Hallo Forum, liebe Fremden.
Mein Titel ist provokant, ja das gebe ich zu. Aber was soll ich sagen? So empfinde ich mein Leben zur Zeit.
Ich würde gern neutrale Meinungen dazu hören. Vielleicht kennt der eine die Problematik ja und konnte eine Lösung finden oder zumindest eine andere Sichtweise.
Ich bin gern Mutter (Zwillinge 10,5 Jahre) davor habe ich eine Ausbildung gemacht, wurde gleich schwanger. Ging alles sehr flott. im gleichen Jahr habe ich geheiratet. Wir haben turbulente Jahre hinter uns. Eine dicke Krise als die Kinder noch Babies waren. Finanzielle Probeleme, gesundheitliche, schwere Probleme. Wir haben immer kämpfen müssen. Ich habe jahrelang in Krankenhäusern gelegen, bekam viele Operationen. Mein Mann machte in dieser Zeit Karriere (obwohl er eine Umschulung machte). Heute geht es uns finaziell mehr als gut. Er arbeitet hart. Ich bin gesund und kann auch wieder arbeiten gehen. Alles so perfekt, wenn man bedenkt wie undankbar sich das anhört. Nicht jeder kommt aus diesen Sumpf heraus und das weiß ich auch. Leider kann ich an meiner Gefühlswelt nicht ändern. Und gelernt habe ich nun auch, dass verdrängen und nicht beachten auch nicht gut ist.
Deswegen dieser Post.
Mein Mann ist ein Macher. Er tut alles für mich und die Kinder, wenn es darum geht, dass Dinge herbeischafft werden müssen. Er stand immer hinter mir, hat mir gehofen wieder auf die Beine zu kommen. Hat Termine organisiert und Therapien.
Das hört sich toll an ist es auch. Ich liebe meinen Mann, ich will mit ihm alt werden. Aber ob mir das gelingt aus meiner Sicht, das weiß ich nicht.
Mein Mann ist kein emotionaler Mensch (das war er aber in den ersten vier Jahren unserer Beziehung) . Reden ist nicht möglich mit ihm. Ich weine oft deswegen, weil mir mein Mann so kalt vor kommt. Ich weiß nicht woran das liegt, er redet ja nicht. Ich habe schon sooft versucht herauszufinden warum er so geworden ist. Waren für ihn die Jahre auch zu viel? War die Verantwortung zu hoch? Liebt er mich vielleicht nicht mehr und kann es sich nicht eingestehen?
Ich bekomme keine Annerkennung in meinem Alltag, den ich für die Familie leiste. Nichts, nie ein liebes Wort, nie irgendeine emotionale Anerkennung für meinen Teil, den ich gebe. Dabei achte ich darauf, dass er solche Dinge von mir bekommt. Es ist doch wichtig, dass sich ein Mensch geschätzt und geehrt fühlt. Ich will ihm diese Ehre ja geben. Er leistet so viel für uns mit seiner Arbeit, mit seinem verdiensten Geld, da will ich ihm das Geühl geben und die Bestätigung, dass es großartig ist, was er für uns leistet. Und das widerrum liebe ich an ihm, er kümmert sich, er liebt seine Kinder, er macht alles für sie. Aber das allermeiste ist nur materiell (ich bin kein materieller Mensch). Die Hauptaufgabe der Erziehung, des Zuhörens, des emotionalen Begleitens meiner Kinder leiste ich. Bei mir können die Kinder über alles reden. Bei ihm nicht. Das wissen sie auch schon. Aber wenn es darum geht, Ausflüge und Eriegnisse zu organisieren ist er die Nummer eins.
Mich macht das traurig, zum einem weil ich mich immer kümmere, aber keiner kümmert sich um mich.
Ich habe soviel Verlust erlitten durch meine Krankheit, bin vergewaltigt worden vor der Zeit mit meinem Mann, habe später hinaus noch weitere Traumata erlitten und trotzdem will ich kein verbitterter Mensch werden. Aber mein Mann redet nie über diese Dinge mit mir. Er lässt mich ganz allein. Ich habe vor ein paar Jahren ein Baby verloren (ich hätte so gern noch eines gehabt, aber leider kann ich keine mehr bekommen) und er behauptet einfach, dass es keine echte Schwangerschaft gewesen ist, es war ja nur eine befruchtete Eizelle, kein Herzschlag. Die Tatsache, dass mir eh keine Möglichkeit bleibt zu wählen ob ich je wieder ein Baby haben könnte lässt ihn kalt. Er will keine mehr. Punkt.
Zu unserem 10 Hochzeitstag (letzte Woche), hat er sich etwas sehr schönes einfallen lassen, muss ich echt sagen, war sehr goldig von ihm. Ein Ausflug, den wir aber wegen anderen Dingen dann doch nicht wahrnehmen konnten. Ich habe ihm gesagt, dass es nicht schlimm ist, aber wenn ich mir wirklich etwas wünschen dürfte, dann ein paar liebe Zeilen von ihm, wie früher.
Er sagt, dazu habe er keine Zeit. Er ist dann mitten an diesem Tag weggefahren und hat mir einen rosanen Blumenstrauß gekauft..... Ich hab erstmal heulen müssen.
Er weiß seit Jahren, dass ich Schnittblumen jeder Art nicht ausstehen kann und die Farbe Rose so ziemlich die letzte ist, die ich je leiden werde. Seine Erklärung, du wirst zum 10 Hochzeitstag mal ein paar Blumen "aushalten" können, macht man ja so.
Immer wieder passieren solche Dinge, dass er etwas Emotionales leisten "muss" oder besser gesagt, die emotionaler Natur sind, die er aber einfach nicht gebacken bekommt. Das alles wäre ja nicht so schlimm, wenn er eben nicht gut reden könnte. Aber er versucht es nicht einmal. Vor allem ist es einfach so, dass ich das akzeptieren muss, dass es so ist. Er aber gleichzeitig eben auch Anerkennung braucht und die sich auch "einfordert"
Mich hat das so tief verletzt, weil ich einfach das Gefühl habe meine Bedürfnisse sind unwichtig.
Jetzt ist er erstmal weg auf Geschäftsreise und ich bin hier allein und möchte nachdenken.
Was also sehe ich in meinem Leben falsch? Was meint ihr dazu?
Danke fürs Lesen.