Du hast es so erlebt - allgemein ist es so nicht zu sehen, aber es spricht einiges dafür, dass deine Erfahrung statistisch einen hohen Anteil vertritt.
Wenn Frauen sich emotional in ihren Kindern und dem Alltagsstress verlieren, dann sind viele etwas anders gestrickt, als wir Männer. Frauen vermissen den Sex zwar, aber es ist zu verkraften und kann teils ganz ausgeblendet werden. Dagegen schäumen wir Männer vor Geilheit darauf, was meist kein guter Zustand ist, auch für liebevolles Verhalten und verständnisvolle Kommunikation.
In diesem Prozess kann über eine lange Zeit unfassbar viel an Selbstverständnis, faierer Kommunikation, unbefriedigte Verlangen, körperliche Zuneigung und erotischer Bindung schief laufen. Wer hier was liegen lässt oder kaputt macht ist aber kein gängiges Schema, sondern variiert wild. Trotzdem schafft man es, wenn man aus dieser Abwärtsspirale nicht gemeinsam herausspringt, in Gemeinschaftsarbeit eine einstige Liebe zur WG umzubauen. Vieles an früheren Gesten der Liebe sind nur noch Fassade und spielen ein glückliches Eheleben vor, sind aber nur reine Gewohnheit.
Ich würde auch eher sagen, dass diese Entwicklung mehr in den Städten, als auf dem Land zutrifft. Denn in den Städten holst du dir relativ einfach Abwechslung und Ablenkung von deinen Problemen. Womit nun nicht das Fremdgehen gemeint ist, aber möglich ist.
Was ich damit sagen möchte, ist dass wir Männer weitestgehend die gleiche Schuld in den Situationen haben. Denn wir schauen zu und sind aktiv daran beteiligt hinter der Fassade die Liebe bröseln zu lassen.
Denn letztlich weiß irgendwann jede Frau, dass sie für sich mit dem Fokus auf den Kindern nicht alles richtig macht. Wenn sie nun nach ihrem Ehemann sucht, findet sie den nicht, weil er anderen Hobbies nachgeht oder wenn sie ihn findet, dann geht es bei ihm nicht mehr um Liebe, sondern nur Sex!
Normalerweise müsste man dazu deutlich mehr schreiben. Es wird auch einigem so nicht gerecht. Aber es sollte auch nur eine Relativierung des von dir Geschilderten darlegen.