Ich habe mal in so einer Beziehung gesteckt, aber dazu kamen andere Gründe, die die Sache beendet haben.
Ich denke mal, dass es nach 10 Jahren "normal" ist, dass eine Beziehung so ein Tief hat. Der ausschlaggebende Punkt ist da, wie man handelt...wie beide Partner handeln und die Motivation haben etwas zu ändern.
Habt ihr denn mal über deinen Eindruck gesprochen? Wie sieht er die Situation? Hat er gesagt, dass er keinen Handlungsbedarf sieht oder habt ihr darüber gar nicht gesprochen?
Wenn er da keinen Bedarf sieht etwas zu ändern, dann solltest du ihm klarmachen, dass du so nicht weiter machen kannst...dass du mehr von deinem Leben bzw. deiner Beziehung erwartest.
Dann sollten beide Partner daran arbeiten, dass der alte Trott aus der Beziehung verschwindet.
Wenn er es nicht versteht und keine Anstalten macht, dass sich da etwas ändert, dann würde ich gehen. Dann würde die Beziehung sich nicht mehr für mich lohnen. Wenn ein Mann kein Interesse daran hat, dass ich glücklich bin, dann hat die Beziehung für mich keinen Wert mehr.
Warum sieht er das nicht? Hm...vielleicht sieht er es, aber fasst es nur anders auf. Die meisten Männer sehen keinen Handlungsbedarf, denn "Das wird schon wieder von allein.".
Oder weil er zu bequem ist etwas zu ändern, denn anscheinend findet er es okay, wie es gerade ist.
Oder er ist zu bequem für ein Beziehungsende und alles für ihn toll ist, wie es gerade läuft. Er hat sicherlich seit 10 Jahren einen gewissen Standard und den mag er vielleicht nicht aufgeben.
Diese Frage kann dir aber nur dein Partner beantworten, ob er es nicht sieht oder vielleicht nicht sehen will.
Das ganze wird ja nicht von gestern auf heute gekommen sein. Es wird sich sicherlich eingeschlichen haben und deswegen ist es für ihn vielleicht wie immer. Ich kenne kaum einen Mann, der sich Gedanken um die vergangene Zeit macht, vergleicht oder ähnliches. Das machen irgendwie nur wir Frauen. Männer kriegen sowas, glaube ich, nur richtig mit, wenn sich abrupt etwas ändert...wenn das nicht so ist, dann ist es für sie der normale Trott, weil "ist ja schon lange so".
Setze dich mit ihm zusammen und redet miteinander ganz offen über die Situation. Sage ihm genau das, was du hier geschrieben hast. Vielleicht hat er auch noch Vorstellen, die er nicht erwähnt. Findet einen gemeinsamen Weg nicht mehr Einzelgänger zu sein. Ausgehen mit Freunden ist ja ganz schön, aber zu zweit kann das noch viel schöner sein.
Der Alltag kann mit alleinigen Unternehmungen ganz praktisch und toll sein, aber zu zweit kann es noch schöner sein.
Wenn du mit ihm allein nicht auf einen Nenner kommst, dann würde ich eine Paartherapie empfehlen. Manchmal hilft so eine Therapie, damit man besser an die Gründe kommt. Gerade bei Männern hilft sowas ganz gut, denn für viele ist "alles okay. Das wird schon wieder.", obwohl sie es insgeheim gar nicht so sehen, dass alles okay ist.
Wenn das alles nicht funktioniert oder er sich darauf gar nicht einlassen will, dann würde ich mich trennen. Sicherlich wird es für deine Tochter zunächst schwer sein, aber solange kein Rosenkrieg herrsch und das Ende der Beziehung nicht auf ihrem Rücken ausgetragen wird, wird das auch für deine Tochter einfacher werden damit zu leben.
Ich sage mir immer, dass ich meinem Sohn auch eine gute Beziehung vorleben möchte und ihm besonders vorleben möchte, dass ich glücklich bin. Wenn ich das nicht bin, dann kann ich ihm das auch nicht vorleben. Dann wäre es besser für uns alle, wenn ich die Beziehung beende und ich dadurch wieder glücklich werde.
Deine Tochter verliert ja nicht den Papa. Und vielleicht findet man auch wieder zusammen, wenn man die Sache mit etwas Abstand betrachtet.