Re
Vielleicht ist das typabhängig, aber wenn ich so lese, wieviele Frauen damit klar kommen, dass sie ihren Geliebten dann nur alle zwei Wochen treffen können, dann habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich das leider nicht schaffe.
Von vorne: Ich bin auch lange in einer festen, problemlosen Beziehung, mit Kindern und habe nach einer langen intensiven Kleinkindererziehungszeit (also voll Hausmuttchen) wieder angefangen, sehr viel für mich zu tun und bin auch beruflich wieder durchgestartet. Ich habe einen Mann kennengelernt, der auch gebunden ist und es war einfach toll. Mit allem, was hier schon so geschrieben wird, ein Teenager-Feeling.
Aber: Ich komme einfach nicht damit klar, dass wir so selten Gelegenheit haben uns zu sehen, geschweige denn uns körperlich zu lieben. Dass wir nicht all das tun können, was frisch Verliebte tun: Verreisen, tagelang im Bett liegen, Pläne schmieden ... Ich komme nicht damit klar, dass er mit einer anderen lebt, obwohl ich das natürlich selber tue.
Und vor allem komme ich nicht damit klar, dass so viel Energie in Gedanken um ihn fließt. Alles in meinem Leben kommt zu kurz. Ich sehne mich mittlerweile nach dem Hausmuttchen-Zustand (ich bitte, das nicht falsch aufzufassen) zurück, als ich abends um 20 Uhr einfach nur froh war mein Leben zu haben, und mir nie nicht Gedanken darum gemacht habe, evtl. meinen Mann zu verlassen.
Meine Gedanken kreisen auch immer wieder um diese Fragen: Ist eine Beziehung für die Ewigkeit gemacht? Mittlerweile glaube ich, es ist einfach menschlich, dass solche Dinge passieren, eben auch wenn eine bestehende Beziehung eigentlich gut läuft. Vielleicht ist der Wunsch nach Veränderung im Menschen verankert? Und wie soll man dann handeln?
Zur Zeit wünschte ich mir, einfach alleine zu leben und zu schauen was passiert, aber das ist ein paradoxer Wunsch, weil ich natürlich meine Familie nicht missen will.
Ich kann nur jeder raten, sich gut zu überlegen, worauf sie sich einlässt. Manchmal sind Gefühle nicht eindimensional und lassen sich nicht kalkulieren. Die Gefühlsverwirrungen, die dann eintreten, lassen einen manchmal schier verrückt werden.
Ich wünschte im Moment jedenfalls, ich hätte diesen Mann ie kennengelernt.