Diese ganze Diskussion ist doch hinfällig hoch zehn...
Sie hat Elternzeit bis Herbst 2018... Ob sie den Betreuungsplatz erhält erfährt sie im Januar. Im Oktober läuft der Elterngeldbezug aus (nach einem Jahr). Sie wird schon wissen, wieso splitten nicht möglich war -> keiner weiß, was für monatliche Belastungen dahinter stehen, die man eben vorher nicht hatte. Schließlich war das kleine Mäuslein eben so nicht eingeplant, somit auch finanzielle Einbußen durch Elterngeld nicht geplant.
Sie hat also offenbar ab Herbst 2018 wieder ihre alte Arbeitsstelle. Das Annehmen einer Arbeit während des Elterngeldbezugs ist nicht immer rentabel, weil es angerechnet wird. Und was sie über das erlaubte hinzu verdient, das gilt dann wieder Versicherungsrechtlich anders.
Hinzu kommt, dass sie massive gesundheitliche Probleme hatte die letzten Wochen/Monate, in denen sie auch nicht hätte arbeiten gehen können.
Ob sie die Elternzeit verkürzen kann, das kann sie nicht entscheiden, das entscheidet der Arbeitgeber, ob das ginge oder nicht. ALG geht nicht, weil sie noch keine gesicherte Betreuung hat, Betreuung muss aber nunmal gesichert sein, anhand dessen berechnet sich dann auch der mögliche ALG-Satz.
Was das Argument "geh arbeiten" angeht: Sie befindet sich rechtlich gesehen in einem bestehenden Arbeitsverhältnis. Sie muss auf jeden Fall vorher die Zustimmung des Arbeitgebers einholen, auch in der Elternzeit! Ist also nicht so einfach mit "geh arbeiten", wie es sich so mancher hier vorstellt.
Und dann ist da immernoch die Frage: Lohnt sich das überhaupt? Bei Bekannten von uns arbeitet sie Vollzeit. Von dem, was sie nach Abzügen durch die schlechte Steuerklasse dazu verdient frisst der KiGa-Platz mehr als die Hälfte.
Und 1000-2000 Euro Mehrbelastung pro Monat: das ist dann eben das Los, das man hat, wenn man in einer Großstadt lebt, weil man dort mehr Geld verdienen kann. Da sind dann eben die Dinge deutlich teurer, und man muss eben für alltägliche Dinge mehr von seinem Geld hergeben, obwohl das, wofür man das Geld ausgibt, nicht wirklich mehr wert ist.
Das ist aber dann eben Geld, das Ihr braucht, nicht das, was die Kinder kosten. Da gibt es dann auch keinen Grund und keine Rechtfertigung, eifersüchtig auf andere zu sein, denn dieses Problem liegt einzig bei Euch und Eurem Lebensstil. Irgendwann ist bei Euch auch der Zeitpunkt gekommen, an dem das Thema Kinder eben nicht mehr so einfach geht. Geld geht immer irgendwie, aber Kinder nicht, dafür ist irgendwann der Ofen aus.
Ihr könntet locker sorglos leben (wir leben - in einer anderen Region - mit dem Geld, was Du alleine verdienst, mit 4 Personen, und wir leben nicht mit Sorgen, Nöten, oder sonstwas), wenn Ihr sehen würdet, dass Ihr kein "normales" Leben führt, sondern doch schon eher "gehobener". Und zu sagen: Wenn wir das und das und das alles nicht finden, dann gibt es eben keine Kinder. Wow... Respekt, wenn Du hinter dieser Entscheidung irgendwann im Altersheim, wenn Du dort alleine sitzt (vielleicht weil Dein Partner irgendwann doch Kinder will, weil ihm die Sicherheit doch nicht mehr so wichtig ist - oder bei Dir der Zeitpunkt kam, an dem Du Kinder wolltest, es aber eben dann nicht mehr geht - weil zu spät, eine Krankheit dahinter, oder was auch immer) auch noch so stehen kannst. Denn wenn Du schreibst, dass Du zugibst, dass Du da schon manchmal eifersüchtig wirst, wenn Du siehst, wie andere das machen, dann zeigt mir das, dass Du schon gerne Kinder möchtest und evtl. später doch Probleme damit hättest, wenn für Dich der "perfekte" Zeitpunkt gekommen ist, aber dann die Entscheidung fällt: aus welchem Grund auch immer, keine Kinder für Dich.
Es erinnert mich irgendwie an eine entfernte Bekannte... Sie hatte sich damals beschwert, dass sie ja bei ihrem monatlichen Einkommen "nur" 1800 Euro Elterngeld bekommt. Davon können sie ja nicht mal Wohnung und Auto zahlen. WTF?!
Das Geld brauchen die Kinder nicht. Die brauchen Dinge, die man mit Geld nicht zahlen kann. Feste Bezugs-/Vertrauenspersonen, Liebe, Urvertrauen, Aufmerksamkeit, Gesehen werden. Alles finanzielle ist ein nettes Plus, aber hat keinerlei dringendes Bedürfnis bei den Kindern. Das, was viele Eltern meinen ihren Kindern bieten zu müssen (Urlaube, etc.) ist für manches Kind in jungen Jahren alles andere als nett, sondern viel mehr stressig, anstrengend, aufwühlend.