (vermutlich rutscht man dann nicht so in den Hungerstoffwechsel, was so im Untergewicht und bei so ner Ernährung durchaus schnell passieren kann)?
      Sind aber nur Vermutungen von mir..

    • anise_12282811

      :)
      Danke für den Tipp!


      Vor 2 Wochen gab es schonmal eine große Aussprache mit meinem Chef, wo er eigentlich sehr verständnisvoll wirkte und auch zugab, dass das alles nicht so rosig ist (weil ich auch Sachen abkriege, die ich gar nicht falsch gemacht hab etc.)


      Im Endeffekt war es nun so, dass es letzte Woche noch eine große Eskalation gab.. Es ging um ne Kleinigkeit, er hat so lang rumgeschrien bis mir irgendwann (zum ersten Mal) die Tränen gekommen sind, danach wurd er noch aufbrausender.. und ich danach für den Rest der Woche krankgeschrieben war.


      Gestern bin ich dann wieder zur Arbeit gekommen und bisher ist die Situation total ruhig. Mein Chef hat ansonsten nichts verlauten lassen.
      Es ist mir inzwischen auch egal, ob ich ein gutes oder schlechtes Zeugnis kriege (zurzeit rechne ich damit, dass er im Zeugnis verlauten lässt, dass ich nicht belastbar sei)- aber ich will das Praktikum um meinetwillen fertig machen.


      Ich will einfach nicht das Gefühl haben, dass mich sowas kleinkriegt. Es sind nur noch 2 Wochen (nicht mal :P ) und die zieh ich jetzt noch durch.
      Und danach kann ich mir freudestrahlend was neues suchen und weiß, ich bin weder darauf angewiesen noch muss ich da je wieder hin. Also passt für mich alles :D



      Falls das hier aber irgendwer liest, der in einer ähnlichen Situation steckt; Wenn es mehr als 2 Wochen gewesen wären, die noch vor mir wären, hätte ich gekündigt!!!
      In so einem Umfeld kann man nicht arbeiten. Gut, wenn es einem egal ist dass jemand cholerisch wird (d.h. hier rein, da raus), dann kann mans vielleicht tolerieren.


      Aber ich merk jetzt auch nochmal, dass alles was ich richtig oder sogar gut mache total untergeht (ich hör auch kein "Danke" oder "Gut gemacht", auch wenn ich Überstunden mache) und immer nur auf den Fehlern rumgehackt wird, die wirklich nie dramatisch waren bisher. Mal was falsch eingeheftet, ein Zettel noch nicht abgelegt oder sowas in der Art. Mir ist klar, dass auch solche Sachen den Ablauf stören bla bla- aber ganz ehrlich, wenn man Perfektion erwartet, sollte man keine Praktikanten ohne Aus- oder sonstige Vorbildung einstellen!


      Ich versuch mir grad immer wieder vor Augen zu halten, wieviel ich schon gelernt hab (hab ich tatsächlich viel!) und wieviel ich auch schon gut gemacht hab, und den Rest an mir abprallen zu lassen bis ich da raus bin. Das ist weder konstruktive Kritik, noch in sonstiger Weise ein Maßstab an dem ich mich messen müsste.



      Danke für deine Aufmerksamkeit und deine lieben Worte <3

    • saskia_12668041

      Ich würds wagen!
      Wenn das Vertrauensverhältnis stimmt, würde ich es wagen. Und immerhin hat sie ja auch schon etwas bemerkt, also wird sie es vermutlich nicht runterspielen oder ähnliches.


      Ich persönlich hab auch viele Monate/Jahre gebraucht, um nach und nach immer mehr Leute einzuweihen und ich muss zugeben, mir hats geholfen.
      Es war ne Überwindung. Ich hatte Angst verurteilt zu werden, ausgelacht zu werden oder keine Ahnung was.
      Gleichzeitig war es eine totale Erleichterung, sich nicht mehr so verstellen zu müssen.
      Und es hat mir dann auch geholfen, noch weiter Hilfe zu suchen.


      Hätte ich meine Freunde nicht eingeweiht, hätte ich bis heute keine Therapie angefangen, und sie fangen mich immer wieder auf, wenn ich in meine extremen Phasen rutsche.


      Reden hilft! Such dir Leute, die dich verstehen.
      Ich zum Beispiel hab mit "fremden" Leuten angefangen. Bekannten ausm Internet. Internetforen. Hab mir irgendwann ein Forum für Essstörungen gesucht. Eine Selbsthilfegruppe in meiner Stadt; anonym und doch Leute, die einen verstehen, die ähnliche Probleme haben.
      Dann hab ich mir die Therapie gesucht. Und danach hab ich nach und nach immer mehr Leute eingeweiht.


      Mit wem genau du anfängst, ist deine Entscheidung. Wenn du wem hast den du vertraust, könntest du die Person auch bitten, dich zu begleiten (sei es zum Arzt, zur Beratungsstelle oder was ähnliches)
      ich habs damals auch so gemacht- denn ich hätte den Arztbesuch ansonsten 100% abgesagt bzw zumindest das Thema nicht angesprochen!


      Rückhalt von aussen ist wichtig, egal wo du anfängst. Und ja, nicht immer reagieren alle verständnisvoll (in meiner Familie hab ich zB keinen direkten Rückhalt bekommen). Aber da muss man einfach ausprobieren. Nur weil eventuell eine Person nicht wie gewünscht reagiert, heisst es nicht, dass man automatisch von allen abgewiesen wird!


      Notfalls kannst du auch zB Vertrauenslehrer ansprechen; da würde ich mich nur vorher informieren, weil es sein kann, dass die dann die Pflicht haben, die Eltern einzuweihen, das weiß ich nicht genau.

    • dilwen_12924916

      <3
      Freut mich wenn ich helfen konnte!


      ich kenn solche Sachen halt von mir selbst.. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass du dir im Prinzip selbst im Weg stehst. Versteh mich nicht falsch, ich meine damit nicht dass du selbst Schuld bist- denn das bist du nicht!


      Es ist ärgerlich, aber auch hoffentlich was, woran du wirklich arbeiten kannst. Auch zB die Übungen für die Feinmotorik; sicher sind die auch ganz nett, aber in erster Linie geht es auch darum, dass du dich selbst einfach sicherer fühlst.


      "Übung macht den Meister" mag zwar stimmen und ist auch nett gemeint, aber in so einem Fall ist das, ehrlich gesagt, ein Scheiß Rat von jemandem, der keinen Bock hat sich weiter damit zu beschäftigen :roll:


      Weil wenn eben zB die Blockade schon so weit ist, dass du es ja gar nicht erst üben kannst weil deine Hände so zittern (und du eh nicht 398579 Übungsmöglichkeiten hast), dann bringt das einfach nicht viel!


      Und wenn du eben zB Mandalas malst oder was ähnliches, kannst du dabei eben vielleicht auch antesten, wie du deine Hand ruhig bekommst, wenn du es willst. Sei es durch 'Willenskraft', weil du dann deine Gedanken beruhigen kannst, oder durch aktive Techniken wie die Hand anders halten, kurz absetzen oder sowas in der Art.


      Denn erst durch sowas gewinnst du wieder Oberhand in der Situation (und darum geht es ja, wenn man sich in einer Situation befindet, die einen überfordert! Man muss einen weg finden, wie man das meistern kann; selbst wenn 'andere das doch einfach so schaffen'. Denn nein, es geht nicht um andere und es geht nicht einmal darum, ob dein Problem "berechtigt" ist oder "du es schon können müsstest", dann gehts darum zu sehen, woran hapert es!


      und bei dir scheitert es eben nicht am Fachwissen. Darum hoff ich echt, dass du irgendwie einen Weg findest, durch den du das Gefühl hast, die Kontrolle über die Situation zu kriegen. Denn DANN wirst du es auch hinkriegen und wenn du DANN noch ein paar Mal üben kannst, bin ich sicher wird es wirklic ein Klacks für dich ;)


      Ich drück dir die Daumen! Und keine Sorge, das wird schon, ich glaub an dich (und du willst mir doch nicht unterstellen, dass ich mich irre? :razz: )

    • Das Stückchen Stollen
      wird dich schon nicht runterreissen.


      Aber achte bitte darauf, dich ausgewogen zu ernähren und vorallem genug zu Essen!


      Denn wenn ich das mal so zusammenzähle:


      250g Magerquark + 1 Apfel
      1 Stück Stollen
      1 Portion Hähnchen, Gemüse und Nudeln


      Sorry, aber so hältst du das doch nicht dauerhaft durch! Dass du aktiv Sport machst, ist schonmal super, aber du ernährst dich echt zu einseitig!
      Versuch, mindestens 2 Liter am Tag zu trinken. Wasser und ungesüßter Tee sind super; auch selbstgemachte Fruchtschorlen sind gut. Von Diätdrinks kann ich nur abraten.


      Um mal bei dem zu bleiben, was du an dem Tag gegessen hast/hättest:
      Allein kcal technisch ist das schon zu wenig. Ja, um abzunehmen brauchst du ein Kcal Defizit, aber wenn dein kcal Defizit zu hoch ist, läufst du Gefahr, in den Hungerstoffwechsel zu rutschen! Was bedeutet das? Dein Stoffwechsel fährt runter und dein Körper baut Muskeln ab, keine Fettzellen. Das ist sowohl kontraproduktiv für dein Training als auch für die Fettabnahme, denn darum geht es dir ja! Du willst FETT abbauen, nicht MUSKELN!


      Also, je nachdem wie das Hähnchen zubereitet wird, ist das sowieso nicht sonderlich tragisch.
      Hähnchenbrust hat zb zwischen 100-150 kcal pro 100g und eine Brust hat typischerweise so 200g. Also gehen wir mal von großzügigen 250 kcal aus.
      Dazu eine Portion Nudeln.. 100g rohe Nudeln (300g gekochte, also schon ne nette Portion) haben ca 350 kcal.
      Dann vielleicht nochmal 100 kcal für das Gemüse oben drauf, sind wir insgesamt bei 700 kcal.


      Der Magerquark hat vielleicht 170 kcal, geben wir für den Apfel nochmal 80, wären zusammen 250 kcal.


      Also 250 kcal für das Frühstück, 700 für das Abendessen.
      Den Stollen einzuschätzen ist nun ziemlich schwer, das könnte irgendwas zwischen 200-400 kcal sein würde ich ganz grob schätzen (???)


      Also wäre das alles zusammen... sagen wir 1300 kcal.


      Werfen wir nun noch einmal einen Blick auf deine Angaben. Es gibt sogenannte BMR Rechner, mit denen du deinen Grundumsatz errechnen kannst. Die sind nicht total genau, aber ein guter Anhaltspunkt; diese Zahl sollte nicht unterschritten werden! Bei dir käme man auf mindestens 1550 kcal, wobei man bedenken muss, dass du bereits eine Weile Sport treibst, was bedeutet dass du Muskeln hast.


      Mehr Muskeln bedeutet, dass im Ruhezustand mehr kcal verbraucht werden.


      Ich weiß nicht wie deine Ernährung ansonsten aussieht, aber ich würde zu deutlich mehr Obst und Gemüse raten. Es sättigt, versorgt dich mit Nährstoffen und hat meist relativ wenige Kcal. Was den Stollen angeht; Ab und zu ist sowas absolut fraglos in Ordnung; ob du Erfolg mit dem Abnehmen haben wirst, wenn du das jeden Tag machst ist fraglich ;)


      Magerquark und Obst an sich ist auf jeden Fall schonmal super, überleg aber vielleicht, ob du ggf noch Haferflocken/anderes (möglichst nicht zuckerüberzogenes) Müsli hinzufügen willst, damit dich das länger satt hält und du auch Energie hast um dich in der Schule zu konzentrieren/Sport zu treiben.


      Aber am meisten erreichst du wirklich, wenn du ausgewogen und gesund isst. Ich würde dir definitiv empfehlen, wirklich Frühstück, Mittag- und Abendessen zu planen, und nur in Ausnahmen eine Mahlzeit durch zB Kuchen/Stollen zu ersetzen. Da finde ich es sinnvoller, eben ab und zu sich zb so ein Stück Stollen einfach zusätzlich zu gönnen, das bringt einen schließlich nicht um.


      Viel Erfolg noch :)

    • Also
      Möglich sein sollte es in der Regel schon.


      Ich weiß nicht aus welcher Gegend du kommst, aber an sich würde ich ganz simpel nach deiner Stadt und Psychotherapie googlen.


      Ich komme zB aus Münster und wir haben eine Psychotherapeutenkammer, wo man dann auch suchen kann (zB nach Geschlecht, welche Art der Therapie zB Verhaltenstherapie, und obs über Krankenkasse läuft)


      Kann sein dass das in anderen Städten anders geregelt wird, aber solte gehen.


      zum Thema ob es die Kasse bezahlt; Also, es kursiert das Gerücht, dass man nach angefangener Therapie erstmal 2 Jahre warten muss, bis man wieder eine Therapie starten darf. Laut meinen Informationen ist diese Info allerdings falsch. Es kann sein, dass es deutlich komplizierter wird es zu beantragen, weswegen eventuell einige Therapeuten nicht unbedingt zustimmen wollen. Und es kann gut sein, dass du dich auf Wartezeit einstellen musst.


      Bei einigen kannst du anrufen, einigen musst du auf den AB sprechen weil sie keine Sprechzeit haben, manchmal gehts auch per Email (was praktisch ist, weil du dan ndeinen Fall genauer schildern kannst). Ich würde dir raten, dich bei möglichst vielen Leuten zu melden und dann zu schauen, wo du möglichst schnell reinkommst bzw wo du dich eben auch wohl fühlst.


      Es gibt ja diese 5 Probe- Sitzungen welche man immer hat, und da darf man auch zu mehreren Therapeuten gleichzeitig gehen. Aber du musst dich dann natürlich entscheiden, mit wem du letztlich arbeiten willst.


      Also, am besten rumfragen, ggf auf Wartelisten setzen lassen und schauen was du für Antworten bekommst. Viel Glück <3

    • Schwierig
      Hallo liebes Mädchen;


      zuerst einmal finde ich es gut, dass du dich alldem stellen willstz. Ich weiß, gerade nach einer so langen Zeit ist das wirklich nicht leicht.


      Darf ich fragen, in was für einem Bereich du arbeitest? Ich habe zwar an sich nicht viel Erfahrung damit, weiß aber, dass verschiedene arbeitsbereiche damit unterschiedlich umgehen (wobei da auch immer eine nicht kalkulierbare menschliche Komponente mitspielt; könnte sein, dass dein Chef total verständnisvoll reagiert, doch könnte natürlich genauso sein, dass dadurch noch mehr Probleme aufgewirbelt werden).



      Gerade wenn die Bulimie bereits so lange vorherrscht, würde ich dir durchaus zu einer stationären Therapie raten. Aber da musst du zwei Punkte bedenken.


      Erstens; du musst trotz allem natürlich mit einer Wartezeit rechnen, teilweise mehrere Monate, und auch danach wird eine ambulante Therapie unumgänglich sein.


      Ich weiß auch nicht, inwieweit es möglich ist, eine stationäre Therapie einzugehen, bevor man nicht eine ambulante Therapie hatte. Ein Therapeut müsste sich da soweit ich weiß dann eben deutlich für aussprechen, zB wegen körperlicher Symptomatik, sodass du erstmal genug aufgepäppelt werden musst, um die Therapie starten zu können. Doch auch da läuft es dann eher so, dass in der Klinik der Fokus auf dem Essen/dem Gewicht liegt und weniger auf einer Psychotherapie.



      Zweitens; wie genau kommst du auf die 6 Wochen? Bzw hoffe ich, dass du nicht denkst dass du das innerhalb von 6 Wochen geregelt bekommst. Ich möchte wirklich nicht gemein sein oder irgendwie sowas, nur mach dir bitte nicht zu unrealistische Hoffnungen. Du hast einen steinigen Weg vor dir. Es ist super dass du dir Hilfe holen möchtest, dass ist der erste Schritt und absolut essentiell.


      Nur stell dich bitte auch darauf ein, dass selbst wenn du stationär gehst, du nach diesem Aufenthalt nicht "geheilt" sein wirst. Vorallem, wenn die Bulimie schon so viele Jahre vorherrscht!


      Ich würde mich auf jeden Fall an einen Therapeuten und/oder eine Beratungsstelle wenden, damit du sie über deinen individuellen Fall informieren kannst und angemessene Vorschläge bekommst. Denn vielleicht findet sich ja doch ein Weg, um in den Alltag irgendwie eine Therapie zu integrieren. Ich drücke dir jedenfalls die Daumen!


      Liebe Grüße,
      Nenshali

      • Zwei Dinge
        Erstens: Es ist keine Schwäche, nach Hilfe zu fragen. Was du hast, ist weder Charakterschwäche noch Disziplinlosigkeit. Du hoffst vielleicht, dein Verhalten und dein Gewicht kontrollieren zu können, und wenn du "nur die Essanfälle in den Griff bekommst, wird das alles funktionieren."


        Glaub mir- das wird nicht passieren. Die Chancen, dass du das allein in den Griff bekommst, sind extrem klein. Wenn du nichts unternimmst, wirst du nur immer weiter die Spirale runterrutschen und kommst da nicht alleine raus. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede, denn bei mir ist es ähnlich abgelaufen und ich war mir IMMER sicher, dass ich das schon wieder hinkriege, irgendwie.


        Bitte informier dich über Beratungsstellen in deiner Stadt! Dort kannst du dich in der Regel anonym melden, falls du nicht möchtest, dass deine Eltern das mitkriegen.


        Was eine Psychotherapie betrifft; auch da ist es, da du bereits 15 Jahre alt bist, in der Regel möglich, dass ohne elterliches Wissen zu beantragen etc. Es wird zwar schwierig ohne das Wissen und die Unterstützung der Eltern, doch falls du da irgend welche Bedenken hast, will ich nur dass du weißt dass die Möglichkeit besteht.


        Ich weiß für dich dreht sich derzeit alles um Essen. Aber soll ich dir was verraten? Darum geht es eigentlich überhaupt nicht, auch wenn dir das vielleicht gerade nicht bewusst ist.


        Es geht nicht darum ob du dünn(er) bist oder nicht. Es geht um Kontrolle. Es geht um Macht. Es geht darum, selbst zu entscheiden, vorallem dann wenn einem das Leben unfair und riesig erscheint und wenn man das Gefühl hat, sonst überall die Kontrolle zu verlieren. Wenigstens den eigenen Körper will man doch irgendwie unter Kontrolle haben.


        Was ich damit sagen will ist, dass da vermutlich einige Probleme vorliegen, die viel tiefgehender sind, als du es vielleicht derzeit wahrnimmst. Und du bist die Einzige, die etwas dagegen unternehmen kann.
        Du bist die Einzige, die sich selbst helfen kann!


        Denn egal wieviel du abnimmst und egal was andere an Zwangsmaßnahmen ergreifen würden, trotz allem entscheidest letztendlich du.


        Zweitens: Es ist kein Schwächeakt, um Hilfe zu bitten.
        Im Gegenteil, es erfordert verdammt viel Mut und Stärke. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute sich gern einreden, dass sie es "allein schaffen" müssen oder wollen. Das ist eine noble Aussage, jedoch leider total missverstanden worden!


        Es geht nicht darum, dass du es allein schaffst. Es geht darum, dass du Verantwortung übernimmst.


        Es geht darum, dass du dich nicht versteckst, dich nicht klein machst und dich nicht ablenkst, indem du einfach 24/7 über Essen, Kalorien, Sport, Gewicht etc nachdenkst.


        Verantwortung übernehmen bedeutet auch sich einzugestehen, dass man Hilfe von aussen braucht. Das ist absolut legitim und ein ziemlich reifer, erwachsener Schritt. Doch nur du kannst ihn gehen. Niemand kann dich zwingen eine Therapie zu machen, denn wenn du sie nicht willst, wirst du gar nichts erreichen.


        Ich, die selbst seit Jahren an einer Essstörung leidet und mehrere Jahre gebraucht hat um den Mut aufzubringen sich professionelle Hilfe zu suchen kann dir nur raten; mach es dir nicht zu schwer. Mach dir dein Leben nicht damit kaputt. Das ist es nicht wert.


        Hör dir an, was Leute dazu zu sagen haben, die Ahnung haben. Lass dir Fragen stellen. Beantworte sie ehrlich. Vielleicht wirst du dich dann verstandener fühlen und diese kaputten Mechanismen erkennen und durchbrechen können.


        Und glaub mir, nichts ist so schön wie wenn man irgendwann in der Lage ist, ohne Selbsthass und Schuldgefühle einfach mal wieder Pizza als Mahlzeit essen zu können! ;)



        Wenn du weitere Beratung brauchst, kannst du dich auch jederzeit per PM melden, oder konkrete Fragen stellen. Ich wünsch dir alles gute! :)