havin_880544waren mehrere Faktoren denke ich.
**************** TRIGGERWARNUNG ***************
einer davon ist: ich bin schizoid, will heißen, mein Streßlevel ist schon per se massiv erhöht, wenn ich in einem Krankenhaus stationär bin und keinen vernünftigen Rückzugsort habe, aber auch generell in größeren Gruppen, wie es teilstationär nun einmal der Fall ist.
Nächster Punkt: ich lerne grundsätzlich vorzugsweise autodidaktisch. Hat mich in dem Falle vielleicht gerettet.
Der nächste Faktor -und den finde ich fast am grundlegendsten - : mir haben in allen Therapien die Informationen gefehlt.
Klassisches Beispiel an dem man das gut erklären kann: Selbstverletzung.
Heute würde ich sagen, dass man das zumindest massiv eindämmen muss, weil da ein solider Suchtmechanismus (mit allen Folgen, vor allem aber massiv sinkender Frustrationstoleranz) dahinter steckt und weil man so irgendwo auch selbst sich im Weg steht, die Ursachen, Hintergründe, die zu vielen Borderlinensymptomatiken, nicht nur zu dieser, führen, anzugehen.
Damals wußte ich auf die Frage "warum nicht" eigentlich nur dass das irgendwie falsch und schlecht ist und die anderen Menschen damit nicht klar kommen. Hilft jetzt nicht gerade bei dem Willen, das zu unterlassen. Mehr Information wäre da echt sinnvoll gewesen.
Weiter im Text: das einzige, was ich da immer zu hören bekommen habe: wenn der Drang danach zu stark ist, einen Eisakku in die Hand nehmen oder so einen Schnipsgummi ums Handgelenk. Hat mich zur Verzweiflung getrieben, weil das NIE etwas geändert hat. Nichts, nada, niente, null. Wenn ich das gesagt habe, hieß es nur, ich muss auch wollen (ok, zugegeben, das war schon ein bißchen ein Problem, siehe oben) und mir halt mehr Mühe geben. Heute weiß ich, dass nicht ich verloren bin, weil ich das Ding so enthusiastisch niederknutschen konnte, wie ich wollte, ohne dass das was geändert hat, auch nicht das Konzept der Skills für'n Popo ist, sondern dass DIESER Skill mir nie hätte helfen können. Per se nicht. Bei mir ging es in Sachen SVV nämlich nie darum "mich selbst zu spüren" sondern immer darum, "nicht denken, nicht fühlen, nicht wahrnehmen zu müssen" - ein Skill, der mir hilft, "mich selbst zu spüren" ist da jetzt per se nicht so der Brüller. Aber in jeder *** Therapie wurde mir dieser *** serviert. Ohne Begründung, ohne hinterfragen.
Ich habe (wie wohl alle anderen Grenzgänger auch) massive Wahrnehmungsprobleme. Das zu wissen, damit umgehen zu können, die Mechanismen dahinter zu erkennen, erst grundsätzlich und dann "in Echtzeit" - hilft wahnsinnig viel. Ansonsten gilt für uns, wie für JEDEN anderen Menschen, der es nicht besser weiß auch: was ich wahrnehme IST - und das ist einer der Hintergründe, die für reichlich Symptomatik verantwortlich ist.
Da gab es nie einen Ton dazu, geschweige denn eine Info, was man tun kann. Dass für mich die "Theorie", also die Mechanismen selbst wichtig sind, mag ein Sonderfalle sein, aber die Info, wie man damit umgehen muss, braucht meiner Meinung nach jeder Borderliner. Keinen verdammten Ton dazu habe ich gehört. Ok, mag sein, dass der da war und "nur" für mich nicht erkennbar, aber bei einem Therapeuten gehört es m.E. zum Berufsbild, dass man etwas auch so erklären kann, dass der Patient das kapiert.
usw. usw. usw.