Hallo,
wir sind seit über 1,5 Jahren stolze Großeltern eines ersten Enkelkindes. Ich hatte mich riesig gefreut, doch wurde diese Freude schon im Vorfeld durch die Lebensgefährtin unseres Sohnes "abgebügelt", indem sie sich total zugeknöpft gab. Auf Fragen, wie es ihr geht oder ob es etwas Neues gibt oder Gespräche, die die meisten Menschen als Interesse deuten würden, kam nur: Alles gut... Es passt schon ... Das sorgte für Distanz. Dabei haben wir uns nur aller ca. 4 Wochen mal gesehen. Mir wurde auch sofort sehr barsch untersagt, etwas für das Kleine zu kaufen. Okay, das konnte ich schweren Herzens verstehen, da die werdenden Eltern von ihren Freunden Sachen etc. bekamen. Doch die Art, wie mir das mitgeteilt wurde und derart strikt! Selbst symbolische Schuhchen, die ich vor der Geburt auf meinem Schreibtisch stehen hatte und ihr dann gab oder ein Schnuller wurden mit missbilligendem Blick beiseite gelegt.
Wir sehen den Kleinen relativ selten, da wir nicht ständig bei den jungen Leuten präsent sein möchten und vor allem weil es immer Stress gibt, wenn wir mal kurz zu Besuch sind. Zu diesen Besuchen aller 4-6 Wochen nehmen wir dem Kleinen meistens eine Kleinigkeit mit. Ein Legespiel, ein Buch u. ä. Mir macht es allgemein große Freude, etwas zu verschenken. Wir überhäufen den Kleinen nicht mit Geschenken. Ist es denn so schlimm, wenn Oma und Opa selten zu Besuch kommen und eine Kleinigkeit mitbringen? Muss man denn derart barsch reagieren und könnten das die jungen Leute nicht tolerieren? Sie könnten das Buch z. Bsp. doch später weglegen, mich so lange mit dem Enkelchen und dem Mitbringsel beschäftigen lassen wie wir da sind und dem Kind dann ein anderes Mal geben. Wir richten uns doch insgesamt nach den Erziehungsvorstellungen der jungen Leute, ich kaufe gar keine Kleidung mehr, keine großen Dinge und der Kleine bekommt nicht ständig etwas von uns! Steht dagegen ein Anlass zum Schenken an, bekomme ich eine WA mit einem Link, genau das zu besorgen, was sie sich für den Kleinen wünschen. Dann muss es auch genau das sein, was wir bestellen oder besorgen müssen.
Ich durfte den Kleinen auch nicht wickeln oder zum Ausfahren anziehen, werde sofort verbessert, wenn ich etwas sage, was der ST nicht passt. TZUerst durften wir nicht Wauwau sagen, sondern Hund, plötzlich werden wir verbessert, wenn wir Hund sagen. Ich weiß schon nicht mehr, was ich sagen und tun darf, bin total gestresst und angespannt, wenn die jungen Leute mal zu Besuch sind oder wenn mein Mann und ichsie besuchen.
Wir mischen uns nicht in das Leben und die Vorstellungen ein, was mir manchmal sehr schwer fällt oder fiel, weil der Kleine z. Bsp. kaum auf den Bauch gelegt wurde und auch mit über einem halben Jahr eine schwach entwickelte Muskulatur hatte. Jedes Gespräch ist angespannt. Sage ich z. Bsp.: "Fein, er läuft ja nun alleine", bekomme ich zur Antwort: "Klar, er ist 1,5 Jahre, das wurde Zeit." Frage ich: "Läuft er jetzt allein, das wird bestimmt bald werden",- bekomme ich zur Antwort: "Das wird schon irgendwann, hat noch Zeit, das macht er, wenn er will."
Mein Mann, der alles besser wecksteckt und den als Mann manches sowieso weniger interessiert, fährt inzwischen auch nicht mehr gern hin, um den Kleinen zu besuchen. Er fühlt sich dort auch nicht wohl, wir fühlen uns wie Fremde und sind verunsichert.
Mir tut das sehr leid für den Kleinen, ich würde ihm gern mehr Oma sein, durfte letztens nicht einmal "versuchen" ihn in den Schlaf zu singen, als er bei uns Mittagsschläfchen machen wollte und weil ihm alles zu fremd ist, natürlich keine Ruhe fand, auch nicht mit Mama und Papa. Ich würde mir gern erlauben lassen, doch wenigstens die wenigen Male wenn wir den Kleinen besuchen, eine Kleinigkeit mitnehmen zu dürfen. Wir richten uns doch ansonsten schon nach dem, was die Eltern möchten. Wir hängen uns auch nicht in die für ein Kleinstkind recht strenge Erziehung rein. Mit dem Kleinen wird meist geredet, als wäre er im Grundschulalter und Benehmen wird streng durchgesetzt. Benehmen lernen finde ich natürlich grundsätzlich richtig, aber wenn ein Eineinhalbjähriger zum Bsp. wenn er uns total verschlafen noch nicht die Hand geben möchte, weil wir ihm auch nicht so sehr vertraut sind, dann ist das für mich erst einmal in Ordnung, er muss doch erst mal "warm werden".
Ich denke auch, der Kleine merkt die angespante Lage, wenn wir da sind. Die Mutter der ST ist mehrnmals in der Woche beim Kleinen, sie wohnt um die Ecke und wurde von vornherein stark einbezogen, erzieht auch mit.
Mit unserem Sohn können wir nicht darüber reden, auch nicht allein, er bügelt das ab. Der Spruch letztens: "Ihr könnt euch mit dem Kleinen beschäftigen, auch herkommen so oft ihr wollt und was mit ihm machen, aber ansonsten richtet ihr euch in allem nach uns. Ihr habt als Großeltern keine Rechte", haute richtig rein.
Nur ist es fast imemr unpassend zum Kleinen zu fahren. In der Woche geht er in die Kita, am WE haben die jungen Leute oft etwas vor oder der Kleine schläft lange oder er muss dann wieder schlafen oder oder...
Wir, vor allem ich, bin total traurig über die Situation.