kork_12741043So, ich habe sehr lange hin und her überlegt ob ich, aufgrunddessen was hier in meinem Thread passiert ist, überhaupt nochh etwas schreibe bzw ob ich meinen Account nicht sogar lösche. Eigentlich liegt es mir fern, mich überhaupt in irgendeiner Weise zu rechtfertigen oder zu erklären denn ich bin der Meinung dass viele Dinge mir völlig fremden Personen gar nichts angehen und schon gar nicht denen die sich so abgrundtief niveaulos zu meiner Situation geäußert haben aber ich habe mich heute morgen letzten Endes doch dafür entschieden und das aus folgendem Grund:
Ich möchte solchen Menschen ganz einfach mal aufzeigen wie falsch es ist einen Menschen zu beurteilen den man gar nicht kennt, dessen Geschichte und Leben man nicht kennt und was solch ein Verhalten auslösen kann und ich hoffe inständig, dass angesprochene Personen sich schämen und daraus lernen und aufhören so eine oberflächliche und dumme Denkweise an den Tag zu legen weil ich mir wünsche dass andere Frauen nicht in diese Situation kommen. Ich mag zwar unsicher ect rüber kommen aber ich bin stark genug über solchen Äußerungen zu stehen. Andere sind dies nicht und ich finde diese sollten geschützt werden indem einige dazu angeregt werden ihren Verstand zu benutzen. Der ein oder andere mag danach schreiben "Das habe ich ja nicht gewusst, ich wusste ja nicht wie oder was da alles passiert ist, dass du diesen Thread eröffnet hast und dann tut es mir leid dass ich dir unrecht getan habe. Ich habe ja nicht gewusst...". Aber genau DAS ist der Punkt! Niemals sollte man derart über einen Menschen urteilen, den man gar nicht kennt!!!
Mein Fehler war, dass ich meine Situation erklärt habe. Ich hätte einfach nur meine Frage stellen sollen, ohne weiter ins Detail zu gehen denn letzten Endes wollte ich nur diese eine Frage beantwortet haben und keiner der angesprochenen Personen hat das Recht über meine Situation zu urteilen, darum habe ich nicht gebeten!
Wie man so schön sagt: Unter jedem Dach, gibts ein "Ach". Und ich bin mir sehr sicher, dass die Mehrheit, die lieber urteilt und anstatt zu helfen, selbst genügend "Ach´s" unter ihrem Dach vorfindet.
1. Ich bin keine Sozialschmarotzerin. Ich habe vor der Schwangerschaft in Dauernachtschicht gearbeitet, in einem körperlich sehr anstregendem Beruf.
Arbeitet für die die Hälfte von euch sich zu schade wäre oder die sie nicht durchstehen würden weil sie sehr hart ist.
Ich habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag in Vollzeit und werde in meinen Beruf nach der Elternzeit zurück gehen. (Habe ich auch so erwähnt.)
2. Ich habe 2 abgeschlossenen Berufsausbildungen. Ich habe sehr gutes Geld verdient. In meiner Schwangerschaft durfte ich dort aber nicht mehr arbeitet, dies ist in meinem Betrieb verboten. Demnach bin ich schon kurz nachdem ich erfahren habe, schwanger zu sein, zuhause geblieben weil ich es musste. Dies wiederrum heißt, ich musste auf meinen kompletten Nachtschichtzuschlag verzichten UND habe nur einen gewissen Prozentsatz von meinem festen Arbeitslohnen bekommen. Diesen Lohn, der schon nur noch die Hälfte von meinem damaligen Lohn betrug, bekam ich bis zum Mutterschutz. Davon wurde nach der Geburt wiederrum nur noch ein gewisser Prozentsatz gezahlt, den ich bis Oktober als Elterngeld bekomme.
Dieses Geld war und ist zu wenig um es zu splitten, mit der Hälfte wären wir dieses Jahr nicht hin gekommen.
3. Meine SS war nicht geplant. Ich habe mit der Dreimonatsspritze verhütet. Warum die Wirkung, als die SS eintrat, nicht ausreichte, kann mir niemand erklären. Die Tatsache dass ich verhütet habe, habe ich sogar SCHRIFTLICH vom Frauenarzt bekommen um etwas in der Hand zu haben dass aussagt, dass ich nicht vorsätzlich oder geplant schwanger wurde.
Abtreiben kam für mich nicht in Frage. Da ich aber nie wieder in diese Situation geraten möchte, habe ich nach der Geburt meiner Tochter sterilisieren lassen.
4. Da ich ja nicht geplant hatte schwanger zu werden, habe ich auch nicht für ein Kind gespart. Ich habe versucht in der SS und in diesem Jahr Rücklagen zu bilden aber diese gingen erst kürzlich für unvorhergesehene Anschaffungen fast komplett drauf. Unser Pkw hatte einen Motorschaden, mein Partner braucht aber ein Auto um zur Arbeit zu kommen also mussten wir davon einen gebrauchten, betagten Wagen anschaffen.
5. Ich bin derzeit gesundheitlich sehr angeschlagen, ich habe Hashimoto mit allen Symptomen die man sich nur vorstellen kann und die Medikamenteneinstellung kann Jahre dauern bis man eine Dosierung angespasst hat. Ich fühle mich an 5 Tagen om Monat "ok", die restlichen Tage so als würde ich bald sterben. Ein paar Beispiele für das was mich fast tägich begleitet: Panikattacken, Angstzustände, Herzrasen, Pulsrasen, Schwindel, starke Müdigkeit, starke Antriebslosigkeit uvm.
Ich könnte, selbst wenn ich wollte und es die Betreuung meiner Tochter erlauben würde, so nicht arbeiten gehen.
6. Ich habe mich bewusst dazu entschieden meine Tochter nicht in fremde Betreuung zu geben bevor sie 2 Jahre alt ist. Es ist mir sch**ß egal was wer darüber denkt aber ich bin nach wie vor der Meinung ein Kind gehört zur Mutter wenn es so klein ist! Die ist MEINE Meinung und egal wie ich es erreichen werde, meine Tochter bleibt bis nächstes Jahr im Herbst BEI MIR. Ich werde, wie erwähnt, kein Kind mehr bekommen (können) und demnach nehme ich mir raus, dies für mich so entscheiden und sehe es als mein Recht es so machen zu dürfen. Wenn andere meinen ihre Kinder ehr weg geben zu müssen, dann bitte. Ich kann dies nicht nachvollziehen und könnte ebenso sagen "Warum tust du das deinem Kind an? Du hättest doch auch Rücklagen schaffen können um es 2 Jahre selbst zu betreuen." Könnte ich sagen, tue ich aber nicht. Denn dann haben gewissen Menschen ja wieder einen Punkt an dem sie sich aufgeilen können und mehr Futter bekommt ihr von mir nicht.
7. Mein Partner und ich teilen uns in alles finanzielle hinein. Wir teilen uns alle Kosten zu gleichen Teilen aber ER hat dazu auch noch Verpflichtungen die er tilgen muss und wenn dies dazu berechnet wird, bleiblt am Ende kaum was übrig und somit MUSS ich den "Rest" zahlen und wir können nicht von einem Gehalt leben. Hätten wir nicht an die Rücklagen heran gehen müssen, hätten wir es aber ohne Unterstützung durch das 2. Jahr geschafft und meine Frage wäre überflüssig gewesen.
8. Wir leben zu dritt in einer kleinen 2 Zimmer Wohnung. Wir schlafen auf Matratzen und auf dem Boden. Unsere Tochter schläft in unserem ehemaligem Schlafzimmer. Wir wollten schon längst umgezogen sein aber auch das ist finanziell nun nicht mehr drin und wir werden wohl oder übel noch hier wohnen müssen bis ich nächstes Jahr im Oktober wieder arbeiten gehe. Wenn ich denn kann weil es mein Gesundheitszustand derzeit nicht mal annähernd zulassen würde.
Ob ich jetzt vergessen habe etwas zu erwähnen weiß ich nicht aber ich mache jetzt einen Punkt. Sinn der Sache war nur euch, die ihr so viel damit beschäftigt seit, mit dem Finger auf andere zu zeigen, den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Ich kann weder nicht mit Geld umgehen, noch habe ich ins Blaue gelebt und geplant, noch habe ich Mutwillig irgendwas herbei geführt oder irgendetwas sonst in diese Richtung. Wisst ihr was mir passiert ist? LEBEN ist mir passiert!
Leben kann man nicht planen, wenn das Schicksal zuschlägt, dann tut es das ohne Rücksicht auf irgendeinen Plan und scheißt euch einen dicken Haufen darauf.
Ich bedanke mich recht herzlich für alle Antworten auf meine eigentliche Frage. Es war schwer diese aus diesem ganzen Müll der hier abgeladen wurde, heraus zu filtern aber dass was ich wissen wollte, habe ich gefunden und auch schon einiges in die Wege geleitet.