Hallo liebe Community,
ich bin irgendwie total geschockt und gleichzeitig sauer auf mich selbst dass ich so geschockt bin und es nicht einfach akzeptiere. Aber von vorne:
Wir heiraten im April kirchlich. Haben unsere Traumlocation gefunden und sind sehr happy. Einziger Haken: die Anzahl der Gäste ist limitiert, es passt einfach nur eine gewisse Zahl in den Raum und wirklich kein Stuhl mehr. Gästeliste zu erstellen war deshalb herausfordernd, aber wir sind gut hingekommen. Natürlich gibt es eine Hand voll Personen, die zu Beginn der Planung (Anfang des Jahres) noch Single waren und kurz darauf einen Partner kennen lernten. Wir haben allen kommuniziert dass wir natürlich alles geben und die Partner sofort nachladen wenn jemand abspringt. Bis jetzt fanden die Betroffenen das völlig okay.
Eine meiner besten und längsten Freundinnen hatte letztes Jahr sehr viele private Probleme und echt ne schwierige Zeit. Unterstützen konnte ich sie nicht, da sie niemanden an sich ranließ. Der Kontakt hat seitdem auch ziemlich abgenommen. Natürlich habe ich sie auch eingeladen und auch sie ist seit ein paar Monaten wieder liiert und scheinbar sehr glücklich. Vor kurzem verschickten wir die Einladungen (Save the date gab es schon im Juni) und ich adressierte diese nur an Sie, da ich nichts von der Intensität der neuen Beziehung wusste.
Sie schrieb mir daraufhin und fragte, ob sie ihren Freund mitbringen könnte. Ich schilderte die Situation und sagte auch ihr, dass er natürlich auf der Nachrückliste steht und es leider nicht anders geht. Darauf antwortete sie dass sie es versteht, wir aber dann hoffentlich auch verstehen dass sie dann nicht kommen wird. Ich dachte ich spinne - klar ist es ohne Partner doof, aber wir kennen uns seit Kindertagen und das ist der wichtigste Tag meines Lebens. Ich hatte wirklich schlaflose Nächte wegen dieser Aussage und kann es immer noch nicht fassen. Bin jetzt an dem Punkt angekommen, an dem ich kurz davor bin ihr zu sagen dass wir uns entschieden haben, lieber Partner der Personen nachzuladen, die auch alleine gekommen wären um diesen besonderen Tag mir uns zu feiern und wir dann wohl leider auch auf sie verzichten müssen. Damit wäre zwar die Freundschaft beendet, aber irgendwie zieht mich das gerade so runter dass ich den Gedanken recht befreiend finde.
Wirkt auf mich wie eine Trotzreation, nach dem Motto „ja ich bin wieder glücklich und alle sollen es sehen“. Was würdet ihr tun? Sorry für den Roman, aber es tut gerade gut sich das von der Seele zu schreiben.