Hallo liebe Community,
Ich muss nun einfach was von der Seele reden, denn ich hocke den ganzen Tag alleine rum, mein Mann versteht mich anscheinend nicht, bzw meint es nur gut, wenn er mich aufheitern will.
Ich habe am 19.10.2017 unsere Kleine per geplantem Kaiserschnitt bekommen, rückwirkend betrachtet war das die beste Entscheidung. (Plazenta Anomalie = Gefäße in der Eihülle, mein Kind hätte verbluten können; Geb. Gewicht 1810 Gramm und 42 cm aufgrund der Unterversorgung, alles unentdeckt , 4 mal die Nabelschnur um den Hals). Ich bin unendlich dankbar, dass mir der Arzt einen früheren Termin angeboten hat.
Jedenfalls war unser zum Glück Kind topfit, aufgrund des niedrigen Geburtsgewichts musste sie jedoch kurz auf die Intensiv, dann auf die Kinderstation um gepäppelt zu werden. Ich habe sie nach der Geburt 26 Stunden nicht gesehen, weil ich aufgrund meines enorm hohen Blutdrucks (auch nicht in der SS entdeckt worden!!!) im Kreißsaal über Nacht bleiben musste, weshalb es mir bis heute noch sehr schlecht geht. In der Zeit nach meiner Entlassung sind wir alle 3 Stunden ins Krankenhaus, dort bleiben ging leider nicht.
Ich habe in dieser Zeit regelmäßig abgepumpt, man hat mir leider keine Entscheidung gelassen ob ich sie stillen kann, denn sie musste Spezialnahrung bekommen. Das ist schon schlimm genug. Überhaupt finde ich, dass mir alles abgenommen wurde. Das erste Kennenlernen war zwischen piependen Maschinen, das erste Wickeln, die erste Flasche, das Baden. Einfach alles wurde mir weggenommen. Wir hatten keine Zeit, um ein Bonding zu betreiben. Einfach nichts.
Jedenfalls habe ich immer fleissig gepumpt, habe sie auch ab und zu mal angelegt. Durch den Kummer und den Stress ist es jedoch immer weniger geworden. 6 mal abpumpen in 24 Stunden war mir einfach nicht möglich. Nun ist die Milch fast versiegt und ich habe gestern das pumpen aufgegeben. Seitdem muss ich noch mehr weinen als sonst, ich fühle mich so unzulänglich und traurig. Kennt das jemand? Ich will nach dieser Geburt und der Trennung doch nur das Beste und hatte das Gefühl, auch wenn ich ihr nur ein bisschen Muttermilch gebe, ist es doch besser als nichts. Mein Mann und meine Mutter verstehen das nicht, sagen dass die Beba Nahrung auch nicht schlecht ist. Aber es geht ja auch um das Gefühl.
Ausserdem habe ich sowieso das Gefühl, dass es mir wahnsinnig schlecht geht und ich das einfach nicht verkrafte. Habe auch schon über eine Therapie nachgedacht, einfach um das Geschehene zu verarbeiten. Ich habe mich so über mein Kind gefreut und hänge so sehr an ihr. Weiss nicht, ob es so gut ist, sie ständig rumzuschleppen und an mich zu drücken. Die Verlustangst lässt leider nichts anderes zu.
Danke für Eure Antworten.
Liebe Grüße
V