Hallo,
ich habe ein Problem und da ich keinen anderen Ausweg sehe oder weiß, richte ich mich als Internet.
Also ich bin 17 Jahre und jetzt in der 11. Klasse. Die Schule fiel mir noch nie leicht, ich war immer schlechter als meine Freunde, aber jetzt in der Oberstufe sind meine Noten noch mehr abgesunken. Ich fühle mich zeitweise, ziemlich häufig sogar, hilflos dumm und wertlos. Ich habe das Gefühl, dass ich nichts kann, dass nichts, was ich mache, einen Sinn hat. Dass am Ende doch eh alles umsonst war.
Da ich auch jetzt noch schlechter bin als alle in meiner Umgebung. Das nicht nur im schulischen Bereich. Ich habe keine Talente, meine Hobbys habe ich alle aufgegeben, weil ich der Meinung war, eh nie gut zu werden oder mit der Antrieb fehlte. Auch Angst vor Demütigung hatte aufgrund früherer Erfahrungen. Das bekomme ich auch oft genug von meinen Eltern zu hören.
Immer heißt, es jeder hat Schwächen und Stärken, doch habe ich keine Stärken ...
Werde ständig, wenn auch vermutlich unbewusst, mit meiner großen Schwester verglichen. Auch wenn nur jemand zu mir kommt und sagt: Sie ist so hübsch, zieht es mich unglaublich runter. Meine Freunde sind besser in fast allen Bereichen als ich. Auch das macht mich immer mehr fertig und meine Noten und Leistungen werden noch schlechter. Und auch auf Liebesebene war noch nichts bei mir. Ich habe mich noch nie verliebt, auch nicht das Bedürfnis dazu und und glaube auch dass keiner irgendein Interesse an mir hat oder je haben wird. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Außerdem habe ich auch eine gewisse Angst mich jemandem anzuvertrauen und traue auch wenigen vollmundig ganz. Ich fühle mich hässlich und unbedeutend, bin teilweise auch der Meinung, dass ich nie jemanden finde. Auch wenn ich das für mich persönlich nicht schlimm finde; der Gruppen Druck macht das alles fast unertragbar für mich.
Ich bin oft so antriebslos, dass ich stundenlang da sitze und mich am Ende des Tages frage, was ich gemacht habe. Ich lerne wirklich viel, mache und tue was ich kann, doch weil meine Noten trotzdem schlecht oder zu schlecht werden frustriert es mich. Ich bin komplett überfordert und schon die einfachste Aufgabe lässt mich so stark verzweifeln, dass ich anfange zu weinen und mich danach teilweise sogar selbst verletzte. Ich schlafe seit ich in der 11 Klasse bin nur noch selten durch, und auch generell sehr wenig. Früher hatte ich nie Albträume, heute habe ich sie fast täglich. Und Appetit habe ich auch nur noch selten.
Und auch, wenn ich mich anders gebe, so bin ich ziemlich anfällig auf Kränkung. Egal was ich mache, ich bin nie besser als meine Freunde, bin nie gut genug. Und ich verbessere mich auch nicht. Egal was ich mache. Ich habe so oft, so krasse Komplexe, dass ich teilweise stundenlang heulend im Bett liege und mich frage, warum ich so schwach bin. Mittlerweile geht es so weit, dass ich Angst vor jedem neuen Schultag habe. Ich habe Angst vor Demütigung, vor schlechten Ergebnissen, so sehr dass ich mich echt zwingen muss zur Schule zu gehen. Ich werde sehr oft krank und teilweise hab ich mich auch grundlos von meinen Eltern krankschreiben lassen. Immer wenn die Angst vor dem Schultag übermächtig wurde. Das jedoch, hat meine Angst vor einem neuen Schultag nur noch mehr verstärkt. Auch dass ich von allen Seiten zu hören bekomme, dass ich mal zur Schule kommen soll, nicht so oft krank werden soll, ich verpasse ja so viel, macht es noch schlimmer und ich komme mir so schlecht und falsch vor, wenn ich mal wieder scheinbar grundlos zuhause bleibe. Also zwinge ich mich zu gehen. Ich lache viel und teilweise ist es auch wirklich ernst gemeint. Ich bin auch mit meinen Freunden glücklich. Doch wenn ich dann alleine bin, geht alles wieder den Bach runter. Und oft ist mein Lächeln und meine gute Laune nur aufsetzt. Und das kann ich mittlerweile so überzeugend (seitdem man mir immer öfter gesagt hat, ich solle nicht immer so böse gucken und mehr lächeln), dass niemand hinterfragt. Ich habe das Glück wirklich gute Freunde zu haben und dennoch hab ich das Gefühl, dass ich mich gar nicht mehr, oder wenn, nur sehr kurz, über Sachen freuen kann. Und meine Sicht auf alles, wurde immer pessimistischer und schlechter. Ich fühle mich allem unterlegen, dumm und nutzlos undtalentiert und hässlich. Zusätzlich zu dem Stress in der Schule kommt es dass zuhause seit Wochen ein sehr schlechtes Verhältnis herrscht. Mein Vater war schon immer sehr schwierig wurde oft laut, aber es ist nicht, dass ich ihn nicht mag. Ich liebe meine Eltern. Und mit meiner Mutter kann ich auch sehr gut reden. Meistens zumindest. Doch seit dem mein Vater droht seinen Job zu verlieren, ist zuhause dicke Luft. Meine Eltern streiten sich ständig und ich streite mich oft mit ihnen. Mittlerweile gehe ich dem aus dem Weg, indem ich nach der Schule gleich auf mein Zimmer gehe und dort bleibe. Alles ist noch schwieriger geworden, seitdem auch meine große Schwester, zu der ich ein sehr sehr gutes Verhältnis habe, ausgezogen ist und meine beste Freundin, mit der ich auch über vieles reden konnte, im Ausland ist und ich nur noch sporadisch Kontakt mit ihr habe.
So kommt es auch dass ich nach einem Schultag so erschöpft bin dass ich mich ins Bett lege und nichts mache. Oder ich rumsitze und mich die Lage dass mich nichts ablenken kann nur noch verrückter macht.
Ich habe mir gesagt, ich übertreibe. Ich jammere nur rum und ich soll mich nicht so haben. Mir geht es gar nicht so schlecht. Doch ich kann es kaum noch verleugnen und ich habe immer öfter darüber nachgedacht, vielleicht unter Depression zu leiden. Es doch immer wieder verdrängt oder als lächerlich abgetan. Bin mir auch immer noch nicht sicher, ob ich nicht einfach zu viel gelesen habe und das normal ist oder so. Jeder spricht von so typischen Teeny Depression, das was jeder hat, nichts ernstes. Ich glaube selbst immernoch, ich jammere nur rum. Kann man überhaupt Depressionen in meinem Alter haben? Wenn einem nichts schlimmes passiert ist? Mir geht es ja schließlich auch nicht nur schlecht. Ich habe auch noch nie konkret an Selbstmord gedacht. Es gibt Momente wo es mir besser geht, in denen mein Lächeln nicht gefaket ist, doch auch die werden, so hab ich das Gefühl, seltener.
Ich fühle mich so unglaublich leer und irgendwie tot. Will nichts mehr mit Freunden machen und muss mich teilweise überwinden, mich mit ihnen zu treffen.
Doch ich will es niemandem sagen. Weil ich glaube, dass es mir eh niemand abkauft. Dafür wirke ich nach außen hin viel zu fröhlich und lebendig. Sie werden sagen, ich soll nicht so viel jammern. Dennoch kann ich so nicht weiter machen. Ich weine mittlerweile jede Nacht aus Angst vor dem nächsten Tag. Sitze beinahe jeden Tag apathisch auf dem Bett habe weder Lust mein Zimmer aufzuräumen, noch irgendwas zu machen. Mit jedem Versuch, was zu erreichen, sinkt mein Selbstwertgefühl. In den letzten vier Wochen ist es noch schlimmer geworden, da die Schule mir so viel Druck macht und ich egal was ich tue es nicht hinbekomme und aufgebe.
Ich weiß es nicht. Ich trau mich nicht zu meinen Eltern zu gehen. Was wenn es am Ende nicht stimmt? Dann lacht man mich aus. Ich habe Angst davor.
Was soll ich tun? Meint ihr ich übertreibe und ich soll mich nicht so haben und mich zusammenreißen? Oder glaubt ihr, dass ich wirklich depressiv sein könnte. Und wenn ja, was soll ich machen?
Danke schon mal für die Antwort und sorry, dass es so lang geworden ist. :(
Ich wollte euch eigentlich nicht mit Einzelheiten langweilig, doch denke ich, erklärt das meine Situation ganz gut. Trotzdem nochmal sorry
LG