ramsey_12520590da haben wir wohl völlig unterschiedliche Vorstellungen...
Geht jetzt eher OT, aber die TE scheint sich ja eh nicht mehr für ihren Thread zu interessieren...
Ein GleichGEWICHT finde ich sehr wichtig, Gleichheit ist für mich da streckenweise das genaue Gegenteil. Das Gleichgewicht entsteht für mich dadurch, dass man gemeinsam als Team agiert. Jeder macht die Hälfte und jeder bekommt die Hälfte finde ich so sinn- wie nutzlos, ich bevorzuge "Jeder übernimmt, was er besser kann und bekommt, mehr von dem, was er braucht und weniger von dem, was er nicht braucht" - lediglich das, was danach auf Soll und Habenseite noch übrig ist, wird dann zu gleichen Teilen aufgeteilt.
Was das "Rabattmarkenkleben" (schön ausgedrückt!) angeht, gehört es für mich zur für eine Beziehung notwendigen Selbstreflektion, dass man sich selbst (!) umgehend (!) stoppt, wenn man sich dabei erwischt.
Das ist ein Verhaltensmuster, was an sich ein tatsächliches oder gefühltes Ungleichgewicht sehr forciert. Kontraproduktiv und schädigend.
Zum einen bringt man sich damit SELBST dazu nur noch mehr auf die eigene Seite zu schauen und sich ach so toll die eigene Schulter zu tätscheln, weil man ja sooooooooooooooooooooooooooooo ein Held ist, waaaaaaaaaaaaaaaas man nicht alles macht, zum anderen bringt man sich selbst dazu, das auch bloß nie zu hinterfragen, was denn eigentlich von der umfangreichen Liste epischer eigener Heldentaten auch SINNVOLL wäre, drittens forciert man damit selbst die Abwertung der "Heldentaten" des anderen bzw. reduziert drastisch die, die man überhaupt geruht zur Kenntnis zu nehmen, der Held in der Geschichte will man schließlich selbst sein...
Hast Du Dich mal mit Menschen unterhalten, deren Beziehung gerade zerbrochen ist bzw. kurz davor steht und zwar mit BEIDEN? Es hat mich schon als Teenager irritiert, dass in der großen Mehrzahl der Fälle BEIDE das Gefühl hatten, in der Beziehung mehr zu geben als zu bekommen.
Was rein logisch eine Gleichung ist, die gar nicht aufgehen kann.
Am Anfang war ich der Meinung, dass das daran liegt, dass halt einer von beiden lügt. Inzwischen bin ich schon sehr lange an dem Punkt, dass meistens keiner von beiden lügt.
Dass die Gleichung nicht aufgeht, liegt vielmehr daran, dass da noch Variablen drin sind, die ich vorher gar nicht gesehen habe. Und das sind - um mal bildlich auf Sisyphos zurückzugreifen - die Steine, die jeder für sich unter "ICH HABE SIE FÜR DEN ANDEREN DEN BERG HOCHGESCHLEPPT!!!" verbucht, sich für das eigene Heldentum lobt und den wunden Rücken tätschelt - ohne auch nur einen Gedanken daran, wie viele davon sind nutzlos wieder herunter gekullert, oder liegen dort sinnlos oben, ohne dass sie jemand braucht oder auch nur haben will. Kurz nachdenken und vor allem SELBSTREFLEKTION und man muss nur noch 1/10 der Steine hochschleppen - mehr Zeit, weniger Rückenweh UND dabei noch dazu ein besseres Gefühl beim Partner, weil es mal die RICHTIGEN und WICHTIGEN Steine sind - aaaaaaaaaaaaaaaber, dafür kann man halt weniger "Rabattmarken" ins eigene Heftchen kleben.
Aber DAS wäre für mich Gleichgewicht.
Sorry für den Ausflug, ich finde das ein verdammt wichtiges Thema und mit kurz fassen habe ich es nicht so :-/