edgard_879607Hallo zusammen.
Ich habe mich gerade erst angemeldet weil ich eigentlich das gleiche Problem habe wie Kensi90.
Wir sind nun mehr 16 Jahre ein Paar, unverheiratet und kinderlos. Er war nie meine große Liebe, es mag sich komisch anhören, ich bin in diese Beziehung reingeschliddert, sie war anfangs auch richtig gut aber ich hatte nie das Gefühl sie würde lange gehen. Ich mag meinen Partner, wir sind ein gutes und harmonisches Team. Vom Charakter her könnten wir nicht unterschiedlicher sein, aber das war nie wirklich ein Problem weil keiner versuchte den anderen zu ändern. Mein Leben mit ihm ist langweilig, eintönig und wir funktionieren beide nur noch. Ich mag ihn nur noch, ich kann ihn gut leiden. Er liebt mich über alles und kann sogar damit leben das wir so gut wie keinen Sex mehr haben. Es genügt ihm das ich bei ihm bin und gut ist.
Vor 3 Jahren, mein Gott schon wieder 3 Jahre vorbei, hatten wir eine ernsthafte Krise. Ich bin ausgezogen, hatte sogar schon eine Wohnung in Aussicht und bin dann wieder zurück. Er tat mir leid, alle anderen taten mir leid. Meine Familie, seine Familie. Es viel mir schwer unser Zuhause hinter mir zu lassen. Außerdem wollte ich nicht so knallhart sein, er sollte seine Chance bekommen um die er gebeten hatte. Nur kurz erwähnt, er hat eine berufliche Entscheidung von mir nicht akzeptieren können und ist total ausgerastet. Er hat nur noch Streit angezettelt oder geschwiegen wie ein Grab, und mich als total dämlich bezeichnet und mir noch ein paar Dinge an den Kopf geworfen. In meiner Abwesenheit hat er sogar in meinem PC geschnüffelt und mir voller Absicht den Schriftwechsel mit meiner Psychologin gelesen. Da standen aber nicht nur unsere Probleme drin sondern auch das ich vor ihm einen anderen Mann abgöttisch liebte, aber ihn leider nicht bekommen habe. Er kennt diesen Mann gut. Er hat es mir gestanden, auch das habe ich ihm verziehen.
Ich muss nun die Kurve kriegen, meine Geschichte werde ich separat erzählen.
Du musst Dir klar machen, liebst Du ihn, oder liebst Du das Leben und die Gewohnheiten mit ihm. Ist es die Sicherheit die ihr euch aufgebaut habt, das Nest, der Freundeskreis, die Familien (Eltern und Geschwister) die zusammen gewachsen sind? Wo siehst Du euch in 2, 5, 10 Jahren? Was wünscht Du Dir für Dein Leben? Du hast nur das eine, wie möchtest Du es gestalten und welcher Mensch darf/kann/soll Dich dabei begleiten? Du bist für Dein Glück verantwortlich, kein anderer Mensch kann Dir diese Pflicht abnehmen. Zufriedenheit ist das eine, sich "damit abfinden" ist leider das falscheste was man tun kann. Was möchte jeder von uns in seinen letzten Lebenstagen sagen können wenn gefragt wird: wie war dein Leben? War es schön? Was würdest du anders machen wenn du die Zeit zurück drehen könntest?
Heute nach 3 Jahren muss ich mir eingestehen, ich hätte es durchziehen sollen und nicht zurück gehen. Meine Familie und meine Freunde hätten mich trotzdem geliebt, bei ihm wäre niemand gestorben, auch er wäre wahrscheinlich nicht gestorben. Ich habe mich zwischenzeitlich verloren und vergessen. Ich mache nicht das beste aus meinem Leben. Ich habe 3 Jahre mit einem "Mitbewohner" vergeudet, der mir meistens auf den Sender geht.
Wenn Du noch mehr Zeit brauchst dann nimm sie Dir. Mach genau das wonach Dir ist und was Dir Freude macht. Wenn er Dir dabei wirklich fehlt, dann gib euch eine Chance. Wenn er Dir nicht fehlt, dann denke über Deine Zukunft nach. Aber bedenke auch, bei allem was Dir Freude macht war er vorher auch nicht involviert, denn ihr habt ja nicht die gleichen Interessen. Als denke und träume Dich nicht in eine Scheinwelt hinein, die es so nicht geben wird. Bleib in der Realität.
Ich bin jetzt 47, absolutes Scheißalter, ich habe 3 Jahre, vielleicht sogar 16 Jahre meines Lebens, meine besten Jahre, in einem Leben verbracht, das ich so nicht wollte.