Hey ihr lieben,
ich und mein Freund sind seit 4-5 Monaten zusammen. Wir verstehen uns echt gut, haben den selben Humor, haben sehr viel Spaß miteinander und alles passt. Aber unser Sex, naja. Der ist einfach mega komisch.
Wenn wir Sex haben, ist er wirklich sehr gut, muss man sagen. Er hat von Anfang an immer gefragt wie ich den Sex finde und die Frage hat mich immer total unter Druck gesetzt, weil es mir nicht leicht fällt direkt über das Thema zu sprechen. Also er hat jetzt nicht gefragt „wie war ich“ oder so, aber trotzdem diese Frage direkt nach dem Sex fand ich einfach eigenartig.
Irgendwann nach einigen Wochen hat er gemeint er denkt ich mag den Sex nicht weil ich eben nie anfange. Und seit er das gesagt hat trau ich mich umso weniger anfangen weil ich weiß er wartet darauf. Klingt blöd ich weiß. Aber ich hab da einfach so eine Blokade.
Ich kann generell sehr schwer über Sex reden, das liegt nicht an ihm sondern das war einfach immer schon so. Wenn ich etwas gar nicht mag sag ichs natürlich aber ich denke halt man merkt ja was jemand mag oder nicht da muss man ja nicht unbedingt darüber reden.
Er hat jedenfalls schon öfters gesagt er denkt mir gefällt der Sex nicht, was gar nicht stimmt. Ich hab ihn kein einziges Mal abgewiesen.
Jetzt ist es so dass er krank ist und wir hatten seit einer Woche gar keinen Sex mehr. Ich weiß nicht ob er sich jetzt denkt, ich warte bis sie anfängt oder er einfach keine Lust hat weil er krank ist.
Wenn es das erste ist, könnte es zum Problem werden.


Ich habe ihm schon mal gesagt dass für mich alles passt, aber ich über das Thema nicht so offen reden kann. Er hat gemeint er versteht es. Naja, so kommt es mir nicht vor. :S


Soll ich das Thema ansprechen? Oder lieber schreiben? Oder lieber abwarten?

  • rax hat auf diesen Beitrag geantwortet.

    Hey :)
    Ich kenne dein "Problem" nur zu gut, denn wir haben dasselbe.
    Ich bin auch eher der Typ, der sagt "das mag ich nicht" als speziell etwas zu fordern oder zu wünschen. Anfangen tu ich auch nicht, ist mir super peinlich, auch nach Jahren (unabhängig davon, dass ich eh selten von mir aus Lust hab).
    Er fühlt sich dann ungeliebt und unattraktiv. Klar ist das blöd, auch wenn ich ihm 100x sage, dass das nicht so ist. Solange ich es nicht sexuell zeige, sind alle Worte und andere körperliche Gesten egal. Wir streiten uns regelmäßig sehr laut darüber, und es kamen von ihm auch schon so "großartige" Vorschläge wie Therapie - na vielen Dank auch!


    Aber: Niemand hat was davon, wenn du dich zwingst, etwas zu tun oder zu sagen, was dir unangenehm ist. Du kannst dich zwingen, aber am Ende fühlst du dich doof und verstellst dich. Und wenn du nunmal schüchtern oder gehemmt bist, dann bist das eben du. Das kann im Laufe der Zeit besser werden, vielleicht aber auch nicht. Druck ändert er da gar nichts dran, im Gegenteil.
    Immer dran denken: Wenn er so darauf angewiesen ist, dass du ihn bestätigst, ist sein Selbstbewusstsein auch nicht viel stärker als deins, also sitzt ihr im selben Boot. Jeder hat doch Angst vor Zurückweisung.


    Drüber reden solltet ihr auf jeden Fall, aber nicht immer wieder, sondern einmal in Ruhe und dann sollte es auch erstmal gut sein, sonst macht ihr euch nur noch unsicherer. Du musst ihm klar machen, dass du gerne mit ihm Sex hast, du aber nicht plötzlich "komm her und nimm mich" sagen wirst.
    Wenn du gerne anfangen würdest, aber dich nicht traust, hilft vielleicht ein Code. z.B. ein bestimmtes Parfum, dass du nur dann aufträgst, wenn du Lust hast. Dann ist das sein Signal, anzufangen, aber du hast dann doch indirekt den ersten Schritt getan - so habt ihr beide was davon :)


    PS: Eine Woche ohne Sex ist nicht lang. Ehrlich. Macht euren Sex nicht von der Häufigkeit, sondern der Qualität abhängig. Besser 2x pro Monat intensiv als 3x pro Woche 1min Rammeln ;)

    Hat sie doch gesagt. Weil sie da gehemmt ist und es ihr unangenehm ist.

    mariposalight75

    "Ich kann generell sehr schwer über Sex reden, das liegt nicht an ihm sondern das war einfach immer schon so."
    "Er hat gemeint er versteht es. Naja, so kommt es mir nicht vor."
    Miteinander kommunizieren geht aber auch anders. Nur ein Mal etwas sagen, das ist ja wie einen Bestellschein ausfüllen. Es braucht aber, dass man über wichtige Dinge liebevoll zugewandt im Gespräch bleibt.


    "Wenn ich etwas gar nicht mag sag ichs natürlich ..."
    Auf lange Sicht sind zwei Dinge noch wichtiger:
    Sagen, was sich gut anfühlt.
    (z.B.: Oh, fühlt sich DAS gut an, was du gerade tust!)
    Und sagen, was man sich wünscht.


    Das kann man lernen.
    Das wird nicht von heute auf morgen leicht, es wird aber immer leichter. Damit kann man sich richtig wohl fühlen!


    "... aber ich denke halt man merkt ja was jemand mag oder nicht da muss man ja nicht unbedingt darüber reden."
    Das ist ein grosser Irrtum deinerseits. Darüber sollte man reden können. Man kann das lernen, üben und sich wohl fühlen dabei. Und bei Bedarf sollte man darüber reden.