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BackinBerlin

  • 20. Nov 2024
  • Beitritt 25. Mai 2024
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  • Weil Frauen wissen, dass wir Männer vor dem Höhepunkt deutlich bessere Liebhaber und liebevollere Partner sind als danach,

    achja? Wie kommst du darauf? Abgesehen davon das ich ( auch wenn es tatsächlich nur zwei Beziehungen bisher
    bei mir waren ) das so nie festgestellt hatte glaube ich auch nicht das man das einfach so pauschalisieren kann.

    Hhmmm. Doch, das kann glaube ich schon so sagen. Denn das hat mit ganz konkreten hormonellen und muskulären Unterschieden zwischen Mann und Frau zu tun, die dazu führen, dass wir nach dem Höhepunkt viel plötzlicher müde werden als Frauen. Kann man zum Beispiel hier nachlesen: https://www.focus.de/gesundheit/news/sex-macht-ja-so-muede-typisch-mann_id_2433595.html

    Falls Du mit jüngeren Männern zu tun hast, erlebst Du diesen Effekt vielleicht nicht ganz so stark.

    Mir hilft deshalb die Zurückhaltung ohne Höhepunkt, meine Erregung sehr viel länger zu halten, und meine Partnerin länger und öfter glücklich zu machen.

    Um es mit einem Beispiel konkret zu machen: Wenn ich beim Verkehr in meiner Partnerin gekommen bin, bin ich super happy, aber auch etwas geschafft. Habe ich dann Lust, sie zu einem Höhepunkt zu lecken? Vielleicht, aber erst nach einer Pause.

    Wenn ich aber NICHT gekommen bin beim Verkehr mit ihr kann ich mir kaum etwas schöneres vorstellen, als mich direkt zwischen ihre Beine zu legen und sie zum Höhepunkt zu bringen.

    Ich verstehe Dich so, dass Dich das Konzept des "Devotional Sex" nicht anspricht. Dann ist das eben so, und das ist für mich völig in Ordnung. Ich würde nie versuchen, dich von etwas zu überzeugen, das Dir nicht gefällt.

    Dennoch wäre es ein Mißverständnis, das ganze in die "Slave" / BDSM Ecke zu schieben. Wenn ich durch meine Zurückhaltung beim Höhepunkt zu einem "Sklave" geworden wäre, hätte ich das in den Jahren irgendwann schon mitbekommen müssen, oder? Das war aber nicht der Fall. Tatsächlich war ich eher immer derjenige, der die meisten Entscheidungen getroffen oder zumindest maßgeblich vorbereitet hat (Urlaube, Umzug, Job, Finanzen etc.).

    Seit etwa 20 Jahren weiß man aus Umfragen, dass Frauen in Beziehungen deutlich seltener zum Höhepunkt kommen als Männer. Das nennt man “Orgasm gap”

    Auch aktuelle Studien zeigen, dass Frauen in Beziehungen seltener als Männer zum Höhepunkt kommen

    Umfrage unter 50.000 Männern und Frauen:

    • 95% der Männer, aber nur 65% der Frauen kommen in heterosexuellen intimen Begegnungen immer oder fast immer zum Höhepunkt

    Dieser Unterschied in der Anzahl der Höhepunkte ist nicht biologisch, sondern kulturell bedingt, denn Frauen kommen zu 92% zum Höhepunkt, wenn sie es sich selbst machen.

    Devotional Sex ist eine (von vielen) Möglichkeiten, dieses Missverhältnis zugunsten von Frauen umzukehren.

  • Leonie

    Leonie Was soll das? Wozu soll das gut sein?

    Es geht darum, Initimtät und erotische Spannung zu schaffen, ohne dass es immer zwangsläufig auf Verkehr oder einen männlichen Höhepunkt hinauslaufen muss. Meine Ex wollte zum Beispiel manchmal Nähe und Intimität, aber nicht unbedingt Sex. Zum Beispel hat sie es am Samstag nach dem Ausschlafen sehr genossen, massiert und zum Höhepunkt gebracht zu werden, wollte aber nicht unbedingt Verkehr danach haben. Den Verkehr hatten wir dann nach dem Ausgehen abends, aber eben auch meistens ohne Höhepunkt für mich. Den gab es dann Sonntags für mich, und das war für mich ganz besonders intensiv.

    Im Ergebnis führt das dazu, dass es bei manchen mehr erotische Spannung in der Beziehung gibt, und die Frau stärker und vor allem länger im Mittelpunkt des Begehrens steht.

    Der Unterschied zum Keuschheitskäfig ist ziemlich groß. Beim Devotional Sex werden Erregung und Erektionen nicht unterdrückt, sondern sie sind willkommen und werden als Zeichen der Nähe gesehen. Es findet auch Sex, also richtiger Verkehr statt. Weil der Mann aber meist nicht in der Frau kommen darf, ist der Sex auch deutlich länger (weil langsamer) als in normalen Beziehungen. Verkehr wäre mit Keuschheitsgürtel nicht möglich.

    Schließlich setzt Devotional Sex auf Vertrauen, denn ich hätte mir jederzeit in einer ruhigen Minute schnell Entspannung verschaffen können, oder hätte "aus Versehen" in ihr kommen können. Habe ich aber nicht. Der Keuschheitsgürtel dagegen sagt: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser"...

    Als "Slave" habe ich mich nie gesehen, und wurde auch von ihr nie so gesehen. Ich war ihr Partner, und die meisten wichtigen Entscheidungen lagen eher bei mir. Ich habe schon oft von Frauen gehört, dass sie manchmal ihre Partner eine zeitlang nicht an sich ran lassen, um die Spannung wieder ein wenig zu erhöhen. Das ist so ähnlich, nur eben dauerhafter.

    Wenn ich mal 5 Tage nicht kommen durfte, dabei aber durchaus Intimitäten mit ihr hatte, war ich am Ende naturgemäß schon ziemlich "scharf" auf meine Dame. Das genoß sie, und wenn wir dann abends ausgegangen sind, sagten uns andere Paare manchmal, dass wir wie frisch verliebt wirkten. Das war dann aber keine frische Liebe, sondern eine 5 Tage lange Episode "Devotional Sex".

    • Leonie hat auf diesen Beitrag geantwortet.
    • Hallo,

      Ich bräuchte Euren weiblichen Rat. Ich bin 50, Führungskraft in einem amerikanischen Unternehmen und gerade aus einer Langzeitbeziehung im Ausland nach Deutschland zurückgekommen. Jetzt versuche ich mich gerade bei ersten Dating-Versuchen und stelle fest: In Berlin gibt es vieles, aber die Art der Beziehung, die ich hatte, scheint hier völlig unbekannt zu sein.

      Was meine ich damit? Ich war im Ausland bis vor ein paar Monaten in einer langjährigen Beziehung mit einer Neuseeländerin die überzeugte Anhängerin von “Devotional Sex” war. Die Idee kommt ursprünglich aus dem Tantra. Kurz gesagt heißt das, dass der Mann sich gegenüber seiner Partnerin verpflichtet, nur noch zu ejakulieren in ihrer Gegenwart und nur, wenn sie ihm die Erlaubnis dazu gibt. Die Frau gibt hier die Richtung und die Grenzen von Intimität vor.

      Weil Frauen wissen, dass wir Männer vor dem Höhepunkt deutlich bessere Liebhaber und liebevollere Partner sind als danach, reduzieren fast alle Frauen in “Devotional Sex”-Partnerschaften die Anzahl der Orgasmen ihrer Partner.

      Meistens bestand der “Sex” bei uns aus der Befriedigung meiner Partnerin, die sicher mehr als doppelt soviele Höhepunkte hatte als ich (das war auch bei den anderen befreundeten Pärchen so). Dazwischen gab es auch immer wieder intime Berührungen, die aufregend und schön waren, aber eben nicht zu mehr führten.

      Durch meine erotische “Aufladung” durch die notwendige Enthaltsamkeit fühlte sich meine Partnerin begehrt als Frau, was sie genoß und dadurch in meinen Augen noch attraktiver machte. Dieses Leuchten von ihr (“sparkle”) und das Knistern zwischen uns bemerkten auch andere in unserem Umfeld. Die Paare, die wir kannten, machten auch immer mal wieder Pause vom "Devotional Sex" Konzept , und hattten in der Zeit dann wieder ganz "normalen" Umgang miteinander. Wann die Pause vorbei ist, bestimmt natürlich wieder die Frau (leider...).

      Die Vorteile von “Devotional Sex” für die Frau sind ziemlich offensichtlich ;-) Das Konzept hat übrigens nichts mit BDSM oder “Keuschheitsgürtel”-Fantasien zu tun. Erregung ist hier nämlich weder verboten noch schmutzig, sondern positiv und willkommen. Nur führt diese Erregung eben meist nicht zu einem männlichen Höhepunkt (höchstens zu einem weiblichen).

      Trotzdem hatte diese Vereinbarung auch für mich als Mann Vorteile. Erstens gab es viel mehr Erotik zwischen uns durch den erzwungenen Verzicht auf meinen schnellen Höhepunkt. Weil ich wusste, dass ich sowieso meistens nicht kommen durfte, konnte ich mich viel besser darauf einlassen, intime Berührungen zu geben und zu genießen, ohne dabei immer gleich den nächsten Schritt im Kopf zu planen.

      Diese Art der Beziehung war auch dort im Ausland sicher kein “Mainstream” , aber es gab doch eine Handvoll Paare, die das praktiziert haben. Wir kannten 3 Paare im Bekanntenkreis, die das praktizierten.

      Jetzt in Deutschland finde ich nichts dazu, und keiner in meinem Bekanntenkreis hat davon gehört. Nachdem das Hauptforum dazu insolvent wurde, gibt es auch kaum mehr Websites dazu.

      Trotzdem wundert es mich schon, denn eigentlich müsste das Konzept gut in unsere Zeit passen, in der die Frauen immer weniger bereit sind, sich von Männern sagen zu lassen, was sie mit ihrem Körper machen sollen und stattdessen lieber ihr Leben und damit auch ihre initimen Beziehungen selbst in die Hand nehmen wollen.

      Hat jemand schon etwas davon gehört? Wieso kommt dieses Konzept in Deutschland offenbar gar nicht an? Und vor allem: sollte ich um das Thema beim Dating in Deutschland besser einen Bogen machen, wenn es so wenig bekannt ist?

      Stefan

      • Leonie hat auf diesen Beitrag geantwortet.