Den Vergleich mit dem Pferd habe ich nur herangezogen, weil ich darlegen wollte, wie das ist, wenn das Tier so "blind" wird. Ein durchgehendes Pferd, egal weswegen es sich nun erschreckt hat, das bekommst du nicht so einfach gebremst, das kann noch so gehorsam sein.Sonst wäre es ja sehr einfach, Parade, vielleicht noch ein gesäuseltes Ho dazu und schon steht der Gaul - ne, is nicht. Der Instinkt zur Flucht ist da definitiv dem Gehorsam untergeordnet. Das Pferd "hört" einen da quasi garnicht.
So ist das auch mit Hunden, die einen extremen Jagdinstinkt haben.
Ein deutsches Drahthaar oder Pointer/Setter und Co., das sind jahrzehntelang auf Gehorsam, Apportieren, Treibjagd etc gezüchtete Rassen.
Nicht mit einem spanischem Mastino vergleichbar. Die hat man damals mit der Herde hoch in die Berge geschickt, der hat sich da selber sein Fressen erlegt und die Herde gegen Wölfe und sogar Bären verteidigt. Das ist eine noch sehr dem Urhund/Wolf nahe Rasse. Dass so ein Hund mehr Instinkte und Triebe als ein deutscher, durchgezüchteter Schäferhund hat, dürfte klar sein. Aktuell gelten sie als sehr ruhige und familienfreundliche Schutzhunde und sind dafür sehr beliebt.
Aufgrund Ihres Thoraxumfanges, Gewicht und Beschaffenheit de Kiefers( der Mastin hat eigtl kenen breiten Kiefer wie zb ein Pittbull, aber durch den Boxer, der bei Leila mit drin ist, hat sie einen eher breiteren Kiefer) fiel sie damals in die PPP-Liste (Perros Potencialmente Peligrosos = mögliche gefährliche Hunde). Daher habe ich damals eine Lizenz gebraucht, spezielle Versicherung, spezielle Meldung beim Veterinärsamt. Eine zeitlang musste man auch eine Art Prüfung ablegen, heute ist die wieder abgeschafft. Ich habe es damals machen müssen. Der Prüfer, das war jemand vom Veterinärsamt, hat mich gefragt, ob sie schonmal jemanden gebissen hätte und ich erwiderte Menschen nein, Tiere ja. Wir haben dann im Detail drüber gesprochen, er hat sich sogar ihre Reaktion angesehen und meinte, für den Wesenstest wäre das nciht relevant, wenn es nicht agressionsbedingt sei. Auf die Agressionsprovokation hat sich dann auch angemessen (nicht) reagiert (Nur letztendlch auf Bedrohnung von mir dann knurren und Drohhaltung aber ohne Aktion).
Daher hat sie den Schein ohne Probleme bekommen und wir wurden sogar gelobt, da sie ohne Leine bei Fuss, Sitz Platz, Komm, Bleib, geh etc usw perfekt beherrschte
Genau bei dem waren wir dann hinterher auch, um den Jagtrieb in den Griff zu bekommen, da haben wir sogar ein Elektrohalsband ausprobiert, aber selbst er hat irgendwann gesagt, vergess es, das wird nichts. bei ihm hat sie dann die Schutzhundeausbildung gemacht, da ich mit meiner kleinen Tochter allein ohne nahe Nachbarn auf dem Land wohne, wollte ich, dass sie Abwehr und Sicherungsaktion lernt. Das ist mir auch vor 2 Jahren auch zu gute gekommen, als hier jemand eingebrochen ist. Da hat sie ganz genau das getan, was sie sollte, ohne eigene Agressivität zu entwickeln. Als die Polizei kam, hat sie den Typen auf Kommando losgelassen.
Mit den Jahren wurden ihre Reaktionen dann immer ärmer, vor 4 Jahren sind wir hier auf die Finca gezogen, seitdem haben wir sogar wieder Hühner, die frei rumlaufen und eine kleine Schafherde am Haus. (+ Enten/Gänse, Schildis die Katze und einen weiteren kleinen Hund) Die sieht sie einfach garnicht an. Interessiert sie nicht mehr.
Auch der andere Hund, der sie damals mitgerissen hat, ist sonst ein lieber Familienhund, der bei 4 Kindern lebt, auch den hat damals niemand einschläfern wollen. Auch heute noch ein hund der nciht aufgefallen ist oder je jemanden gebissen hat.
Klar hört sich 3 Schafherden wild an, aber die sind hier auch wirklich nahezu auf jedem Feld vorhanden. Wer schon auf Mallorca war, wird das kennen. Die waren danach ja auch nciht alle totgebissen , sondern eben vereinzelte Tiere, natürlich mehr, wenn mehrere Hunde zugange waren, dann hetzen die sich ja auf. So zwanzig Tiere bei den 3x werden das schon gewesen sein, wobei sie dafür aber keinmal allein verantwortlich war.(wobei es das ja nicht besser macht, schönzureden ist das ja nciht.)
Bei Huskies gibt es die Problematik wohl auch sehr intensiv. Der gilt nun aber nicht als Familienhund.
Wiegesagt, ich bleibe dabei. Wer meinen Hund zu jeglicher Zeit kennengelernt hätte, würde ihr sowas nie zutrauen. Ihr generelles Verhalten, Charakter, Umgang und Gemüt waren eigtl immer vorbildlich. Da habe ich eindeutig schlimmere Hunde kennengelernt, die zwar keinem Huhn was zuleide getan hatten, aber dafür nach ihren Herrchen schnappen, wenn der an den Futternapf geht oder das Frauchen anknurren, wenns in die Badewanne soll. Das ist anscheinend akzeptabel.