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aseem_12659332

  • 21. Juli 2009
  • Beitritt 25. Mai 2006
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  • 1 beste Antwort
  • Aus eigener Erfahrung...
    ...kann ich sagen: Ja, ich kann mir das gut vorstellen, zwei Partnerinnen zu haben.
    Bei mir sieht es konkret so aus, dass ich mit meiner Frau seit 20 Jahren verheiratet bin. Wir haben gemeinsam zwei Kinder, ein Haus gebaut. Sie kümmert sich um Kinder, Haus und mich... Auch sexuell ist eigentlich alles ganz prima (so alle 2 Tage). Also eigentlich alles in bester Ordnung?!?
    Nein, denn in diese Beziehung konnte dennoch eine andere Frau einbrechen. Und zwar meine Ex-Freundin, mit der ich in Jugendzeiten zusammen war. Mit ihr verbindet mich eine "Seelenverwandtschaft". Wenn ich mit ihr zusammen bin bzw. mit ihr Mails austausche, dann spüre ich da eine intensive Verbindung, ein Kribbeln, das mir bei meiner Frau oft fehlt. Da ist eine gemeinsame Art, Dinge zu erleben. Da gibt es intensive Erinnerungen an scheinbar unwichtige Details. Da ist eine Vertrautheit.
    Meine Ex-Freundin lebt zwar in einer Partnerschaft und sie sagt ständig, dass sie diese (v.a. wegen der Kinder) nicht aufgeben will. Aber sie bringt immer häufiger und deutlicher zum Ausdruck, dass sie eigentlich darauf wartet, dass ich meine Ehe beende.
    Aber ganz ehrlich... das will und kann ich nicht. Ich liebe in gewisser Weise meine Frau. Ich könnte sie nicht verlassen. Aber ich liebe in gewisser Weise eben auch meine Ex-Freundin. Ich wünsche mir immer wieder, mit ihr eine Ebene zu finden, auf der wir das ausleben könnten. Nichts Sexuelles (wenngleich ich mir vorstellen könnte, mit ihr zu schlafen, sehne ich mich nicht wirklich danach). Einfach dieses Zeigen "Ich bin da, ich denke an Dich, ich begleite Dich gedanklich". Aber das ist ihr mal zu viel und mal zu wenig. Daher haben wir mal intensiven Kontakt, mal wochenlang gar keinen...
    Ich habe in den letzten Monaten gemerkt, dass mein Verstand mir immer wieder signalisiert hat, dass es so nicht geht. Sobald ich intensiven Kontakt mit meiner Ex hatte, war ich aggressiver meiner Frau gegenüber. So, als wollte ich mir einreden, dass es ja nicht sein kann und darf, zwei Frauen zu lieben. Im Innersten aber ist es so. Nur bin ich wohl so erzogen, so geprägt und von einer Gesellschaft umgeben, die "klare Fronten" erwartet. Ich würde gern beiden Frauen gegenüber offen sein. Letztlich akzeptiere ich ja auch, dass meine Ex ihre Beziehung lebt. Aber das scheint in unserer Gesellschaft nicht wirklich zu funktionieren...
    Also mein derzeitiges "Fazit": Ich suche bei meiner Ex wohl eine gewisse Tiefe des Austausches, den ich mit meiner Frau nicht habe. Aber das, was mir meine Frau gibt, will ich nicht missen und eigentlich ihr ein verlässlicher Ehemann sein.

    • an0N_1215352399z

      Darüber denke ich...
      ...zwar ab und zu nach, aber bin wohl ein zu großer Feigling... Was ich merke: Wenn meine Ex nicht so präsent ist, dann bin ich offener für die Beziehung zu meiner Frau und dann funktioniert das auch besser. Insoweit hat die Ex das Ganze "verschärft". Mit meiner Frau habe ich 2 Kinder und ein Haus - das verbindet. Im Alltag fühle ich mich an ihrer Seite oft einsam, ja. Aber ohne sie wäre ich noch einsamer. Es wäre wahrscheinlich richtig und vor allem fair, mich von meiner Frau zu trennen (unabhängig von der Ex). Aber das werde ich wahrscheinlich nie tun. Lieber so eine Frau als gar keine Frau... ja, ich weiß, dass das nicht gerade tolle Gedanken sind...

      • "Jetzt mit der Geliebten merke ich erst was ich vermisse"
        Du schreibst weiter unten "Jetzt mit der Geliebten merke ich erst was ich vermisse". Das kenne ich nur zu gut. Ich bin über 20 Jahre mit meiner Frau zusammen. Ich war nicht unglücklich, ich hätte nicht beschreiben, was fehlt. Aber es hat etwas gefehlt. Das Kribbeln, die Leidenschaft. Als ich dann vor zwei Jahren wieder in Kontakt zu meiner Ex-Freundin kam, hab ich genau das erlebt. Ich habe gemerkt, was ich bei meiner Frau vermisse. Tiefgründigen Austausch, gleiche Gedanken (wobei ich oft das Gefühl habe, meine Frau hat gar keine Gedanken...)...
        Zwischen meiner Ex und mir ist es in den letzten Jahren zu intensiven Mail-Kontakten, einigen heimlichen Treffen (wir wohnen inzwischen 250 km auseinander), Umarmungen und Küssen gekommen. Mehr nicht. Aber das hat gereicht, um mich mehrfach an den Punkt zu bringen, alles in Frage zu stellen. Aber ihr geht es wie Deiner Geliebten: Sie will sich von ihrem Partner (seit 16 Jahren zusammen) nicht trennen, will ihm nicht weh tun. Vor allem auch den Kindern (sie hat 2 eigene, 2 Pflegekinder) nicht. So hat bei uns derzeit die Vernunft die Oberhand: Wir haben keinen Kontakt derzeit. Aber ich denke jeden Tag an sie und frage mich, ob ich zurück kann in das "alte Leben" mit meiner Frau, das ich jahrelang ganz prima fand. Aber ich denke, ich habe zu viel gesehen von dem Glück, das tiefe emotionale Verbundenheit schaffen kann.


        Das ist jetzt vielleicht nicht so hilfreich für Dich...

        • Nur zu!
          Er hat angerufen, aber Du hast seine Anrufe verpasst?!? Na, das ist doch ein prima Aufhänger für ein Gespräch! Du rufst ihn an und sagst, dass Du seine Nummer auf dem Telefon gesehen hast. Und Du fragst, warum er angerufen hat. Schon bist Du den "schwarzen Peter" los. Dein "Aufhänger" fürs Gespräch ist also sein Anrufversuch. Und er kann Dir erklären, was er wollte... Aufdringlich ist das nicht. Schließlich sitzt er möglicherweise rum und denkt sich, dass er vielleicht zu aufdringlich wäre, wenn er sich jetzt schon wieder bei Dir melden würde. Nicht zuletzt: Er hatte angerufen, Du bist ja jetzt nur so höflich und fragst nach, was er wollte. Das ist definitiv nicht aufdringlich... Nur: Wenn Du es nicht tust, denkt er vielleicht, Du hast seine Nummer auf dem Handy gesehen und absichtlich nicht abgenommen... Also: Raus aus der Zwickmühle, ihn anrufen und schauen, was er von Dir wollte. Nur Mut!

          • Ich habe mich vor über 20 Jahren...
            ...von meiner Freundin getrennt (nach über 2,5 Jahren). Den Kontakt haben wir nie ganz verloren, aber letztlich hat jeder sein Leben gelebt. Als der Kontakt in den letzten anderthalb Jahren immer enger wurde, mussten wir uns eingestehen, dass die Liebe immer noch da ist. Eine ganz starke Verbundenheit. Wir würden sofort ein gemeinsames Leben beginnen. Wenn da nicht unsere Partner und insgesamt sechs Kinder wären. So haben wir unseren Kontakt jetzt abgebrochen, weil es einfach nicht auszuhalten ist... Ja, definitiv: Ich habe damals, vor über 20 Jahren, den größten Fehler meines Lebens gemacht...

          • Nicht drüber reden...
            ...ist der Rat, den Dir hier fast alle geben. Deine Frage aber war "Wie verarbeite ich eine Affäre?". Da hilft das nicht darüber reden nicht. Ich war in diesem Jahr häufiger in der Situation, dass ich dachte, meine Affäre wäre zu Ende (auch im Moment mal wieder), sie ist allerdings immer wieder neu belebt worden. Aber in den Phasen, in denen es zu Ende schien, habe ich mich auch gefragt, wie ich damit umgehe? Habe mich gefragt, wie mir das passieren konnte? Wie ich meiner Frau wieder so begegnen kann wie vorher (sie weiß einiges, aber nicht alles). In den Medien geht es nur darum, wie der/die Betrogene das erlebt - aber über die seelischen Nöte der Betrüger habe ich kaum etwas gefunden.


            Ich denke, das wichtigste ist, die Ursachen für die Affäre zu kennen. Sich darüber Gedanken zu machen, wie es dazu kommen konnte. Wenn Du das weißt, dann musst Du an diesen Ursachen arbeiten, sie versuchen, abzustellen. Damit es nicht wieder passiert.


            Die Gedanken an diese Affäre, die bleiben vielleicht ein Leben lang. Bei einem entsteht daraus die Sehnsucht, das wieder zu erleben. Beim anderen bleibt ein schlechtes Gewissen. Und andere erleben das wohl als Mahnung, dass sich das nicht wiederholen darf. Das scheinbar Verführerische entpuppt sich nämlich als zu groß und zu beherrschend, selbst wenn es vorbei ist. Meine "Ex-Affäre" hat das mal "Gefühlskater" genannt und ich finde, das trifft es gut. Es ist doch wie bei anderen Suchtmitteln: Im Moment der Einnahme tun sie gut. Aber was dann folgt ist oft mehr als übles Kopfweh...

            • Du schreibst...
              ...leider sehr wenig über Deine Ehe. Wie lange seid Ihr verheiratet? Habt Ihr Kinder? Was hat Euch verbunden? Warum hast Du ihn geheiratet?


              Solltest Du nicht darüber nachdenken, bevor Du an eine Trennung denkst? Dass sich Deine Ehe in der Zeit der Affäre verschlechtert hat, ist ja kein Wunder. Das erlebt wohl fast jeder Mensch, der sich auf eine Affäre einlässt. Ich auch. Sobald der Kontakt zu der "anderen Frau" intensiver wird, sehe ich die Fehler bei meiner Frau überdeutlich.


              Ich kenne das Gefühl, dass Du beschreibst, nur zu gut. Macht es Sinn, etwas aufzugeben, was man so vermisst? Das habe ich mich in den letzten Monaten ganz oft gefragt, weil es mir und meiner "Affäre" genauso geht. Und dennoch ständig die Vernunft siegt, dass die jeweiligen Beziehungen (und sechs betroffene Kinder) ein echtes Zusammensein nicht erlauben.


              Leider kann ich Dir nicht versprechen, dass dieses Vermissen nachlässt. Ich habe das Gegenteil erlebt (das Vermissen bleibt auch bei wochenlangem Nicht-Kontakt). Aber ich bin noch immer in der Phase, dass ich denke, es lohnt sich, um eine Ehe zu kämpfen. Ich tue das gezwungenerweise, weil meine "Affäre" ihren Partner und ihre Kinder nicht verlassen will. Aber in genau dieser Situation bist Du ja auch. Bevor Du so konsequent handelst und Dich von Deinem Mann trennst: Was verbindet Euch? Ist da wirklich keine Basis?

            • Nach ihren Worten...
              ...hat sie ihre ganz große Liebe aber gefunden...

              • Liebe Frauen hier: Bitte helft mir (männlich) doch mal, eine Frau zu verstehen. Sie ist 41 und lebt seit 17 Jahren mit einem Mann zusammen. Er ist der Vater eines ihrer zwei Kinder. Gemeinsam sind sind noch für zwei Pflegekinder verantwortlich. Sie hat ein Kind mit in die Beziehung gebracht. Sie sagt, als alleinerziehende Mutter sei sie damals "arm" gewesen. Sie beschreibt ihr heutiges Leben sehr angenehm: Sie wohnt im (großen) Haus ihres Partners, in dem alle Freiheiten herrschen, die man halt so hat im Gegensatz zu einer Mietwohnung. Sie genießt es, dass sie mehrmals im Jahr in Urlaub fahren können.
                Er ist Handwerker und selbstständig. Sie kümmert sich um die Kinder und gibt einige Sportkurse, mit denen sie ein wenig verdient. Aber nie genug, um diesen Lebensstandard allein haben zu können.
                Nun beschreibt sie mir ihre Partnerschaft als schwierig. Wirklich zusammen passen mit ihrem Partner tut sie nicht, sagt sie. Am Anfang sei große Dankbarkeit gewesen (er "rettete" sie aus der Armut), aber jetzt sei es nur noch eine Zweckgemeinschaft. Auch sexuell läuft sehr, sehr wenig.
                Alles in allem sieht sie in ihm einen "lieben Kerl", der sie nicht versteht. Sie ist sehr intelliktuell, er eben der Handwerker...
                Sie bleibt bei ihm - an erster Stelle nennt sie die Kinder als Grund (die allerdings manchen Streit mitkriegen). Und jetzt sprach sie mal recht offen über die Bedeutung der "Rahmenbedingungen" (Haus, wirtschaftliche Sicherheit, Urlaube). Ich bin da erschrocken, denn ich hätte sie nie so eingeschätzt, dass sie so etwas dem eigenen Glück überordnen würde. Sie ist in Sachen Liebe unglücklich mit ihm - bleibt aber bei ihm u.a. wegen dieser "Rahmenbedingungen".
                Könnt Ihr das nachvollziehen? Oder ist das ein "Hilfeschrei"?

              • Ein paar Fragen primär an die Frauen hier, die in einer Beziehung leben und mit einem Mann untreu sind, der ebenfalls in einer Beziehung lebt:


                - Weißt Du, ob Dein Geliebter Sex mit seiner Frau hat (obwohl er mit Dir zusammen ist)?


                - Wolltest Du das wissen? Oder wie ergab es sich, dass Du das erfahren hast?


                - Welche Gedanken löst das bei Dir aus? Wie gehst Du damit um?


                Ich würde mich sehr über Deine Gedanken zu diesen Fragen (oder was Du darüber hinaus noch schreiben magst) freuen!

              • Funktioniert wohl nicht...
                Ich denke nicht, dass das funktioniert. Die Gefühle brechen immer wieder durch. Leider schreibe ich da aus Erfahrung.
                Klar, neben den Gefühlen spielt die besondere Verbindung eine Rolle. Ich habe mit meiner Geliebten auch eine ganz ganz tolle Freundin verloren. Ein Mensch, der sich über mich Gedanken gemacht hat. Aber was war die Motivation, dass sie das getan hat? Es waren ihre Gefühle. Sollen die Gefühle eingesperrt werden, so wird auch das gegenseitige Interesse eingesperrt. Anders funktioniert es nicht.
                Ich für mich würde mir wünschen, wir hätten die Gefühle nie rausgelassen. Denn als "Seelenverwandte" war sie fast noch wertvoller wie als Geliebte. Denn da stießen wir immer und sofort an die Grenzen, an die Angst, an das schlechte Gewissen. Als es nur Freundschaft war, da konnte man wenigstens versuchen, den Partnern das zu erklären. Aber nach dem Eingeständnis von Gefühlen wieder zurück - das glaubt einem keiner (schon gar nicht die Ehefrau)...

              • loreen_12835901

                Du weißt
                offenbar wirklich, wovon Du schreibst... :-) Treffender lässt sich das leider nicht beschreiben!


                Oft habe ich nach Negativem bei ihr gesucht, um mir einzureden, dass sie ohnehin die Falsche für mich ist. Oder eine Böse. Oder eine Egoistische. Aber sie ist es nicht.


                Und ihr ging es auch oft so. Sie suchte eine zeitlang geradezu nach Negativem in Mails von mir. Aber nach Stunden oder wenigen Tagen war das auch "verraucht" und die Gefühle waren stark wie zuvor.


                Irgendwie gefällt mir die Vorstellung des gelegentlichen Kontakts immer besser... Alles andere haben wir ohnehin schon ausprobiert (viel Kontakt, kein Kontakt, nur schreiben, heimliche Treffen). Hat alles nicht geklappt. Am Ende stehen wir da mit unseren Gefühlen...

              • hazan_12263972

                Weil ich
                das damals nicht erkannt habe (als ich mit eben dieser Seelenverwandten in Jugendjahren zusammen war). Es waren mir Dinge in einer Beziehung wichtig, die mir heute nicht mehr so wichtig sind...

              • loreen_12835901

                Naja,
                wir sind ja beide in der gleichen Situation. Sie ist in einer Partnerschaft, ich bin verheiratet. Wir waren vor über 20 Jahren mal 2,5 Jahre zusammen...
                Insoweit ist es für uns beide sehr schwierig. Bei ihr ist das schlechte Gewissen ausgeprägter...
                So wie Du das schreibst, so geht es mir auch: Ich komme in einer langen Pause nicht mit dem Gedanken klar, dass sie aus meinem Leben verschwunden ist. Das kommt mir so widersinnig vor. Sich dann auszutauschen, das tut so gut.
                Wir haben beide in etwa die gleichen Probleme in unseren Partnerschaften: Unsere Partner lieben uns, wir wollen im Prinzip ja auch diese Partnerschaften leben. Aber die Gefühle füreinander sind sehr, sehr stark. Alle Versuche, den Kontakt abzubrechen, waren erfolglos. Und die Freude über den Kontakt war kurzzeitig immer riesengroß. Und das schlechte Gewissen (v.a. eben bei ihr) im Anschluss auch...

                • loreen_12835901

                  Das ist interessant...
                  ...was Du schreibst. Letztlich ist es nämlich das, was meine Seelenverwandte vorschlägt (ich bin übrigens ein Mann). Nur gelegentliche Mails und SMS. Sehen können wir uns ohnehin nur selten, weil wir weit auseinander wohnen.
                  Mein Gedanke ging halt weiter - und zu dem, was ich in meinem Beitrag schrieb. Also die totale Ehrlichkeit den Partnern gegenüber.
                  Sie hat nämlich das total schlechte Gewissen ihrem Partner gegenüber. Und ich habe das Gefühl, sie will dieses schlechte Gewissen einfach seltener haben - aber auf unseren Kontakt auch nicht verzichten. Ich könnte damit leben, wenn wir nur ab und zu Kontakt haben. Aber ich habe Angst, dass es entweder uns beide weiterhin unseren Partnern gegenüber "manipuliert" oder es weiterhin ein (zeitlich begrenztes) schlechtes Gewissen zumindest bei ihr auslöst...

                  • Eine Frage an diejenigen unter Euch, die schon einige Jahre mit ihrem Partner zusammen leben oder verheiratet sind: Stellt Euch vor, Euer Partner beichtet Euch, dass er sich in eine andere Frau/einen anderen Mann verliebt hat. Diese(r) Andere deckt einen Bereich, den ihr nicht abdecken könnt aufgrund Eurer Persönlichkeit (nehmt an: wenn Ihr ehrlich zu Euch selbst seid, müsst Ihr zugeben, dass das eine Schwäche von Euch ist). Nichts Körperliches, sondern eine Tiefe im Austausch. Eine "Seelenverwandtschaft" sozusagen. Gleichzeitig macht Euch Euer Partner klar, dass er an Eurer Beziehung unbedingt festhalten möchte. Dass er Euch schätzt. Dass er Euch als Vater bzw. Mutter Eurer Kinder schätzt. Dass er aber auch nichts dagegen tun kann, dass die Gedanken an diese(n) Andere(n) da sind. Und dass das nicht heimlich sein soll, sondern offen. Weil Heimlichkeit unehrlich ist. Und dann bittet Euch Euer Partner, damit einverstanden zu sein, dass er den Kontakt mit der/dem Anderen haben kann. In allererster Linie Mail-Kontakt. Nichts Körperliches. Könntet Ihr mit so etwas leben?

                  • Eine Frage an diejenigen unter Euch, die schon einige Jahre mit ihrem Partner zusammen leben oder verheiratet sind: Stellt Euch vor, Euer Partner beichtet Euch, dass er sich in eine andere Frau/einen anderen Mann verliebt hat. Diese(r) Andere deckt einen Bereich, den ihr nicht abdecken könnt aufgrund Eurer Persönlichkeit (nehmt an: wenn Ihr ehrlich zu Euch selbst seid, müsst Ihr zugeben, dass das eine Schwäche von Euch ist). Nichts Körperliches, sondern eine Tiefe im Austausch. Eine "Seelenverwandtschaft" sozusagen. Gleichzeitig macht Euch Euer Partner klar, dass er an Eurer Beziehung unbedingt festhalten möchte. Dass er Euch schätzt. Dass er Euch als Vater bzw. Mutter Eurer Kinder schätzt. Dass er aber auch nichts dagegen tun kann, dass die Gedanken an diese(n) Andere(n) da sind. Und dass das nicht heimlich sein soll, sondern offen. Weil Heimlichkeit unehrlich ist. Und dann bittet Euch Euer Partner, damit einverstanden zu sein, dass er den Kontakt mit der/dem Anderen haben kann. In allererster Linie Mail-Kontakt. Nichts Körperliches. Könntet Ihr mit so etwas leben?

                  • Ich kann das...
                    ...total gut verstehen! Mir geht das mit meiner Ex-Freundin so. Wir waren vor über 20 Jahren zusammen, leben beide in Partnerschaft bzw. Ehe. Wir hatten seit anderthalb Jahren wieder intensiven Kontakt. Erst freundschaftlich, später dann mit dem Eingeständnis von Gefühlen. Hätten wir keine Beziehungen, wir wären jetzt wohl wieder zusammen. Diese Beziehungen (und die Kinder) führten zum Einschalten der Vernunft. Mal bei ihr, mal bei mir: "Kann nicht sein, darf nicht sein". So haben wir zwar den Kontakt abgebrochen, aber gelegentlich halt doch noch...
                    Aus der Erfahrung, wie blöd und verfahren das ist, würde ich Dir sagen: Wenn Ihr beide (also Dein Ex und Du) noch nicht verheiratet seid und keine Kinder habt, dann würde ich an Deiner Stelle schon mal genau "überprüfen", wie stark diese Gefühle für Deinen Ex sind und ob sie erwidert werden. Wenn Du nur deshalb mit Deinem Freund zusammen bleibst, weil Du Dich verpflichtest fühlst oder ein schlechtes Gewissen hast, dann ist das wohl keine Basis fürs Leben. Dann solltest Du schon wissen, ob und was Dich mit dem Ex verbindet. Vielleicht ja nur das "Festhalten an der Jugendzeit", die Du mit ihm verbindest. Vielleicht aber ja doch die ganz enge Verbindung zwischen Dir und ihm (so ist es bei meiner Ex und mir).
                    Ich habe mein Leben auf der Lebenslüge aufgebaut, dass ich die Zeit mit meiner Ex "verarbeitet" habe. Eine gute Grundlage für das Fortsetzen meiner Ehe ist das nicht...

                  • Ja, teilweise...
                    ...habe ich mich das auch gefragt. Ich bin einmal von meiner Ex nach Hause gefahren und habe meine Frau (eigentlich grundlos) mit meinen Gefühlen für die Ex konfrontiert. Meine Ex war nicht bereit, ihre Familie aufzugeben. Aber ich dachte, ich muss etwas tun. Muss auch meiner Ex zeigen, dass ich initiativ bin. Tatsächlich reichte die Initiative nur dazu, darüber zu reden, aber nicht die Konsequenzen zu ziehen.
                    Nach 20 Jahren mit meiner Frau muss ich feststellen, dass ich natürlich Gefühle für sie habe. Deshalb will ich ja auch an der Ehe festhalten. Aber mir fehlt halt etwas, weshalb ich die Sehnsucht nach meiner Ex habe. Letztlich will ich die Sehnsucht loswerden...

                    • Wie oft denn noch?
                      Nein, das siehst Du falsch. Ich habe mit meiner Frau immer geredet. Wir sind ja sicher total untypisch. Ich als Mann rede, meine Frau schweigt. Sie macht sich einfach zu fast nichts Gedanken, zumindest nicht über Gefühle. Ich habe ihr gesagt, wie tief meine Gefühle gegangen sind. Ich habe ihr gesagt, dass ich heimlich zu meiner Ex geflogen bin (da wollte sie keine Details hören). Ich habe ihr gesagt, dass ich über einen Auszug nachdenke. Ich habe ihr teilweise (komplett wäre zu umfangreich gewesen) E-Mails vorgelesen und Tagebuch-Einträge meinerseits. Ich habe so viel auf den Tisch gelegt, dass sie einfach wissen MUSS, was Sache ist. Was ich nicht mache, ist es, ihr täglich zu sagen, dass ich an die andere gedacht habe. Selbst das habe ich eine zeitlang getan. Aber sie kann den Namen der anderen nicht mehr hören (was ich nur zu gut verstehen kann)...