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an0N_1213957299z

  • 24. Okt 2012
  • Beitritt 24. Okt 2012
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  • Hey
    Ich kenne das auch, was du schreibst. Ich hatte auch eine Zeit nach der Magersucht, da konnte ich nicht mehr Hungern. Ich war im oberen Nomalgewicht und habe es nicht hinbekommen zu hungern. Ich fand das auch frustrierend, obwohl ich mich eigentlich hätte freuen müssen. Aber alle konnten auf einmal das viel leichter, was doch früher das "größste" an mir war. Das hat echt geschmerzt. Und ich hätte im Normalgewicht ja auch etwas abnehmen "dürfen". Mir ging es nicht gut, aber ich konnte nicht mehr mit dem essen aufhören. Was mir früher leicht gefallen war, war nicht mehr vorstellbar für mich. Oft habe ich mir einen Hauch der Magersuchtszeit wieder gewünscht, um wieder hungern zu können. Als die Magersucht dann wieder zuschlug verstand ich diesen Wunsch nicht mehr. Ich hätte niemals gedacht, dass ich noch einmal derart viel abnehmen würde und hungern könnte. Nun habe ich mich wieder ins Normalgewicht gekämpft. Aber ich habe auch voll oft Hunger. Auch, wenn andere keinen haben. Ich könnte immer was essen. Viel essen. Mehr essen als andere. Und auch Hungern finde ich viel anstrengender, als vorher. Anderen fällt das viel leichter, habe ich das gefühl.


    Der Unterschied ist einfach: 1 der Körper: Dein Körper macht Alarm, wenn er nur einmal wieder weniger zu essen kriegt. Er kennt das ja. Und hat direkt wieder die Alarmstufe angeschaltet. Wenn ein "normaler" Mensch mal nicht isst, mit einem gesunden, wohlgenährten Körper, dann geht ja nicht direkt die Alarmstufe an. Aber dein Körper ist ja vorgeschädigt vom Hungern.


    2. Die Gedanken: Wir denken die ganze Zeit ans Essen. Wir fokussieren uns darauf, unser Körper hat Hunger, will alles Essen nachholen, was wir ihm verwehrt haben. Und gleichzeitig die Gedanken, dass man das nicht "darf". Wir gehen ja ganz anders ans Hungern heran. Viel zu verkopft und zu verkrampft. Normale Menschen könnten das niemals. Die halten Diät und essen wieder normal, falls die diät überhaupt durchgehalten wird. Oder die vergessen es zu essen, weil das einmal ja nichts ausmacht. Aber durch unsere ganzen Gedanken und Verbote machen wir es uns unmöglich, ein entspanntes Verhältnis zum essen aufzubauen.
    Ich habe erst wieder unbewusst abgenommen in meiner Fachabizeit. Und dann geriet ich wieder in die Magersucht, weil das mein Ansporn war. Jetzt habe ich wieder normalgewicht, mein körper ist kaputter und irgendwie wünsche ich mir die Magersucht wieder etwas zurück, weil ich wieder angst habe, die "Gabe zu Hungern" zu verlieren. Im nachhinein ist wieder alles verklärt und wundervoll. Aber wenn man wieder zurückfällt und die Essstörung überlebt, dann hat man wieder genau den gleichen Ausgangspunkt. Es gibt leider kein vollständiges Leben mit einer Essstörung.

  • Also
    meiner Meinung nach ist das Zunehmen ins Normalgewicht ein wichtiger Schritt. Entscheidend und wichtig. Denn man durchbricht zunächst einmal die Struktur der Sucht. Zum anderen ist man dann erst bereit für die Therapie. Man ist, wenn man Normalgewicht hat natürlich ehrlicher Weise lange nicht am Ende der Erkrankung. Aber man ist mit Normalgewicht überhaupt erst in der Lage, den wahren Kampf aufzunehmen und zu verstehen.


    Die Vorteile, die ich aus dem Normalgewicht gezogen habe sind:


    - Ich kann etwas mehr essen, ohne zuzunehmen
    - Mein Körperbild verändert sich langsam wieder zum Besseren
    -Ich gehe entspannter mit meinem Körper um, wiege mich weniger
    - Meine Stimmung wurde ausgeglichner; ich bin nicht mehr so aggressiv und gereizt, depressiv, wie früher
    - Meine Körbchengröße ist auch wieder mehr geworden
    - Meine Menstruation setzte wieder regelmäßig ein
    - Meine Haare wurden dicker und fielen weniger aus
    - Ich habe Kraft zum Arbeiten
    - Ich habe die Fähigkeit, mich aufs Lernen zu konzentrieren
    - Ich bin weniger anfällig für Krankheiten
    - Ich bin nicht mehr direkt müde, wenn wir abends feiern gehen
    - ich friere weniger
    - meine Haut ist nicht mehr derart trocken
    - meine Gesichtszügen wirken wieder weiblicher und nicht mehr so maskulin
    - Auch mein Freund findet angeblich etwas mehr Gewicht bei mir schöner
    -Ich habe wieder etwas mehr Lebensfreude als vorher
    - mir ist nicht mehr so oft übel
    - Ich habe keinen Hungerbauch und keine Hungerödeme unter den Füßen mehr
    -keinen Schwindel
    -Keine Schwächeausbrüche
    - nicht mehr überall blaue Flecken vom Sitzen


    Dazu muss ich noch sagen. Es ist ein langer Weg dahin. Es gibt auch immer noch Punkte, da hasse ich mich für mein Normalgewicht, aber ich weiß, dass es anders nicht geht. Ich hatte immer ein Gewicht im oberen Normalgewichtsbereich und war nie von Natur aus dürr. Ich versuche momentan das zu akzeptieren. Andere schätzen mein Gewicht auch oft niedriger ein, als es ist.


    Mir geht es aber auch nur deswegen besser, weil meine Therapie mir große Schritte weitergeholfen habe und ich mich mit den Ursachen auseinandersetzen kann oder auf dem Wege dazu bin. Ich bin mir sicher, dass diese Vorteile, die ich dort aufgelistet hat, aus einer Kombination aus meiner Therapie und der Gewichtszunahme entstanden ist.
    Man kann also nicht erwarten, dass man Normalgewicht hat und von heute auf morgen ist alles besser. Es ist defintiv nicht alles gut und nicht alles leicht, wenn man Normalgewicht hat. Ich habe mich früher oft alleine gefühlt, nutzlos und wertlos, wusste zunächst nichts mit meinem Körper anzufangen. Dachte, ich hätte alle meine Ziele zu nichts gemacht. Aber mit Normalgewicht lernte ich erst, mir wieder neue, lebensnahe Ziele zu setzen. Ich hatte zu der Zeit jedoch furchtbare Angst, dass ich mit Normalgewicht nicht mehr krank sein darf. Das ist natürlich Quatsch. Mit Normalgewicht ist man noch genauso krank, wie vorher, wenn die Gedanken nicht weniger werden. Das sollte einem jedem klar sein. Die Gedanken kann man dann am besten mit einer Therapie und vielen Gesprächen bekämpfen. Aber was am Normalgewicht der Vorteil ist, ist es, dass die körperlichen Symptome zumindest nachlassen, was ja auch eine wichtige Vorraussetzung für die Zukunft ist. Ich denke mir nämlich jeder Tag im Untergewicht schadet mir mehr. Und falls ich einmal alt sollte/möchte und an den Folgeerscheinungen von diesem durchs Hungern erzeugtem Untergewicht leide, dann bin ich nicht stolz, dass ich früher mal untergewichtig war. Dann werde ich es bereuen, dass ich irgendwann nicht mehr rückgängig machen konnte,was ich meinem Körper mal angetan habe.


    lg

  • Beides ist ein Tod
    wenn man es nicht auf die angemessene Art und Weise behandelt. Das hört sich stark an nach : Entweder Körper oder Seele.Viel wichtiger ist es aber doch, Körper, Seele und Geist wieder in Einklang zu bringen, damit eine Einigung stattfindet. Die Essstörung und der Alkoholismus ist schließlich keine Krankheit, die auf einmal über uns gekommen ist, sondern eine Entscheidung, die wir alle (unbewusst) getroffen haben.

  • Du hast recht dori,
    die Krankheit verselbstständigt sich auch.Sie wird immer mehr zu einem selbst. Das habe ich gesehen. Ich habe das Gefühl, dass wenn die Krankheit ganz fort ist, ein leerer Fleck in meinem Leben bleibt, an dem eigentlich meine Persönlichkeit sein müsste. Das ist ein furchtbares Gefühl. Aber ich denke auch, dass wir uns nicht so mit der Krankheit quälen würden, wenn es nicht einen "noch schlimmeren " Grund gäbe, sie loszuwerden. Ich habe die Krankheit oft geliebt und oft gehasst. Und dass diese Gefühle keinen großen Unterschied machen, habe ich mehrmals bitter erfahren. Doch ich glaube, was wolfsfrau meint, ist es, seinen Frieden mit der Krankheit zu machen. Nicht sich mit Kampfgebrüll von diesem "Monster" zu verabschieden, sondern lieber kleinschrittig vorzugehen, um irgendwann liebevoll zu ihr sagen zu können : "Danke, dass du mich begleitet hast, aber nun brauche ich dich nicht mehr, weil ich mich gefunden habe !"

  • Liebe Wolfsfrau!
    Danke für deine interessanten Ansichten. Ich habe mir auch oft und viele Gedanken zu diesem Thema gemacht und teile deine Meinung hier in vielen Gesichtspunkten.
    Ich denke auch, dass Kalorienzahlen und Essenspläne uns nicht gesund machen.Ich denke jeder kriegt von seinem Umfeld mit, was normale Essensportionen sind, aber die meisten fragen hier in einem Forum, wo alle essgestört sind nochmal nach, als ob wir es besser wüssten,als die normalen Menschen.Das zeigt doch eigentlich noch, dass wir uns noch in unserer " kranken" Welt zurechtfinden wollten. Und auch dieses Rezepteforum. Wenn man mal ganz ehrlich ist, ist das auch ein Teil der Krankheit.Sich ständig mit dem Essen zu beschäftigen. Ich denke, dass viele das hier als verkappte Art und Weise ansehen, sich auf " legalem" Wege mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Zugegebenermaßen google ich auch im Internet nach Kochrezepten. Aber ich weiß und akzeptiere, das das noch ein Teil von meiner Krankheit ist. Als gesunder Mensch würde ich das wahrscheinlich nicht machen. Naja, Ich finde es schön, wenn ihr euch mit diesem Essensforum zum Essen animieren wollt. Aber ich finde, jeder hier sollte ehrlich zu sich selbst sein und versuchen zu erkennen, was wirklich dahintersteht. Zudem habe ich hier auch manchmal den Eindruck, dass es vielen hilft, sich hier mehr mit anderen zu beschäftigen, als mit sich selbst. Ich kenne das auch von mir. Es ist viel leichter, andere gesund machen zu wollen, anderen gut zuzureden, als sich selbst. Gerade, weil bei einem Magersuchtsdenken nun einmal Konkurrenzgedanken entstehen. Ich bin damals ins Forum gekommen, um mich hier mit anderen über meine Krankheit auszutauschen. Ich wollte Menschen finden, die mich verstehen, die keine Vorurteile haben, die Ähnliches durchmachen, wie ich. Und ich habe sie hier gefunden. Dafür bin ich wirklich dankbar. Ich bin hierhin gekommen um mich auszuquatschen und auszuheulen. Ich konnte so offen mit euch reden, wie mit niemandem anderen in dieser schweren Zeit und dafür bin ich euch sehr dankbar. Die meisten hier haben mir Hoffnung und Mut gemacht, dass es auch einen Weg gibt, aus dieser Krankheit zu entkommen, indem ich Berichte von Forumsmitglidern las, die von sich schrieben, dass es ihnen wieder besser geht. Forumsmitglieder, die vorher eine sehr ähnliche Symptomatik aufwiesen, wie ich.
    Dann irgendwann habe ich auch versucht, andere Mitglieder hier aufzubauen und ihnen zu helfen. Das hat mir auch gut getan. Es ist zumal sehr schwer mit anzusehen, wie sich andere Forumsmitglieder mit der gleichen Krankheit kaputt machen und man nichts tun kann. Ich würde auch am liebsten das ganze Forum gesund machen, nur bei mir selbst, da lasse ich es ganz langsam angehen.
    Ich denke man muss darauf achten, wieviel Hilfe und in welcher Form man sie hier anbietet.
    Ich habe eines hier gelernt. Es ist verdammt schwer, sich selbst gesund zu machen. Aber noch schwerer ist es, andere gesund zu machen, weil man eben nicht alles über sie weiß, was sie über sich wissen.
    Ich denke jeder hat das Bedürfnis danach, anderen hier zu helfen, um sich selbst besser zu fühlen. Man denkt, man hat die Krankheit doch selbst, da muss man doch anderen am besten helfen können. Doch wenn ich hier sehe, wie unterschiedlich sich die Symptomatiken bei den einzelnen Forumsmitgliedern hier äußern, beginne ich zu zweifeln.
    Ich weiß,dass es nicht DEN Weg aus der Essstörung gibt. Jeder muss seinen eigenen, individuellen Weg finden.Das versuche ich hier immer wieder zu betonen. Es ist frustrierend, aber es ist wahr. Wir alle müssen es eigentlich wissen, weil wir es von uns selbst kennen müssten. Keiner kann einem da wirklich heraushelfen. Der Wille, die Kraft, die Motivation und die Erkenntnis müssen aus einem selbst hinauskommen. Ich denke, dass ist kein leichter Weg, sich das einzugestehen. Dennoch denke ich, dass viele sich hier im Forum mehr auf sich selbst konzentrieren sollten.Ich finde den Umgang hier eigentlich gut. Sich gegenseitig ausheulen und versuchen Mut zu machen, das ist ja auch okay. Aber man sollte nicht zu viel von sich und anderen verlangen. In meiner schlimmsten Magersuchtszeit hat mich damals auch eine Ex-magersüchtige angerufen, die mir dazu riet, in die Klinik zu gehen. Ich war einfach nur verwirrt und wunderte mich, wie tief sie gesunken war. Ich bekam furchtbare Angst, weil ich nicht wusste, wie sie ihr die Magersucht weggenommen hatten ,weil sie so ein wirres Zeug von Klinik redete. Ich hatte eigentlich Ansehen und Hoffnung auf sie gesetzt, weil ich hörte, dass sie einmal an der selben Krankheit gelitten hatte, wie ich. Aber mein krankes Denken verzerrten ihre Worte. Erst meine eigene Erkenntnis konnte mich wieder zur Vernunft bringen. Und ich denke, die muss jeder hier selbst finden.
    Ich versuche hier auch von meiner Vorgehensweise im Allgemeinen auf dem Weg zum Gesundwerden zu berichten und hoffe damit einigen Gedankenanstöße geben zu können. Aber ich möchte hier keine schwarz auf weiß Tipps vergeben, weil diese einfach nichts bringen. Sie können sogar gefährlich sein, weil wir hier die Forumsmitglieder nur ausschnittweise kennen und nicht alles bei allen gleich wirkt. Auch kann jeder das Geschriebene hier anders auffassen.Eine ärztliche Behandlung ist durch dieses Forum natürlich definitiv nicht zu ersetzen. Wir sind hier alle krank. Das ist zum einen gut, weil wir uns verstehen, aber es schwebt auch immer ein gewisser Grad der Gefahr über diesem Forum. Ich hoffe man versteht, was ich damit meine.


    Zu dem was Wolfsfrau noch gesagt hat.Das die Essstörung ein Teil von uns ist. Dem stimme ich teilweise zu. Ich überlege auch, ob die Essstörung immer in mir geschlummert hat und zu einem Teil von mir geworden ist. Oder immer ein Teil von mir war. Das ist eine gefährliche Aussage, die ich aber leider nicht ganz verneinen kann.
    Ich glaube ich verstehe auch das, was wolfsfrau mit dem Annehmen und dem Akzeptieren der Magersucht meint. Ich musste meine Essstörung auch annehmen und akzeptieren, mir klar machen, dass ich sie liebe und sie nicht verlieren will, um den wirklichen Kampf gegen sie beginnen zu können. Die Magersucht wird hier so schlecht geredet. Doch dabei vergessen wir alle wirklich eins: Das die Essstörung nämlich UNSER Weg war. Damit hat wolfsfrau ganz recht. Es heißt jedoch nicht, dass die Essstörung unser Weg bleiben muss. Ich bin nämlich keinesfalls pro Ana. Auch, wenn sich das nach dieser Aussage vielleicht so anhört. Ich denke nur einfach, wir müssen ehrlich zu uns sein, um die Wahrheit herausfinden zu können und damit müssen wir zuerst mit dieser Hetzjagd gegen die Sucht aufhören. Wir müssen nicht herausfinden, wo die Sucht uns überall schadet. Das liegt wohl auf der Hand. Wir wissen alle genau, was die Sucht uns nimmt. Nur das, was die Sucht einem jeden bringt, das wissen die wenigsten von sich. Aber ich halte es für enorm wichtig, das herauszufinden, da man so die Sucht an ihrem verletzlichsten Punkt trifft. Wenn man die Gründe für den Ausbruch der Essstörung herausfindet, kann man nämlich versuchen, gegen diese aktiv anzugehen.Bis man die Essstörung vielleicht irgendwann ein bisschen weniger braucht. Es hilft hier kein Essen, es helfen keine Pläne, auch Kochrezepte sind nicht der Schlüssel zur Lösung. Sie dienen lediglich als Unterstützung. Denn wir wissen doch alle, dass uns das Essen nicht heilt. Denn wenn wir so glücklich und fröhlich gewesen wären, dann hätten wir nicht damit aufgehört. Also nützt es auch nichts, damit ohne Sinn und Verstand wieder anzufangen.Jedenfalls nicht langwierig. Ich weiß schon ,was ihr meint mit den aussagen : Durch Essen wird alles wieder schöner! Das stimmt. Ich habe in der Zeit der Essstörung auch verlernt zu sehen, wie schön das Leben ist. Nur wenn mir das Leute sagten,habe ich es nie geglaubt. Ich musste es erst selber wieder fühlen. Aber dazu musste ich zunächst zu mir finden. Zu mir finden, damit das Leben überhaupt wieder an mich rankommen konnte. Damit ich die Aussage :" Das Leben ist schön !" erst wieder verstehen konnte. Es ist eine lange, schmerzliche Reise, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Sicher ist es leichter, sich Essenspläne zu schreiben, Kalorien zu rechnen, nur dieses mal nicht,damit man abnimmt, sondern damit man zunimmt. Doch ist das wirklich "echt"? -Lässt man die Essstörung dadurch los. Ich muss sagen, dass auch ich noch kranke Verhaltensmuster zeige. Aber ich kenne diese mittlerweile und weiß, dass sie krank ist und akzeptiere sie noch, weil ich weiß, ein Stück der Essstörung möchte noch bei mir bleiben.Das ist okay, solange ich das unter Kontrolle habe. Viel wichtiger ist es, dass es mir bewusst ist, dass mein Verhalten hier und da noch krankhaft ist.
    Ich weiß, dass ich die Rezepte nicht heraussuche, weil ich gesund werden will ,sondern weil ich noch ein Stückchen krank bin und ich weiß, dass die Kalorien, die ich grob berechne kein Wille zum Gewicht halten sind, sondern ein Teil der Krankheit, der mir noch Sicherheit gibt. Manchmal weiß ich auch, dass ich mich noch etwas in meiner Krankheit versteckte, weil es sehr lange dauert, sich mit den Ursachen auseinander zu setzen. Aber ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin und ich wage jeden Tag mehr. Und das tue ich nicht für andere, nicht für gutes Zureden,sondern einfach nur für mich, weil ich beginne, meine Vergangenheit, die Ursachen meiner Erkrankung in meinem Maße und zu meiner Zeit aufzuarbeiten, in einer Art und Weise, in der es erträglich für mich ist.
    Meine Therapie hat mir auf dem Weg zu diesen Erkenntnissen übrigens sehr geholfen.

  • Das ist nicht einfach !
    Ich denke,das weißt du. Ich hatte früher auch immer unbestimmte essatacken.Egal,ob mir etwas gutes oder negatives geschehen ist. Ich glaube,ich habe diese Essatacken oft,wenn ich extreme Gefühle,von Aufregung,Angst,Nervosiät,Unau sgeglichenheit oder aber auch Leere in mir fühle. Es gibt erstens einmal natürlich viele Faktoren/Auslöser/Ursachen,die für deine Essstörung ausschlaggebend waren.Nur das ist nicht leicht,diese herauszufinden und ihre Gewichtung festzustellen.
    Ich hatte die ganze Zeit der Essstörung über wiedersprüchliche Gefühle in mir und wusste niemals,wie diese zusammenpassten.Ich hatte die Ursachen zwar im Gefühl,aber konnte die Gedankensplitter nicht zusammenfügen.Immer wieder überkamen mich Gefühle,die ich nicht verstand,von denen ich nicht wusste,woher.Andererseits kamen diese Gefühle mir auch irgendwie vertraut vor.
    Alleine kann man oft nicht erkennen,dass alldas,was in einem ist,was man hat und fühlt,doch oft einen Zusammenhang hat.Die meisten zerbrechen an den Widersprüchen ihrer Gefühle,doch mir erscheint mitterweile alles logisch und vertraut.Alleine habe ich die Hand vor Augen nicht gesehen.Manchmal muss jemand von außen eingreifen.Mir hat es definitiv geholfen.
    Ich habe immer meine Gefühle viel aufgeschrieben und Ähnlichkeiten wiedergefunden.Irgendetwas,was immer wiederkehrt.Manchmal ist man die ganze Zeit am Ziel,doch man hat den Weg dahin noch nicht gefunden.Halt die Augen für dich einfach offen. Was fühlst du?-Warum fühlst du es?-Was macht es mit dir? - Aber denke an die Auswirkungen,die das haben kann. Die Erkenntnisse können einen manchmal echt erschrecken oder verzweifeln lassen,deswegen war ich froh,dass ich das nicht alleine durchstehen musste.


    Lg,EisblumexXx

  • usagi_11900566

    Also
    Ich kenne das gut.Meine Eltern und ich haben immer ganz großen Wert auf Gesundheit gelegt.Vor allem auf meine. Wann immer ich etwas hatte,herrschte zu Hause große Angst und Fürsorge um mich. Ich komme ansonsten aber generell auch aus einem ziemlich fürsorglichen Elternhaus.


    Irgendwann,als es mir als Jugendliche nicht gut ging (vor der Magersucht) fing ich an, Krankheitssymtome zu nennen,wenn es mir psychisch nicht gut ging.Weil das viel leichter auszudrücken war.Man musste weniger erklären und es wurde nichts hinterfragt oder vorgeworfen.Also hatte ich jeden Morgen Kopfschmerzen,Halsschmerzen oder Übelkeit und ich hatte das Gefühl,wirklich körperliche Anzeichen dafür zu empfinden.Andererseits wusste ich auch,dass ich mir diese einredete und wusste nicht,warum ich immer alle anlog.
    Aber ich wünschte mit einfach,nicht alles leisten zu müssen,was andere leisten,weil ich mich grenzenlos überfordert fühlte und angst hatte zu versagen.
    Dann kam die Magersuchtszeit.
    Doch auch danach gingen meine Ängste nicht. Ich hatte Angst vor allem, vor allem was meine Zukunft anbelangte.
    Ich hatte das Gefühl,nie ein normales Leben zu führen,keinen Mann zu finden,Keine Kinder haben zu können.Ich hatte Angst,zu labil für die Arbeit zu werden und Angst,dass mir jemand draußen ansehen könnte,dass nicht alles gut war.
    Ich hatte Angst,dass von heute auf morgen irgendetwas geschehen würde,was mein komplettes Leben verändern würde.Darum entwickelte ich eine Zwangsneurouse und kontrolliere Wasserhähne,Lichtschlalter,Hau stür und alles,was man ansonsten kontrollieren kann.
    Durch eine Verhaltenstherapie wurden die Zwänge zwar weniger,aber ganz verschwinden die noch nicht.
    Ich habe auch immer noch Angst.Habe das Gefühl,die Angst ist immer in mir.Ich habe immer noch Angst,meine Zukunft nicht hinzubekommen,irgendwann auf mich alleine gestellt,nichts mehr hinzukriegen.
    Ich versuche über diese Angst hinwegzugehen.Mich nicht klein kriegen zu lassen und kämpfe für viele kleine Dinge in meinem Leben und hoffe,dass ich auf diese Art und Weise irgendwann an meinem Ziel angelangen werde.
    Was ich damit meine ist,dass Angst viele Ursachen und Auswirkungen haben kann.
    Was hinter deiner Angst die Ursache ist,musst du herausfinden.
    Dennoch glaube ich,dass Angst oder Angstgedanken auch eine Veranlagung als Ursach haben können.
    Also es gibt ängstliche Menschen und es gibt weniger ängstliche Menschen.
    Ich mache mir auch um alles Gedanken und habe vor viel mehr und anderen Dingen Angst,als normale Menschen.
    Aber ich versuche einfach,damit leben zu lernen.Auszugehen.Zu arbeiten.Der Angst in einer gewissen Weise nachzugehen und nachzugeben.Denn,dass ich mir um alles Gedanken mache,ist nicht immer negativ,es darf nur nicht Überhand nehmen und zu viel werden.


    Lg,EisblumexXx

    • Also
      Ich hatte mein Gewicht natürlicher Weise immer im guten Normalbereich.Und ich sollte von meiner Ärztin aus das Gewicht erreichen,was ich vor meiner Essstörung hatte.Damals habe ich mir auch gedacht: Wie soll ich das jemals wieder erreichen? Das wollte ich doch nie wieder haben.
      Aber jetzt denke ich mir: Was bringt es mir,mich immer auf krankhafte Art und Weise unter meinem "normalen" natürlichen Gewicht zu halten und dauernd gegen die Natur anzukämpfen.Das ist einfach nicht gesund.Es ist doch dumm.Wieso soll ich das ändern? Meine Augenfarbe,meine Größe etc. kann ich doch auch nicht ändern und will es auch eigentlich nicht.
      Jetzt habe ich wieder mein altes Gewicht und ich weiß genau,auch,wenn es schwer für mich ist,dass es nicht mein Gewicht damals war/heute ist,was mich unglücklich macht/unglücklich machte.Das war es nie und das wird es nie sein,auch,wenn ich mir das manchmal wünschte,da es leichter zu kontrollieren ist,als der Konflikt,den ich eigentlich in mir austrage.


      Also damit meine ich nicht,dass man nicht leicht untergewichtig sein darf,wenn man von Natur aus immer dünn war.Das gibt es nun einmal.Und das dürfen "normale" Menschen ja auch.
      Ne Freundin von mir aus der Klinik war z.B. von Natur aus im leichten Untergewicht und sah damit auch "normal" dünn aus.Aber sie musste damals bis über ihr vorheriges Gewicht zunehmen.Klar,das finde ich auch komisch.
      Ich finde auch,dass der entscheidende Punkt hier nicht unbedingt das Gewicht ist,sondern seine Einstellung dazu.
      Man sollte sich nicht darauf festlegen,unbedingt im Untergewichtsbereich bleiben zu wollen.Aber solange es die Natur vorgibt und es sich wirklich nur um 2-3 Kilogramm handelt und alle natürlichen Vorgänge ( Menstruation/Haar-und Nägelwachstum,Psyche...) nicht beeinträchtigt sind,dann ist das natürlich auch "erlaubt".
      Die Gefahr besteht natürlich nur immer bei Rückfällen.
      Dann kann man ganz schnell wieder im lebensbedrohlichen Untergewichtsbereich liegen.


      Nimmdir das vielleicht zu Herzen


      Lg,EisblumexXx

    • Also
      Ich könnte mir vorstellen,dass dein Hungergefühl daran liegen könnte,dass du morgens zu wenig isst.Gerade morgens ist es ja wichtig für den Körper,Energie aufzunehmen.Und da ist etwas Flüssiges oder etwas Obst zu wenig.Ich war früher auch nie die große Frühstückerin aber heute würde ich ohne Frühstück gar nicht mehr in die Gänge kommen.
      Versuche es doch vielleicht einmal mit etwas nahrhafterem zum Frühstück,wie z.B. Müsli mit Milch/Joghurt/gepresstem Orangensaft,oder aber auch Vollkornbrot/Vollkornbrötchen mit Marmelade.Das erweckt den Kreislauf.
      Ich könnte mir vorstellen,dass das Hungergefühl dann erst einmal wegbleiben würde.
      Wenn du nicht viel frühstücken kannst,würde ich Zwischenmahlzeiten,wie Zwieback,Joghurt oder Nüsse und getrocknetem Obst anraten,da diese kleinen Minimahlzeiten zwar nicht den Magen füllen aber die die nötige Energie geben.
      Ich denke,wenn du morgens damit anfängst,dann wird alles anders verlaufen.
      Wenn man früh und wenig zum abend isst,knurrt ebenfalls oft der Magen früh am nächsten Morgen.
      Ich denke ohnehin das das normal ist nach einer Essstörung etwas mehr Hunger zu haben,weil man dem Körper eben Nahrung lange genug verwehrt hat.
      Ich habe oft direkt nach dem Essen wieder Hunger,warte dann aber 20 Minuten ab,dann ist das Hungergefühl meistens abgeklungen.Ich muss meinen Körper und die Anforderungen von ihm erst einmal wieder kennen und deuten lernen.
      Was ich nur merke,dass ich nach Hungertagen oder Diättagen natürlich ganz viel Hunger habe,deswegen versuche ich diese weiterhin möglichst weniger werden zu lassen.


      Hast du eigentlich noch UG?


      Lg,EisblumexXx

    • usagi_11900566

      Klasse !
      :-) das freut mich wirklich,das zu lesen.Nur die dummen gedanken kriegt man einfach nicht direkt klein.Aber nicht entmutigen lassen,irgendwann,mit der Zeit,verschwinden die Gedanken immer mehr...mal mehr,mal weniger.


      Lg,EisblumexXx ;-)

    • Es ist wirklich
      unglaublich,wie furchtbar man es findet,wenn andere so schreiben und man bei sich selber so kalt bleiben kann.Wenn du das so schreibst,denke ich mir nur,wie kann sich ein mensch so quälen? (Ich lasse dabei außer acht,dass ich mich selber oft so gequält habe).Aber wenn die anderen das nicht so sehen,dass du dich so quälen musst.wieso tust du es dann? Wieso gönnst du dir nur so wenig gutes? Lasses dir gesagt sein,das leben ist kürzer,als du denkst.Genieße die momente,die du hast und versuche schlimme zu kompensieren.
      Mir hilft es,wenigstens im Leiden normal essen zu können,weil ich mir dann zu denken versuche,heute muss ich mich mal nicht mit dem hunger quälen,heute muss ich schon wegen etwas anderem genug leiden.


      LG,EisblumexXx

      • elfa_12568967

        Hey
        Ja,das kenne ich auch.Habe es aber mittlerweile nicht mehr allzuoft.
        Habe aber auch mittlerweile eine für meine verhältnisse abwechslungsreiche ernährung.Also ernähre mich nicht ausschließlich,aber vorwiegend von vollkornprodukten etc.Damit gehts mir körperlich eigentlich momentan ganz okay.(gut noch lange nicht!)

        • Hallo zusammen!


          Mir ist in letzter Zeit hier aufgefallen,dass viele hier mit der Gewichtszunahme überhaupt nicht gut klarkommen.(was ja auch verständlich ist).Aber da es hier zu einer großen Problematik geworden ist,dachte ich,ich eröffne mal einen Faden,in dem jeder schreiben kann,was für Möglichkeiten es gibt,positiv mit der Gewichtszunahme umzugehen,bzw.,was einem hilft,sich wohler in seinem Körper zu fühlen.
          Ich fange einfach mal an.
          Vielleicht hilft es euch ja.


          Also : Was hilft mir mit der Gewichtszunahme besser umzugehen?


          -mir wünsche und Ziele vor Augen zu führen,die ich ohne die Gewichtszunahme nicht geschafft hätte,oder erreichen werde (Lebensqualität/Ausbildung/Arbeiten/Gesundheit/Meine Haare fallen nicht mehr aus/Ich möchte Kinder haben irgendwann mal/ eine glückliche alte Frau werden,die nichts versäumt hat und ihr leben genießen konnte)


          Was hilft mir,mich in meinem Körper wohler zu fühlen?


          -mich hübsch kleiden,hübsche Frisuren machen,nägel lakieren etc....


          -tanzen ( hilft mir,meinen Körper auf eine andere,positive Art und Weise wahrzunehmen und ihn mehr zu spüren)


          -Sport (in Maßen!!!),hilft mir ebenfalls meinen Körper besser annehmen zu können (durch Muskelaufbau/Stressabbau)


          -malen ( weil ich mich dabei vergesse und ganz auf die Tätigkeit konzentriere und merke,dass ich auch noch etwas anderes kann,als abnehmen)


          -wenn ich mich ganz mies fühle auch einfach mal schlafen gehen (beim Aufstehen sieht es meist schon ganz anders aus)


          Natürlich ist neben alldiesen Tätigkeiten auch eine begleitende Therapie wichtig !!!


          Vielleicht konnte ich ja ein paar Leuten mit diesen Tipps helfen,oder ihnen nochmal vor Augen führen,was für Lösungen es für uns geben könnte..
          Und wer hier seine individuellen Strategien zum Bewältigen der Gewichtszunahme vielleicht aufschrieben möchte,kann das gerne machen ! Möglicherweise gibt es ja noch interessantere,als meine,die anderen vielleicht weiterhelfen könnten!


          Lg,EisblumexXx

        • an0N_1245578499z

          Ich habe
          ebenfalls extrem viel in extrem kurzer Zeit zugenommen und kann wie alle anderen nur eher davon abraten.Dennoch kommt es eher auf den individuellen Fall an.
          Ich finde,vor allem ist es die Frage,WIE man zunimmt.Ich habe eigentlich lediglich durch Zwischenmahlzeiten zugenommen.Die Hauptmahlzeiten waren oft unausgeglichen und nicht ausreichend gestaltet.Ich lernte also nie ein normales Essverhalten.
          Und das ist nicht gut!
          Wenn man viel zunimmt,durch ein normales Essverhalten,dann ist das okay,wenn man einigermaßen damit klarkommt.
          Wenn man aber "falsch" zunimmt,hilft es einem nicht wirklich.Denn man wird nicht wirklich "gesund".
          Ich habe zuerst durch das nicht essen und dann durch den übermäßigen Konsum von Zwischenmahlzeiten meine Gefühle verdängt und nichts davon war gut,weil ich nie gelernt habe,mit meinen Gefühlen anders umzugehen.Ich habe meine Emotionen lange Zeit nur über das Essen/Verzichten kompensiert.
          Zudem ist es für den Körper natürlich nicht gesund,wenn man lediglich durch Zwischenmahlzeiten(die von viel Zucker und Fett,jedoch wenig anderen Nährstoffen geprägt waren).
          Klar,man möchte endlich genießen,nach der langen Zeit des Hungerns.
          Das kann man auch.Nur in Maßen.
          Ich konnte es damals nicht.
          Vieles ist leichter gesagt,als getan.
          Aber das nächste mal würde ich zumindest versuchen,darauf zu achten,dass mir der normale Umgang mit Essen gezeigt wird.


          Lg,EisblumexXx

        • Hallo Joju
          Ich kann es mir ungefähr vorstellen,wie du dich gerade fühlst,denn mir ging es damals ähnlich.Ich war auch in einem Kreislauf meiner atypischen Anorexie gefangen,zu der durchaus auch Fressanfälle gehörten,die ich jedoch versuchte mit übermäßigen konsum an ausdauertraining auszugleichen,was gleichermaßen krankhaft war.
          Ich habe mich furchtbar gefühlt.Für mich gab es auch nur das eine oder andere.Endweder Fressen oder Hungern und nur wenig normal essen,etwas anderes gab es für mich nicht.
          Ich liebte und hasste mein Verhalten und wusste,dass ich damit nicht weitermachen durfte.Immer wieder nahm ich mir vor,wieder normal zu essen.Doch es klappte nicht,weil die Fresstage mir immer wieder meinen Kick gaben.


          Was ich echt wichtig finde,ist,dass du es erkannt hast,dass du aufhören musst,aber dir auch eingestehst,dass du die Essstörung noch nicht ganz hergeben willst.
          Damals hatte ich das auch und habe es heute immer noch manchmal.
          Das ist wichtig,dass du die Gefühle nicht als falsch abstempelst.Am Allerbesten lasse die Gefühle gegenüber der Essstörung,egal,ob du ihr gegenüber gute oder negative Gefühle hast,völlig wertfrei.
          Denn Gefühle hat jeder Mensch und die kann man nicht werten.Dafür kannst du nicht.
          Wichtig ist nur,dass du weißt,dass du diese Gefühle in dir hast.
          Es ist wichtig,dass du herausfindest,wofür du die Essstörung hast.
          Ich fand es damals wichtig,dass man mir meine Essstörung nicht "wegnehmen" wollte,dass anerkannt wurde,dass die Essstörung aus irgendeinem Grund wichtig für mich war/ist.
          Diesen Grund muss man herausfinden.
          Denn man weiß ja eigentlich,dass weder die Essstörung Ursache noch Lösung ist.
          Nur dass muss man auch dem Herzen klar machen.
          Nutze deine "hellen" Momente,um in dir zu forschen.Dann wirst du vielleicht merken,was dahinter verborgen ist/war.Dann wirst du die Essstörung wohlmöglich mehr und mehr loslassen können.


          Versuche es nicht krampfhaft zu erzwingen.Habe Geduld mit dir.
          Ich wollte immer viel zu viel.Von heute auf morgen normal zu essen war mir damals gar nicht möglich.Aber ich habe es immer wieder von mir verlangt und das war ein Fehler,weil ich mich für jedes "Versagen",jedes Zurückfallen in die Essstörung mehr gehasst und gestraft habe.
          Und das nützt niemandem etwas.


          Du musst versuchen,Verstand und Emotionen in Einklang zu kriegen.Das ist nicht leicht,es dauert vielleicht lange,aber ich denke es ist effektiver,als der krampfhafte Versuch ein "fehlerhaftes" Verhalten zu löschen.


          Du musst klein anfangen und die Ziele nicht zu hoch ansetzen.Von heute auf morgen geht nichts.Verzeihdir kleinere Ausrutscher.


          Ich habe versucht,wenn ich mich in der Lage dazu gefühlt habe,an den Fresstagen weniger zu fressen.Zwar immer noch mehr,als normale Menschen,aber immerhin,dass mir nicht übel war.
          Und an den Hungertagen habe ich im Gegensatz dazu etwas mehr gegessen.Damit habe ich mich der normalen Ernährung wieder etwas angenährt.
          Ich habe auch etwas zugenommen,aber im Normalgewichtsbereich und ich habe verstanden,dass ich nie zufrieden mit meinem Gewicht werden würde,egal,was die Waage anzeigt,wenn ich MICH nicht annehme und zwar nicht nur meinen Körper.


          Ich hoffe,ich konnte dich in deinem Weg zur Gesundheit etwas unterstützen,


          drücke dir die Daumen,


          EisblumexXx

        • an0N_1213957299z

          Ich
          denke auch,dass man erst wieder an das essen gewöhnt werden muss.das geht nicht von heute auf morgen.immerhin haben die meisten von uns den kompletten bezug dazu verloren.

        • Ich kenne
          das manchmal.Also ich habe auch irrsinnige entscheidungsschwierigkeiten,d ie dazu führten,dass ich alles fraß.Nur im Gegensatz zu dir hatte ich leider auch auf alles Appetit.Ich hatte verschiedene Phasen,in denen ich verschiedene Lebensmittel konsumiert habe,die ich mir lange verwehrt habe.
          Mitterweile,wo ich wieder normaler esse und jeden morgen/mittag/abend etwas,meistens etwas,was ich mag,habe ich es nicht mehr nötig,alles auf einmal zu essen,weil ich mir denke,dass ich das auch einfach morgen essen kann,worauf ich lust habe und nicht wieder ne woche dafür hungern muss,dass ich es noch heute in mich hineinstopfe.


          Lg,EisblumexXx

          • Vielen Dank
            für eure Antworten.
            Ich fühle mich jetzt wieder etwas mehr verstanden.
            Ich habe euch das hier geschrieben und mich durch die antworten wieder etwas lebendiger gefühlt,wo ich von den mir liebenden Menschen quasi,für tot erklärt wurde,indem alles abgestritten wurde,was mein Leben ausmachte.
            Ich glaube,das Buch sollte ich mir wirklich mal anschaffen.
            Ich glaube auch,dass ich mich und meinen eigenen Willen noch finden muss.
            Aber ich finde ihn mit der Zeit immer mehr (in Momenten,in denen ich mich glücklich fühle,in Momenten,in denen ich merke,was mir guttut).(Habe zumindest das Gefühl.


            Nur ich finde es einfach verletzend von wichtigen Menschen nicht verstanden zu werden.
            Im Grunde genommen,wird man im Nachhinnein auch wieder zurechtgebogen.Genau,wie es am Anfang war.Das ist einfach mies.Weil man genau das nicht wollte.Gezwungen werden zur Normalität,was nicht existieren darf,dass ist auch nicht wahr.


            Ich glaube,da kann niemand etwas für.Niemand macht das mutwillig.Und ich liebe die Leute aus meinem Umfeld.Deswegen hatte ich Angst ihnen Unrecht zutun mit meinem Weg,den ich gehe.Andererseits ist da auch Unsicherheit.Ich kann über meinen Weg noch nicht urteilen,weil ich noch nicht weiß,wohin er mich führt.


            Meine Therapeutin sagte auch,ich sollte mehr nach Intuitionen und nach Bauchgefühl gehen.Das sind meist die "wahren" Gefühle.


            Ich werde versuchen einen Kompromiss zu finden.


            Lg,Eisblume

          • kenya_12902006

            Mein Freund
            hat da irgendwie auch manchmal ne komische Wahrnehmung,was das angeht.
            Glaube,da gibt es mehrere Gründe.


            Manche denken,so doof das vielleicht klingen mag,Essgestörte bräuchten das Essen weniger,als Normalos.Es ist auch so eine Sache der Gewohnheit.Ich habe mittlerweile leider (nur noch) ab und an Freitags einen Hungertag,an dem ich sehr wenig esse.Esse ich da mal etwas mehr,was noch lange nicht ausreichend ist,ist das in den Augen meines Freundes okay,weil ich ja mehr,als sonst gegessen habe.Er vergleicht mich eben mit meinen eigenen Maßstäben und nicht mit Normalos,mit denen man das eigentlich machen sollte.


            Mein Freund denkt auch alle Frauen würden 40 Kg wiegen,die einigermaßen schlank aussehen. :-D


            Zum anderen liebt dein Freund dich ja.Es tut ihm sicher weh zu sehen,dass du zu wenig ist,deswegen will er das vielleicht gar nicht wahrnehmen.


            Eine andere Erklärung könnte diese sein,dass er denkt,dass es für deine Verhältnisse(negativ gesehen) normal ist.Weil du immer zu wenig isst vielleicht.


            Oder aber,es ist wie es bei meinem Freund glaube ich ist,er will dich einfach für alles loben und unterstützen.Mein Freund findet da auch manchmal nicht das richtige Maß.
            Wenn ich wenig esse,will er mir das nur nicht vorwerfen und tut so,als wäre es okay.Er denkt vielleicht,er würde mich damit runterziehen,oder mir Vorschriften machen und er will einem möglichen Streit entgehen.
            Ich denke,deswegen wiegelt er es manchmal ab,wenn ich weiß,dass es zu wenig war.

          • Vielen Dank
            für deine Antwort.
            Ich denke einfach,dass ich momentan immer mehr auf die "möglichen" Ursachen meiner Essstörung stoße.Das ist definitiv ein harter Kampf,da ich mich ja jetzt mit den Dingen auseinandersetzen muss,die ich durch meine Essstörung umgangen habe.
            Ich habe dennoch Angst den Leuten aus meinem Umfeld Unrecht damit zu tun,die meinen nur die Neurotransmitter und die körperlichen Prozesse wären schuld,dass man an einer Essstörung erkrankt.
            Ich hatte das Gefühl,ich hatte mein Ziel zum greifen nah.
            Es wirkt für mich nun nur noch wie eine Illusion.
            Denn es wird abgestritten und damit wird auch meine Existenz abgestritten.Alles was ich je dachte,fühlte und machte war also niemals "echt".
            Ich weiß einfach manchmal gar nicht mehr,was überhaupt "echt" ist.
            Ich dachte,das,was ich fühlte,wäre echt.
            Aber jetzt,wo mir alle einreden,mann müsse sich nicht so fühlen,glaube ich es mir selbst kaum noch,obwohl es doch so wahr in meinem Herzen erschien. :-/