Hallo liebe Mädels,
sicherlich verurteilen mich eine Menge von euch jetzt (das würde ich auch an eurer Stelle). ich habe vor 1.5 Jahren einen Mann kennengelernt (beruflich), der mich vom 1. Moment an umgehauen hat. wir hatten beruflich ca. 1x im Monat miteinander zu tun, ich erfuhr schnell, dass er verheiratet war.
das entmutigte mich sehr. denn jeder sagte auch, er sei sehr glücklich in der Ehe (mit Tochter 12). ich behielt meine Gefühle für mich, doch jedes Mal, wenn wir uns sahen, ging er mir wochenlang nicht aus dem Kopf.
ich muss dazu sagen, er flirtete aber auch, was das Zeug hielt.
Naja so verstrichen die Monate... bis wir kurz vor Weihnachten gezwungenermaßen allein bei unserem Termin waren. er redete sehr offen (das tat er immer, allerdings nie über sein Privatleben). er sagte, sehr sachlich, dass er seine Frau schon lange nicht mehr liebt und seit 3 Jahren auch nicht mehr im gemeinsamen Bett schläft. Sex findet wohl regelmäßig statt, aber er sagte, sobald seine Tochter erwachsen sei, wird er sich trennen.
das zu hören war für mich extrem, naja wie soll ich sagen, ermutigend? ich weiß es nicht. als der Termin vorbei war, sagte er, er findet es erstaunlich, wie sehr er mit mir offen reden kann und, dass er glaubt, wir werden mal sehr gute Kumpels...
naja, auf dem Weg nach Hause dachte ich viel nach, und ich beschloss ihm eine Nachricht zu schicken. darin stand, dass ich nicht hoffe, dass wir dicke Kumpels werden. er schickte viele Fragezeichen und ich schrieb: okay sind wir dicke Kumpels, bis du dich von deiner Frau trennst.
Naja kam der Stein ins Rollen, er verliebte sich stark, 3 Wochen später hatten wir unser 1. Date. ich weigerte mich mit Händen und Füßen gegen jegliche Zärtlichkeiten, aber 1.5 Jahre Verliebtheit taten dann ihr Übriges.
Naja soviel zur Vorgeschichte. ich selbst habe viel in Foren gelesen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit sei, dass man mit einem Geliebten eine ernsthafte Beziehung führen könnte usw.
ich glaubte nicht daran, dass er sich jemals trennt, weil er es auch öfter erwähnte, zumindest anfangs... immer, wenn das Thema aufkam, winkte ich ab und meinte, ich möchte nicht darüber reden und erst Recht keine Hoffnungen aufbauen.
so nun kam es dazu, dass er mir vor 4 Wochen sagte, dass er seiner Frau gesagt habe, dass er sich trennen möchte, weil er sie nicht mehr liebt. (kurz dazu, Sie sind 17 Jahre verheiratet, er ist 36, Sie 41) sie weinte und meinte, sie spüre es, vor allem seit Weihnachten (seit wir in Kontakt stehen)
ich fiel aus allen Wolken. so wirklich freuen, kann ich mich bis heute nicht, weil ich laufend denke, er zieht das nicht durch. allerdings haben sie jetzt schon eine Wohnung für sie und die Tochter gefunden, er bleibt vorerst in der Alten...
alles läuft voran, er freut sich auf unsere gemeinsame Zukunft, plant schon Urlaube usw. ich fühle mich irgendwie schrecklich schuldig. ich muss dazu sagen, er hat seine Frau nie wirklich schlecht gemacht, ich hielt ihn auch immer davon ab.
ich glaube irgendwie, dem allen nicht gewachsen zu sein. nächste Woche sagen sie es der Tochter und er wird schrecklich traurig sein. er liebt sie über alles. ich habe sogar öfter gesagt, vielleicht sollte er es sich nochmal überlegen, ob er so leben kann und möchte, seine Tochter nicht mehr täglich sehen zu können. aber er scheint sich absolut sicher. nur wieso bin ich es nicht? er ist alles, was ich je wollte. wir passen perfekt zueinander. aber ich kann ihm doch gar nicht das bieten, was seine Frau ihm geboten hat. ich meine, sie ist Hausfrau, kocht, putzt usw. ich hab einen Vollzeitjob...
er sagt immer, gerade das findet er ja so toll, meine Unabhängigkeit und dass ich ihn will und nicht BRAUCHE.
entschuldigt die lange Geschichte, aber das mir mal von der Seele zu schreiben fühlt sich gut an, auch wenn es keiner liest.
Ich habe Angst, dass er sich verrennt und ich gar nicht so toll bin, wie er glaubt. die Männer in der Vergangenheit haben mir nicht gerade das Gefühl gegeben, etwas Besonderes zu sein, was meine Selbstzweifel ordentlich gestärkt hat. absolut gegenteilig von dem Gefühl, was er mir gibt. ich habe so Angst, zu versagen und sein Leben zerstört zu haben...
vielleicht habt ihr ähnliche Erfahrungen? ich bin auch für Kritik empfänglich...
lg
die Bina :hamster: