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ankur_11932310

  • 7. Aug 2012
  • Beitritt 11. Juni 2012
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  • landon_11856678

    Das tut weh
    Ich schätze mal das ich auch damit gemeint bin, aber in deiner einschätzung von mir könntest du dann nicht mehr falsch liegen :-(


    Das ich Fragen gestellt habe hat absolut nichts mit aufgeilen zu tun, sondern damit das ungewollte sexuelle Fantasien oft konsequences von Erfahrungen mit turbolenten, gewaltätigen oder gestörten Beziehungen sind und unbewusste Versuche darstellen Gefühle die mit diesen Erfahrungen zussamenhängen aufzulösen.Erfahrungen mit Betrugs eines Urvertrauens, des weg geworfen werdens, des ausgenutzt werdens, dem Agression ausgesetzt werden. Solche Fantasien helfen Menschen temporär den Gefühlen zu entfliegen die sie davon abhalten sexuell zu funktionieren, Gefühle wie Angst, Wut, Scham und Machtlosigkeit.


    Mein Versuch zu erahnen welches Gefühl bei dir eine Rolle spielt ist nur Möglich wenn man ein Konkretes Bild vom Muster der Fantasien hat, die triggernde symbolik versteht, und diese in den Kontext der ausgelößten Gefühle stellen kann.


    Zwei einfache Beispiele. Ich habe höchst wahrscheinlich eine Sexuelle Machtfixierung geboren aus einem Gefühl der Machtlosigkeit, der Angst davor ausgenutzt zu werden.


    Die sexuellen Fantasien, und die sexuelle Störung einer meiner Ex-Freundinnen drehte sich um Machtlosigkeit und Kontrollabgabe, ein psychodynamischer Trieb geboren aus Schuldgefühlen. Ohne Selbstverantwortung, in ihrem Falle, fühlte sie keine Schuld und diese Befreiung von Verantwortung und damit verbundene Schuld erlaubte ihr sich sexuell auszuleben.


    Ich sehe das nicht als unabänderliche Neigungen, und sehe das auch nicht als etwas problemloses dem man sich kampflos hingeben sollte. Ich glaube das solche auf Missbrauch aufbauenden Neigungen echter emotionaler Intimität im Weg stehen. Herauszufinden, zu hinterfragen, in welche Richtung Fantasien gehen bedeutet nicht den Stempel einer Neigung jemanden auf den Kopf zu drücken, sondern herauszufinden wo denn genau das Problem liegt damit man es dementsprechend auch angehen kann.


    Mich als abartig dafür abzustempeln, das ich in meinem Versuch hilfreich zu sein meinen eigenen Erfahrungen geteilt habe ist brutal und verletztend, besonderst im Kontext von Menschen die sich über Missbrauchserfahrungen und deren Konsequenzen austauschen, über offene Wunden welche bei fast jedem mit Scham und Schmerz behaftet sind.


    Der einzige Grund warum ich die Mail die ich geschrieben habe jetzt hier nicht öffentlich poste ist weil ich in ihr Dinge Anspreche welche du mir privat mitgeteilt hast, aber sei du eingeladen sie hier sans email zu posten, zu teilen, damit sich andere ein Bild darüber machen können über was du hier sprichst, solltest du mich meinen.


    Selbst wenn du mich nicht meinst, hier öffentlich so einen Beitrag zu posten nachdem ich mich durch das teilen meiner Erfahrungen verwundbar gemacht habe, ein Beitrag welcher zulässt das wirklich jeder der dir geschrieben hat sich angesprochen fühlt, damit wird jeder verletzt der dir gut meinend schrieb und auch nur einen Kern von Unsicherheit in sich trägt.


    Das ist nachvollziehbar, oder?

  • jorge_12329423

    Phenomenal
    demnächst 31, ist also ein neues Phenomän für mich.


    Zu einem großen Teil ist das bestimmt meine Ami Herkunft die da kulturell an die Tür klopft. Da ist dieser Glaube das wenn man sich mit einer Frau unter 25 einlässt der Mann eine Phase ist ("Daddy Issues") die Frau hat, und garantiert in ein paar Jahren darüber hinwegkommt, und dann das weite sucht.


    Quatsch mit Soße also?

    • Äpfel und Apfelkästen
      Ich halte davon wenig, da es die Suche nach dem schlechten Apfel ist. Dabei ist der Apfel an sich garnicht so wichtig. Die Umstände sind maßgebend. Es gibt doch genügend psychologische Experimente die zeigen das Menschen jeh nach Umständen zu allem fähig sind. Es waren keine schlechten Menschen in Abu Ghraib - das war eine Situation die das schlechte im Menschen hervorbrachte. Das waren keine schlechten Menschen im Milgram Experiment. Das waren ganz normale Menschen von denen dann bis über 90 Prozent herausfanden das sie unter Umständen zum Mord an einem unschuldigem Menschen fähig waren.


      Das heisst nicht das es keine schlechten Äpfel gibt, aber diese per Test zu finden, als ob Meister der Manipulation solche nicht durchschauen könnten, das halte ich für nicht sehr wahrscheinlich. Persönlichkeitstests sind in den Staaten gang und gebe, und als jemand dem Manipulation in die Wiege gelegt wurde empfand ich diese immer als sehr transparent. Ich halte sie auch für sehr selten, Menschen ohne Moralcode, Empathie oder Gewissen. Was es dagegen sehr oft anzutreffen gibt sind Umstände die kriminelles Verhalten in ganz normalen Menschen fördern. Das sind keine krimenelle Veranlagungen, sondern Mensch sein + System/Hirarchie/Gruppe in dem man Mensch ist.


      Ich empfehle Philip Zimbardo's Arbeiten zu dem Thema. Seit dem Standford Experiement hat er sich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt.


      In den Staaten sind solche Tests gang und gebe. Ich habe schon unzählige davon ausgefüllt. Ich persönlich empfand sie immer als sehr transparent, und leicht zu fälschen. Damit war ich jeddoch kein Regelsfall. Ich half anderen bei ihren Tests, und wenn ich sah wie diese ihre ausfüllten wunderte ich mich nicht darüber das diese kein Interview bekamen. Da wurden gute und anständige Menschen aussortiert die sich bei Tests einfach unsicher fühlten und in einem Interview eher gut aufgehoben wären. Solche Menschen stützten sich dann auf Bücher die einem beibringen sollten wie man solche Tests richtig beantworte, aber bisher sah ich noch nicht das soetwas auch viel bringt. Ohne diese Hilfe beantworteten diese auf jeden Fall auch was sie glaubten was andere höhren wollten, konnten aber den eigentlichen Zweck der Frage nicht dauten, und so kamen die dann wahrscheinlich rüber als komplett wahnsinnig, Schizo, oder zumindest als unträglicher Störfaktor in einem Betrieb.


      Für mich war es immer eindeutig das solche Fragen immer im Kontext gesehen werden mussten. Wer einen Mindestlohns Job im Auge hat und dann die Frage vorgesetzt bekommt


      "Einer meiner Stärken ist es meinem Vorgesetzten Verbessungsvorschläge zum Ablauf des Arbeitsprozesses vorzulge wann immer ich die Möglichkeit dazu sehe: Ja oder Nein"


      und dies dann nicht ließt als "Ich bin eine rießige Nervensäge: Ja oder Nein", dem ist schwer zu helfen ;)

      • Mich würde eure Perspektive dazu interessieren. So ziemlich genau seit ich 30 wurde sind immer mehr jüngere und jüngere Frauen an mir interessiert.


        In meinen jungen Jahren habe ich selbst 10 oder 20 Jahre ältere Frauen sehr geschätzt, fühlte mich von ihnen verstanden, aber ich sah das nie als etwas das eine echte Zukunft hatte. Die Zukunft war etwas über das ich mir damals wenig Gedanken gemacht hatte.


        Glaubt ihr das man eine Chance hat mit einer Frau zwischen 20 und 24 eine ernsthafte Beziehung einzugehen, oder ist man als älterer Mann eher nur eine Phase die man als junge Frau durchmacht?


        Bisher blockte ich das immer ab, aber vielleicht schließe ich unkorrekterweise von meinen Erfahrungen auf Andere.


        Ein ungleichgewicht der Reife ist etwas über das ich inzwischen hinwegsehen kann. Das habe ich genauso bei gleichaltrigen Frauen angetroffen. Ein Unterschied den ich da aber befürchte ist eine Unfähigkeit zu einem ernsten ... mir fällt das deutsche Wort nicht ein... "commitment" auf English. Zugeständnis? Bekenntnis? Etwas in die Richtung.


        Ich will keine Zeit für etwas aufwenden wenn eine langfristige gemeinsame Zukunft unwahrscheinlich scheint, und ich habe dieses Gefühl das ich den Worten einer Frau in diesem Alter nicht trauen kann. Ich zweifel daran das sie sich selbst gut genug kennen um solchen Zusagen auch wirklich sicher sein zu können. Mir steht der Sinn nach einer eigenen Familie, und für anderweitigere Spielereien, für soetwas komme ich mir selbst zu alt vor.


        Mich würden eure Erfahrungen in der Hinsicht interessieren, und ich danke schonmal im vorraus für's teilen eurer Gedanken.

      • Mein Rat
        Das kommt mir sehr, sehr bekannt vor. Ich hatte auch mal so einen Partner, der nur im extremsten fall seine Gefühle zeigte, oder sich mit etwas helfen ließ. Gefühle und sich helfen lassen, das ist Schwäche, und Schwäche ist nicht akzeptabel. So fühlte er zumindest. (Um Missverständnisse zu vermeinden, ich selbst bin ein bi-Mann). Es machte mich verrückt, weil ich paranoid wurde wenn ich merkte das ihn etwas beschäftigte aber er mir nicht sagen wollte was. Er würde mir sagen das alles ok ist, ihn beschäftigt garnichts, das ist nur in meinem Kopf, aber dann kam es am Ende doch irgendwann mal raus und es waren immer dumme Kleinigkeiten die sich ganz einfach und ganz schnell hätten lösen können. Mit einem einzigem Satz machmal. Einfach nur sagen "Ja, das ist OK." Oft hatten seine Probleme noch nicht einmal etwas mit uns zu tun. Fast eine Woche war er mal plötzlich verschlossen, zurückgezogen, nachdenklich ohne zuzugeben das er es war, als ob ich das nicht merken würde, und am Ende stellte sich dann raus das ihn sein Friseur gekränkt hat. Gefühle zu zeigen war ihm ein Grauss. Was es dann für mich um so schöner machte wenn er es tat. Für mich wäre es leicht mich zu öffnen, für ihn nicht, was das öffnen dann zu so einem schönen Vertrauensbeweis machte wenn er es dann tat. Und ein Vertrauensbeweis meinerseits wenn ich ihn nicht dazu zwang.


        Etwas habe ich in dieser Beziehung gelernt, und zwar das man seinen Partner so akzeptieren muss wie er ist. Dein Freund scheint dich verändern zu wollen, dich zu einer anderen Person zu machen, anstatt dich so zu lieben wie du bist, jetzt, mit all deinen Macken. Er droht dir sogar damit das er dich verlässt. Er benützt deine Angst das du ihn verlierst dazu das er bekommt was er will. Wäre ich in deinen Schuhen würde ich mir das nicht gefallen lassen. Wir alle haben Macken, jede/r einzelne von uns. Diese machen uns auch liebenswert. Es gibt keine eine Art und Weise wie man sein muss damit man "richtig" ist. Wenn er gehen will, dann ist das seine Entscheidung. Vielleicht ist es seine Unsicherheit, seine Paranoia, sein Mangelndes Vertrauen das wenn es etwas wichtiges ist du dich auch ihm gegenüber öffnest.


        Mein Rat an dich wäre ihn damit zu konfrontieren. Ihn darauf Aufmerksam zu machen das er versucht dich zu verändern, und er dich damit unglücklich macht, anstatt daran arbeitet dich so zu akzeptieren so wie du bist.


        Als ich diesen Schritt selbst tat, mich in Geduld übte und meinem Partner die Zeit gab die er brauchte um etwas für sich selbst erstmal durchzuarbeiten, dann wurde es zur gesundesten Beziehung meines Lebens.

      • So war das
        Zeit half mir nicht wirklich in der Hinsicht. Nur Erfahrungen. Das heisst, ich konnte nicht vertrauen, entschied mich aber es trotzdem zu tun. Ich wurde dann total paranoid, hab immer das schlimmste erwartet, die verrücktesten Sachen geglaubt, zweifelte an meiner Entscheidung... aber nichts passierte. Immer und immer wieder wurde mein vertrauen nicht missbraucht und dann, ganz langsam, fiehl es mir dann leichter. Es dauerte bei mir Jahre selbst nachdem ich anfieng. Bis ich anfing es zu tun obwohl sich alles in mir sträubte machte ich nicht den geringsten Fortschritt.

      • Ich glaube nicht
        Mit geistiger Basis meinst du spiritueller Basis, oder? Buddhistische Philosophie zum Beispiel? Es ist schon sehr lange her das ich mich dafür interessiert habe. So lange das ich mich schon garnicht mehr daran erinnern kann was genau mich daran reizte.


        Ich muss jetzt erstmal deinen Beitrag verdauen.


        Schon mal "A Beautiful Mind" gesehen? Das Bild geht mir gerade durch den Kopf. Es geht um einen Mathematiker der unter einer Schizophränen Psychose litt, und sich dann, weil nichts anderes half, mit Willenskraft wieder in die Realität rang. Er schaffte es zu funktionieren, zu lehren, aber es ließ ihn nie los. Obwohl er durch rationelles denken geleitet seine Wahnvorstellungen ignorieren konnte begleiteten sie ihn bis an sein Ende.


        Ich erinnere mich gerade daran warum ich aufhörte mich für den Buddhismus zu interesieren. Damals erschien es mir als wäre es auf einem Fundament der Fairheit aufgebaut. Das ein Mensch das bekommt was er säht. Vielleicht verstand ich es damals nicht richtig, aber so dachte ich damals darüber, was die Philosophie für mich zu einer Fiktion machte.

      • Trigger Warnung
        Da habe ich 2 Erfahrungen. Die eine Erfahrung hatte damit zu tun das ich es akzeptieren sollte als Teil von mir. Es nicht bekämpfen und stattdessen sicher ausleben sollte, irgendwie. Ein rießen Schritt damals weg vom Selbsthass, und gut gemeinter Rat, aber man hätte genau so gut einem Heroinjunky sagen können das er immer nur ein bisschen Heroin nehmen soll, und dann läuft das. Es war ein fantastisches Gefühl es auszuleben, ich hatte mich noch no so befreit gefühlt, aber es eskalierte dann ziemlich schnell. Das war es wo ich Haarscharf an einem Punkt ohne wiederkehr vorbei schrammte. Gute Motivation zu lernen mit nur einem bischen Heroin zufrieden zu sein.


        Und wie gesagt, ich versuchte es dann eine Zeitlang weiter, aber der Typ Frau mit dem ich das ausleben konnte, nun... was ich immer wieder erlebte war das negative Aufmerksamkeit meinerseits besser war als keine. Als hätte man es mit Kindern zu tun. Wenn ich mal gestresst war, wenn ich mal Zeit für mich brauchte, dann bei Gott würde irgend ein Grund gefunden werden mit dem man einen Streit anzuzetteln konnte. Am besten war es wenn ich so wütend gemacht werden konnte das ich getriggert wurde und "der Wolf seine Zähne zeigte". Frauen die nass wurden und aufgeregt waren wenn mir der Kragen platzte, als wär es ein Abenteuer. Irgendwann hatte ich davon einfach genug. Es laugte mich aus.


        Der nächste Paragraph ist nicht einfach zu lesen. Es war nicht einfach zu schreiben. Sensible Menschen wären wohl gut beraten ihn zu überspringen.


        Was vielleicht sehr schwer zu verstehen ist, das ist wie subversive der Prozess ist. Ich lernte einen Mann kennen der mir wie eine 20 Jahre ältere und erfahrenerer Version von mir selbst vorkam. Wir sahen mit der selbe Sorte Augen. Er hatte keine Freundin, sondern "Eigentum", und schaffte das irgendwie ohne die Komplikationen die mir immer Kopfschmerzen bereiteten. Die beiden schienen glücklich und Ich dachte vielleicht kann ich ja von ihm etwas lernen das mir weiterhilft. Was wichtig zu verstehen ist, wenn man erst einmal den Fuß in der Tür hat dann hält einem nichts zurück ausser das eigene Gewissen. Ich weiss instinktiv wie ich jemanden dazu bringen kann den eigenen Willen als das zu sehen was zwischen einem Selbst und dem Glück steht, wo und wie man einem Hebel ansetzt damit ich meinen Willen bekomme. Er hatte den selben Instinkt, und bei den beiden funktionierte es auf ihre Kosten. Es funktionierte weil er kein Gewissen mehr hatte das ihn zurückhielt. Anstatt ihr Selbstwertgefühl zu nähren hatte er es zerstört. Sie musste vor einem Spiegel immer wieder wiederholen das ihre Genitalien hässlich waren, bis sie zu einem Punkt kam wo sie sich als hässlich empfand, und die Entfernung ihrer inneren Schamplippen und Klitorisvorhaut als die einzige Möglichkeit sah schön zu sein. Sie war ihm gegenüber dankbar weil er sie schön gemacht hatte. Ich bin bis heute noch entsetzt darüber. In meinen Augen war das eine Verstümmelung ihres Geistes. Die Verstümmelung ihres Körpers war nur ein Symptom dessen.


        Ich versuchte es dann nochmal mit Therapie, und man schlug mir chemische Kastrastion vor. Das Unkraut mitsamt der Wurzel und dem ganzen Garten noch dazu also aussreissen. Das war es dann mit Ts für mich.


        Was ich mir erhoffe, nun, Ich könnte eine Erfolgsgeschichte gebrauchen. Ich brauche keine Anleitung, aber ein bisschen Hoffnung tät mir gerade sehr gut. Ich kenne keine einzige Geschichte wo der Sadismus etwas war das überwunden wurde. Kontrolliert, ausgelebt, ausgeufert, aber nicht aufgelößt. Wenn es ein Mensch geschafft hat, egal wie, dann ist es möglich, und kein Versuch meinerseits verschwendete Liebesmühe.

      • Schwierigkeiten
        Ich tauschte mich mal mit einigen Frauen aus die langjährigen and mit Manipulation gespickten Missbrauch hinter sich hatten. Ich konnte damit zwar was anfangen, mich einigermaßen damit identifizieren, nachvollziehen und mitfühlen, und sogar etwas Perspektive geben wenn es darum ging was solche Männer antreiben mag, aber ich kam mir trotzdem immer wie ein Wolf in einer Rotkäppchen Support Gruppe vor. Man teilt sich zwar den Märchenwald, aber an einen Tisch zu setzen, das geht nur mit sehr viel zurückhaltung gut.


        Ich versuchte mich dann in einer Gruppe die nur für Männer war, konnte mit denen aber wenig anfangen. Bei denen war es meistens ein einmaliger und gewaltätiger Übergriff, und es war ihnen wichtig noch als Mann gesehen zu werden. War man jetzt vielleicht schwul, oder doch nicht? Nichts womit ich hatte was anfangen können. Es gibt wohl nicht sehr viele psychopatische Frauen in der Welt die einen Eindruck hinterlassen. Heh, oder Zeugen zumindest. ;)

      • Langjähriger Missbrauch kann viele Spuren hinterlassen. In meinem Fall habe ich mich über die Jahre mit einigen von diesen erfolgreich ausseinendersetzen können.


        Es gibt Methoden die ausgearbeitet wurden die mit Trauma helfen, mit Konsequenzen einer Vergewaltigung oder des langjährigen Missbrauchs, und das tat es auch. Mit Perspektive, Verstand, Gedult und ... nun, Mut über Schatten zu springen, kann man es schaffen tatsächlich zu heilen.


        Meine Vergahenheit macht mich leider zu einer Minderheit. Es ist ganz selten das Missbrauch auf diese Art passiert, ganz selten das es so extrem wird, so lang andauert, und noch seltener das es sich auf diese eine bestimmte Art und Weise dann auf das Opfer auswirkt. Das hat es für mich bis jetzt unmöglich gemacht irgendjemanden finden zu können die oder der mir wirklich weiterhelfen konnte. Jemanden der wirklich Verstand wie es ist und zu einem Punkt gekommen ist wo sie auch Heilung wollten. Ich bin ein sexueller Sadist. Ihr kennt vielleicht den Mythos von dem Opfer das zum Täter wird. Teil meines Missbrauchs war es das ich zu einem Täter trainiert und konditioniert wurde. Unter anderen Umständen hätte ich auch einer werden können. Ich will nicht lügen, es gab da eine Zeit, da bin ich haarscharf daran vorbei geschossen. Es war innerhalb der ersten Beziehung die ich "dannach" hatte. Es war ein Krieg in mir: Ideale auf einer Seite, Triebe auf der anderen. Ich kann dankbar sein das es damals Menschen in meinem Leben gab die mir Perspektive geben konnten, geduldig und verständnisvoll genug waren das ich mich ihnen auch öffnen konnte.


        Ein sexueller Sadist, also. Das bedeutet was mich erregt ist echter Schmerz, und echte Angst, Erniedrigung, wobei das auch nur Mittel zum Zweck ist. Wenn ich jemandem Schmerz bereiten kann heisst dies das ich Macht über diese Person habe, und darum geht es eigentlich. Um Macht. Und es gibt tatsächlich Menschen die diese abgeben wollen, freiwillig. (Und Menschen die sich sehr leicht dazu überreden lassen es freiwillig zu tun - weswegen ich zweifel daran habe das Einverständnis wirklich den Wert besietzt den man ihm zuspricht, aber das ist ein anderes Thema.)


        In der Psychatrie hat man noch keine Ahnung was der Auslößer ist. Man ist sich uneinig. Gehirnschaden, Genetik, Erfahrung, niemand ist sich sicher. Ein Author den ich schätze und der sich mit dem Thema Jahrzehntelang auseinandergesetzt hat ist überzeugt davon das es keine funktionierende Therapieform gibt.


        Das macht Hoffnung.


        Wie es dazu kam, da kann Ich nur meine Perspektive anbieten, subjektiv wie sie sein mag. Wie schützt man sich am besten vor dem Monster unter dem Bett? Einfach, man wird zum Monster unter dem Bett. Meine Vermutung ist das diese Entwicklung darauf zurück führt das dies mir die einzige Möglichkeit erschien vor Missbrauch sicher zu sein. Wenn ich die Macht habe, dann hat niemand Macht über mich.


        Es mag vielleicht hier nicht so rüberkommen, aber Ich rede nicht gern darüber. Ein Potential macht keinen Menschen aus, und erwachsene, >kriminelle< Sexuelle Sadisten sind die wahren Monster in Menschengestalt. Sie tun böses weil sie es selbst als böse erachten und deswegen tun wollen. Ich werde nicht gerne mit diesen gleichgestellt. Nur weil ich das Potential dazu gehabt hätte das zu werden heisst es nicht das ich das bin, und vorschnelle Verurteilungen habe ich satt. Selbst wenn meine Fantasien vielleicht Alpträume sind so habe ich noch nie einem Menschen ein Haar gekrümmt. Zumindest keinem der dies nicht auch wollte.


        Und ich habe es auch satt ein nicht-krimineller Sexuelle Sadist zu sein. Jahrelang habe ich versucht das in sichere Bahnen zu lenken, dachte wenn ich mich auf BDSM beschränke funktioniert das ganze vielleicht, aber was dabei auf der Strecke blieb war etwas das ich mir in der zwischenzeit sehr wünsche. Gleichberechtigte Partnerschaft. Menschen die bereit sind Selbstverantwortung an mich abzugeben nicht unbedingt Menschen die mit Verantwortung gut umgehen können. Nicht unbedingt verlässlich, und nicht das was ich mir in einem Partner wünsche. Menschen für die man Säule ist sind nicht Menschen an denen man sich anlehnen kann. So meine Erfahrung zumindest.


        Jahrelang habe ich fortschritte gemacht, Erfolge verzeichnen können wenn es um PTSD ging, oder Sex Sucht, konnte nach meine Gefangenschaft wachsen, aber an diesem Stolperstein komme ich nicht vorbei. Es ist egal was ich weiss, egal was ich verstehe, egal was ich denke, mein Körper reagiert nicht darauf und lernt nichts dazu. Manchmal gebe ich auf und gebe dem Author recht, es geht zu tief, und Resignation macht sich dann breit.


        Vertrauen, Intim sein, das kann ich inzwischen und rationel gesehen hat der Sadismus keinen Platz mehr in meinem Leben. Ich brauche diese Macht nicht mehr. Der Grund für das Entstehen dieses Triebes wurde so ziemlich ausgelöscht, aber Pustekuchen. Es scheint ich werde diesen Aspekt meiner Sexualität genau so wenig los wie ich einer Suppe das Salz entziehen kann.


        Ich sehe also nur noch 2 Möglichkeiten für mich


        1) Ich finde mich damit ab und bleib bei dem was "funktioniert". Machtaustausch, selbst wenn es wirklich einsam sein kann, es scheint besser zu sein als nichts. Meistens.


        2) Nichts. Aufgeben. Mich damit abfinden das ich und sexuelle Intimität keine gemeinsame Zukunft haben.


        Ich bin in letzter Zeit deswegen ziemlich depremiert. Beide Möglichkeiten erscheinen mir als nicht akzeptabel. Ich habe keine große Hoffnung auf Rat. Aber, wer weiss. Ich bin für eure Erfahrungen, eure Erfolgsgeschichten und auch Vorschläge offen.


        Was mir helfen würde jeddoch ist jemand der es geschafft hat seinen (oder ihren) sexuellen Sadismus zu überwinden, und sich hier meldet. Auch da fehlt mir die Hoffnung, aber wie gesagt, wer weiss.